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Zyste im Sprunggelenk
Verfasst: Do 11. Jun 2015, 10:40
von Hottie
Hallo zusammen,
ich habe ein Problem. Ich habe mich in eine Stute verliebt, aber bei der Ankaufsuntersuchung kam eine Zyste im Sprunggelenk zum Vorschein und damit hat sie dann Röntgenklasse 4!!

Alles andere war absolut top, Beugeproben alle negativ, Belastungstest ok. Ich bin sie schon 2 Wochen regelmäßig geritten ohne irgendwelche Auffälligkeiten und kenne die Auszubildende, die sie damals eingeritten ist und sie war wohl in den 1,5 Jahren dort im Stall nie lahm.
Achja es ist eine Welsh-Stute, etwas überm Endmaß, 5jährig. Sie wurde dort im Unterricht eingesetzt, auch Springen.
Die Verkäufer haben sie mir jetzt mit dem Befund zum halben Preis abgeboten. Tierarzt meint, es muss keine Probleme machen, kann aber.... und natürlich ist sie ne total süße, hübsche, mit guten Bewegungen, tollem Charakter usw usf

.
Hat einer von euch Erfahrungen mit Knochenzysten? Würdet ihr das Pferdchen trotzdem kaufen oder auf gar keinen Fall?? Ich bin total hin und her gerissen und mein Herz sagt: "kauf sie trotzdem

", während mein Kopf meint: "Bist du verrückt, es gibt genug gesunde, tolle Pferde"!

Re: Zyste im Sprunggelenk
Verfasst: Do 11. Jun 2015, 10:59
von Lottehüh
Ich bin ja eher der Meinung, dass IMMER was sein kann, also würde ich bei einem gesund wirkenden Pferd nicht allzu viel drauf geben.
Allerdings hab ich mich mal genauer mit dem Zystenzeugs auseinander gesetzt, da Lotti auch welche hat. Sie war mal über ein Jahr lang lahm und wir haben’s einfach nicht in den Griff bekommen. Da stand dann unter anderem auch eine Tildrenbehandlung im Raum, die wir dann aber nicht durchgeführt haben, da der Lahmheitsauslöser wo anders saß und es ja keinen Sinn macht, die Zyste verändern zu wollen, wenn Pferdchen dann trotzdem lahm ist. Tildren an sich ist ja auch eher umstritten. Mir hat dieses Zytsenzeugs damals ganz schön Angst gemacht ehrlich gesagt.
Aus heutiger Sicht bin ich der Meinung, dass der Knochen sich ständig verändert (Osteoklasten und Osteoblasten, die einen bauen Knochenmasse auf, die anderen ab) und man nie wissen kann, wie es weitergeht. Bei uns war das Problem eine Veränderung am Gleichbein und daraus resultierende Entzündungen der Sehnen. Das Gleichbein muss sich insofern weiter verändert haben, dass es die Sehne nicht mehr zur Entzündung bringt. Der Knochen ist nicht tot, er verändert sich ständig.
Ich denke, es kommt bei einer Zyste auch darauf an, wo genau sie sitzt – ist es eine Stelle, um die der Knochen leicht brechen kann?
Abschließend möchte ich noch meine ganz persönliche Meinung dazu sagen: bin ich der Meinung, dass jedes Pferd ein schönes Zuhause verdient hat, auch wenn es krank ist. Wenn Du für vielleicht nicht so viele Jahre ein wahnsinnig tolles Pferd haben kannst, wieso nicht? Gemeint nach dem Motto: Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben. Auch ein Pferd ohne Röntgenbefund kann morgen an ner Kolik sterben.
Lottis Zysten haben sich bisher übrigens nicht bemerkbar gemacht - obwohl die Knochen zu klein für die Masse Pferd sind. Der Befund ist 4 Jahre her und Lotti ist jetzt 18.
Re: Zyste im Sprunggelenk
Verfasst: Do 11. Jun 2015, 11:40
von Hottie
Lottehüh hat geschrieben: Wenn Du für vielleicht nicht so viele Jahre ein wahnsinnig tolles Pferd haben kannst, wieso nicht? Gemeint nach dem Motto: Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben. Auch ein Pferd ohne Röntgenbefund kann morgen an ner Kolik sterben.
Genau das habe ich mir auch überlegt. Und mal ehrlich, so als Freizeitreiter belaste ich sie ja auch nicht stark, dafür habe ich gar nicht die Zeit

.
Ich ärgere mich schon fast, dass ich überhaupt Röntgenbilder habe machen lassen... Hätte ich die nicht gemacht, wären jetzt alle glücklich

. Naja gut, zur Preisminderung sind solche Bilder natürlich sehr effektiv

. (Aber wenn man dann wieder sieht, was ein Pferd über die Jahre kostet, fällt der Kaufpreis bei Otto-Normal-Freizeitpferd in der Regel kaum noch stark ins Gewicht

).
Re: Zyste im Sprunggelenk
Verfasst: Do 11. Jun 2015, 11:49
von Hottie
Lottehüh hat geschrieben: Ich denke, es kommt bei einer Zyste auch darauf an, wo genau sie sitzt – ist es eine Stelle, um die der Knochen leicht brechen kann?
Der Tierarzt bespricht den Befund noch mit einem Kollegen und dann erklärt er mir alles ganz genau (der war echt super, der Tierarzt!). Aber wenn der Knochen dann bricht, dann wars das sowieso, oder? Da kann man dann doch nichts mehr machen? Dann hätte sie immerhin bis dahin eine schöne Zeit gehabt...
Re: Zyste im Sprunggelenk
Verfasst: Do 11. Jun 2015, 11:53
von Lottehüh
Hottie hat geschrieben:[ (Aber wenn man dann wieder sieht, was ein Pferd über die Jahre kostet, fällt der Kaufpreis bei Otto-Normal-Freizeitpferd in der Regel kaum noch stark ins Gewicht

).
Allerdings...

Trotzdem gut für jetzt, das andere Pferd würde ja auch Kosten verursachen.
Ich meine man kann - je nach Stelle - so eine Zyste auch operieren. Weiß aber nicht, was genau da gemacht wird...
Re: Zyste im Sprunggelenk
Verfasst: Do 11. Jun 2015, 12:00
von Lottehüh
Hottie hat geschrieben:Aber wenn der Knochen dann bricht, dann wars das sowieso, oder? Da kann man dann doch nichts mehr machen? Dann hätte sie immerhin bis dahin eine schöne Zeit gehabt...
Ja eben, da gibt's dann nicht mehr viel. Beim vorherigen Post meinte ich vorhandene Zysten, die nicht gebrochen sind (da haben wir uns überschnitten mit den Posts

). Ich denke, wenn das bricht, kann man nichts mehr machen.
Schwierig wird's halt dann, wenn die Zyste Schmerzen bereitet und man entscheiden muss, ob das Pferdchen noch Rentenleben haben soll oder nicht. Wenn man sowas dann als 7-jährigen zum Beispiel dastehen hat, ist es echt blöd... Ich weiß aber nicht, wie wahrscheinlich es ist, dass das Schmerzen bereitet?! Kommt vermutlich auch darauf an, wo sie sitzt.
Finde ich super gut, wenn TÄ zugeben, dass sie nicht alles wissen und lieber nochmal Rücksprache halten. Die TÄ haben sich damals bei uns auch abgesprochen.
Re: Zyste im Sprunggelenk
Verfasst: Do 11. Jun 2015, 12:15
von lungomare
Wir hatten nen einstallerquarter mit zyste im karpalgelenk... Die vergrößerte sich leider innerhalb eines Jahres massiv, Pferd lahmte immer mehr, Knochen wurde immer instabiler - sie hat dann noch den Sommer mit Schmerzmittel auf der weide verbracht, vor dem Winter wurde sie eingeschläfert, weil allen Beteiligten die Gefahr zu groß war,dass sie im Winter auf glatteis rutscht und dann das bein durch ist...
Andererseitshab ich nen recht jungen wallach inder kundschaft mit zyste im Fesselgelenk. Die ist komplett weg nach Behandlung, irgendwas wurde gespritzt, damit sich der Knochen wieder aufbaute. Vllt mal erkundigen und den ersparten kaufpreis in Therapie investieren...?zumindest teilweise?
Re: Zyste im Sprunggelenk
Verfasst: Do 11. Jun 2015, 12:18
von Lottehüh
lungomare hat geschrieben:Andererseitshab ich nen recht jungen wallach inder kundschaft mit zyste im Fesselgelenk. Die ist komplett weg nach Behandlung, irgendwas wurde gespritzt, damit sich der Knochen wieder aufbaute. Vllt mal erkundigen und den ersparten kaufpreis in Therapie investieren...?zumindest teilweise?
Tildren
Re: Zyste im Sprunggelenk
Verfasst: Do 11. Jun 2015, 14:20
von Hottie
lungomare hat geschrieben:Vllt mal erkundigen und den ersparten kaufpreis in Therapie investieren...?zumindest teilweise?
Ja ungefähr so hätte ich mir das gedacht.
Lottehüh hat geschrieben:
Schwierig wird's halt dann, wenn die Zyste Schmerzen bereitet und man entscheiden muss, ob das Pferdchen noch Rentenleben haben soll oder nicht. Wenn man sowas dann als 7-jährigen zum Beispiel dastehen hat, ist es echt blöd...
Und genau davor habe ich Angst. Ich finde es fast einfacher, wenn es dann so eindeutig ist wie bei dem Quarter... Natürlich total traurig, aber eindeutig

.
Der Tierarzt hat sich sehr zurückgehalten mit Prognosen, für die Tierärzte sind so AKUs ja auch ein heißes Eisen, wenn sie Pech haben.... Aber er meinte, dass man die Zyste an der Stelle wohl im Notfall relativ gut operieren kann, aber das wäre eben die letzte Maßnahme und ohne Erfolgsgarantie natürlich.
Weiss jemand, ob diese Zysten erblich sein können? Die Stute hat recht gute Papiere und man könnte dann noch ein nette Fohlen draus ziehen vielleicht. Oder sie einem Züchter "schenken"....
Re: Zyste im Sprunggelenk
Verfasst: Do 11. Jun 2015, 14:24
von lungomare
Wenn dir Zyste das gelenk aber instabil macht und da noch zusatzgewicht durchs fohlen dazu kommt... Hm...