Akademische Reitkunst - Bent Branderup

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somatomu
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Re: Akademische Reitkunst - Bent Branderup

Beitrag von somatomu »

das wusste ich so nicht.

Finde ich aber toll und ist für mich dann ein riiiiesengrosses Plus für BB gegenüber PK.

In den FeedBacks von Ausbilder -Schülern von PK kommt da ein sehr klares Bild rüber, dass er ausschliesslich seine Herangehensweise akzeptiert und diese beispielsweise auch 100% in seinen Prüfungen gezeigt sehen will - ob gerade notwendig fürs Pfers oder nicht.

Sehr spannende Info. wobei das natürlich OffTopic ist und nichts mit der Art zu Reiten zu tun hat oder doch???

Grüssle
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Hina_DK
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Re: Akademische Reitkunst - Bent Branderup

Beitrag von Hina_DK »

Ich glaube, auch sowas gehört einfach zu einem Austausch dazu. Manch einer wird sich nämlich wundern, warum ein BB-RL vielleicht ganz anders arbeitet als ein anderer. Die grundlegenden Dinge, inkl. der ganzen Philosopie ist natürlich die selbe und ich denke auch bei den Prüfungen will BB genau das sehen, was gefordert ist. Aber so viel ich weiß, reiten z.B. auch bei Prüfungen die Leute u.a. mit der unterschiedlichsten Ausrüstung. Ich glaube ein sehr starres System ist für viele auch einfach kontraproduktiv. Kein Pferd gleicht dem anderen. Wenn BB z.B. versucht hätte, Hugin und Filour auf genau dieselbe Art und Weise auszubilden, wie seine anderen Pferde, er wäre jämmerlich gescheitert, ebenso mit Thyson. Thyson hat kurze krumme Stummelbeine, Hugin und Filour sind blind und an den Beinen auch behindert. Hugin hatte er gekauft, als beide Sprunggelenke und das Krongelenk gebrochen und auch noch schief zusammengewachsen waren. Da musste einfach anders herangegangen werden. Auch die Hilfegebung ist bei den beiden blinden Pferden natürlich eine ganz andere als bei den sehenden Pferden, auf jeden Fall zumindest bei der Arbeit an der Hand. Wer sich da in ein so starres Korsett klemmt, tut sich und den Pferden ganz sicher keinen Gefallen. Die Frage ist natürlich, ob dann ein PK-Trainer oder PK selbst überhaupt auf die Idee kommen würde, Pferde mit so starken Gebäudefehlern oder anderen Behinderungen auszubilden.
Viele Grüße
Hina

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Ayira
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Re: Akademische Reitkunst - Bent Branderup

Beitrag von Ayira »

Ich bin ja sehr froh, eine BB-Rl zu haben, denn wenn ich gar nichts in die Richtung mache, bringen mir Antje-Seminare 1-2x im Jahr auch nichts. ;)
Allerdings tut sich mein Bub auf gebogener Linie DEUTLICH leichter, sich zu biegen, wenn ich neben seiner Schulter AUCH die Hinterhand kontrolliere. Für mich macht das sehr wohl sinn, weil wenn ich ihn nur vorne ausrichte, dann habe ich immer noch einen hinteren Teil, mit dem er an und für sich machen könnte, was er will - und auch tut. Dazu kommt jetzt speziell bei dem meinen, dass er in der HH sowieso eher träge ist und diese nicht so gern vermehrt untersetzt. Und da ist es schon förderlich, wenn ich vorne die Schulter reinschiebe und einmal den Schenkel weiter hinter anlege, um gleichzeitig die Kruppe anzusprechen.

Was Seitengänge berifft, werde ich erstmal davon abstand nehmen. Gleiches gilt bei mir auch für Schulterherein. Mein Hauptaugenmerk ist jetzt, ihn auf gebogener Linie auszurichten. Wenn ich zum Spaß mal hier ein Schenkelweichen oder meinetwegen auch eine SH einbaue, dann schön, aber vorwiegend gehts mir jetzt darum, ihn am Zirkel zu arbeiten, Zirkel zu wechseln und dadurch auch immer die inneren Hinterbeine abzuwechseln.

Und dann schaue ich einfach mal, wie schnell ich einen Fortschritt merke.

Von BB habe ich es jetzt halt so, dass mein Bub sich zwar schon biegt, dabei aber sehr gern in der Halsbasis abknickt. Wenn ihm die Zügelführung über den äußeren Zügel fehlt (der bei BB offenbar gern eher locker ist - ich hoffe ich bringe da nix durcheinander), dann wippt er mit dem Kopf hin und her, anstatt konstant in der Dehnung zu bleiben. Das sind alles so kleinigkeiten, die mir vorher nicht aufgefallen sind - aber seit ich es bei Antje gesehen habe, fällt mir das schon auf.
ehem User

Re: Akademische Reitkunst - Bent Branderup

Beitrag von ehem User »

Die Frage ist natürlich, ob dann ein PK-Trainer oder PK selbst überhaupt auf die Idee kommen würde, Pferde mit so starken Gebäudefehlern oder anderen Behinderungen auszubilden.
:huh:
was soll uns das jetzt sagen? PK sucht nur erlesen veranlagte und gesunde pferde aus?
unter PKs schülern gingen und gehen viele ungünstig gebaute pferde, viele traumatisierte und mit verletzungen aus der vergangenheit. mag sein, dass es solche extremen fälle wie hugin bei ihm nicht gibt, er hatte vielleicht einfach die 'gelegenheit' nicht.

BB hat hugin und filur ja nicht blind und mit gebrochenen knochen gekauft, das passierte, nachdem er mit der ausbildung angefangen hatte, nachdem er sie ins herz geschlossen hatte.
und thyson...ich schätze, die meisten von uns haben erheblich schlechter veranlagte pferde. und man schaue mal auf die asta von PK-schülerin C. L. zB

machen wir uns nichts vor, beide meister suchen sich ihre eigenen pferde schon mit sehr geschultem auge aus was deren eignung und veranlagung angeht.
dass BB sich in einen nicht ideal gebauten hengst verliebt, macht ihn sympathisch, und wie viel er in hugin investiert hat, adelt ihn :-d. hat aber mMn nichts mit der reitweise zu tun sondern ist eine menschliche qualität.

aber das soll ja kein BB gegen PK thread sein :shy:
jella
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Re: Akademische Reitkunst - Bent Branderup

Beitrag von jella »

Also ... ich stehe in einem Stall, in dem eine bekannte Trainerin ihre Pferde stehen hat. Was ich da mitbekomme, finde ich nicht schön.
Mich stört dieses ewige Schulterherein, ich sehe NIE ein geradegerichtetes Pferd. Mir fehlt bei jeder Gangart der Schwung, es fehlt das Leichttraben, die Losgelassenheit sehe ich nieeeeeeeeeee.
Ich glaube, wenn ich Pferd wäre, würde ich schreien, wenn ich so geritten werden würde.
Das ist das, was ich täglich sehe.
Ich habe mir den Online-Kurs von BB angesehen und fand das sehr informativ. Ich bin also kein Gegner dieser Reitkunst. Vielmehr stört mich, was andere daraus machen.
Aber vielleicht habe ich ja keine Ahnung und das muss so sein. :)
Ayira
Schulpferd
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Re: Akademische Reitkunst - Bent Branderup

Beitrag von Ayira »

Naja, du musst dir das so vorstellen: Um ein BB-Trainer zu werden, machst du bei ihm einen Kurs, der sich (wie lange?) 1 (oder 2?) Jahre hinzieht, du da aber nur ein paar Wochenenden hast, wo du sozusagen den Kurs hast. Jedenfalls nicht viel. Wenn du das hinter dir hast, kannst du dich BB-Trainer nennen. Und keiner kann mir sagen, dass man nach diesen paar Wochenenden genauso unterrichtet wie BB. Von daher sind diese BB-Abkömmlinge mit Vorsicht zu genießen (nicht immer, aber Ausnahmen gibts halt).

Wie gesagt, ich finde es interessant, SH und Kruppeherein zu lernen und zu reiten, aber für MICH ist es nicht logisch, so ein Pferd geradezurichten. Und alles was beim reiten nicht logisch ist, heißt, dass irgendwo ein "Hund drinsteckt". Meine persönliche Empfindung. ;)
ehem User

Re: Akademische Reitkunst - Bent Branderup

Beitrag von ehem User »

naja, lass dir mal die zertifikate zeigen, ich kenne auch beispiele von leuten, die angeblich nach soundso unterrichten.
bzw nach soundso, soundso und soundso. im zweifel haben sie bei jedem einen kurs als zuschauer besucht :-/
da gibts dann leute, die in PKs namen die pferde grob vorn hochreißen und jedem, ders hören will oder nicht die aufwärtsparade ans herz legen
solche, die in BBs namen ihre pferde nur noch seitwärts reiten, piaffieren und levadieren, aber keine 10 m gradeaus reiten können
und solche die in babettes namen 2 jahre lang das pferd untertourig an der longe schlurfen lassen


ayira, wieso findest du es unlogisch, pferde über SH und travers gradezurichten? also für mich wäre das jetzt nicht der erste schritt beim graderichten, aber es trägt doch dazu bei, oder? (ist nicht kritisch gemeint, ich wär wirklich an der ausführlichen erklärung interessiert, sollte sie schon irgendwo stehen :shy: hab grad keine zeit zum alles nachlesen...)
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Hina_DK
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Re: Akademische Reitkunst - Bent Branderup

Beitrag von Hina_DK »

Was die Trainer betrifft, so ist das sicher auch bei PK nicht anderes, als bei BB. Sie geben nicht jedem, der mal ein wenig dort reingeschuppert hat, eine Trainerlizenz. Sie wollen da schon einiges mehr sehen. Aber das ist letztendlich so wie überall. So manch einer behauptet, er würde nach BB oder PK die Pferde und Reiter ausbilden, sind aber keine von den beiden Herren lizensierte Trainer. Aber auch richtig, selbst eine Lizenz ist keine Garantie dafür, dass die Leute wirklich Topp sind. Man muss sich schon selbst ein Bild machen, indem man nicht einfach blindlinks mit seinem Pferd dahin marschiert, sondern sich einfach mal eine Weile auch ihren Unterricht anschaut. Und wie ich oben schon geschrieben habe, auch die Chemie zwischen Reitlehrer und Schüler muss stimmen, sonst arbeitet man gegeneinander und nicht miteinander. Das tut weder Mensch noch Pferd gut.

@mosheline
Ich bezweifle gar nicht, dass auch PK-Trainer durchaus sehr gut mit Problempferden arbeiten können. Die Frage habe ich eher rhetorisch gestellt, da vorher schon mal erwähnt wurde, dass PK eher viel stringenter ist, was die Form seiner Ausbildung, geforderten Ausrüstung usw. angeht. Trotzdem ist das doch keinesfalls schlechter, was dort gemacht wird.
Viele Grüße
Hina

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ehem User

Re: Akademische Reitkunst - Bent Branderup

Beitrag von ehem User »

Ayira hat geschrieben:Naja, du musst dir das so vorstellen: Um ein BB-Trainer zu werden, machst du bei ihm einen Kurs, der sich (wie lange?) 1 (oder 2?) Jahre hinzieht, du da aber nur ein paar Wochenenden hast, wo du sozusagen den Kurs hast. Jedenfalls nicht viel. Wenn du das hinter dir hast, kannst du dich BB-Trainer nennen. Und keiner kann mir sagen, dass man nach diesen paar Wochenenden genauso unterrichtet wie BB. Von daher sind diese BB-Abkömmlinge mit Vorsicht zu genießen (nicht immer, aber Ausnahmen gibts halt).
Da finde ich, ist man sich aber auch selbst überlassen, zu prüfen, wie gut der Trainer ist. Denn gerade das BB-Prüfungsschema ist nicht ohne... Also vom longentest - über groundwork... seitengängetest... piaffetest... levadentest... Dann war da ja noch was mit Ritterschaft :kratz:
und das alles wird offiziell abgelegt, das heißt, man kann immer nachschauen, wo derjenige steht. :nix:

Und ich finde schon, dass es viel bedeutet, wenn man die Prüfungen geschafft hat, sei es PK oder BB, denn soviel ich weiß, ist die Durchfallquote nicht gerade niedrig :nix:
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Muriel
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Re: Akademische Reitkunst - Bent Branderup

Beitrag von Muriel »

Ayira hat geschrieben: Von BB habe ich es jetzt halt so, dass mein Bub sich zwar schon biegt, dabei aber sehr gern in der Halsbasis abknickt. Wenn ihm die Zügelführung über den äußeren Zügel fehlt (der bei BB offenbar gern eher locker ist - ich hoffe ich bringe da nix durcheinander), dann wippt er mit dem Kopf hin und her, anstatt konstant in der Dehnung zu bleiben. Das sind alles so kleinigkeiten, die mir vorher nicht aufgefallen sind - aber seit ich es bei Antje gesehen habe, fällt mir das schon auf.
Naja, der Zügel kann dann locker geführt werden, wenn das Pferd sich sicher zwischen beiden Zügeln stellen, biegen, und die Schulter führen lässt - ein Ergebnis der Arbeit, die die einhändige Zügelführung auf Stange als Ziel hat.
Solange man aber noch auf dem Weg dorthin ist, macht es wenig Sinn, den Zügel "locker" zu lassen weil "BB das so tut". Reiten ist ja nicht einfach eine Form anzunehmen und dann soll das Pferd darin dann bitte alles richtig machen. Die Hilfengebung muss doch auf das Pferd abgestimmt sein.
Ayira hat geschrieben: Wie gesagt, ich finde es interessant, SH und Kruppeherein zu lernen und zu reiten, aber für MICH ist es nicht logisch, so ein Pferd geradezurichten. Und alles was beim reiten nicht logisch ist, heißt, dass irgendwo ein "Hund drinsteckt". Meine persönliche Empfindung. ;)
Ich würde sagen, der "Hund" ist aber Deiner... Was mich zu der Frage bewegt, was verstehst Du denn überhaupt unter Geraderichten? Und verstehst Du was Schulterherein tut?
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
M. Twain
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