Fohlen u. Stute auf Koppel - mein Pferd dreht durch

[jella]

hallo ihr Lieben,

seit 18 Monaten bin ich stolze Besitzerin eines Welsh-Cob Wallachs. Er hat gleich am Anfang sehr viel "Ärger" gemacht in der gemischten Herde, so daß ich ihn hier rausnehmen mußte. Da er sich stets im Umgang mit Stuten sehr männlich benahm, habe ich einen Hormon-Status machen lassen, um zu überprüfen, ob die Entfernung der Hoden auch sachgemäß durchgeführt wurde. Alles gut, er IST ein Wallach.
Nun haben wir seit 2 Monaten eine Stute nebst Fohlen bei uns, die anfangs gleich neben die Wallachherde gestellt wurde. Das ging nicht gut, weil alle Wallache durchdrehten. Die Stuten haben mit den Wallachen getauscht und alles war wieder ruhig. Nun nach 2 Monate sind die Koppeln wieder getauscht worden u. die Wallache stehen wieder neben Stute und Fohlen. Alle Wallache (40-45) akzeptieren dies - nur meiner nicht. Er dreht völlig am Rad und rennt u. rennt an der Koppel rauf u. runter. Er wiehert sich die Kehle aus dem Hals (was er sonst nie nicht tut). Beim Reiten ist er eine mittelschwere Katastrophe, weil er komplett hengstig ist.
Kennt jemand dieses Verhalten und kann mir jemand sagen, wie lange das dauert??
Der SB wird sicher nicht wieder die ganze Herde umtauschen, nur weil einer durchdreht. Mein Pony ist klitschnaß u. schreit u. schreit. Auch in der Box hört das nicht auf. Er dreht sich in der Box als hätte er was im Hintern. Wenn es heute wieder so ist, kann er nicht mehr auf die wEide, ich befürchte, er fällt irgendwann einfach um.
Bin über jeden Rat dankbar.
Lieben Gruß

[ehem User]

Hmmm, ich kann dir nur ein kleines Beispiel geben von einem Pferd an unserem Stall.

Der wurde mit 2 kastriert, benahm sich aber nach wie vor hengstig und zwar sosehr das es für alle Beteiligten gefährlich war.

Der Hormontest sagte aus das er definitiv ein Wallach ist.

Aber sein Verhalten wurde immer schlimmer...... dann kam er ein 2. mal unters Messer und tatsächlich wurde noch etwas gefunden was entfernt gehörte.

Aber er benahm sich weiterhin hengstig, es war eine Katastrophe.

Ein weiterer Hormontest ergab wieder daß er Wallach ist

Dann kam er in eine Spezialklinik, die machten den gesamten Bauchraum auf, war ne ziemlich heikle Angelegenheit.... und fanden heraus, das zwar die Hoden entfernt waren, aber die Samenstränge nicht.

Dies nur zur Info, keine Ahnung wie es sich bei deinem verhält...........

[ehem User]

Ich hab so etwas in einem Reitstall mal vor 3 Jahren mitbekommen. Da hatte ein Berufsreiter mehrere Pferde, eine Stute davon ließ er "regelmäßiger" decken und sie brachte ein Fohlen im Stall zur Welt.

Sein Wallach, ehemaliger Klopphengst, rastete (und ja, ich sage das bewusst so, denn es war echt nicht mehr feierlich) komplett aus, zerlegte sich und seine Box, wenn Stute + Fohlen an ihm vorbei mussten und war kaum noch zu bändigen, wenn er an der Fohlenbox vorbei sollte. Das war echt ... ohne Worte

Leider weiß ich nicht, wie das genau weiter ging, ich meine aber, der Besitzer hat da nichts dagegen unternommen, da seine Pferde eh immer nur in der Box standen, weil sie ja soooo wertvoll waren usw. :-&

Ich würde da an deiner Stelle mal mit verschiedenen Tierärzten telefonieren und fragen, was man da machen kann. Dann kannst du ein Paar Meinungen einholen und möglicherweise hat ein TA ja schon Erfahrungen damit gemacht, denn die Literatur gibt dazu nicht wirklich was her

[jella]

Hallo u. erst mal Danke!!!

Mein Mann (manche Dinge lassen sich ja eher von Mann zu Mann lösen) hat heute mit dem SB gesprochen u. hat eingewandt, dass es gefährlich ist für alle, die die Koppel betreten. Mein Pferd ist nicht mehr mein Pferd, der ist komplett gaga. Er frißt nicht und rennt nach wie vor auf u. ab. Wiehert, sowie er getrennt wird. Heute ist er gegen den zaun u. siehe da .......... Kein Strom drauf.
Mein Mann hat den SB darauf hingewiesen, dieser wollte das sofort überprüfen ............ (aha). Und er meint, ach, das wär doch alles nicht so schlimm. das gibt sich. Meine Einwände, dass mein Pferd jedes Pferd schlägt u. beißt, was in die Nähe kommt, wurden kategorisch in den Wind geschossen.
Was ihr da so schreibt -------- Oh Mann, daran will ich gar nicht glauben.

Ja, ich rufe morgen mal einen TA an, mal sehen, was er so meint. Aber ich meine gelesen zu haben, Mönchspfeffer soll helfen. Vielleicht noch jemand da, der vorab was weiß??? hatte ihn heute erst mittags rausgestellt u. ihn ans äußerste Ende der weide gebracht. Weit weg von Stute u. Fohlen, nicht mal mehr in Sichtkontakt. 5 Minuten später war er wieder an Ort u. Stelle. Und ich bin sicher, da kann ich ihn auch gleich wieder abholen.

[WaldSuse]

Hab sowas ähnliches auch mal erlebt,der Wallach steht aber nun ganz ohne Stuten,nur ne Männergemeinschaft,da ist er der Boß,obwohl noch ein echter Hengst dort ist,aber was er macht,sollte er mal wieder bei Stuten sein........
Ich weiß leider keinen Rat,eventuell Rescue?
Hoffentlich kommt euer Bube wieder zur Ruhe...

[Cashew]

Über Mönchspfeffer wurde schon in einem älteren Thread geschrieben. Dort stand, die Dosierung wäre sehr wichtig. Ohne gute Beratung ist das also vielleicht kontraproduktiv.

(Hab selbst mal 1 Jahr lang Mönchspfeffer genommen und war sehr zufrieden, es war aber durch die Gynäkologin vorgeschrieben. Und ich bin auch kein ruheloser Wallach

Hoffentlich findet ihr etwas, das ihm wieder zur inneren Ruhe verhilft, das hört sich ja echt schlimm an.

Viele Grüße,
Sarah

[Calicion]

So habe gerade meinen Beitrag gekillt

Nochmal in Kurzform:

Wir hatten auch sehr viel "Spaß" mit einem unserer Wallache
Mönchspfeffer hätte ich gerne versucht, habe aber leider niemanden gefunden, der mir da hätte weiterhelfen können, also wurde (aus Verzwieflung) zur chemischen Keule gegriffen.
Wir haben unser Pferd mit Hormonen behandeln lassen.
Außer einem großen Loch im Geldbeutel hat die ganze Aktion NICHTS gebracht!

In einer reinen Wallachherde gab es auch kein Problem.

Wir mussten dann aber umziehen und Pferd kam in eine sehr große (50Tiere) gemischte Herde.

Da hatten wir dann wieder Spaß

Was uns im Endeffekt geholfen hat waren 2 Dinge:

1.
Big Boss von der Herde, hat dafür gesorgt, dass der "Stutensammelwahn" unseres Pferdes auf eine Stute beschränkt wurde

2.
Wir haben jemanden gefunden, der einen Draht zu unserem Pferd hatte und uns dabei half, dass das Pferd wieder zuhören konnte

Seitdem Pferd gelernt hat, dass es sinnvoll ist und Spaß macht auf das zu hören, was wir von ihm wollen, gibt es Probleme, wie diese nicht mehr

[ehem User]

Ich würde vermutlich in jedem Fall den TA um Rat fragen und abklären lassen (Ultraschall?), ob wirklich alle Hoden samt Samensträngen entfernt worden sind. Es gibt auch Hengste, bei denen ein Hoden inneliegend gewachsen ist.
Mehr kann ich dazu leider nicht beitragen. Aber das wäre eine Sache, an die ich denken würde.

Drücke die Daumen, dass ihr das geklärt bekommt (und dein Pony sich wieder einkriegt...)!

[Biggi01]

Hallo Jella, wie sieht es denn jetzt aus mit deinem Pferdchen? Ist es immer noch so schlimm, oder hat sich die Situation wieder etwas normalisiert?
Mein Wallach (erst mit 4 Jahren kastriert) benimmt sich auch sehr hengstig, das war schon immer so. Darum habe ich mich auch nie getraut, ihn in eine gemischte Herde zu stellen. Als ich ihn vor einigen Jahren in Offenstall mit Herdenhaltung umgestellt habe, kam er in eine reine Wallachherde. Allerdings standen die Stuten auf der angrenzenden Weide, und die erste Woche hat er nur damit verbracht, am Zaun auf und ab zu traben und zu galoppieren. Hat sich einer der anderen Wallache dem Zaun genähert, wurde er massiv vertrieben. Nach knapp einer Woche hat er sich beruhigt. Er stand immer noch am liebsten direkt am Zaun zu den Stuten, aber das Gerenne war vorbei. Und vor dem Strom (der auch funktioniert hat!) hat er viel Respekt, so hat er sich nicht getraut, durch den Zaun zu gehen . So habe ich jedenfalls Hoffnung, dass deiner sich auch mit der Zeit wieder beruhigt
Mit Fohlen gabs nie ein Problem. Ich habe aber schon bei anderen gelesen, dass die Wallache auch ein Problem mit Fohlen hatten. Komisch, bei uns steht sogar der Deckhengst mit Blick auf die Stuten mit Fohlen - natürlich nicht direkt angrenzend, aber so mit ca. 20m Abstand.

[Sheitana]

Komisch, bei uns steht sogar der Deckhengst mit Blick auf die Stuten mit Fohlen - natürlich nicht direkt angrenzend, aber so mit ca. 20m Abstand.

Ich frage mich gerade, warum das so in den Köpfen der Leute ist. "Sogar ein Deckhengst macht dabei keine Probleme".

Ich frage mich immer: "Warum sollte er auch??".

Wir sind uns hier sicherlich einig, dass das Verhalten von Jellas Pferd nicht normal ist. Hattest du nicht im WZP schon wegen ähnlicher Probleme mal gefragt? Oder verwechsel ich dich jetzt?

Jeden Hengst, der sich so verhalten würde, würde ich übrigens gleich kastrieren. Auch wenns nicht ganz zum Thema gehört: Hengste sind auch normale Pferde...

@ Jella Ich würde dein Pferd nochmal von einem TA bzw. THP durchchecken lassen und auch bzgl. Mönchspfeffer mal nachfragen, wenn es sich in den nächsten Tagen nicht besser.