Das Reitwaisen Forum

Hat schon mal jemand Erfahrung mit dieser Kombination gemacht und kann mir sagen, wie lange es etwa dauern wird bis die Pferde halbwegs damit zurecht kommen?

Unser Nachbar-Bauer ist auf die dumme Idee gekommen, direkt neben unserem Stall und Paddock ein Straußengehen aufzubauen . Die sind jetzt seit Sonntag da und wir haben mittlerweile 2 verletzte Pferde, ein kaputtes Tor an einer Paddockbox (auch unsere Paddockboxenpferde sind jetzt Offenstallpferde, da es unmöglcih ist sie einzusperren) und eine Stallbesi, die beim Versuch ein durchgehendes Pferd einzufangen, im KH gelandet ist ("nur" ein kaputter Mittelfuß, also wird Gottseidank wieder ).

Da wir, wenn wir unsere Pferde raus holen möchten, an dem Straußengehege nicht vorbei kommen, können die meisten von uns ihre Pferde nicht mal aus dem Stall raus holen. Die meisten Pferde gehen nicht mal Richtung Ausgang. An Arbeiten, ausreiten, oder was auch immer mit den Pferden zu machen, ist nicht zu denken. Und bitte - unsere Pferde (15 Stück) sind durch die Bank durch brave und gut erzogene Pferde. Daran fehlt es also nicht. Die haben einfach Panik pur....
Hat jemand Erfahrung, wie lange das dauert bis sich die Pferde halbwegs daran gewöhnt haben? Besteht die Möglichkeit, dass sie sich gar nicht daran gewöhnen?

Puh, das ist ja heftig!

Die einzige Erfahrung, die ich damit hatte, war, daß wir in Spanien meist an einem Straußengehege vorbei mußten, das aber etwas höher am Berg lag. Also schon direkt vorbei, aber das Gehege war dann quasi 5 Meter schräg über uns. Die Pferde waren es gewöhnt. Wie lange das gedauert hat, weiß ich allerdings nicht. Wie nah ist denn dieses Gehege an eurem Stall?

Geht es dem Bären gut?

Zeit Zeit Zeit.. - ich glaube das kann ganz schnell gehen bei manchen - sagen wir Tage bis Wochen. Bei manchen Monaten. Alle werden sicher Schrecksituationen haben wenn die die ersten 20 Mal während der Arbeit plötzlich "rumflattern" anfangen - manche werden sich dran gwöhnen und leider wird es irgendwo auch Pferde geben, die nie damit zurechtkommen werden
Ich kenne aber Pferde die bombenfest sind und panische Angst vor der Stallkatze haben - IMMER! - ich glaube egal wie das Pferd "vorher" war ist das quasi fast nicht vorherzusehen bei sowas "exotischem" :-ü

Ich glaube nur - nicht in die Situation reinzwingen (sowieso logisch denk ich ) nicht "beibringen" versuchen keine Panik zu haben - und sich selber nicht verrückt machen sondern versuchen je nachdem wie viel mit dem Pferd geht, das zu tun als wäre es das normalste überhaupt und so geduldig einfach die Sache mit dem Pferd zusammen aussitzen und sich rantasten. So würde ich es machen.
Und vA den Grant und den Ärger drüber versuchen nicht bei der Arbeit mit dem Pferd miteinfließen zu lassen - klingt logisch und schreibt sich simple - aber ich glaube das macht so in der tiefen Beziehung zwischen Mensch und Pferd einen Unterschied - Strauße sind da und "gruselig" und seit dem ist Frauchen ganz komisch --> ich muss richtig Panik haben.

So weiter machen wie immer wasauchimmer und .. warten

.. warten

Ok, das ist aber gut zu wissen, danke Keshi.
Wir hatten heute "Krisensitzung" am Stall und eben darüber geredet, ob es sich überhaupt wieder beruhigt, oder ob es immer ein potentielles Problem darstellen wird!?
Meine SB ist auch ziemlich frustriert. Hat Angst, dass wir ihr davon laufen und dass sie auch keine neuen Einsteller mehr bekommt....
Dass es so schlimm wird, damit hat wohl keiner gerechnet (ich schon, ich hab sie gewarnt, aber es wollt ja keiner glauben ).

Dem Bären geht´s Gottseidank gut!
Bis halt auf den enormen Stress! Ich hab mein Pferd bis heute noch nie in Panik steigen sehen
Wir müssen halt jetzt gucken... Nächste Woche wären Hufe dran und Zähne sollten auch gemacht werden... das muss sonst alles warten.

Neben dem Hof, wo Mystery zur Aufzucht war, war auch ein Straußengehege. Mystery war weiter weg, aber direkt neben dem Gehege war eine Weide, die Pferde dort haben die Strauße gar nicht beachtet. Ich habe keine Ahnung, wie lange die schon dort waren, aber sie gewöhnen sich wohl auf jeden Fall dran.

ich weiß, null qualifiziert, aber:

Eine Bekannte von mir hat ihren Islandwallach seit sechs Wochen in einem neuen Stall stehen, in dessen Nachbarschaft auch Strauße (bzw. in ihrem Fall Emus) sind.
Ihr Pferd hat bei der ersten Begegnung auch Reißaus genommen. Mittlerweile geht es leidlich, aber noch nicht total entspannt. Es wird aber.

Die Pferde am Stall, die dort schon länger wohnen, teilen sich bezüglich der Vögel in zwei Kategorien: total gelassen und total panisch. Der Anteil der gelassenen Pferde ist aber wesentlich größer.

Was ich damit sagen will: du solltest Hoffnung haben, dass es sich in ein paar Wochen wieder beruhigt, ohne außer Augen zu lassen, dass es einzelne Kandidaten geben wird, die sich daran nicht gewöhnen können.

Ich ganz fest ; dass der Bär zur ersten Sorte gehört

Ok, vielen Dank euch!
Das beruhigt mich schon mal
Ich denke, der Bär ist schon ein Kandidat, der sich damit arrangieren kann. Aber ja, es wird halt dauern .

Mein erstes Pony kam aus einem Tiergarten, in dem ich auch gelernt habe.
Da gab es Emus und Nandus. Es war den Pferden durch die Bank weg egal. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie es am Anfang war.

Evtl kann man sich die Vögel ungefährlich Clickern?
Alternativ einen Sichtschutzzaun stellen? Mit dem Nachbarn reden habt ihr vermutlich schon versucht?
Er könnte zu Anfang ja erst mal einen Vogel aufs Gelände lassen, damit die Pferde nicht gleich völlig in Panik geraten.

Ich habe gerade erfahren, dass nur etwa 40 km von mir hier entfernt an der Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern zu Schleswig-Holstein eine wildlebene Nandu-Herde wohnt. Die ersten Tiere sind Ende der 90er Jahre aus einem Privatgehege südlich von Lübeck ausgebrochen und haben sich hervorragend in den Flussauen der Wankenitz niedergelassen. Anfang 2014 wurden 77 Tiere gezählt.

Stellt Euch mal vor, auf einem Ausritt begegnen Euch plötzlich Nandus in freier Wildbahn
Meine Ponys sind ja echt gelassen, aber wenn sie so plötzlich von Nandus überholt werden würden, dann ginge es bestimmt

Also, seht bloß zu, dass die Tiere bei Euch nie ausbrechen...