Meine Erfahrungen - gut 40 Jahre alt

- im Kindergartenalter auf einem bissigen Ex-Zirkuspony, einem kleinen Welsh-Mountain

, mit Voltigieren angefangen, das durften wir nie selber putzen & fertigmachen, weil er so bissig war, aber im Kreis galoppieren konnte er gut. Und buckeln - trotzdem schon ziemlich fortschrittlich für die 70er Jahre

Danach das übliche Abteilungsreiten mit oft 10 Reitern in der Stunde, wir Kids auf bockigen, durchgehenden Haflingern - seitdem hab ich eine Haflinger-Allergie, wunderts wen?

- am gefürchtetsten war das "einzeln angaloppieren", da sind uns die Beasties immer abgeschossen - und haben uns abgeschossen

Trotzdem bin ich dabei geblieben, durfte irgendwann die etwas besser ausgebildeten großen Schulpferde und dann Privatpferde reiten, war in den Ferien auf Reiterhöfen

oder bei meiner Großtante, die mich gnadenlos gezwiebelt hat

Irgendwann wechselte ich im Anhang von ein paar Privatpferdbesitzern in einen großen, privaten Turnierstall, in dem nicht nur namhafte Trainer ein- und ausgingen, sondern auch immer mehr Pferde als Reiter da waren, da war ich dann sozusagen "Arbeitsreiter" und ich dann wirklich viel gelernt.
Meine Vorstellungen?

Für Kinder eher in Kursform, und erst einen Basic-Kurs der nur aus Kennenlernen, Umgang, Führen & Bodenarbeit besteht, dann geführtes Reiten mit Turnübungen, Longenstunden, geführtes Reiten im Gelände, freies Reiten mit Geschicklichkeitsübungen, alles in kleinen Gruppen. Und dann erst über traditionellen RU nachdenken.
Für Erwachsene ebenfalls erst Bodenunterricht, Kennenlernen, Umgang, Bodenarbeit in Kleinstgruppen mit 2-3 Schülern, dann Longenunterricht (einzeln), sobald sie halbwegs sattelfest sind auf einem zuverlässigen Pferd als Handpferd mit ins Gelände .... sie süchtig machen, damit sie die "Schinderei", die irgendwann halt doch kommt, auf sich nehmen

Später dann ein abwechslungsreiches Programm aus Sitzunterricht, Geschicklichkeitsübungen, auch immer wieder Bodenarbeit, Ausritten auf einem Handpferd, als Einzelunterricht, oder höchstens zu zweit. Alternativ auch immer wieder mal Intensivwochenenden in Kursform für besonders Wissendurstige.
Prinzipiell würde ich die Reitzeit für Anfänger auf ca. die Hälfte der Unterrichtszeit beschränken, und so jedes Mal Zeit für Theorie, Basics etc. einplanen.
Tja, so meine Idealvorstellungen

In der Praxis handhabe ich das so, das ich prinzipiell nur Einzelunterricht gebe und meine Unterrichtszeit immer gleich viel kostet, egal ob es nun Bodenarbeit, Longieren, Reitunterricht oder sonstiges ist. Ein paar Minuten Theorie gibts meist noch obendrauf, und ganz oft auch Hausaufgaben für meine Reiter - allerdings unterrichte ich derzeit nur zum Spaß, ich muß (will) damit nicht ernsthaft Geld verdienen.
