Ich finde auch, das kann man nicht pauschal sagen.
Meine 5jährige wurde dieses Jahr 5x/Woche gearbeitet. Zeitlich nicht immer geritten, aber hätte ich die Zeit dazu gehabt, wäre ich sie auch fünfmal die Woche geritten.
Warum?
Weil ich gemerkt habe, dass eine kontinuierliche Arbeit ihr besser tut, als wenn ich nur zweimal die Woche etwas mit ihr tue. Hinzu kommt, dass ich selbst im Reiten besser bin, als an der Longe/bei der Bodenarbeit. Ich kann der Bodenarbeit auch einfach nicht viel abgewinnen (was nicht heißt, es ist schlecht, nur es passt eben bei uns nicht).
Und ich finde so ganz allgemein ist es die Kunst, auf das jeweilige Pferd einzugehen und zu wissen, was in welchem Alter gut für es ist.
Ich bin grundsätzlich immer noch gegen zu frühes Anreiten und zu frühes regelmäßiges Bespaßen, aber wie und wann was läuft, entscheidet das jeweilige Pferd.
Wir haben da bei uns derzeit ganz viele verschiedene Beispiele stehen, obwohl alle irgendwie verwandt.
Georgia ist mit 13 jetzt erst voll belastbar. Sie wurde in ihrer Jugend so versaut und hatte so arge körperliche Probleme, es hat bis jetzt gedauert alles zu heilen. Vorteil: Geistig ist sie so ausgereift, dass sie auch entsprechend belastbar ist.
Charmer ist jetzt 7, bei ihr ist es auch das erste Jahr, wo sie wirklich geistig vollends gearbeitet werden kann, vorher hat sie zwar auch mitgearbeitet, war aber noch sehr "Baby".
Abby ist 5, dieses Jahr habe ich sie relativ viel gearbeitet, weil sie viel Spaß daran hatte und gearbeitet werden wollte. Je mehr, desto besser, da kam ich selbst oft nicht hinterher. Jetzt hat sie aber über Winter nochmal Pause. Zumindest, solange sie das auch so sieht...
Ron und Phoebe sind jetzt 19 Monate alt. Während Phoebe hingegen schnell Dinge langweilig findet, wird mit ihr so gut wie nichts gemacht. Klar, regelmäßig werden die Hufe gemacht, sie durfte auch schon mal über die Trailbrücke laufen, aber sonst steht sie nur in der Herde draußen.
Da sie schnell zickig wird, wenn sie keinen Bock hat warten wir hier tunlichst, bis sie vom Kopf her alt genug ist.
Ron hingegen findet alles was Mensch macht "boa spannend". Der ist mit einer Begeisterung dabei, das ist fast nicht mehr normal. Ihn holen wir öfters mal mit rein, aber auch nicht regelmäßig, weil er soll immer noch Kind sein dürfen.
Er hat auch schon mal die Trailbrücke kennen gelernt, war als Handpferd mit im Gelände und hatte auch schon mal ein Gebiss drin....... als er eine fürchterlich orale Phase hatte und ich nicht mal nach dem Ausritt Abby absatteln konnte, ohne, dass er Zügel, Sattel oder Decke im Maul hatte....
Vermutlich, werden die Beiden auch mit 3,5 angeritten. Vermutlich im Sommer, erst als Handpferd, dann Handpferd mit Sattel, Handpferd mit Reiter...... um dann im Winter Ruhe zu haben und dann mit 4 weiter ausgebildet zu werden. Wenn sie sich so entwickeln, wie ich das denke und mir das vorstelle.
Ich finde es daher wirklich schwierig zu sagen "3-4x/Woche in dem Alter ist verkehrt" ohne das Pferd, seinen Charakter, seine Entwicklung und die Arbeit zu kennen.