Das Reitwaisen Forum

Hallo zusammen

Mein sechsjähriger Wallach soll in seine neue Herde integriert werden. Der erste Versuch endete am zweiten Tag damit, dass er einem nahezu doppelt so schweren Pferd die Kehle verbiss - Ich kannte ihn bisher nur als "Sunnyboy" - Einer, der in die Herde kommt und quasi allein durch seine Ausstrahlung schon seinen Platz (hoch oben) in der Herde einnimmt, ohne viel Diskussion. Wer in dieser Herde "herrscht" lässt sich aber offenbar davon nicht beeindrucken.

Inzwischen konnten sich die Pferde eine Woche länger über den Zaun beschnuppern, sie werden auch gemeinsam zur Weide getrieben. Und nächste Woche sollen sie nochmal zusammengestellt werden

Das "Verbeissen" ist vllt auch etwas sehr drastisch ausgedrückt, insofern, als dass das andere Pferd einfach versuchte, meinem kleinen Monster auszuweichen, indem er den Kopf hochgehalten hatte und dann kam Monsieur eben nur noch an die Kehle dran

Er war halt lange Hengst und stand bis vor Kurzem auch mit einem Junghengst zusammen - entsprechend wurde gerauft - aber er war früher wie heute eigentlich immer sehr sozial und leicht zu integrieren


... Die einzige Idee, die ich hatte, war, vllt. nur die Ranghohen einzeln mit ihm zusammenzustellen oder gemeinsam zu spazieren - Aber mir fehlt es eben an Erfahrung und darum frage ich hier:

Hat jemand ähnliche Erfahrungen und wie konnte dann die Integration gelingen?

mmdein plan mit den ranghohen erstmal zusammenstellen ist einen versuch wert.

hab problematisch einzugliederndes pferd nur einmal erlebt. der kerl wog dummerweise gute 1200 kilo. da hatte ich vollstes verständnis, dass viele der besis der anderen das risiko nicht eingehrn wollten. da hast du ja bessere karten.

jedenfalls
ist im grunde auch noch kein alter um ne herde zu führen. wäre schon günstiger, er würde sih irgendwie als kronprinz einsortieren

In solchen Fällen schauen wir immer, dass wir den Neuen als erstes mit dem Chef zusammenlassen, auf möglichst großer Fläche natürlich, und auf jeden Fall ohne die Damen. Je nachdem, wie das geht, stellen wir dann entweder meine sehr ranghohe Stute dazu, oder die anderen Wallache peu à peu. Oft ist nicht der aktuelle Herdenchef das Problem, sondern sein Stellvertreter, der dann akut um seinen Rang fürchten muß - je unsouveräner die Führungsriege der bestehenden Herde, umso heftiger geht es meist zu
Wenn dann alle im Auslauf zusammen sind, richten wir vorübergehend 1bis 2 zusätzliche Heu-Freßplätze sowie eine zusätzliche Wasserstelle ein.
Als Trick 17 hilft meistens, dem Neuen für ein, zwei Tage eine Decke der Lieblingsstute des ärgsten Krawallbruders anzuziehen
Insgesamt rechnen wir für so eine Eingliederung mit 4 bis 6 Wochen, wenn es scheinbar gar nicht geht, hilft es auch oft, eine Pause zu machen, und den Neuen nochmal für ein paar Tage neben die Herde zu stellen

Mein Wallach war/ist auch sehr ranghoch.
Ihn in die alte Herde (7 weitere Wallache) zu integrieren war ein bisschen mühsam, ist aber letztendlich genau dadurch gelungen, dass wir alle anderen Mitglieder der Gruppe zu allererst allein mit meinem Herrn auf der Weide hatten und das nicht nur stundenweise, sondern bei Bedarf auch mal tagelang .

Danke euch. Ich habe die SB angeschrieben. Sie fand das eine gute Idee und stellt ab heute mal die beiden "Hauptstreithähne" der letzten Begegnung mal zusammen.

@Silly: Jaa ne, über 400 kommt der niemals. Und nein, ich denke auch, sechsjährig ist nicht das ideale Alter für einen Herdenchef
Aber ich glaube, er war jetzt fast ein Jahr lang der Boss

@Cate: Wenigstens stehen sie geschlechtergetrennt, da bin ich schon mal sehr froh drum. Aber unsouveräner Herdenchef triffts wohl ganz gut. Der hat mein Pony offenbar derb verprügelt. Allerdings blieb das kleine Monster offenbar völlig unbeeindruckt an Ort und Stelle stehen und wartete, bis die Attacke vorüber war...

Im Pausenmodus sind wir grad

@Chocolate: - tagelang! Ich hoffe, die SBs werden falls nötig die Geduld mit uns haben...

Hat heute schon mal ganz gut geklappt mit den beiden, sie mussten sie nicht trennen und am Schluss ist Ihre Hoheit dann offenbar sogar mal gewichen

wie läufts denn inzwischen?

es wird, es wird. sie sind jetzt täglich zusammen auf der weide (ausser es herrscht wettertechnischer weltuntergang) und es wird immer ruhiger.

und die ursprünglichen streithähne werden glaub ich grad beste freunde