Stute bei Wallache

[Topsana]

Meine Stute steht mit drei Wallachen und einer weiteren Stute zusammen, die zweite Stute ist aber erst etwas später gekommen. Meine Stute ist mit allen Wallachen problemlos ausgekommen, sie hat nur einen angerosst (der aber inzwischen nicht mehr da ist), aber der hat nicht gedeckt. Die anderen (inzwischen wieder drei) Wallache mag sie alle, es gibt kein Gezicke und es wird nicht gedeckt, sie rosst auch keinen an. Auch als die zweite Stute kam, gab es keine Probleme.

Meine Stute (Isi) rosst inzwischen zwei große WarmblutSTUTEN an (mit denen die Herde den Sommer über zusammen steht). Aber die Stuten decken nicht.

Ich habe es bisher allerdings schon so erlebt, dass reine Wallachherden sehr ruhig sind, während es in reinen Stutenherden oft auch viel Gezicke gibt. Habe aber auch viele harmonische gemischte Herden erlebt.
Ich persönlich bin froh, dass meine Stute mehrere Wallache um sich hat. Denn ich glaube, mit nur Stuten würde es mehr Unruhe und Gezicke geben (ist aber nur so eine Vermutung).

[DamiP]

Was mir da beim decken noch einfällt Meine Stand ja vorher in einer reinen Stutenherde. Die war auch sehr harmonisch, bis auf dass die Leitstute prinzipiell die rossigen Stuten besprungen hat. Hab mir da aber sagen lassen, dass das auch viel mit Rangordnung wohl zu tun hat.

[Lottehüh]

Lottchens Tand früher mit 4 Stuten und drei Wallachen, also insgesamt 8 Pferden zusammen. Dort gab es ein Pärchen ♥ und wenn diese Stute rossig war, hat der Wallach sie auch gedeckt. Sie waren aber auch sonst immer zusammen. Nur wenn sie rossig war, hat auch der ranghöchste Wallach sie ab und zu gedeckt - ein anderer als ihr Partner - fand "ihr" Wallach vermutlich nicht so toll, aber es gab nie Stress in der Herde.

Ich kann beide Gedankengänge verstehen. Vom Gefühl her würde ich immer lieber gemischt probieren, und erst dann rein Wallach wählen, wenn ich weiß, dass es nicht anders geht. Geht bei Dir ja nicht, da ja alle Deine Pferde sind / sein werden. Vom Kopf her spricht natürlich einiges dafür, einen Wallach dazu zu holen.

Wie sind denn Deine beiden Wallache so untereinander? Sind sie ein gutes Team? Wie denkst Du würde sich das Verhalten ändern, wenn sich einer von beiden in die Stute verliebt? Kannst Du das abschätzen? In gewisser Weise handelt es sich ja um eine Ressource, wie auch z.B. Heu.

[kolyma]

Mein Wallach steht auch mit einem weiteren Wallach und einer Stute zusammen. Die Herde ist sehr harmonisch. Aber dennoch tut mir die Stute unendlich leid. Sie hat keine Freundin mit der sie Stutenkram machen kann. Wenn sie spielen will, dann fangen die Wallache irgendwann - von ihr angestachelt - an mit einander Hengstspielchen zu treiben und sie ist wieder außen vor... Wenn sie rossig ist, baggert sie die beiden Wallache an. Meiner war ja lange Hengst und macht ihr dann zwar den Hof, lässt sie dann aber auch stehen, weil er eben nicht aufspringt. Teils steigert sie sich da auch richtig rein.
Ich würde die Herde nicht so zusammen stellen. Lieber homogen oder zumindest so, dass jedes Geschlecht auch nen Geschlechtspartner hat.

Mit Natürlichkeit hat eine Dreier-Gruppen-Haltung eh nicht viel zu tun. Da finde ich schon, dass man es sich genau überlegten sollte, wie man die Herde aufbaut. Grad wenn es Drei sind, ist meist einer das fünfte Rad am Wagen.

Wie gesagt, bei uns ist es sehr harmonisch - dennoch finde ich, dass die Stute ne arme Socke ist.

Gegenüber von unserem Stall gibts ne fünfer-Stuten-Herde mit einem Wallach. Der ist genau so beschissen dran. Keine von den Stuten will sich wirklich groß mit ihm abgeben. Außer natürlich wenn sie rossig sind. Ansonsten hat er keinen zum spielen und ist halt dabei... Aber ich glaube nicht, dass Pferde sich mit "dabei sein ist Alles" zufrieden geben können. Der Kerl hätte sicher gerne nen Spielkameraden.

[DamiP]

Wenn ich das mit dem Wallach lese musste ich gerade schmunzeln. Der Wallach bei meiner in der Herde blüht auf, seit sie da ist. Wenn sie rosst muss er den Macker machen und ansonsten spielt sie mit ihm die Hengstspiele (ja meine Stute ist verhaltenskreativ)

[Belgano]

Ich würde die Herde nicht so zusammen stellen. Lieber homogen oder zumindest so, dass jedes Geschlecht auch nen Geschlechtspartner hat.

Mit Natürlichkeit hat eine Dreier-Gruppen-Haltung eh nicht viel zu tun. Da finde ich schon, dass man es sich genau überlegten sollte, wie man die Herde aufbaut. Grad wenn es Drei sind, ist meist einer das fünfte Rad am Wagen.

Meine RB-Stute stand bis vor kurzem mit 2 Wallachen zusammen, jetzt ist vor einer Woche noch eine Stute hinzu gekommen. Ich hab den Eindruck, das 3er Grüppchen vorher war harmonischer. Die neue Stute hängt sehr an meiner und wird von dem einen Wallach nicht so richtig akzeptiert. Also stehen sie jetzt mehr in 2 2er Gruppen rum. Meine findet ihren "Schatten" glaub ich ein bisschen lästig , als sie noch zu dritt waren, war keiner das "fünfte Rad", die waren ein cooles Trio alle zusammen.

Ich frag mich noch, ob wir überhaupt von "natürlicher Gruppenzusammensetzung" bei unseren Pferden sprechen können. Die Natur hat keine Wallache vorgesehen und Stuten die nie ein Fohlen haben und dann die unterschiedlichsten Rassen zusammen... Und ich glaub, natürlich heißt nicht unbedingt stressfreier, grade so für dem Hengst in einer Herde.

Fazit: es gibt keine Pauschalantwort ob eine bestimmte Zusammensetzung funktioniert oder nicht, dafür sind Pferde genau wie wir zu unterschiedliche Individuen.

[kolyma]

Unsere zwei Wallache raufen einfach gerne. Da ist die Stute dann raus.

Nee - von natürlich kann man bei unseren Haltungsformen wirklich nicht sprechen. Aber auch in der freien Natur gruppieren sich Junghengste zusammen. Zu einer Herde können max ein bis zwei Hengste stoßen. Fohlen und noch geduldete Junghengste ausgenommen.
Richtig geschlechtsgemischte Herden gibt es nicht. Sobald die Youngsters als genug sind, verlassen sie die Herde und ziehen als Jungesellengang durch die Gegend bis sie sich entweder einen Platz in einer anderen Herde erkämpft haben.
Nicht jeder schafft das - es gibt auch Hengste die es nie schaffen und dann entweder unter sich bleiben oder Einzelgänger werden.

Von daher sind geschlechtsgemischte Herden von erwachsenen Tieren in der Natur auch nicht vorgesehen. Würde logischer Weise auch gar nicht funktionieren - die Hengste würden sich ja kaputt machen. Daher ist die Geschlechtertrennung trotz allem gar nicht mal so unnormal.

Bei uns ist es spannend zu beobachten. Wir haben keine Geschlechtertrennung. Nach und nach wurden die Pferde aber so miteinander vergesellschaftet wie es harmonierte. Das Ergebnis ist: Entweder 1 Stute + 1 Wallach zusammen oder nur Wallache und nur Stuten. Unsere Dreierkombi mit zwei Wallache, eine Stute ist in unserem Stall einzigartig. Weils bei den Anderen einfach nie funktioniert hat.

Jetzt soll ja ne Stute kommen, die zu Stute und Wallach soll (also 2 Stuten 1 Wallach), mal sehen ob das dann so bleibt oder ob der Wallach dann in eine andere Konstellation kommt.

[Berry]

Ich habe zu meinen zwei Wallachen eine Stute gestellt. Es gab keine Probleme, der alte Max hat die Stute "beschlagnahmt" und der (rangniedrige) Araber hat das so akzeptiert. Gedeckt hat keiner der Jungs.
Ich habe mal gehört, dass Wallach/Hengstherden natürlicher sind, weil es sie so auch in der Natur gibt. Nur reine Stutenherden gibt es nicht und es ist immer besser, wenn männliche Pferde dabei sind. Ich habe jetzt noch eine Stute und beide stehen im Moment alleine, weil sie Diät brauchen (EMS und zu dick). Ich möchte aber auf jeden Fall die Jungs und die Stuten wieder zusammen stellen und überlege grade, wie ich das am besten anstellen kann, damit ich jedem gerecht werde. Ob das klappt, werde ich sehen. Der alte Max ist ja gestorben und mein "Kleiner" hat beim ersten Zusammentreffen schon versucht, das neue Pony zu decken Aber ich würde es sehr, sehr schade finden, wenn die Stuten und Wallache nicht zusammen stehen können.

[kolyma]

Oft gibt sich das Decken in dem Moment, wo Ruhe in die Herde eingekehrt ist. Leider warten das die Wenigsten ab. Decken kann für Wallache eine Art sein Stress abzubauen. In Herden mit viel Fluktuation und Stress - bzw. wo immer noch Rangeleien um Rang und Position bestehen gibts mehr deckende Wallache.

Grundsätzlich kann ich es verstehen, wenn eine Stutenbesi das nicht will. Andererseits - deckende Wallache zu dämonisieren halte ich auch für falsch. In der freien Wildbahn gehen die Stuten auch nicht sofort kaputt. Das sind ggf. die Situationen wo man auch mal die Schattenseiten der Offenstallhaltung erlebt. Ich habe keine Stute und mag mir da auch kein Urteil erlauben - aber ich habe selbst gesehen, dass die Wallache das Decken schnell sein lassen, wenn der Stress der Eingliederung vorbei geht.

[Heidemi]

Also ich habe ja auch eine Stute und zwei Wallache. Die drei sind absolut eine eingeschworene Gemeinschaft. Wer da mit wem mal mehr rum hängt, wechselt auch. Sie ist mit dem VB verheiratet, aber der spielt auch mal gern mit dem anderen Wallach. Inzwischen mischt sich das aber wirklich Rei um. Der 4. in der Gruppe ist mein Einsteller, auch ein Wallach, der benimmt sich nicht immer sehr gruppenkonform und wird daher nicht so integriert. Daher ist eher er das 5. Rad am Wagen, aber das hat verschiedene Gründe, aufgenommen wurde er grundsätzlich schon.
Wenn die Stute rossig ist, dann fordert sie meinen Ponymann auf, sie zu decken, weil die anderen es nicht tun. Da da sonst keiner Interesse aht, ist das ok. Die Stute ist allerdings sehr selbstbewusst und hat definitiv das Sagen in der Gruppe. Von da aus ist es denke ich in der Tat eine Frage des Charakters, wer mit wem so kann.... Grundsätzlich kann das sehr gut funktionieren.