Pferd und reiten mehr als nur ein Hobby??

Moderator: Stjern

ehem User

Pferd und reiten mehr als nur ein Hobby??

Beitrag von ehem User »

Hallo,

mir ist das in letzter Zeit besonders aufgefallen. In der Anfangszeit des Reiten lernen und dann die erste RB an dem Stütchen, da war alles irgendwie unbeschwerter, lockerer, einfacher :? . Es war ein Hobby halt, wenn natürlich auch ein ganz besonderes, schließlich ist es ja auch besonders anspruchsvoll ;) . Nachdem ich dann ein eigenes Pferd gekauft hatte, änderte sich die Situation. Auf einmal war da viel Verantwortung, man war für alles zuständig und musste sich um alles selber kümmern :-o . Ein Vorteil als RB ist natürlich, sich relativ schnell „verabschieden“ zu können, sollte man keine Lust mehr haben. Als Besi siehts da schon anders aus. Oder?

Tatsache ist, mein Pferd hat mein Leben verändert. Der gehört ja jetzt quasi zur Familie, ist Teil meines Lebens, meiner Gedanken um ihn. Er begleitet mich im Leben :-n . Für mich und meine Lebensgefährtin ist wichtig, das es Pferd immer gut geht und wir dafür so gut es geht sorgen. Nicht nur aus Verantwortung, sondern weil man das auch will!!!

Also: mindestens eigenes Pferd ist mehr als Hobby, sondern Hobby und Lebensaufgabe...vielleicht denke ich auch viel zu viel nach... ;)

BM
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.Anni.
Schulpferd
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Re: Pferd und reiten mehr als nur ein Hobby??

Beitrag von .Anni. »

Hallo,

ich bin zwar in eine ganz anderen Situation als du, aber ich kann auch für mich sagen, dass die Pferde mehr als ein Hobby sind.

Als ich mit reiten anfing ging das nur einmal monatlich am WE und in den Ferien. Nach zwei Jahren kam mein erstes Pflegepferd hinzu, das bedeutete zwei mal die Woche zum Stall, und seit diesem Jahr kümmere ich mich noch um ein weiteres Pony, bin also 5 bis 6 Tage die Woche am Stall. Inzwischen reite ich nicht mehr, trotzdem haben die Pferde für mich nicht an Reiz verloren :click: .
Auch wenn man das nicht mit einem eigenem Pferd vergleichen kann, habe ich da Aufgaben zu übernehmen, die Verantwortung erfordern und die kein "heut hab ich keinen Bock" zulassen.

Und eben weil es eine Pflicht ist, ist es auch kein wirkliches Hobby mehr, wie bei mir z.B. die Fotografie. Ob ich heute fotografiere oder nicht, kann ich mir aussuchen. Ob ich zum Stall gehe oder nicht, kann ich mir nicht aussuchen ;) .
Trotzdem ist diese Pflicht mir nicht lästig. Wenn ich aus der Schule komme geht's sofort in den Stall, auch wenn das manchmal Stress bedeutet. Das gehört, wie du auch schreibst, zu meinem Leben :-n und zu einem ganz großen Teil machen die Pferde mein Leben auch aus.

Wenn ich nur zur Schule und danach nach Hause gehen würde, oder mich vielleicht manchmal mit Freunden treffen, oder ein Hobby, das keine Pflicht ist, ausüben würde, dann würde ich mich nicht mehr so lebendig fühlen, wie ich es jetzt tue :happy: . Die Pferde geben mir eine sinnvolle Aufgabe, körperliche Arbeiten und auch geistig anspruchsvolle Herausforderungen. Durch sie entwickele ich mich persönlich weiter. Gleichzeitig bedeuten sie aber auch Ruhe und Entspannung .

Ich bin erst 16 und da kann ja noch viel kommen, aber ich denke nicht, dass die Pferde mein Leben verlassen werden :-ü .
Also: mindestens eigenes Pferd ist mehr als Hobby, sondern Hobby und Lebensaufgabe...vielleicht denke ich auch viel zu viel nach...
Also: nicht nur ein eigenes Pferd kann mehr als ein Hobby sein :frech: .
Liebe Grüße, Anni

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okaydalang
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Re: Pferd und reiten mehr als nur ein Hobby??

Beitrag von okaydalang »

Hallo,

also ich kanns 100% unterschreiben. ich hab schon immer jede freie Minute beim Pferd gehangen seit ich mit dem reiten begonnen habe (mit 12), damals auf einem alten Herrn bei einem Bauern im Ort und kurze Zeit später auf dem nahe gelegen Ponyhof... wir haben uns damals schon das reiten nur verdient und hart dafür geschuftet um mal ein bisschen rauf zu dürfen. Mit 16 hab ich dann das bekommen, was einem eigenen Pferd ziehmlich nahe kam... der Bauer hat einsgekauft, was ich mit ausgesucht habe, ausgebildet habe und auf dem nur ich geritten bin... ich war aber nicht für ihn verantwortlich was Kosten und Versorgung anging, hab mich aber trotzdem jede frei Minute gekümmert... ich hab das Pferd dann auch geschenkt bekommen als ich eine eigene familie gründete und wegzog... auf einmal war ich zu 100% Pferdebesitzer und auf eoinen scjhlag wurde die tatsächlich Zeit die man mit dem Pferd verbringt (seis reiten, schmusen, putzen rumdallern) sehr viel weniger, weil man in der freien Zeit sich um die haltungsbedinget angelegenheiten kümmern muss (misten, heu holen, paddock säubern, koppel pflegen, zaun ziehen.... etc etc) und wie haben es Bekannte mal so schön ausgedrückt... " Ich habe noch nie so wenig auf dem Pferd gesessen, wie jetzt seit ich Pferdebesitzer und Selbstversorger bin"... und so ist es auch .. man muss sich wirklich zwingen mal was liegen zu lassen um auch die schönen Seiten des Hobbies zu nutzen, denn sonst ist man irgendwann gefrustet wegen der Arbeit ... Meine ersten Gedanken wenn es um Freizeitplanung geht, gilt immer den Tieren ob ich die vernünftige Versorgung gewährleisten kann und auch wenn man mal woanders nächtigt bin ich im Hinterkopf immer bei den Pferdis und frag mich ob sie auch keinen Unfug machen und spazieren gehen oder so ( ist ja quatsch, wenn ich auf arbeit bin hat sie auch keiner im Auge, aber ist halt so *MÖÖP MÖÖP*)
jedenfalls möchte ich es nicht mehr missen, weil ich mich auch an dem Anblick immer erfreue und ja es ist viiiiiiel mehr als ein bloßes Hobby, vielmehr eine Lebenseinstellung in der man sich freiwillig zur Mehrverantwortung und Mehrarbeit bekennt und es nicht bei den ersten "0-Bock-Phasen" hinschmeißt....
...immer mal wieder verschollen in der Pampa...
"Pferd? Hast du eine Ahnung wo wir sind und wo es wieder nach Hause geht?... Meinste? na dann... okay da lang" :D

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Hina_DK
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Re: Pferd und reiten mehr als nur ein Hobby??

Beitrag von Hina_DK »

Unsere Pferde/Ponies werden immer Hobby bleiben, denn sie sind nicht mein Beruf und darüber bin ich sehr froh. Ich möchte nicht gezwungen sein, mit meinen Tieren unter Druck stehen und Geld verdienen zu müssen. Ein Hobby hat für mich absolut nichts mit der Frage zu tun, ob ich Verantwortung übernehme oder nicht, sondern mit Freiwilligkeit und Interesse. Ich musste die Tiere nicht kaufen, sie haben mich immer interessiert und ich wollte sie kaufen. Auch bei einem tierischen Hobby ist es für mich selbstverständlich, für das Wohl und Wehe der Vierbeiner Verantwortung zu übernehmen. Das eine schließt das andere nicht aus. Es gibt so viele Hobbies mit hoher Verantwortung und Pflichten. Für mich sind die Pferde aber das schönste Hobby und sie gehören letztendlich auch zur Familie ;).
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
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Sheitana
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Re: Pferd und reiten mehr als nur ein Hobby??

Beitrag von Sheitana »

Ich bezeichne mein Hobby gerne als Leistungssport. Nicht im Sinne der Leistung, die dahinter steht, aber in Bezug auf die Zeit, die dafür nötig ist. Ich finde das trifft es ganz gut.
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LioLuke
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Re: Pferd und reiten mehr als nur ein Hobby??

Beitrag von LioLuke »

Ich hab mir im Sommer 2010 ein Fohlen gekauft und Anfang Winter kam er dann in eine Hengstfohlenaufzucht ca. 40 Min. von mir entfernt.
Der Plan war meinen kleinen 2-3 x die Woche besuchen zu gehen. Da ich es aber irgendwie komisch finde wenn jemand anderes sich ganz und gar um die Alltäglichkeiten meines Pferdes kümmert, hab ich schnell angefangen die Äppel die grad im Paddock lagen wegzuräumen.
Das ganze ist dann irgendwann quasi als Selbstläufer und weil ich einfach nicht nein sagen kann ziemlich ausgeartet.
Höhepunkt war dann im Mai als ich für die Stallbesi Urlaubsvertretung gemacht hab. 15 Pferde komplett allein neben der Arbeit zu versorgen war dann ehrlich gesagt nur noch der totale Frust und einfach viel zu viel. Von meinem Kleinen hab ich schon lange nicht mehr wirklich was gehabt. Weil wenn ich die riesen Koppeln entäppelt, gefüttert und Wehwechen versorgt hatte wollte ich einfach nur noch Heim und endlich Feierabend haben.
Letzte Woche hab ich es dann endlich geschaft die Notlbremse zu ziehen und werde jetzt nur noch zum Pferdi betüdeln hingehen.

Eigentlich liebe ich die Arbeit rund ums Pferd. Weide entäppeln kann auch sehr entspannend sein, einfach den Pferden zuschauend über die Weide wandern, die Seele baumeln lassen und neben her noch ein paar Äppel einsammeln.

Mein zweiter Kerl ist schon Wallach und deswegen Anfang des Jahres in eine kleine Offenstallgemeinschaft bei mir am Ort gezogen. Hier fällt auch viel Arbeit an, aber die wird geteilt und wenn einer mal weniger kann, macht er halt weniger und dann wenns wieder geht halt mehr. Da macht das wieder einfach nur Spaß.

Im Aufzuchtsstall hab ich irgendwie nur für die Stallbesi gearbeitet und kam mir immer wieder ganz schon ausgenutzt vor.
Ich hatte so richtig überhaupt gar nicht mehr Lust zum Kleinen zu fahren und das war irgendwie total traurig!

Im Herbst muss der Kleine dann auch seine Männlichkeit lassen und dann werde ich im Winter/Anfang des Jahres endlich beide Jungs bei mir haben.
Liebe Grüße Mira
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umamulher
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Re: Pferd und reiten mehr als nur ein Hobby??

Beitrag von umamulher »

Bei mir sind die Pferde auch ein fester Bestandteil im Leben geworden. Nicht nur, weil ich für meine Kleine die Verwantwortung habe und mich um sie kümmern muß. In diesem Punkt ist es mir sogar ziemlich wichtig, nicht jeden Tag in den Stall zu müssen (was bei Offenstallhaltung in Vollpension ja zum Glück möglich ist). Aber ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass das Thema Pferd einfach mein Leben bestimmt. Mein gesamter Freundeskreis besteht aus Pferdemenschen, wenn ich mal weggehe handelt es sich meistens um ein Reiterzusammentreffen, am Wochenende gehe ich andere Ställe oder Veranstaltungen besuchen. Es gibt natürlich schon noch die eine oder andere Unternehmung und Urlaube außerhalb, aber der Schwerpunkt liegt ganz klar im Pferdebereich. Aber das ist o.k. und ich will es so. Auch wenn ich manchmal schon gar nicht mehr weiß, was ich mit fremden Leuten reden soll, wenn es nicht um Pferde geht :-D
LG Christa

Urteile nie über einen Fremden bevor Du nicht 1000 Schritte in seinen Mokassin getan hast
ehem User

Re: Pferd und reiten mehr als nur ein Hobby??

Beitrag von ehem User »

umamulher hat geschrieben: Auch wenn ich manchmal schon gar nicht mehr weiß, was ich mit fremden Leuten reden soll, wenn es nicht um Pferde geht :-D
Das geht mir auch öfter so... :whistle:

Oder man bräuchte selber mal ne Generelüberholung, wie zB. Beine rasieren, Haare färben. Aber das bleibt alles liegen oder wird aufgeschoben, weil das Pferd wichtiger ist und dafür dann keine Zeit/Energie mehr bleibt...
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Fionnlagh
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Re: Pferd und reiten mehr als nur ein Hobby??

Beitrag von Fionnlagh »

Also ich muss zugeben, für mich hat das Pferd an sich nichts mit einem Hobby zu tun :nix:

Mein Pferd, genauso wie mein Hund und meine Katze, gehören für mich zur Familie. Ich würde meine Kinder, meinen Mann, meine Eltern oder Geschister auch nicht als Hobby bezeichnen ;)
Und ich muss sagen, dass er mir meistens ein bissl sauer aufstößt, wenn andere Leute mein Pferd oder meinen Hund als Hobby bezeichnen (aber ich sag meistens nix, weil ich mir meistens denke, sollen die Leute das doch sehen, wie sie wollen...).

Reiten ist für mich was anderes. Das ist Sport, und Sport kann durchaus ein Hobby sein, finde ich.
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
ehem User

Re: Pferd und reiten mehr als nur ein Hobby??

Beitrag von ehem User »

Pferd, Reiten und alles drumherum ist bei mir kein Hobby, das ist mein Leben :-D fragt mal meinen Mann!
Ohne ging es gar nicht. Ich bin mit Pferden aufgewachsen, hab ihren Geruch zusammen mit der Muttermilch aufgesogen.
Als Teenie hatte ich Phasen in denen ich mich weniger mit den Pferden beschäftigt habe, aber sie waren immer Teil meines Lebens.
Ich kann auf eine Menge verzichten um mit Pferden zusammen zu sein.
Ich bin was das angeht auch leidensfähig...durch Kälte und Wind, durch Schnee und Eis zum Stall - kein Problem :-D
Silvester bei den Pferden verbringen statt feiern zu gehen - kein Problem, Streit mit dem Mann riskieren, weil man zu lange im Stall geblieben ist - kein Problem, das Essen vergessen weil man mit dem Pferd zu beschäftigt war - kein Problem, jeden zu nerven weil es eigentlich kein anderes Thema für mich gibt - kein Problem :-D

An Weihnachten gibt es bei uns eine Tradition, vor der Bescherung geht sie ganze Familie in den Stall und füttert die Tiere, ohne elektrisches Licht, nur bei Kerzenschein.
Die Tiere sind fester Bestandteil unseres Lebens, für mich absoluter Lebensinhalt!

Reiten, Pferdeausbildung und alles was dazu gehört etc. sind für mich eine Passion, kein Tag vergeht an dem ich nicht über ein pferdebezogenes Thema nachdenke.
Vielleicht bin ich ein bisschen verrückt (Göga meint ein bisschen besessen) :-& vielleicht übertreibe ich vieles auch, aber es macht mich glücklich und füllt mich aus, es schafft Identität, das ist meine Rolle!
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