Ohje....
Also ich habe mit 11 ENDLICH meinen langersehnten Hund bekommen. Damals hat mein Vater nachts gearbeitet, er war zwar tagsüber da, hat aber natürlich geschlafen. Ich kam aber mittags von der Schule. Nach der Trennung meiner Eltern und meinem Schulabschluss wurde es dann natürlich doof. Lady war ein richtiger Menschenhund - zwar ohne Papiere, aber beim Züchter aufgewachsen und wollte immer dabei sein. Als ich dann auch noch ausgezogen bin, wurde es ganz schwierig. Ich hab sie mitgenommen, weil ich wusste, dass ich mir für sie mehr Umstände machen würde als meine Mutter.
Anfangs bin ich in der Mittagspause heim gefahren. Nach einer Weile haben wir im neuen Ort jemanden kennen gelernt, die Mittags Lady zu sich nahm. Das war echt super -vor allem für mein Gewissen
Lady wurde aber auch nicht jünger. Sie wollte dann zwar nicht mehr laufen, also die Auslastung war nicht das Problem, aber alleine lassen war halt echt schwierig - und immer dieses schlechte Gewissen. ne Zeitlang hab ich dann mit dem Gedanken Zweithund gespielt, allerdings wusste ich eigentlich auch, dass Lady das nicht wollte. Ich habe mir geschworen, dass es wenn dann nur noch 2 Hunde geben würde.
Tja, dann kam dieser "Wir fahren mal ins Tierheim - nur schauen"
- Tag... Ich muss nix sagen, oder? Elay hat halt zurückgeschaut und dann war's geschehen
Es wundert mich ehrlich gesagt, dass ich von denen überhaupt einen Hund bekommen habe. Ich musste versprechen, dass ich ihn morgens gut auslaste und mittags heim fahre. Hab ich anfangs gemacht. Wir leben seit über 6 Jahren zusammen. Elay kommt aus einem türkischen Tierheim, ist unter 400 Hunden aufgewachsen, es gab nie genug zu futtern. Menschen waren eher naja, er geht heute noch auf türkische Männer los. Er kam mit ein dreiviertel ins deutsche Tierheim, dort wurde er zum ersten Mal Gassi geführt und hat zum ersten mal dauerhaft netten Menschenkontakt gehabt. Mit 2 hab ich ihn geholt. Lange Geschichte, aber ich will damit auf was raus: diese Hunde sind einfach anders. Elay ist einfach so glücklich für SEIN ZUHAUSE, seine Couch, sein Futter, sein Wasser, seine Ruhe. Natürlich findet er es nicht prickelnd, den ganzen Tag alleine zu sein. Aber er ist nicht von klein auf gewohnt, ständig bespaßt zu werden und Menschenkontakt zu haben. Erst jetzt - seit er im Winter sehr, sehr krank war - merke ich, dass es ihm schwerer fällt. Nicht so schlimm wie Lady, aber auch nicht mehr so "alles gut" wie früher.
Ich weiß, dass es alles andere als ideal ist, aber es ist das beste, was ihm widerfahren ist. Vielleicht hätte er ein besseres zuhause haben können. Aber vielleicht hätte auch niemand den "Achtung, der zwickt"-Hund, der das schmusigste, geduldigste und liebenbedürftigste ist was man sich überhaupt nur vorstellen kann, haben wollen.
Dazu muss ich sagen, dass ich auch denke - wieviele Leute haben einen Hund, der dann zwar 3 mal am Tag Gassi geht, aber abends dann stundenlang im Körbchen liegt und zusieht, wie seine Menschen Fernseh schauen? Elay ist den ganzen Abend am Stall, mit Pferd unterwegs etc.. Das ist das, was ich bei dir sehr bedenklich finde - wenn der Hund dann in Deiner Freizeit auch nicht mit Dir zusammen sein darf, weil er nicht auf den Hof darf, bleibt ja nichtmal nach der Arbeit noch Zeit für ihn.
Und: Elay hat eine Katze
Naja, also er und Kimmi mögen sich und wenn er kuscheln will un dich keien Zeit habe, muss sie halt herhalten