Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Moderator: Stjern

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Sheitana
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von Sheitana »

Also Luni, zumindest wenn du mit mir zu "meiner" Züchterin fährst kann ich dich dahingehend beruhigen, dass sie ihre Pferde kennt.
Sie züchtet seit 25 Jahren, hat(te) ihre Stuten lange Jahre und mehrere Fohlen lang. Sie weiß, was sie für Nachzucht da stehen hat, wie sie charakterlich sind und ob sie etwas für dich sind oder nicht. Sie verkauft dir nichts, wo sie der Meinung ist das kann nicht passen.
Gerade "die Jacks" sind absolut entspannte Pferde.
Nicht umsonst hat DIE Westerntrainerin bei uns in der Gegend - die auch Jack lange Jahre auf Turnieren vorgestellt hat - jedes Jahr min. einen Jack-Nachkommen, den sie reitet bzw. vorstellt. Weil es liebe, nette und einfach zu händelnde Pferde sind.
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lunimaus
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von lunimaus »

da hab ich ehrlich gesagt auch gar keine Bedenken :shy:
"Lebenskunst ist nicht zuletzt, auf etwas notwendiges zu verzichten, um sich etwas überflüssiges zu leisten." (Vittorio de Sica)
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Cat_85
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von Cat_85 »

Ich hole das Thema mal hoch. 8-)
Habe etwas quer gelesen und ihr habt so viele tolle Anregungen dabei und Gedankengänge, danke dafür.

Bei mir ist ja so, das meine 20järige Ponystute von mir kaum geritten wird, weil sie älter und ich schwerer geworden bin. :oops: Sie scheint auch nicht mehr ganz so viel Motivation zu haben und leichtes Kinderreiten ist das, was ihr noch gut gefällt. Oft hatte ich schon den Eindruck, dass es sie stresst, weil sie spürt, wie mir das Reiten fehlt. Und jetzt ergibt sich spontan die Möglichkeit, eine Stute aus ihrer Herde zu übernehmen, der ich auch seit 2 Jahren die Hufe machen. Die andere ist auch nur drei Jahre jünger und hat ein paar Minuspunkte, aber so das Gesamtpaket stimmt schon. Und als ob die beiden wissen, was ich mir gerade für Gedanken mache, standen sie heute Morgen, als ich kam, zusammen am Zaun und warteten auf mich. Als ob sie zeigen wollten, wie toll sie sich doch verstehen. Es war regelrecht gruselig. :lol:
Irgendwie passt es schon, nur das ich damit finanziell extrem von meinem Mann abhängig wäre. Was ich eigentlich eh schon bin, weil er deutlich mehr verdient als ich und ich unseren Lebensstandard allein nicht halten könnte. Und im Endeffekt hat er sogar mit dem Thema angefangen, als ich erzählte, dass die Stute verkauft werden soll. Er weiß, wie sehr ich das Reiten vermisse.

Ich bekam schon öfter Pferde angeboten. Mein Kopf sagte immer "nein", mein Herz immer "ja". Und mein Bauch hatte eigentlich immer ein komisches Gefühl dabei und meistens stellte sich heraus, dass es eine gute Entscheidung war, es nicht zu tun. Nur diesmal ist mein Bauchgefühl ganz hibbelig und aufgeregt, was mich total verwirrt. Wenn Herz und Bauch sich zusammen tun, ist es schwierig auf den Verstand zu hören. :wall: Vor allem, wenn der eigene Mann dann auch noch mit machen will. :wall:
Liebe Grüße von Silvia und Lady.

:giraffe:
Shieldmaiden

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von Shieldmaiden »

Also - erstmal ganz wichtig:

Was fuer minuspunkte hat sie? Wie steht es gesundheitlich um sie? 17 ist kein alter, finde ich, kommt aber auch auf die groesse jetzt an, wenn du mit deiner sorge hast.

Was abhaengig vom mann anbelangt, ich finde, das ist ein Denkfehler :shy: Mein Mann verdient auch doppelt so viel wie ich. Ich koennte den Haushalt auch nicht allein wuppen, so im sinne von finanzen.

Bevor man aber so denkt, sollte man sich halt auch mal genau durchrechnen, was man selber so leistet. Ich weiss natuerlich nicht, wie es bei euch aussieht, aber bei uns ist es zumindest so:

Ich kuemmere mich um die Kinder. Ich stehe nachts auf, wenn sie was brauchen, vor allem, wenn sie krank sind. Ich putze ihre zaehne, mache fruehstueck, sorge dafuer, dass sie rechtzeitig und sauber ;-) in der kindergruppe oder der schule ankommen. Ich gehe zum elternsprechtag, ich helfe mit den hausaufgaben. Ich koche abendessen, ich lese geschichten vor, ich schleppe die kinder zum arzt, wenn sie es brauchen, und zum zahnarzt.

Ich regel alle finanzen, ich suche nach den besten angeboten fuer hypotheken, ich 'mache ein zuhause', ich richte es ein, mache es schoen, sorge dafuer, dass es nicht nur ein haus, sondern fuer uns alle ein zuhause ist. Ich organisiere den Urlaub, die autos, die versicherungen. Ich kaufe ein, ich sorge dafuer, das die kinder zumindest was ordentliches zu essen bekommen (am rest arbeite icch noch :lol: ) - und so ganz nebenbei verdien ich auch noch mal einen batzen geld, der es uns ermoeglicht, einen lebensstandard wie den unseren zu halten.

Ja, geld maessig verdiene ich viel weniger als er. Aber - so wirklich ist er eigentlcih von mir abhaengig :lol: So wie ich das sehe ist das Geld ohnehin unseres. Wir sind ein team, wir tragen beide unseren teil, wir sind voneinander abhaengig wenn man so will, denn unser gemeinsames unternehmen kann ohnehin nicht ohne den anderen.

Wenn dein mann also (wie schoen :herzi: ) so ein interesse an deinem wohlergehen und glueck hat :breitgrins: - und ihr (ich sage absichtlich ihr, denn es ist ja euer geld, euer 'unternehmen' ) dir diesen wuensch finanziell machen koennt, dann finde ich steht dem nix im wege :-)

Ausser vielleicht gesundheit oder alter des pferdes, aber grundsaetzlich finde ich klingt es gut :-n
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Schnucke
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von Schnucke »

Nur 3 jahre jünger würde ich bei einem Reitpferd nicht machen :shy: , da hätte ich Angst, daß ich in zwei Jahren mit zwei Rentnern da stehe und meine Reitwunsch gar nicht mehr realisieren kann.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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Shieldmaiden

Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von Shieldmaiden »

p.s. mein post ist vielleicht nicht fuer dich passend, aber ich lese es so oft, dieses 'abhaengig' - es spielt das so herunter irgendwie, was wir so alles leisten :shy: Mag bei dir natuerlich gar nicht so sein, aber lesen ja noch andere :-) :hug:

*schnuckezustimm*

kommt natuerlich auch noch auf gesundheitszustand an, aber ich sehe das aehnlich...
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Cat_85
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von Cat_85 »

Shieldmaiden hat geschrieben:Wir sind ein team, wir tragen beide unseren teil, wir sind voneinander abhaengig wenn man so will, denn unser gemeinsames unternehmen kann ohnehin nicht ohne den anderen.
Danke, dass hast du schön gesagt. :hug:

Gesundheitlicher Minuspunkt ist der, dass sie letztes Jahr eine Augenentzündung hatte und man nicht weiß, ob es eine periodische Augenentzündung ist oder nicht. War aber das erste Mal, das sie sowas hatte. Ich kenne aber auch genug Pferde, die mit einem Auge gut zurecht kommen.
Und sie hasst Tierärzte noch mehr, als mein Pony. Wenn sei eine Kolik hätte, müsste man in die Klinik, weil sie sich ambulant nicht behandeln lässt. (Aber sowas lässt sich eigentlich immer organisieren, da sind Pferdemenschen mit Anhänger meiner Erfahrung nach gern bereit, einem zu helfen.)
Shieldmaiden hat geschrieben:p.s. mein post ist vielleicht nicht fuer dich passend, aber ich lese es so oft, dieses 'abhaengig' - es spielt das so herunter irgendwie, was wir so alles leisten :shy: Mag bei dir natuerlich gar nicht so sein, aber lesen ja noch andere :-) :hug:
Doch das passt schon ganz gut, was du geschrieben hast. :mrgreen:
Schnucke hat geschrieben:Nur 3 jahre jünger würde ich bei einem Reitpferd nicht machen :shy: , da hätte ich Angst, daß ich in zwei Jahren mit zwei Rentnern da stehe und meine Reitwunsch gar nicht mehr realisieren kann.
Den Gedanken hatte ich früher auch oft, bei dem Pferd jetzt komischerweise gar nicht.
Mein eigenes Pony ist ja auch kein Rentner, nur ich kann sie halt nicht mehr reiten, weil zu schwer. :tuete: Als Kinderpony ist sie super und derzeit hat sie auch einen zweiten Frühling irgendwie. Nur meinen Ansprüchen kann sie zumindest beim Reiten nicht mehr gerecht werden. Am Boden hingegen schon, da ist sie klasse. Aber das allein reicht mir nicht. :shy:
Ein junges Pferd kommt eigentlich für mich die nächsten 5+ Jahre nicht in Frage. Das würde ich wenn dann selbst ausbilden wollen und da würde auch erstmal keine RB ran dürfen. Da ich aber vielleicht noch ein 2. Kind will, passt das einfach nicht.
Da ist mir derzeit ein 2. Familienpferd lieber. Und das ist sie, auf jeden Fall.
Liebe Grüße von Silvia und Lady.

:giraffe:
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Keshia
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von Keshia »

Das hört sich alles sehr schön an, finde ich. *als absoluter Bauch-Mensch spricht*

Wenn bei mir Bauch und Herz einer Meinung sind, dann überlege ich nochmal, was meine Bedenken sind. Und dann frage ich mich: Was wäre der schlimmste Fall?
Wenn der schlimmste Fall ein absolutes NoGo wäre, laß ich wohl die Finger davon. Wenn er aber einfach nur blöd gelaufen, aber dennoch nicht zu belastend wäre, dann mach ichs. ;-) Bzw. spielt da noch mit rein, wie wahrscheinlich der schlimmste Fall ist.

Alles in allem haben wir jeder nur ein Leben (jedenfall nach meinem Glauben, da gibts ja auch anderes Denken).

Du kannst ja auch noch ein paar Infos sammeln, erfragen, was die Stute in ihren 17 Jahren so erlebt hat, probereiten, etc. Wenn du das nicht eh schon alles weißt. :-) Bin gespannt, wie du dich entscheidest.
Der späte Wurm entgeht dem Vogel.

"Wenn Du meinst, daß das Abenteuer gefährlich ist, probier's mal mit Routine. Die ist tödlich."
(Paolo Coelho)

Leni Müller sucht das Glück
:animals-cow:


www.pferde-lehren.de

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Lottehüh
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Re: Zweitpferd? Wann ist der richtige Moment?

Beitrag von Lottehüh »

Als absoluter Bauch-Herz-Mensch und Zeichendeuter ;-) sage ich ja spätestens nach dem Zaun-Zwischenfall: Go get her :-D

Ich finde auch ein Pony und ein erfahrenes älteres Pferd in Deiner Situation gar nicht schlecht – die Kinder wollen ja dann auch mal – und ein Kleinkind/Kind würde ich lieber auf ein erfahrenes Pferdchen setzen als auf nen Jungspund. Das junge Pferd kann dann irgendwann kommen, wenn Deine Kinder etwas älter sind und auch mal nen Hupfer zur Seite sitzen können. Es sind ja dann sicher nicht rein deine Pferde ;-)

Ich bin übrigens sehr wohl der Meinung, dass die Pferde sowas auch merken. Ich bin immer wieder verwundert, wie gut sich Pferde mit neuen Pferden ihrer Menschen verstehen – nicht nur bei meinen beiden. Wir haben jetzt schon das dritte „Neu-Pferdepaar“ am Stall und alle verstehen sich super. Die wissen, dass sie eine Familie sind.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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