Zusammenführung

Moderator: Keshia

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A.Z.
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Re: Zusammenführung

Beitrag von A.Z. »

Hast du da eine Obergrenze, wie lange du das hinziehst, Equester?

Ich fürchte, der Schimmel würde auf die Art und Weise wohl heute noch auf Paddockbox wohnen. Da war keinerlei Entwicklung zu sehen über die 2 Wochen - A und B sind ihn regelmäßig angegangen, wenn sie in die Nähe waren. C hätte gern Freundschaft geschlossen, durfte aber auf Anweisung von A + B nicht. Und D ist regelmäßig dazwischen gegangen, wenn A + B es zu doll trieben.
Viele Grüße Angela

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Schnucke
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Re: Zusammenführung

Beitrag von Schnucke »

Also von "Aber nicht gleich Tür auf, Pferd rein, Tür zu und warten, bis die sich eingekriegt haben" hat hier denke ich niemand gesprochen :nix: . Nur eben nicht wochen-/- monatelang immer wieder mit einzelnen Herdenmitgliedern vergesellschaften und wieder trennen usw.

Ich weiß schon ich bin ein böser fauler SB, deshalb hab ich auch dauerhaft 2-3 Gruppen (bei 8 Pferden) damit alle ihre Bedürfnisse erfüllt bekommen :nix: und manchmal sogar noch mehr :seufz: .

Wieso das bei mir funktioniert mit schnell dazustellen, kann ich dir auch sagen, ich suche die Kandidaten, die zu mir kommen gezielt aus, ich kennen meine Herde ich lebe mit denen nämlich zusammen und bin mit ihnen aufgewachsen. Was nicht passendes kommt nicht in den dazu. Was nicht passendes würde auch nach Wochen, von meiner recht gefestigten Gruppe nicht akzeptiert.
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Wallinka
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Re: Zusammenführung

Beitrag von Wallinka »

Schnucke, damit hast du doch aber einen entscheidenden Vorteil zu den meisten SB: du suchst dir hoffentlich passende Kandidaten gezielt aus.


Und ausserdem ist es bei Lebewesen doch immer wieder dasselbe: was bei drm einen gut funktioniert musd beim nächsten noch lange nichr auch funktionieren. Andere Umgebung, andere Herde, andere Menschen, alles nimmt Einfluss
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Cashew
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Re: Zusammenführung

Beitrag von Cashew »

Danke für all eure Tipps! Unser Neuzugang ist schon merkbar ruhiger.

Ich habe einen geteilten Platz für die Taufe gefunden. Ganz glücklich bin ich damit noch nicht, denn Cashew kann den Kopf recht weit durchstecken und so er will D. vergrämen, aber a) haben sie eben schon gemeinsam gefressen und b) kann ich noch loses Heu an anderen Stellen verteilen. Perfekte Lösungen gibt es halt nicht immer.

Habe eben noch anderthalb Stunden mit dem Papa der Besi Zäune umgesetzt damit er Platz von der Straße weg hat. Wo wir vom Aufwand sprachen … ;-)

Wasser habe ich allerdings auf der anderen Seite stehen gelassen. Ich führe ihn lieber zweimal an Tag hin und kann weiterhin mit dem Schlauch tränken. Er wird sich ohnehin an die Straße gewöhnen müssen :nix:
Viele Grüße,
Sarah und Co


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lungomare
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Re: Zusammenführung

Beitrag von lungomare »

ist wirklich immer recht unterschiedlich.
Ennis bisherige Herde "kennt" viel Fluktuation, hat aber auch enorm viel Platz (allein 3ha winterweide immer offen plus 2000qm befestigter Paddock) und immer Futter. da war es Gang und Gebe, neue Pferde reinzuwerfen und die sind einmal über die wiese gedüst ... fertig. So war es auch in den Jungpferdeherden davor... irgendwie nahmen die das sehr gelassen, wenn wer kam oder ging.

Daheim mit den Oldies, die so alle 5 Jahre mal nen Ab-/Neuzugang haben, machen wir deutlich langsamer. auch erstmal ein, zwei Wochen separat neben die anderen auf Weide stellen - ohnehin nur Eingliederungen zur Weidezeit, dann ist Gras schon deutlich interessant und meist mehr Platz - und wenns am zaun dann entspannt zugeht, Zaun weg und Herde sortieren lassen. dann nochmal rausnehmen versuchen wir zu vermeiden, könnt mich auch nciht erinnern, dass das mal nötig war.
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... die mit der buchstabenfressenden Tastatur..
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Re: Zusammenführung

Beitrag von Nucades »

Scheckenfan hat geschrieben: Mi 8. Jun 2022, 18:24 Dass wir am liebsten "einfach zusammen stellen" hat nichts mit Faulheit oder Unwissenheit zu tun, sondern damit, dass es unserer Erfahrung nach an unserem Stall mit unseren Pferden so am Besten ist. Wir haben es auch and es versucht und sind immer auf die Nase gefallen damit :nix:

Das heißt nicht, dass es mit anderen Begebenheiten auch das richtige ist.

Da spielt einfach sehr viel mit hinein. Können sich die Pferde gut aus dem Weg gehen? Gibt es Dinge, um die konkurriert werden muss (Schatten, Futter, Wasser, Schlafplätze)? Kann man ein Paddock abtrennen, das ausreichend groß ist, immer Sicht auf andere Pferde bietet, sicher ist, Futter und Wasserstelle und Unterstand beinhaltet? Wie häufig kommen neue Pferde? Wie sind die Charaktere der einzelnen Pferde?
Schecki, so auch meine Erfahrungen. Es braucht vor allem Platz, ausreichende Ressourcen und Pferde, die "bei sich" sind.
Mein Bub ist spät gelegt und sozial sehr kompetent. Da bin ich bei Neuzugängen wesentlich entspannter als die SB :nix:

Cashew, dein Neuzugang klingt für mich eher rangniedrig und unsicher.
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Cashew
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Re: Zusammenführung

Beitrag von Cashew »

Naja, meine Pferde haben in zehn Jahren jetzt den zweiten Neuzugang. Also bisschen wie bei deinen Oldies lungo. Routine bei Pferden sowie bei mir gleich null :lol:

Nucades, unsicher ist er definitiv, würde sogar sagen richtig ängstlich - aber rangniedrig eigentlich nicht. Mal gespannt.
Viele Grüße,
Sarah und Co


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Re: Zusammenführung

Beitrag von Equester »

Scheckenfan hat geschrieben: Mi 8. Jun 2022, 18:24 Dass wir am liebsten "einfach zusammen stellen" hat nichts mit Faulheit oder Unwissenheit zu tun, sondern damit, dass es unserer Erfahrung nach an unserem Stall mit unseren Pferden so am Besten ist. Wir haben es auch and es versucht und sind immer auf die Nase gefallen damit :nix:
Mir ist nicht ganz klar, wie man mit einer stufenweise Zusammenführung auf die Nase fallen kann. Wie ist das dann gelaufen?

Ich denke, man muss auch u.U. einen Unterschied zwischen großen Pensionsställen, kleinen Haltergemeinschaften und reine Privathaltung machen. Wenn ich für die eigene Herde ein neues Pferd hole, wähle ich mit Bedacht und gucke, dass es zu mir passt. Das habe ich dann wohl schon bei den Pferde davor gemacht und von daher holt man sich - sofern man sich nicht in völliger Verliebtheit vom ursprünglichen Muster abbringen läßt - immer ähnliche Typen.

Hier läuft es in 95% aller Ställe so, dass die Pferde ohne Vorbereitung zusammen gestellt werden :nix: . Mag ja sein, dass es hier extrem ist und woanders besser läuft, aber nach der Wende haben hier ein Großteil der Bauern von Kuh auf Pferd umgestellt, bringt mehr Kohle. Leider haben Kühe und Pferde unterschiedliche Bedürfnisse, ist auch nach 30 Jahren noch immer nicht in allen Köpfen angekommen :nix: . Ich kann auch nur den Zustand hier in meinem Bereich beobachten. Große Ställe hier haben extremen Wechsel in den Beständen, das ist hier normal, die Haltbarkeit liegt bei vielleicht durchschnittlich 3 Jahren. Hier gibt es aber auch gefühlt in jedem Dorf 10 Ställe, da hat man Auswahl und braucht man lange, bis man alle mal probiert hat und das macht den Wechsel einfacher. Kleinere Haltergemeinschaften vermehren sich hier extrem, leider ist nicht jede Haltergemeinschaft auch mit Wissen gesegnet, oder die Zuverlässigkeit Einzelner läßt zu wünschen übrig. Auf unserem Hof erlebe ich es das erste mal, dass ein großer Betrieb (ca 80 Pferde) sich jedes mal die Mühe macht und neue Pferde absperrt. Die Dauer der Eingewöhnung richtet sich ohne Kompromiss nach den Pferden. Es ist wohl auch schon mal vorgekommen, dass ein neues Pferd ohne Eingliederung die Gruppe gewechselt hat, weil erkennbar war, dass das nicht funktionieren wird. Hier gibt es aber auch einen sehr stabilen Grundbestand, teilweise stehen die Einsteller da schon über 10 Jahre. Der SB hat pro Auslauf eine Obergrenze festgelegt, die sich an der Größe der Fläche orientiert. Es gibt kleine Ausläufe mit 2 Pferden, das Maximum liegt (glaube ich) bei 15 Pferden.

Angela, ich hatte noch nie das Problem, dass ein Pferd sich überhaupt nicht eingliedern ließ. Allerdings haben wir auch in der Regel einen sehr stabilen Bestand und sind leider nur auf Suche, wenn eins unserer Pferde gehen muss. Bei den neuen Pferden können wir leider nicht wirklich gucken, ob die nun passen oder nicht, dazu bräuchte ich dann doch länger mit intensiver Beobachtung, das ist einfach nicht machbar. Wir fragen die Besitzer nach dem Pferd aus und wenn es einigermaßen passen könnte ist entscheidend, ob der Mensch passt. Dabei kann man sich auch irren, aber viel mehr Möglichkeiten, Fehlgriffe auszuschalten haben wir nicht und wenn das Pferd passt sind wir sehr dehnbar, was den Besitzer angeht :nix: . Da die Welt hier ein Dorf ist, wissen wir bei manchen Interessenten schon ohne zu gucken, dass wir die nicht nehmen werden :whistle:

Aber egal wie man es macht, die Tatsache, dass wir wildfremde Pferde zusammen würfeln, bleibt bestehen. Beim Schinken ist es in der Regel so, dass er neue Pferde immer freundlich willkommen heißt. Er entscheidet nach ca. 1 Woche, ob er freundlich bleibt, oder der Neue doof ist. Ist der doof wird er ignoriert, er bleibt dabei aber immer nett. Der Traber war da ganz anders aufgestellt. Der wußte nach 1 Minute, wie der/die Neue aufgestellt ist und an seiner Reaktion konnte ich sehr genau erkennen, ob die Eingliederung lange dauert oder es schnell gehen wird. Ich finde einfach, dass die Pferde es verdient haben, dass sie einander vorgestellt werden und sie Zeit bekommen, sich, die Gruppe und auch das Umfeld mit all seinen Abläufen in Ruhe kennen zu lernen. Von daher bestehe ich grundsätzlich auf eine Absprerrung. Wenn ich die nach einer Nacht abbauen kann, super. Wenn nicht, warten wir eben, bis die Pferde signalisieren, jetzt ist es ok.
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Re: Zusammenführung

Beitrag von Biggi01 »

Bei uns ist es normalerweise so, dass der Neue einen abgetrennten Bereich im Offenstall bekommt. Dort bleibt er, je nach Pferd, so 1–3 Wochen. Dann darf er alleine oder mit einem verträglichen Pferd zusammen den Offenstall erkunden, und dann gehts in die Herde. Seit wir eine reine Wallachgruppe haben, klappt das ohne Probleme.

Wenn der Neue zu der Zeit kommt, wo die Pferde 24 Stunden auf der großen Sommerweide sind, haben wir auch schon einfach dazu gestellt.. Wenn man da abtrennt, ist es dem neuen oft zu einsam, wenn die Herde dann ständig außer Sicht ist. Das ging auch gut, der Neue wurde weggeschickt,, aber nicht ewig gejagt. Da muss man nur ein Auge darauf haben, dass er sich auch ans Wasser traut.
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Scheckenfan
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Re: Zusammenführung

Beitrag von Scheckenfan »

Wir haben einen Opa dabei, der jede Veränderung schwierig findet, und wenn wir ein Pferd aus der Herde genommen haben, um es zum neuen zu stellen, hat er das dem neuen Pferd übel genommen. Und dem bekannten Pferd, das ihn 'verlassen' hat, gleich mit.
Wenn wir den Opi zuerst allein dazu stellen, ist mehr Party als wenn wir die gemäßigten dabei lassen.

Bevor der Opi da war, waren all unsere Pferde so entspannt und sozial, dass von unseren Pferden keines auch nur getrabt ist, wenn ein neues Pferd mit rein kam. Da war absperren absolut nicht nötig.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
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