Das Reitwaisen Forum

Shieldmaiden hat geschrieben:Ich kann euch sagen wie bei uns die Rechnung aufgeht: Wenn beim naechsten Haus der 'aufpreis' fuer die Pferdesachen nichts wirkliches ausmacht. Dann hat man naemlich kaum abtrag, bzw man koennte das wahrscheinlich als abtrag /ausgabe rechnen und steuern sparen

Wenn man also, wie du oben schreibst, eh vorhatte, ein Haus fuer 690 000 Euro zu kaufen (ich sag nicht, das ich das will oder koennte) dann lohnt sich das.

Dann koennte man, anstatt einem einkommen einen teil der hypothek als betriebliche ausgabe abrechnen und so die 1600 euro, die oben genannt wurden, von der hypothek sparen.

Dann muss der betrieb wirklich nur noch 'break even' sein damit man das Geld wieder drin hat

*schoengerechnethab*

*haussuchengeh*

Nee nee, wenn du das als Betriebsausgaben absetzt, bekommst du das Geld ja nicht vom Finanzamt wieder, die Ausgaben mindern nur deinen Gewinn, auf den du dann Einkommensteuer zahlen müsstest. Soll heißen: Hast de eh keinen Gewinn, bringt dir das absetzen als BA im Säckel rein gar nichts *vom Fach bin*

mal eine ernste Frage - mit wieviel arbeitszeit rechnet ihr pro Pferd? Und allgemein - fuer allgemeines wie papierkram und so?

Faend ich mal interessant, da erfahrungswerte zu sehen.


Also so zb - ich weiss dass ich pro Pferd pro Tag 10min mit abmisten verbringe, im sommer eher 15 min, und dazu kommen 10 - 15 min allgemeine aufraeumarbeit. Dann hab ich pro Woche eine stunde mit heuauffuellen verbracht (ich hatte ja grossballen, und die wurden vom bauern geliefert alle zwei wochen oder so), und noch mal 10 min pro tag mit wasser auffuellen.

Reparaturen und zaeune umstecken und so auch mal im schnitt 3 stunden pro woche

Demnach haette ich dann 'allgemein' sagen wir mal 45-60 min am tag 'allgemeines' + 10 min pro pferd.

Ergibt sinn?

Wie sieht das bei euch aus?

Nun ja, also wenn man das geld eh sonst ausgegeben haette *ruder* - war aber eh nur ein scherz

zurueck bekommt man vom finanzamt nur den Verlust, den man eventuell macht, wenn man anderswo steuern bezahlt, hier in GB zumindest.

ZB - ich verdiene in der software branche geld und zahle darauf steuern, und habe einen betrieb (einmannfirma) und damit hab ich einen verlust gemacht. Dann bekomme ich den verlust von der steuer zurueck.

praktisch. (war bei mir in der zeit so als ich unterrichtet habe). Allerdings sollte man nicht zu lange verlust machen sonst gibt's aerger, aber waehrend eines betriebaufbaus ist das absolut normal

Und selbst wenn: Sagen wir mal, dein Einkommen wäre so, dass du 35 % Steuern zahlen müsstest, dann würdest du nur 35 % des Abtrags sparen (und in DE wird nicht die Abzahlung berücksichtigt, sondern ein bestimmter Prozentsatz pro Jahr der Anschaffungskosten)

Ah, jetzt, Tina Neee, wir könnten für ein Haus vielleicht so 350.000 € zahlen. Die meisten kosten sind die Halle und das Land (und ein paar Maschinen sind dabei).

Richtig der Anteil der Abschreibung.

Also meine alte SB meinte mit den Pferden hätte sie eine 30h Woche ohne RU und ihren Ostheobehandlungen. Bei damals 10 Pferden macht das 3h pro Woche macht sagen wir jetzt mal grob über den Daumen 0,5h pro Tag pro Pferd. Sie hatte aber im Sommer Dauerweide, wo man nur mal einen Zaun wo aufbauen musste und täglich die Wassertröge füllen. Im Winter gab es Heunetze draußen und drinnen normal Futter vom Boden. Sprich auch kaum Aufwand und alle Weiden waren genau direkt am Stall.

Achso diese Verlustgegenrechnung gibt es in DE sogar auch.

Das ist in GB etwas verrueckt. Wir haben unser haus fuer 315 000 gekauft vor 4.5 jahren. Dann 50 000 reingesteckt, und nun ist es 450 000 wert.

Mehr als 600 000 waeren noch nicht drin. ABer wenn wir noch mal geschickt umbauen und der markt weiter mitspielt (unsere gegend hat soeben eine autobahnumleitung befuerwortet bekommen, sehr schoen, ist die grosse schnellstrasse bald keine mehr ) dann koennte das glatt passen.

Fuer einsteller kann man hier etwa 450£ im monat nehmen fuer VP, aber mehr als 5-6 einsteller finde ich glaube ich eher nicht mit meinem konzept. Sagen wir 5, waere ein einkommen von 2250. DAvon muesste ich dann etwa 1200 von der immobilie mitfinanzieren und die pferde halt von den uebrigen 1000 etwa.

so?

Also so ganz verlässliche Zahlen kann ich dir da noch nicht nennen, aber unser Bekannter, der mit uns die Hofidee verwirklichen will ist u.a. gelernter Pferdewirt. 60 Boxen am Tag Misten war da normal, zusätzlich zu dem Beritt etc.

Es kommt auch darauf an, wie man das macht.

Wir sind z.B. ganz ab von reinem Stroh als Einstreu, weil das einfach zuviel Arbeit macht. Späne hingegen sind wieder zu teuer, vor Allem in der Entsorgung. Da muss man Kompromisse finden.
Und dann muss man eben schauen was für Einstellmöglichkeiten man hat und was für Tricks es da inzwischen bei Neubauten gibt. Es gibt inzwischen Äppelsauger, die man im OS und auf der Weide nutzen kann und Förderbänder unter den Boxen oder Absaugeinrichtungen, wo man den Mist in der Box durch eine Klappe einfüllt und der dann automatisch auf den Mist transportiert wird. Das sind alles Dinge, wo man Kosten/Nutzen gegenrechnen muss (und 5000 EUR für einen Äppelsauger fallen bei siebenstelligen Summen für einen Hof nicht mehr auf).

Heu z.B. würden wir gar nicht mehr aus einzelnen Netzen anbieten. In den OS nur aus Raufen - klar mit Netz drüber, aber nur ganze Ballen, in den Boxen würden direkt Gitter montiert, wo man von außen Problemlos Heu einfüllen könnte. Spart Zeit beim Füttern und letztlich nachher beim Fegen.

Sheitana hat geschrieben:Ich finde eine halbe Stunde pro Pferd echt lang

Sheitana,ich brauch pro Boxe misten+ streuen 10 Minuten, das ist echt fix, wenn mans nicht maschinell macht. Dann kommt dazu ich hab keine Popel- 2m- Stallgassen sondern hab da richtig Fläche, die auch täglich gekehrt und bei bedarf entmistet werden will wenn die Pferde, die als Unterstand an Schmuddeltagen nutzen. Dann 3000qm Paddock täglich abmisten, allein KF+ Heu+ Wasser machen ist eine Stunde Arbeit. Klar zählt dann dazu, daß ich mal einem Pferd die Decke grad ziehe, wechsel ect. daß ich mal Fenster putze, Spinnweben wegkehr usw.
Man glaubt echt nicht was da an Zeit drauf geht, nur dafür, daß es so ist wie ich es als Einsteller in einem Stall auch haben wollte. Bei mir fällt eben auf wie viel Zeit ein SB eigentlich aufwenden muß, weil ich es echt so gut wie alleine mache.

Ich kann übrigens ca pro Woche noch ein- zwei Tage rechnen die ich länger mach, Koppeln wollen gepflegt werden (ausmähen, düngen, abziehen) Reitplatzpflege, Ernte, Futtermitteleinkauf, Zäune bauen, die Arbeit geht irgendwie nie aus.

60 Boxen misten + Beritt geleistet von 1 Person? Den schickst mir mal bitte das scheint eine Wunderarbeitskraft. Also bei uns sind ja derzeitr Rumänen voll "In" als Stallarbeitskräfte die schaffen die Box in 4 Minuten ohne streuen.
Schneller geht nur wenn mans so macht wie bei uns am Verein, die schieben die Boxwände in die Stallgasse und schieben täglich durch, rollen danach mit der Strohrolle einmal durch, Wände werden wieder reingeschoben fertig ist der komplette Stall. Mag ich aber ehrlich nicht die Boxen sind nicht gestreut, wirklich sauber ist auch anders.

Wenn man neu bauen kann ist das alles natürlich was anderes, aber ich muß ja von einem Altbestand ausgehen und da braucht man eben 30 Minuten täglich, das ist sicherlich nicht langsam, wenn man es schön und ordentlich haben möchte.

hey, wir hatten frueher 10 boxen in 25 minuten zu misten - wir hatten aber streuer und feger