Rattenplage....

Moderator: Sheitana

calista
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Rattenplage....

Beitrag von calista »

Im letzten Jahr hat mein Stallbesitzer weit ausserhalb seines Wohnortes einen Offenstall in einem ehemaligen Dammwildgehge eingerichtet. Es leben dort 15 PFerde, getrennt in 2 Gruppen auf 12 ha. Es gibt eine Sattelkammer und eine Futterkammer, automatische Tränken aber auch Bottiche, 2 große trockene Unterstände und je 2 Heuraufen für Rundballen für jede Gruppe. Es sind 4 Weiden, die von Ackerfläche, Wald und Hecken umgeben sind. Neben der einen Gruppe gibt es ein kleines verwildertes Stück Land mit einem Teich und vielen feuchten Ecken.
Wir sammeln täglich alles ab, der Mist wird aber bis zur Verwertung in der Landwirtschaft auf dem Gelände gelagert. Und nun unser Problem: Ratten. Und zwar richtig viele. Grundsätzlich bestand zwar ein Verbot, Futter offen zu lagern, aber einige Einsteller haben es damit nicht so genau genommen. Nun endlich, nachdem wir nochmal das Gespräch wegen der Gefahren gesucht haben, ist alles Futter verschlossen. Jetzt haben sich die Tierchen schon an Handschuhen, Pferdecken und Co gütlich getan.... und die hygienische Situation wird immer unaltbarer. Was tun? Giftköder sind wegen der Begleithunde und der anderen Wildtiere nicht vertretbar. Helfen Katzen gegen Ratten? Dann würden wir eben eine bis 2 bis 3... Stallkatzen füttern...Und sonst? Aufgrund der Größe des Geländes kommen manche Produkte (biologische Duftvertreibungsstoffe und Co, 300 g 40 €) nicht in Frage. Der Stallbesitzer will tätig werden aber was hilft am Besten, schont die Umwelt und wirkt?
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november
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Re: Rattenplage....

Beitrag von november »

Wir hatten im Stall auch ein von unverschlossen gelagertem Futter ausgelöstes Rattenproblem. Die drei Stallkatzen fangen zwar durchaus Ratten und sind da auch recht tüchtig, aber da kamen sie dann doch nicht mehr nach. Lösung war wirklich, das Futter in verschlossenen Behältern zu lagern und usnere SB haben Gift ausgelegt. Natürlich nicht offen, aber in solchen Rattenboxen: http://www.ebay.de/itm/METAL-Rattenbox- ... CKmeyeqH8A
So ist sicher gestellt, dass keine anderen Tiere oder Kinder an die Köder kommen. Leider hat man keinen Einfluss darauf, ob ein anderes Tier dann später den Rattenkadaver frisst, aber anders wird man die echt schwer los. Nicht schön, aber sonst hat wohl nichts funktioniert.

Mit einer "normalen" Rattenpopulation kommen die Stallkatzen bestens zurecht und ich denke, die haben auch schon eine abschreckende Wirkung.
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Wallinka
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Wallinka »

Wir haben von einer Wildtierstation zwei aufgepäppelte Steinmarder übernommen und bei uns angesiedelt. Innerhalb einer Woche hatten wir nur noch schnelle und leise Ratten :punk:
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calista
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Re: Rattenplage....

Beitrag von calista »

Danke schon mal für die Hinweise, die Steinmarderlösung finde ich persönlich sehr sympathisch. Das Problem sind die Hundebesitzer bei uns. Die wollen ihre Hunde gern mitbringen (ich lasse meinen immer zu Hause), wehren sich einerseits aber gegen Giftköder weil die Gefahr besteht, dass Hund tote Ratte annagt und andererseits funktionieren Katz und Co ja nur, wenn sie nicht gejagt werden.
Ramona
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Ramona »

Ich meine, dass man Ratten auch mit Frettchen bejagen kann. Fragt doch mal beim zuständigen Kreisjagdverband nach, ob dort oder im weiteren Umkreis ein Jäger mit Jagdfrettchen bekannt ist. Inwieweit die Frettchenjagd auf eurem Gelände dann überhaupt möglich bzw. effektiv ist, weiß ich natürlich nicht. Müsste sich halt der Jäger mal angucken. Das hätte den Vorteil, dass kein Wildtier "ausgesetzt" werden muss, was dann vielleicht mit den Hunden ein Problem wird. Die Frettchen würde der Jäger ja dann wieder mitnehmen. Und an den Jagdtagen müssen die Hunde dann eben mal zuhause oder im Auto bleiben. Oder die Hundebesitzer bleiben dann mal komplett fern. Irgendeinen Tod werden die wohl sterben müssen, die Ratten sollen's ja auch...
Wallinka
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Wallinka »

Also "unsere" Steinmarder haben mit den Hunden kein Problem. Die haben ihren Schlafplatz auf dem Heuboden, da kommen die Hunde nicht hin. Wir haben auch lange mit den "Wildtiermenschen" gesprochen, denn die Lösung sollte ja nicht nur uns, sondern auch den Mardern zu gute kommen. Sie scheinen sich bei uns wohlzufühlen, auf jeden Fall finde ich seit zwei Jahren immer wieder Spuren von ihnen. Das war bei uns aber nur eine Lösung, weil unser Stall fernab von Wohnhäusern liegt, in denen es zu Ärger kommen könnte und es waren halt mit der Flasche aufgezogene Jungtiere, die noch kein eigenes Revier hatten und ein neues Zuhause brauchten. Die Idee mit den Jagdfrettchen gefällt mir allerdings auch :gut:
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jella
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Re: Rattenplage....

Beitrag von jella »

Ratten mögen ja enge Räume. Wir haben Rohre ausgelegt, die für Katzen zu eng sind, dort werden die Giftköder versteckt. Ab u. an sieht man mal eine Ratte, aber ich bis dato erst einmal. Die Katzen im Stall fangen keine Ratten.
calista
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Re: Rattenplage....

Beitrag von calista »

Akut wird der Stallbetreiber sicher erst mal tätig werden. Aber für langfristige Lösungen finde ich die Steinmarderansiedlung wirklich eine gute Idee. Bei Katzen hätte ich Sorge, dass die unter den Hunden vor Ort leiden und die brauchen dann doch eine Grundversorgung. Die Marder hätten über unsere Futterkammer ein trockenes Plätzchen, was man wie auch immer auch noch herrichten könnte. Wir liegen knapp 2 km von der nächsten Ortschaft entfernt, der Wald grenzt an unser Gelände und der nächste ehemaligeTruppenübungsplatz ist auch nur 1 km weg. Platz ohne Strassen und Menschen gibt es also genug (wenn auch auf der anderen Seite eine Autobahn liegt) . Falls wir keine Marder bekommen könnte ich mir vorstellen, dass Jagdtage mit Frettchen auch o.k. wären. Da muss ich mal die Jägerschaft fragen. Vielen Dank für diese kreativen Ideen!
Ramona
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Ramona »

Bewusst Marder ansiedeln würde ich nach meinen Erfahrung damit nun eher nicht. Wir haben regelmäßig Marder zu Besuch (wohnen am Waldrand). Zu unserem großen Ärger hinterlassen die nämlich regelmäßig ihre Losung auf unserem Heu. :-z Mussten bisher jeden Winter einige Ballen wegschmeißen. Und überlegen inzwischen versuchsweise einen Marderschreck im Heuschuppen aufzustellen. Grundsätzlich habe ich ja nichts gegen die Tiere, aber wenn man dadurch eingeplantes Futter direkt auf den Mist fahren kann, ist das echt ärgerlich! (Und wenn man nichtsahnend reingreift, wie es mir im ersten Winter passiert ist, einfach widerlich! :-z)

Wenn das bei euch ein "Marderparadies" ist, kommen wilde Marder bestimmt von allein. Wenn nicht, wandern ausgesetzte Marder vermutlich auch bald wieder ab. Darauf, wo die Tiere sich dann bevorzugt aufhalten, habt ihr jedenfalls kaum Einfluss. Könnte sein, dass die auch lieber in eurem Heulager wohnen wollen statt über der Futterkammer. Dann seid ihr vielleicht die Ratten los, habt aber womöglich ein neues Problem...
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Schnucke
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Re: Rattenplage....

Beitrag von Schnucke »

Ratten habe ich mit Schlagfallen erfolgreich im Griff.Wir haben ja das unheimliche Glück einen Schweinebauern als Nachbarn zu haben der seine Schweine auf Stroh hält. Jedes Mal wenn er die Mistmatratzen räumt kommen vereinzelte Ratten zu uns hoch und versuchen sich hier anzusiedeln. Schlagfallen haben noch dazu den Vorteil, man hat die Tote Ratte und kann sie entfernen, was bei Gift ja immer eher schwierig ist, weil die sich auch noch verkriechen und vor sich hin muffeln :uebel:

Für Gift hatten wir mal so Köderhäuschen, da passen dann echt nur Ratten und Mäuse rein, es bleibt aber das Problem der toten Ratten
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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