hi,
ich kann dir nur von erfahrungen am eigenen leib erzählen, einiges sollte übertrabar sein.
sehr vermutlich hat dein hund -- wie fast alle menschen, die heutzutage hierzulande eine UF der schilddrüse haben -- hashimoto.
eine autoimmunerkrankung, die die schilddrüse zerstört.
zG sonst aber nichts.
1. wenn dem so ist: futtermittel/zusatzfutter mit hohem jodgehalt MEIDEN! absolut kontraindiziert bei hashimoto (leider verschreiben selbst manche humanmediziner hashipatienten zT noch jod...)
es gibt einige patienten, die behaupten, total extrem auf geringste jodmengen zu reagieren. ich nicht. ich kaufe halt kein jodsalz (ess aber eh wenig salz), achte sonst aber gar nicht drauf - aber bei hundefuttern und ggf zusatzfuttern mag es ja sein, dass mineralien, vitamine etc zugesetzt sind.
2. thyroxin macht an sich keine nebenwirkungen, es sei denn, es wird überdosiertund glaub mir, das willst du nicht.
leitsymptome bei mir waren: hoher ruhepuls (schon 6 beats / min mehr als normal empfinde ich als absolut unangenehm), herzklopfen, kurzatmigkeit, schlaflosigkeit, totale muskelschwäche und abgeschlagenheit, muskelschmerzen gar nicht so unähnlich der unterfunktion, bis auf den puls und die kurzatmigkeit)
3. die medikation wird eingeschlichen. man beginnt mit ganz geringen dosen und muss rel lange warten, bis sich ein steady state eingependelt hat, den man beurteilen kann, um dann nachzujustieren.
das liegt an (mind) 2 prozessen.
- das thyroxin (T4) ist eine von 2 formen der schilddrüsenhormone, die speicherform mit langer halbwertzeit und geringer rezeptoraffinität.
die schilddrüse selbst produziert einen großen teil T4 und eine kleinere menge T3, letzteres hat eine hohe rezeptoraffinität und kurze halbwertzeit.
im körper wird T4 in T3 umgewandelt (ua, sehr vereinfacht).
du fängst also an mit dosis xy von T4, jeden tag die selbe menge einmal tgl. da die halbwertzeit im körper etwa eine woche (beim menschen, kann beim hund anders sein) beträgt, dauert es eine ganze weile, bis sich ein stabiles level im blut ergibt (ich glaube, so etwa 3 wochen, oder sogar mehr? war aber auch nur ein super einfaches spielzeugmodell...)
- gleichzeitig registriert die hypothyse, dass das level an schilddrsenhormonen im blut steigt und schüttet weniger TSH aus.
die schilddrüse bekommt durch das TSH gesagt, dass sie mehr hormone machen soll - weniger TSH heißt also, die schilddrüse produziert selbst weniger hormone. wenn sie überhaupt noch was tut.
diese beiden prozesse wirken ja sozusagen einander entgegen und sind halt nicht sehr schnell. es dauert beim menschen wirklich eher wochen (am anfang der einstelungsphase) bis man ein stabiles niveau erreicht hat, das man dann bewerten kann.
in der regel werden die blutwerte regelmäßig kontrolliert und in der regel auch danach die dosis angepasst.
wie die zeitkonstanten beim hund sind, weiß ich nicht (DORO ?!) , aber von den regelungsprozessen, so rein auf ganz billig abstrackter ebene , wie ich es hier skizziert habe, sollte sich das ähnlich abspielen.
sprich: mit niedrigen dosen anfangen, geduldig abwarten, in kleinen schritten steigern.
4. was bei mir sehr deutlich ist: ich habe nicht mehr so große anpassungsfähigkeit an körperliche anstrengung oder zB auskühlen wie ein gesunder mensch. meine schilddrüse kann das nicht mehr situativ regeln, ich hänge von einer konstanten dosis T4 ab, und mit T4 kann man situativ kurzfristig nichts regulieren. also unerwartete anstrengungen an die belastungsgrenze bedeuten bei mir, dass es mir danach tagelang schlecht geht.
auskühlen ebenso, das ist ganz schlimm.
5. wenn es hashimoto ist, kann es sein, dass dein hund auch unabhängig von der scihlddrüseneinstellung manchmal symptome von dem autoimmunprozess hat. aber keine panik, die sind nicht irreversibel oder fortschreitend. bei mir ist es halt ab und an so eine abgeschlagenheit, muskelschmerzen, gelenkschmerzen, depressivität - ähnlich, wie man sich fühlt, wenn man eine schwere erkäktung ausbrütet, andere haben andere beschwerden. aber ich kenne niemanden, bei dem das mehr als befindlichkeitsstörungen wären, also nichts, was irgendwie bleibende schäden hinterlässt.
auch zu punkt 4: keine sorge jetzt, dass du einen stubenhockerhund bekommst. ich bin immer noch körperlich ganz erheblich aktiver als der durchschnitt. aber ich bin früher leidenschaftlich gelaufen, 70-80 km die woche. das geht nicht. punkt.
25 km mit dem rennrad zur arbeit sind grenzwertig aber machbar.
halt kein marathon für sillywalks. jammern auf sehr hohem niveau
zu schnucke: klingt sehr nach überdosierung. das ist wirklich fürchterlich! aber das sind KEINE NEBENWIRKUNGEN! das ist die wirkung. nur mehr als du willst. ist natuerlich bei dackelgewicht niht ganz leicht, so niedrig dosierte tabletten zu finden.
hoffe mal, dass wallinka noch was spezifisch zu hunden sagt

und viel geduld für die dosisfindung