Abscheuern der Haare am Kopf

Moderator: Sheitana

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Lewitzer Flummi
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Abscheuern der Haare am Kopf

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Im Sommerhalbjahr haben sich meine beiden Herren entschlossen, im Gesicht wäre es schon schöner ohne zu viele Haare.
Man(n) scheuerte sich daher die normalen Haare um die Mäuler und auch nahe der Augen weg. Manchmal hatte ich richtig Angst um die Augen.

Nun finde ich zwar im Gesicht frisch rasierte Männer toll, aber meine Pferde dürften die ruhig behalten.
Hat jemand eine Idee, was das auslöst und ob man das abstellen kann? Sie bekamen im Sommer nur Lexa Isi-Mineralcobs, Heu + Koppel, Wasser, Salzstein, mal ein paar Möhren/Äpfel usw.
Ich kann mir keinen Reim darauf machen, warum das nur im Sommer so ist. Es war mir schon in unserem ersten Sommer aufgefallen, aber da war ich noch nicht so "pingelig".
Im Winter haben sie überall ordentlich Haare und der Bube zeigt mit Winterpelz sogar seine winzig kleine Schnippe an der rechten Nüster. :herzi: Ich befürchte, dass das Scheuern aber im Frühjahr wieder los geht.
Liebe Grüße
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brexi
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Re: Abscheuern der Haare am Kopf

Beitrag von brexi »

Meine macht das auch, extrem.
Hast du in so einer akuten Phase mal ein BB machen lassen? Bei Brownie war es eine Mischung aus Selen/Zinkmangel und Fellwechsel.
Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein....
Arthur Schopenhauer
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Lewitzer Flummi
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Re: Abscheuern der Haare am Kopf

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Nein, bisher noch nicht.
Ich dachte, dass es vielleicht eine Folge der Kriebelmückenattacken war. Falls es dieses Jahr wieder kommt, werde ich dies mal im Hinterkopf behalten.
Liebe Grüße
Die Flummis

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Hina_DK
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Re: Abscheuern der Haare am Kopf

Beitrag von Hina_DK »

Wenn das jedes Jahr wieder zur selben Zeit auftritt und das bei beiden Pferden, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass "nur" Zink/Selenmangel die Ursache wäre. Eher könnte ein Zinkmangel dazu beitragen, dass die Haut sich nicht selbst genug gegen die eigentliche Ursache wehrt bzw. das Fell nicht schnell genug nachwächst. Da sie aber beide Mineralfutter bekommen und die Isicobs sind regelrechte Zinkbomben und auch Selen ist richtig ordentlich enthalten, dürfte ein Zink/Selenmangel, wenn sie trotzdem welchen haben sollten, auch nicht so gravierend sein und das noch bei beiden Pferden. Das reimt sich nicht zusammen.

Da es aber beide an den selben Stellen zur selben Zeit betrifft, vermute ich eher, dass sie sich auf der Weide ein paar Mitbewohner auflesen. Es gibt ja zig Arten Milben, die sich auf den Weiden tummeln und einige wandern so tief in die Unterhaut (z.B. Demodex equi), dass sie sich nichtmal richtig nachweisen lassen. Für Kriebelmücken sind das zumindest nicht unbedingt die bevorzugten Angriffsstellen aber für Milben. Die steigen vom Grashalm auf den Kopf auf und suchen sich die erstbesten Stellen, wo sie gut an die Haut rankommen und das ist im Maul- und Augenbereich, wo das Fell nur sehr fein ist.

Meine Idee wäre neben einer Beurteilung durch den TA, die Pferde zur Weidesaison ganztägig mit einem gut wirksamen Mittel gegen Parasiten zu schützen. Wir tragen in der Saison 2-3 mal eine Langzeitmittel für Weidevieh mit dem Wirkstoff Permethrin auf. Permethrin ist für soche Art Bewohner vorbeugend am wirksamsten. Hab aber schon gesehen, dass es das in Deutschland nicht gibt bzw. nur Wellcare, das man täglich auftragen muss und das sich bei Regen aber leider wieder runterwäscht, wäre aber besser als gar nichts bzw. ein Mittel, was nur gegen Insekten, nicht aber gegen solche Parasiten hilft.
Viele Grüße
Hina

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norikermädchen
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Re: Abscheuern der Haare am Kopf

Beitrag von norikermädchen »

Vermutlich sind es wirklich irgendwelche "Mitbewohner". Leider könnte ich nur Halbwissen beisteuern, also lasse ich es lieber.
Möchte aber dennoch gerne einwerfen, dass ich mit Permethrin äußerst sparsam und sehr umsichtig umgehen würde, denn schließlich ist es - wie so vieles - toxisch. Habe selbst noch keine Erfahrungen damit gemacht und wollte es nur kurz zu Bedenken geben.

Ich würde an deiner Stelle die kommende Saison abwarten und beim ersten Hauch von Scheuern den Tierarzt/THP fragen.
Evtl. lässt sich ja per Hautprobe genaueres diagnostizieren und dann kannst du wenigstens gezielt vorgehen.
Liebe Grüße,
Vicky

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Lewitzer Flummi
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Re: Abscheuern der Haare am Kopf

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Wellcare hatte ich wegen der Zecken, die es an einigen Stellen in unserer Wiese gibt, im Bereich der Beine und auch am Kopf aufgetragen - völlig unterdosiert von der Menge her (so wenig Gift wie möglich), aber gegen die Zecken hatte es geholfen. Zecken krabbeln ja ähnlich wie Milben vom Grashalm auf ihr Opfer.
Wenn ich das Wellcare über die Vegetationsperiode vielleicht 5 x mit Schwämmchen und Einweghandschuhen aufgetragen hatte, dann ist es viel. Die eine Flasche wird bei mir ewig nicht alle.
Das könnte ich daher auch noch mal direkt im Frühjahr probieren und parallel dazu meine beiden TÄ kontaktieren.

Zum Glück haben sich beide nicht blutig gescheuert oder so. Aber es waren eben sämtliche Haare um die Maulwinkel und Augen weg.

Dass das MinFu der Auslöser des Scheuerns war, kann aber nicht sein? Aktuell gebe gar keins, weil ich noch nicht weiß, wie ich diesbezüglich weiter machen will. Iwest ist mir ehrlich gesagt bei zwei Pferden auf Dauer einfach zu teuer. :oops:
Liebe Grüße
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Hina_DK
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Re: Abscheuern der Haare am Kopf

Beitrag von Hina_DK »

Das würde dann bedeuten, dass gleich alle beide auf das Minfu allergisch wären, was sicher eher nicht anzunehmen ist. Kommt auch eher selten vor, dass Pferde auf Minfu allergisch reagieren, wobei es natürlich bei einigen Pferden Melasseunverträglichkeiten gibt. Das würde aber auch nicht so recht zu den Stellen am Auge passen, denn mit ihrem Futter haben sie ja nur Maulkontakt. Irgendwas scheint da aber hochzuwandern.
Viele Grüße
Hina

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Hina_DK
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Re: Abscheuern der Haare am Kopf

Beitrag von Hina_DK »

norikermädchen hat geschrieben:Möchte aber dennoch gerne einwerfen, dass ich mit Permethrin äußerst sparsam und sehr umsichtig umgehen würde, denn schließlich ist es - wie so vieles - toxisch. Habe selbst noch keine Erfahrungen damit gemacht und wollte es nur kurz zu Bedenken geben.
Toxisch ja, bei den Parasiten, sonst würde es ja auch keinen Sinn machen. Das sind aber letztendlich alle Mittel gegen Parasiten. Für Säugetiere ist es aber nur toxisch, wenn es über die Leber abgebaut wird, was bei Katzen der Fall ist. Weidetiere, bei denen es in der Regel eingesetzt wird aber auch Hund und Mensch haben ein Enzym, das Permethrin direkt in der Haut abbaut und somit gelangt das gar nicht bis zur Leber und muss dort "entgiftet" werden. Katzen haben dieses Enzym nicht. Für die kann das auf Dauer zu Leberschäden führen.
Viele Grüße
Hina

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ehem User

Re: Abscheuern der Haare am Kopf

Beitrag von ehem User »

Meine Tinkerstute -Elsa- fing im letzten Sommer an sich an den Augen zu schubbern,
Die ganzen Haare gingen aus und die Haut wurde ganz hell (Elsa ist ein Rappe),
Auch konnte ich das ums Maul beobachten.
Der 1. Tierarzt meinte, es sei die Michael Jackson Krankheit....
Damit wollte ich mich aber nicht abspeisen lassen und zog noch eine
zweite Meinung ein.
Pilzbefall! Ich bekam ein Homöopathisches Mittel, dass ich jeden Tag auftargen musste.
Die hellen Stellen sind leider geblieben aber den Pilz sind wir los.

Vielleicht wäre das auch eine Überlegung wert?
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