Husten"anfall"

Moderator: Sheitana

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trollpony
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Husten"anfall"

Beitrag von trollpony »

Hallo ihr Lieben,
vielleicht kennt jemand das / hatte das auch schon und kann mir weiter helfen:
Gestern hatte mein Pferd einen regelrechten Husten"anfall", d. h. er hat nachdem ich ihn aus dem Offenstall geholt habe an der Anbindestange mehrmals gehustet - ich bin dann mit ihm in die Halle gegangen und auch dort hat er die ersten Minuten weiter gehustet.
Nach dem Husten hat er sofort abgeschnaubt, und nach ca. 10 min Bewegung hat er auch überhaupt nicht mehr gehustet, allerdings habe ich dann recht bald nach etwas Schritt und Trab reiten aufgehört weil ich mir einfach unsicher war.
Bislang bin ich immer davon ausgegangen dass der (krankhafte) Husten v. a. nach Belastung auftaucht, bei uns war es aber ja vor der Belastung? Auf der anderen Seite hört man dann immer wieder dass bei Pferden schon einzelnes Husten gefährlich ist? Oder kann er sich einfach verschluckt haben?
Anfang Dezember hatte er schon wenige Tage an denen er mal 1, 2 x gehustet hat aber nicht so oft und das ging auch ziemlich schnell wieder weg!
Ich hatte auch überlegt ob es an eingeschränkterer Bewegung liegen könnte (unsere Winterkoppel ist seit 4 Tagen wegen dauerndem Regen gesperrt), oder an dem dauernd nassen Wetter?
Fieber hatte er übrigens keines, das hatte ich gemessen.
Heute wurde er 2x leicht bewegt - etwas Bodenarbeit und ein ca 1,5h Schrittspaziergang. Gehustet hat er nicht.
Was meint ihr, und was würdet ihr machen? Vielen Dank für eure Antworten!
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calista
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Re: Husten"anfall"

Beitrag von calista »

Hier würde ich auf die Qualität des Futters und / oder der Einstreu schauen. Husten ohne Infekt (Temperatur!) deutet eher auf eine Staub/Schimmelbelastung hin.
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Jule
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Re: Husten"anfall"

Beitrag von Jule »

Ja, ich würde auch an Staub/Schimmelbelastung denken. Bei meinem Dicken ging es genau so los, wie du es beschreibst ... immer mal wieder Husten, an manchen Tagen gar nicht, an anderen mal ein einzelner Huster, an wieder anderen solche Hustenanfälle wie deiner, wenn ich ihn morgens aus der Box geholt habe um ihn in den Offenstall zu stellen. Beim Reiten hat er kaum gehustet, mal hier und da ein vereinzelter Huster. Ich hatte immer Stroh als Auslöser im Verdacht, habe ihn dann schon auf Späne gestellt. Was natürlich nur bedingt was bringt, wenn die Pferde nebenan auf Stroh stehen und das Stroh direkt vor der Box landet, wenn es vom Boden runtergeworfen wird.
Habe mehrfach den TA dagehabt, er bekam dann mal Kräutersaft um den Husten zu lösen, aber richtig feststellen konnte er nichts, beim Abhören war die Lunge frei. Das ging so einige Jahre und wurde auch von Jahr zu Jahr mehr - letztes Jahr sind dann schließlich diverse Allergien festgestellt worden - unter anderem gegen Schimmelpilze. Jetzt steht er im Offenstall, bekommt Eigenbluttherapie, hat keinen Kontakt mehr zu Stroh, Heu wird gewässert und diesen Winter hab ich bisher erst zwei oder drei einzelne Huster von ihm gehört. Er ist fit und munter. Was mich unheimlich glücklich macht, da es letztes Frühjahr bereits "dämpfig" und "unreitbar" im Raum standen ...
trollpony
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Re: Husten"anfall"

Beitrag von trollpony »

Vielen Dank ihr Beiden für eure Einschätzungen/Erfahrungen.
Ich werde mir das Heu und Stroh heute nochmal genauer anschauen! Eine Problemlösung hätte ich leider nicht, sollte es daran liegen :? Bei uns wird als Einstreu nur Stroh angeboten; die Alternative zu Heu wäre Silage aber dabei habe ich auch Bauchschmerzen :(
Jule@ Es freut mich dass es deinem Pferd wieder gut geht und ihr das Problem in den Griff bekommen habt!! Wie habt ihr die Allergien festgestellt und wer hat das getestet (TA, THP?)
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calista
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Re: Husten"anfall"

Beitrag von calista »

Ich habe einen Heubedampfer gebaut, mit der meinen Schimmel bzw Stauballergiker problemlos sein Heu fressen kann. Die Box ist mit Holzpellets aus dem Ofenbedarf eingestreut, das ergibt eine schöne feste, nict staubende Schicht. Damit kommt mien Hustenpferd gut klar. Die Allergie wurde durch meine THPin erkannt und behandelt, vom TA gabs immer nur Antibiotika, obwohl kein infetkt vorlag.Die effektivsten Methoden gegen diesen Husten sind meiner Erfahrung nach bedampftes Heu (Schimmelsporen und Bakterien werden abgetötet) und inhalieren. Auch dazu habe ich einen Selbstbau aus dem Humanbereich fürs PFerd, so dass die Kosten nicht so hoch sind.
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Jule
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Re: Husten"anfall"

Beitrag von Jule »

So unterschiedlich sind die TAs ... mein TA hat nie mit Antibiotika behandelt, außer in der Zeit, wo wirklich ein akuter Infekt mit Fieber vorlag. Ansonsten nur Schleimlöser auf Kräuterbasis bei Bedarf. Die ganzen Jahre über war es auch nicht schlimm, ab und an mal Husten und ein wenig Nasenausfluss.
Aber nach dem Infekt wurde schlimm, erstmals war auch beim Abhören was an der Lunge zu hören. Da es nicht besser wurde, als der Infekt überstanden war, hat der TA hat Blut abgenommen für einen Allergietest ... Resultat: Reaktionen auf Gräser, Kräuter, Milben, Schimmelpilze ... ich glaub, das einzige, wo keine Reaktion war, waren Bäume :/

Mein SB hatte als Einstreu auch nur Stroh, aber ich hab mit ihm geredet und er hatte nichts dagegen, wenn ich mir Hobelspäne mitbringe. Seit dem Infekt habe ich ihn auf Anraten des TA ausgestallt, er steht jetzt in einem Offenstall bei mir und wir haben nach längerer Suche dann jetzt auch einen Kumpel für ihn gefunden.
Heu mache ich ich mit dem Schlauch oder der Gießkanne nass, das reicht bei ihm aus wie es scheint. Ist aber keine Lösung, wenn es Frost hat.
Calista, wie funktioniert das mit dem Heubedampfer? Wie hast du ihn gebaut?
calista
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Re: Husten"anfall"

Beitrag von calista »

@ Jule: schau mal Selbstbauthread nach, da ist der Bau detailliert beschrieben. Die Bauteile sind ein Tapetenablösegerät (39 €), eine Regentonne (14 €), eine Gießkanne mit Tülle, einen Wasserkocher, einen Trichter sowie Heunetze.
Statt Hobelspäne streue ich übrigens seit neuestem Holzpellets aus dem Ofenbedarf ein (15 kg / 3,79€). Die werden mit Wasser übergossen und bilden dann eine schöne feste Tretschicht in der Box (Paddockbox für nachts). Bei Bedarf kann man sie immer wieder anfeuchten (Gießkanne mit Tülle), die Box stinkt nicht, lässt sich gut abäppeln und staubt nicht.
Mein Pferd hat außer Schimmel- und Staubproblemen auch eine Allergie gegen verschieden Gräser (also nicht die Pollen sondern als Futter, Diagnose THPin). Daher bin ich mit Mitteln auf Kräuterbasis extrem vorsichtig, ein Allergietest hätte mich ohnehin nicht weitergebracht, denn im Normalfall kann ich die Allergene nicht ausschalten.
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Jule
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Re: Husten"anfall"

Beitrag von Jule »

Danke, Calista.
Muss ich mir mal genauer angucken, aber ich befürchte, mangels Strom am Stall wird das wohl eine schwierige Angelegenheit ... mal schauen, ob mir da was einfällt. Bisher hab ich diesen Winter zwei oder drei einzelne Huster gehört ... obwohl ich ein paar Tage bei Frost trockenes Heu gefüttert habe, damit sie keine Eisbahn auf dem Paddock kriegen. Die Eigenbluttherapie scheint echt gut anzuschlagen bei ihm, Gott sei Dank :)
Ja, weitergebracht hat uns der Allergietest auch nicht wirklich, weil er auf so vieles reagiert hat. Hätte er nur auf einen Bereich reagiert hätte man genauer testen und dann speziell für ihn ein Desensibilisierungsmittel herstellen können. Aber so meinte der TA, wir versuchen es mal mit Eigenblut. Und bisher funktioniert`s ja prima.
Mit Kräutern bin ich auch vorsichtig seit dem Allergietest, sonst hat er im Winter immer Hustenkräuter bekommen, das gibt´s jetzt nicht mehr.
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