Rattenplage....

Moderator: Sheitana

bine_mn
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Re: Rattenplage....

Beitrag von bine_mn »

Hi.
Wir hatten letzten Winter eine Rattenpopulation. Die haben wir angelockt durch ein Pferd, was Maiscobs in der Box bekam, viel kleckerte, keiner machte es sauber unterm Trog. Dort in der Box waren dann täglich Ratten anzutreffen, die die Futterreste fraßen. Wenn ich abends in den Stall kam, Licht anmachte, gab es regelrecht Gezeter und Gemotze von den Ratten, die es wahrscheinlich höchst dreist fanden, abends noch beim Mahl gestört zu werden. Sie kletterten dann gemächlich in dem Gestenge der Wände rum und verschwanden in der Dachdämmung. Für mich auch etwas eklig jedesmal. Und es gab im ganzen Stall reichlich Kot, was auch eklig war.
Wir haben dann mit Giftköder-Rohren das ganze bekämpft. Der Stallkater kam da nicht ran. Leider war es bei uns aber der Fall, dass wir 3 sterbende Ratten rumliegend gefunden haben. In dieser Strohbox und auch unter einem Heunetz im heruntergefallenen Heu. Es ist kein schöner Anblick. Die Ratten lebten ja noch und hatten einen sicherlich langen quälenden Tod. Ich war auch leider nicht in der Lage mit der Schüppe draufzuschlagen :( Die Rattenplage war aber damit schnell besiegt und seitdem keine Ratte mehr gesehen.

Vor einigen Wochen hatten wir Spitzmäuse im Stall bzw. in der Sattelkammer (überall lag Kot), die ich erfolgreich mit Lebendfallen + Schokoriegel weggefangen habe. Ich habe die gefangene Maus jedesmal weit weggefahren mit dem Auto in einen Wald. Nach 4 gefangenen Mäusen kam nichts mehr nach.

Es gibt auch Lebendfallen für Rattengröße :) Wenn man sich das zutraut!

Gruß Sabine
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Biggi01
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Biggi01 »

Am tierfreundlichsten ist natürlich, alles Essbare wegzusperren und ansonsten Leben und Leben lassen. Aber ich habe schon in Ställen gesehen, dass Futter wegsperren unmöglich war, weil sich die Ratten durch Plastiktonnen und Holzkisten genagt haben. Einen Metalltresor für Futter wollten sich die SBs nicht zulegen, darum kam auch Gift zum Zuge :nix:
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calista
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Re: Rattenplage....

Beitrag von calista »

Ratten sind ausgesprochen schlaue Tiere, ich kenne das so, dass sie ein Familienmitglied vorschicken zum Test und wenn das nicht überlebt oder gefangen wird, dann die jeweilge Falle nicht mehr belegen. Die Köder werden deswegen ja so hergestellt, dass sie mit einer Zeitverzögerung töten (was einen langsamen Tod bedeutet!), damit der Rest der Familie Köder, Falle und Tod nicht unmittelbar verbindet. Daher liegen die toten Tiere auch nicht mehr in der Nähe der Fallen und man kann die Kadaver nicht einsammeln, es sei denn, man stolpert zufällig drüber. Die Wildtiere finden sie aber und sterben ebenfalls einen langsamen und qualvollen Tod. Das wollen wir nicht.

Ohne die Rattenpopulation zu dezimieren wird das Ganze ein hygienisches Problem. Ratten verbreiten nun mal Leptospiren, die u.a. für periodische Augenentzündung verantwortlich gemacht werden. Und da unsere Pferde auch gern aus Pfützen saufen, in denen die Ratten möglicherweise ihren Urin absetzen...Und für eine Ratte die man sieht, stehen 9 Stück, die man nicht sieht... Bei dem Vermehrungszyklus wird das unhaltbar.

Die Sattelkammer ist mit fest eingebauten, offenen Regalen ausgestattet, Umbau unerwünscht. Natürlich kann man alles in Boxen packen und / oder die Regale mit Karnickeldraht sichern. Einer Ratte genügt aber ein Spalt von 1,8 cm, das ist wirklich wenig. Die Ratten finden halt immer Futterreste, leider kommt das mit dem Fegen und Beseitigen auch erst so langsam bei den Einstellern an. Und da wir die Äppel absammeln und lagern, findet sich dort immer Futter in Form von unverdauten Haferkörnern, Brotresten, verdorbenen Möhren usw. Auch dies ist im Moment noch nicht bei allen Einstellern angekommen. Leider.
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Lottehüh
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Lottehüh »

Ich hatte mit ein paar Stricken was geflochten und dachte, die würden daran rausklettern, aber das hat nicht funktioniert.
Ich hatte auch schon 2 mal Vögel ertrunken im Wasser, obwohl es nicht sonderlich voll war. Die kommen da nicht mehr raus. Deshalb stehen meine Wasserbottiche auch im Stall und nicht draußen. Wie gesagt - ist Gott sei Dank jetzt schon lange nicht mehr vorgekommen.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
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Fionnlagh
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Fionnlagh »

Ich persönliche finde Schlagfallen die beste Lösung!
Gift finde ich echt eine elendige Todesart und man vergiftet eben unter Umständen auch andere Tiere damit. Ich finde Schlagfallen sogar besser als Katzen, weil das einfach schnell geht. Katzen können ja auch echt grausam sein, auch wenn das 100x die Natur ist. Ich guck mir das einfach nicht gerne an, wie Katzen Mäuse zu Tode spielen :( . Wobei sie das bei Ratten eh nicht so tun, weil die sich arg wehren können. Deshalb werden die recht schnell getötet.

Ganz rattenlos bekommt man eh nix. Ratten sind immer und überall. Aber wenn die Populationen überhand nehmen, kriegt man halt echt hygienische Probleme und dann muss schon was dagegen getan werden, weil die vermehren sich echt schnell.
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
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Lottehüh
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Lottehüh »

Ich weiß, ich mache mich jetzt unbeliebt, aber das muss ich jetzt mal umschreiben:

"Ganz menschenlos bekommt man eh nix. Menschen sind immer und überall. Aber wenn die Populationen überhand nehmen, kriegt man halt echt hygienische Probleme und dann muss schon was dagegen getan werden, weil die vermehren sich echt schnell."

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Wie kommen wir nur immer darauf, dass alles nur uns gehört. Wie kommen wir darauf, Tiere zu töten, weil wir das Gleichgewicht der Natur zerstört haben? Wie kommen wir darauf, den Tieren und ihren Hinterlassenschaften uns bedrohende Krankheiten anzudichten, während wir die Luft, die Erde und das Wasser verseuchen? Wie arrogant kann man sein?

Ich nehme mich da nicht aus. Ich bin auch ein Mensch und fahre Auto und heize meine Wohnung und mache viele andere Dinge. Trotzdem finde ich die Selbstverständlichkeit, Tiere zu vergiften, erschreckend.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
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calista
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Re: Rattenplage....

Beitrag von calista »

Lottehüh, vor zig Jahren stand ich mit meinem früheren Wallach in einem Selbstversorgerstall, der noch ein altes Getreidesilo benachbart hatte. Wir hatten 2 mal bei allen Pferden gleichzeitig eine Kolik. In dem Stall liefen uns auch die Ratten über die Füße beim putzen (genau wie jetzt auch) und wir haben Futterproben an TiHo Hannover geschickt, um die Ursache herauszufinden. Der Verpächter hatte überall Schlagfallen installiert, es war kaum eine Verringerung zu bemerken. Aussage der TiHo war damals, dass es wahrscheinlich an den Ratten lag. Aus diesem Stall bin ich ausgezogen, hier in dem jetztigen würde ich gern bleiben. Ich kann kaum zwischen dem Anspruch der artgerechten Haltung und dem Naturverbrauch den das Pferd bedeutet, trennen.

Ich persönlich mag Ratten und Mäuse, finde sie klug und auch nicht eklig. Aber jetzt ist wegen der Nachlässigkeit einiger Einsteller erst mal Bekämpfung angesagt (wobei ich denen die Schuld jetzt einfach zuschiebe, wissen tue ich das nicht wirklich. Vielleicht ziehen sich die Wanderratten jetzt auch jahreszeitlich bedingt dort hin). Und zukünftig würde ich gern den mit Hilfe von Mardern und Co abschrecken. Es gibt sicherlich auch den moralischen oder ethischen Aspekt. Aber eben auch die Frage der Verantwortung gegenüber unseren Tieren. Da habe ich keine wirkliche Wahl.
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Fionnlagh
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Fionnlagh »

Lottehüh hat geschrieben:Ich weiß, ich mache mich jetzt unbeliebt, aber das muss ich jetzt mal umschreiben:

"Ganz menschenlos bekommt man eh nix. Menschen sind immer und überall. Aber wenn die Populationen überhand nehmen, kriegt man halt echt hygienische Probleme und dann muss schon was dagegen getan werden, weil die vermehren sich echt schnell."

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Tatsächlich, du hast dich bei mir soeben sehr unbeliebt gemacht. Bisher fand ich dich recht sympathisch, aber das find ich ganz schön daneben.

Ich mag Ratten. Ich mag auch Mäuse. Mir ekelt nicht vor ihnen und ich hab keine Scheu vor den Tieren, ich greife sie an, ich finde sie unglaublich faszinierend und ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn Katzen sie zu Tode spielen. Meiner Meinung nach kann man auch gern die Menschheit ausrotten und dafür die Welt retten.

Aber momentan bin ich noch nicht ausgerottet, ich lebe auf dieser Welt und ich hab ein Pferd und dieses Pferd steht mir egoistischerweise emotional wesentlich näher als Ratten oder Mäuse. Ich möchte nicht, dass dieses Pferd krank wird und wenn es sein muss greife ich da auch zu radikalen Mitteln. Also ja, wenn es zu viele werden und mein Pferd in Gefahr ist, dann bin ich absolut dafür diese Tiere zu töten, genauso wie ich einen menschlichen Pferderipper töten möchte, wenn ich ihn dabei erwische wie er einem Pferd schadet.... den würde ich allerdings nicht human und schmerzlos töten wollen. Bei den Ratten wäre mir lieber, es ginge schmerzlos und human, den tatsächlich können sie für ihr Verhalten nichts. Aber ich kann leider trotzdem nicht zusehen, wie sie mir oder meine Pferd schaden.
Wenn ich damit jetzt arrogant bin, dann bin ich´s halt :nix:
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Sky4ever
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Sky4ever »

Ratten übertragen nun mal wirklich viele Krankheiten. Gerade die schon angesprochende periodische Augenentzündung wird von diesen Nagern übertragen, da sie die Wirte für die Leptospiren sind. Und jeder, dessen Pferd schon diese Horrorkrankheit mitgemacht hat, wird die Nager (so niedlich sie auch sind) im Umfeld seines Stalls vertreiben wollen. Leider lassen sie sich nicht so einfach vertreiben, da hilft wirkungsvoll nur töten. Natürlich sollte das so human wie möglich geschehen, aber ich sehe nicht mehr tatenlos zu, wie die Nager ihre Nester im Heu bauen, was meine Ponys dann fressen. Wir haben diese Mäusenester jahrelang ignoriert, fanden sie sogar eher niedlich, bis mein Senior an PA erkrankte. Und die folgenden Monate waren für Pferd und Mensch grauenvoll. Und sämtliche Tierärzte waren der Meinung, dass tatsächlich das kontaminierte Heu Schuld war. Wir hätten es wegschmeißen müssen, nur Heu ist im gegensatz zu Heulage eh schwer zu bekommen, das war uns immer zu kostbar, und außerdem hatten wir die Gefahr nicht gesehen. Und ja, für mich gilt auch, dass mir meine Ponys näher stehen als Ratten und Mäuse. Sorry.
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Schattenstern
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Schattenstern »

Wir hatten auch viele Ratten am Stall früher (bevor ich dort einzog). Der SB hat alle Futterkisten von außen mit Metall beschlagen lassen, weil die Nager sich durchs Holz gefressen haben. Der Stall ist recht weit außerhalb an einem Flüsschen.
Jetzt haben wir vier Katzen, öfter auch mal noch Hauskatzen aus der Nachbarschaft und keine Ratten mehr. Mit den freilaufenden Hunden ist das kein Problem. Die Katzen haben ihren Unterschlupf auf dem Heuboden wo kein Hund hin kommt und Abends, wenn die meisten Hundebesitzer da sind sind die Katzen eh unterwegs auf Jagd.
Allerdings sie die Katzen sehr gute Jäger und wir haben öfter auch mal Maulwürfe oder auch mal ein junges Kaninchen als Beute vorgesetzt bekommen.
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