Hund allein zu hause

Moderator: Wallinka

Lisa-Marie

Re: Hund allein zu hause

Beitrag von Lisa-Marie »

Luisa hat geschrieben:Da für ihn draußen meist 100 andere Sachen sehr interessant sind, und wir da noch sehr an seiner Aufmerksamkeit uns gegenüber arbeiten, glaube ich eigentlich nicht, dass er große Verlust-/Trennungsangst hat. Ich habe eher den Eindruck, als würde ihn das ärgern, dass niemand da ist, um sich um ihn zu kümmern und sich mit ihm zu beschäftigen.
So, wie Du das beschreibst, ist das tatsächlich keine Verlust/ Trennungsangst, sondern eher eine Kontrollverlust-"Angst". Gibt es bei den Kontrolletti-Hunden sehr gerne, das ist dann eher "Protest", dass sie grad das Rudel nicht unter Kontrolle haben und dagegen protestieren.
Nun hast Du auch noch einen Hütehund, der ja noch mehr Streß bekommt, wenn er grad nicht "hütet"...
Ganz ehrlich, falls Du einen guten Hundetrainer hättest, der mal zu Euch nach Hause kommt und die Basics nochmal überprüft, wäre das mein Rat!

Ganz oft sind es mini-kleine Veränderungen, die das allgemeine Verhalten aber wirklich tiefgreifend (positiv) verändern. Das Kontrollieren daheim (mit auf seinen Platz schicken z.B. (und auch hier muss man wieder wissen: der Platz sollte z.B. nicht strategisch günstig liegen, z.B. im Flur, von wo er alles weiterhin überwachen kann)) ist oft ein Mit-Zeichen, dann natürlich insgesamt die Beziehung zwischen Euch (wer führt wen, wer bewegt wen? Gute Hundetrainer können z.B. viel mit Körpersprache uns Menschen beibringen, die der Hund meist sofort versteht und sich besser "einrichten" kann) und die Beschäftigung (8km Radfahren ist ein netter Anfang, aber KEINE geeignete "Beschäftigung" für einen Aussie. Die brauchen HIRN-Arbeit, Radfahren ist nur Körper-Arbeit)

Falls Du zufällig an 3-4 Schafe kommen könntest, würdest Du Deinem Hund wahrscheinlich alle Probleme damit lösen *g*...
Alles Gute!
ehem User

Re: Hund allein zu hause

Beitrag von ehem User »

Lisa-Marie hat geschrieben: So, wie Du das beschreibst, ist das tatsächlich keine Verlust/ Trennungsangst, sondern eher eine Kontrollverlust-"Angst". Gibt es bei den Kontrolletti-Hunden sehr gerne, das ist dann eher "Protest", dass sie grad das Rudel nicht unter Kontrolle haben und dagegen protestieren.
Nun hast Du auch noch einen Hütehund, der ja noch mehr Streß bekommt, wenn er grad nicht "hütet"...
Ganz ehrlich, falls Du einen guten Hundetrainer hättest, der mal zu Euch nach Hause kommt und die Basics nochmal überprüft, wäre das mein Rat!

Das habe ich mir so auch schon gedacht.
Ich habe bislang hier noch niemanden gefunden, der zu uns heim kommt. Sind alles so "normale H'undeschulen", die eben bei sich vor Ort Gruppenkurse anbieten. Werde aber mal wieter schauen. Einen guter Trainer zu haben ist natürlich immer das A und O.



Ganz oft sind es mini-kleine Veränderungen, die das allgemeine Verhalten aber wirklich tiefgreifend (positiv) verändern. Das Kontrollieren daheim (mit auf seinen Platz schicken z.B. (und auch hier muss man wieder wissen: der Platz sollte z.B. nicht strategisch günstig liegen, z.B. im Flur, von wo er alles weiterhin überwachen kann)) ist oft ein Mit-Zeichen, dann natürlich insgesamt die Beziehung zwischen Euch (wer führt wen, wer bewegt wen? Gute Hundetrainer können z.B. viel mit Körpersprache uns Menschen beibringen, die der Hund meist sofort versteht und sich besser "einrichten" kann) und die Beschäftigung (8km Radfahren ist ein netter Anfang, aber KEINE geeignete "Beschäftigung" für einen Aussie. Die brauchen HIRN-Arbeit, Radfahren ist nur Körper-Arbeit)

Sein Platz ist im Wohnzimmer, von wo aus er glücklicherweise nicht in den Flur und die anderen Räume schauen kann. Dort schicke ich ihn am Tage aber nicht so häufig hin. Nur wenn wir essen oder es explikzit üben. Vielleicht sollte ich das nochmal mehr einbauen. Wenn er richtig müde ist, legt er sich unter den Wohnzimmertisch und schläft dort (vllt eine Art Höhle). Gern legt er sich aber auch in den kleinen Flur, da vermute ich auch, um zu kontrollieren, was so abgeht.
Neben Radfahren, spazieren gehen und mit zum Pferd versuche ich auch immer Kopfarbeit einzubauen. Wir haben jetzt mit ein paar ersten Tricks mittels Clickertraining angefangen und haben da auch jemanden, wo wir uns weitere Ideen holen wollen, wenn die Basics erstmal sitzen.


Falls Du zufällig an 3-4 Schafe kommen könntest, würdest Du Deinem Hund wahrscheinlich alle Probleme damit lösen *g*...
Alles Gute!

Eine Bekannte hat tatsächlich Schafe, da sie einen Border Collie hat. Allerdings wurde mir gesagt, nur mal so zum Spaß den Hund hüten lassen ist keine gute Idee. Dann kann er sein Instinkt erst richtig ausleben und wird es (noch) mehr einfordern. :nix:


Wallinka hat geschrieben: Ich würde vielleicht noch mehr darauf achten, dass er euch in der Wohnung nicht "wächtert". Sprich: im Weg liegt, eine Pfote auf dem Menschenfuß hat, immer hinterher läuft. Und ev mal versuchen, ob Radio oder sonstige gewohnte Musik hilft. Manchmal sind beim Alleinsein einfach die "Draußengeräusche" prominenter, weil der "Drinnengeräuschpegel" fehlt.
Hast du ihn beim Alleinsein mal gefilmt?
Gefilmt habe ich noch nicht. Werde ich mir jetzt aber mal vornehmen, da ich nicht weiß, wo genau er jault.
Radio habe ich auch schon mal überlegt und ist auf jeden Fall nochmal einen Versuch wert.
Würdest du ihn dann häufiger / konsequenter an seinen Platz schicken, wenn er es sich beispielsweise gerade vor mir bequem macht?

Training mit einer Hundebox habe ich auch schon überlegt. Habe da nur die Sorge, dass er sich dann eingeengt fühlt und dadurch ja noch mehr Kontrolle verliert. Vielleicht hätte ich das mal von Anfang an so machen sollen :?

Danke euch auf jeden Fall schon mal :blumen:
Wallinka
Zentaur
Beiträge: 19906
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:45

Re: Hund allein zu hause

Beitrag von Wallinka »

mir käme es beim filmen jetzt gar nicht darauf an, wo er jault, sondern wie er sich vorher/hinterher/überhaupt, wenn er allein ist, benimmt. Hat er Stress, rennt er hin und her, etc

Ich glaube, ich würde ihm für den Anfang in den Räumen, in denen ich mich am meisten aufhalte, feste Plätze zuweisen. er soll ja nicht den halben tag allein im Wohnzimmer liegen, er soll schon mit euch zusammen sein dürfen. Ich würde aber eher drauf dringen, dass ich sage, wann ich Körperkontakt zulasse und nicht ihn das entscheiden lassen.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
ehem User

Re: Hund allein zu hause

Beitrag von ehem User »

Okay das werde ich nochmal beachten mit den Plätzen :)
jella
Pegasus
Beiträge: 14833
Registriert: Mo 28. Mai 2012, 09:04

Re: Hund allein zu hause

Beitrag von jella »

Hi ...

unser hat das auch gemacht ...
Wir haben ihn dann gefilmt (meine Hundetrainerin) u. sind raus gegangen. Sie meinte, wichtig sei zu sehen, welches Verhalten dem entspringt. Es gibt da zwei Charaktere ... die, die Angst haben u. die, die gerne kontrollieren. Meiner war ein Kontrollfreak. Überhaupt nicht ängstlich!

Wir haben die Box aus dem Auto in den Flur gelegt u. ihn stundenweise daran gewöhnt. Natürlich erst mal für 10 Minuten u. dann weiter ausgedehnt. Heute können wir das Haus verlassen u. der Hund bleibt ruhig. Die Box brauchten wir ca. 1 Jahr.
Lisa-Marie

Re: Hund allein zu hause

Beitrag von Lisa-Marie »

Frag doch mal in den Hundeschulen, die kommen meistens auch zu Einzelstunden heim (sind ja (meist???) ausgebildete Hundetrainer, und nicht am Platz festgenagelt).
Welche Gegend bist denn? Gern auch per PN.
ehem User

Re: Hund allein zu hause

Beitrag von ehem User »

Einen Trainer habe ich jetzt mal kontaktiert. Die anderen beiden, die ich mir angesehen hatten, waren für mich dauerhaft nichts.
Man hat ja wie beim Pferd aucj gewisse Ansprüche :whistle:
Ich wohne in der Region Hannover.

Jella: War euer Hund dann die erste allein bleib Zeit komplett in der Kiste eingesperrt?
Ich würde meinen, dass das eher dem Angsttyp Sicherheit gibt und den Kontrolltyp mehr einengt und dadurch stresst. Andererseits kann er dann natürlich nicht mehr rumtigern.

Filmen werde ich auf jeden Fall mal.
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Heidemi
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Registriert: Mi 30. Mai 2012, 13:31

Re: Hund allein zu hause

Beitrag von Heidemi »

Also wir haben 3 Hunde, ganz unterschiedliche. Einen Hüte-Mix, einen Jagdhund Mix und einen Pinscher Mix. Letztere ist der absolute Kontroll Freak.
Aber alle Hunde haben in der Box Ruhe. Sie sind nicht immer da dran, aber es gibt immer wieder Gelegenheiten, wo sie da rein kommen. Alle fühlen sich da dran wohl. Sie fühlen sich sicher und es fällt da drin leichter, die Kontrolle ab zu geben, was sehr entspannt. Wichtig ist, die Box positiv zu belegen und es nie und nimmer schlimm zu finden, den Hund da rein zu tun. Das merken die. Box ist toll. Wenn das geübt und positiv belegt ist, eröffnet das auch etliche Möglichkeiten. Mein Hüte Mix ist, wenn er in fremder Umgebung übernachten soll und nicht direkt bei mir sein kann, (wenn er z.B. im Raum nebenan sein muss) eher unsicher und gerade nachts kann er dann auch mal gautzen. In der Box ist das sofort weg und er ist entspannt. Und wie gesagt, auch die Oberkontrolletti von Pinscher ist eher froh, da mal die Verantwortung und Kontrolle abgeben zu können. Ich kann es nur empfehlen, so bald wie möglich, Boxentraining zu machen. Denn nutzen musst du es ja nicht, aber wenn du es kannst, kann das eine riesige Erleichterung sein.
ehem User

Re: Hund allein zu hause

Beitrag von ehem User »

Danke, das klingt sehr aufbauend. Ich denke, ich persönliche werde viel an der positiven Belegung arbeiten. Aber das ist wohl machbar.

Ich habe heute den Kleinen mal 10 Minuten gefilmt (war nur ganz kurz weg - Auto zum nächsten Parkplatz fahren und dort für meinen Freund abstellen und dann zu Fuß zurück). Er guckt abwechselnd entweder aus dem Fenster oder legt sich in den Flur (dort entweder vor die Wohnbungstür oder auf einen Platz, wo er sonst auch gern liegt). Gejault hat er nicht, er war nicht sehr verängstigt (sonst würde er sich wohl nicht hinlegen) - das habe ich mir ja schon gedacht. Werde ihn aber in nächster Zeit nochmal länger filmen.
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Biggi01
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Re: Hund allein zu hause

Beitrag von Biggi01 »

calista hat geschrieben:Ich habe auch nur einen theoretischen Tipp, weil wir mit unserem Tierschutzhund mit riesigen Verlustängsten noch gar nicht soweit sind (und ob wir je soweit kommen, weiss der Himmel): das Weggehen mit einem symbolischen Gegenstand belegen. Sprich z.B. einen aufgespannten Regenschirm hinstellen und gehen. Erst nur minutenweise in den Nachbarraum, dann immer weiter ausdehnen, aber immer den mit dem ausgewählten Gegenstand begleiten. Es muss natürlich immer der gleiche Gegenstand sein, der dann auch sofort entfernt wird, wenn man zurück kommt.
Was ist der Gedanke dahinter? Ich möchte immer alles logisch verstehen ;) .

Und wie würde man vorgehen, wenn der Hund wirklich Trennungsangst/ Verlustangst hat, und keinen "Kontrollzwang"? Wie erkennt man genau den Unterschied?
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