Brauche dringend (!!) guten Rat bezüglich landwirtschaftlicher Regeln zur Weidenutzung

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Lewitzer Flummi
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Re: Brauche dringend (!!) guten Rat bezüglich landwirtschaftlicher Regeln zur Weidenutzung

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Ist das nicht irre, was die da in Brüssel mal wieder völlig an der Praxis vorbei beschlossen und den Ländern zur Ratifizierung vorgelegt haben??
Liebe Grüße
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Reitmaus
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Re: Brauche dringend (!!) guten Rat bezüglich landwirtschaftlicher Regeln zur Weidenutzung

Beitrag von Reitmaus »

Nächstes zur Nutzung angebotenes Stückchen Grün : JKK-verseucht! Und da waren bisher auch immer mehrmals pro Jahr Pferde drauf.... :ohhh:
Reitmaus
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Re: Brauche dringend (!!) guten Rat bezüglich landwirtschaftlicher Regeln zur Weidenutzung

Beitrag von Reitmaus »

Noch eine kleine Fortsetzung : nachdem wir die Weide letztes Jahr brav haben still liegen lassen und uns mit einem winzigen Ersatzstück zum lediglich "Beine vetrteten" begnügt hatten, durften wir die Weide ab 1.1. endlich wieder "nutzen" (soweit dies zu dem zeitpunkt und bisher eben möglich war).

Jetzt kam unser Bauer mit der Nachricht, dass er informiert wurde dass dem Beamten leider ein Fehler unterlaufen war : die Weide hätte nicht bloss still liegen gelassen werden, - sie hätte umgepflügt und 1 Jahr als Acker genutzt werden sollen! In höherer Instanz wurde entschieden, dass dies nun unverzüglich (!!) nachzuholen sei. Unser Bauer versucht noch zu erreichen, dass wir wenigstens die Hälfte der Fläche als Weide nutzen können und "nur" die andere Hälfte umgepflügt und mit Mais eingesät wird. Das wird dann allerdings SOFORT erforderlich. Und wenn der Mais runter ist, kann nächstes Jahr wieder NEU (!!) Gras eingesät werden.

Drückt uns bitte mal sämtliche Daumen bis Freitag (da bekommt er die entscheidende Nachricht) dass wir wenigstens die Hälfte behalten dürfen. Was danach wird, weiss ich nicht, denn wenn nächstes Jahr dann Gras eingesät werden darf, wird es bei unserem extrem leichten Sandboden wieder Jaaaahre dauern, bis das eine einigermassen zumutbare Weide wird. Wir hatten damals bei Pachtbeginn ja selber eingesät, und in den ersten 2-3 Jahren war da quasi nur "Sanddüne mit anderthalb Grashalmen". Jetzt, nach 7 Jahren, ist das endlich "einigermassen" Weide zu nennen (wenn es im Sommer nicht gerade wieder mal extrem trocken ist und eher zur Steppe wird), aber da auch künftig im 5-Jahresrhytmus umgebrochen werden muss, wird das wohl nie wieder was.

(Und kann mir mal Jemand erklären, WARUM eine Dauerweide NIE wieder Acker werden darf? Wo ist das Problem, eine Dauerweide umzupflügen und Korn einzusäen? Ging doch Jahrtausendelang so, warum jetzt nicht mehr?)
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A.Z.
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Re: Brauche dringend (!!) guten Rat bezüglich landwirtschaftlicher Regeln zur Weidenutzung

Beitrag von A.Z. »

Weils so festgelegt ist. :nix:
Man braucht halt in unserer regulierten Zivilisation eine Genehmigung für alles, so auch für die Nutzung von Grundstücksflächen. Und irgendwo scheint derzeit ein politisches Interesse daran zu bestehen, Ackerland räumlich zu limitieren.

Rein technisch ist es kein Problem, aus einer Wiese wieder ein Acker machen.

:dd: dass ihr das zu euren Gunsten geklärt bekommt.

Unserem Hof fehlt dieses Jahr auch einiges an Weideland, das derzeit Getreide trägt. Ich bin gespannt, wie bald es nach der Wiedereinsaat dann als Weide genutzt werden kann. Die Zeiträume, die ich so kenne, decken sich mit deiner Erfahrung. :seufz:
Aber unser Hofchef will seinen Erben halt nicht vorschreiben, was sie dereinst mit den Flächen machen wollen. Vielleicht will ja keiner von denen, die Pferdehaltung fort führen und es mag einer lieber Ackerbauer werden ... und selbst wenn nicht, sind Äcker einfach finanziell wertvoller.
Viele Grüße Angela

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Schnucke
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Re: Brauche dringend (!!) guten Rat bezüglich landwirtschaftlicher Regeln zur Weidenutzung

Beitrag von Schnucke »

Weil das EU Richtlinien sind die Dauergrünland besonders schützen sollen. Das kann sich allerdings auch wieder ändern, je nachdem wie es den Herrschaften gefällt.

An so einem Stück Pachtland hätte ich auch keine Freude mehr, bin froh daß unser gepachtetes Eckchen Dauergrünland ist und der Rest uns gehört (Dauergrünland) .
Die Frage ist wieso der Bauer sich so dran stört, daß er so erpicht ist das als Acker zu haben? Hat der gar keine Verwendung für Gras? Oder sind die Gelder für Ackerflächen so viel höher (kann ich mir gar nicht vorstellen) .
Meine Idee wär dahingehend, daß man einen finanziellen Ausgleich bietet. Das Stückchen kaufen ist keine Option?
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Re: Brauche dringend (!!) guten Rat bezüglich landwirtschaftlicher Regeln zur Weidenutzung

Beitrag von A.Z. »

Als Nichtlandwirt Acker kaufen? Gibt's da nicht irgendwelche Vorkaufsrecht?

Wieso der so erpicht ist, Ackerland zu behalten?
Vielleicht aus denselben Gründen wie unser Hofchef. Ist ja auch irgendwie seine Sache.
Ich denke, er kann da auch nicht so kurzfristig denken. Ja, aktuell hat er einen Pächter, der Wiese möchte. Aber was, wenn der weg geht? Dann kommt vielleicht einer, der Acker braucht und dann? Von Regeln, die sich evtl. irgendwann mal ändern, kann er nicht ausgehen.
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Re: Brauche dringend (!!) guten Rat bezüglich landwirtschaftlicher Regeln zur Weidenutzung

Beitrag von Reitmaus »

Das Problem bei der Eintragung als Dauergrünland ist, dass der Bauer nicht hier wohnt. Er hat den Hof (den wir gekauft haben) und das zugehörige Land, das verpachtet ist, lediglich durch Erbschaft bekommen. Er kann also nicht nach seinem eigenen Bedarf gehen, sondern muss sich daran orientieren, wie der Bedarf der Nutzer in unserer Umgebung aussieht. Und da hier leider der Biogas-Wahnsinn grassiert, sind die Nutzer daran interessiert, aus einer Fläche möglichst viel "Masse" zu ziehen, die man ins Biogas kippen kann. Und da Gras auf diesem Sandboden nur steppenähnliche Erträge liefert, anderes Grünzeug (allem voran der Mais) dagegen wesentlich mehr Biogasfutter liefert, hat eben keiner Interesse an kärglichem Dauergrünlandertrag. Und wenn wir die Pacht mal abgeben müssten, würde niemand das Dauergrünland haben wollen. Obendrein müsste es dennoch einigermassen gepflegt werden, und der Bauer (der von weiter weg herkommen müsste), müsste es auch noch pflegen.....
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Re: Brauche dringend (!!) guten Rat bezüglich landwirtschaftlicher Regeln zur Weidenutzung

Beitrag von Cate »

Es lebe die EU mit ihrem Vorschrifts- und Förder-Wahnsinn! :500: :500: :500:
*ironieaus*

:dd: :dd: :dd:
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Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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Re: Brauche dringend (!!) guten Rat bezüglich landwirtschaftlicher Regeln zur Weidenutzung

Beitrag von Schnucke »

Angela na klar kann man auch als Nichtlandwirt nen Acker kaufen, zumindest bei uns ist das kein größeres Problem :nix: , sonst hätten wir hier keine 3 ha.
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A.Z.
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Re: Brauche dringend (!!) guten Rat bezüglich landwirtschaftlicher Regeln zur Weidenutzung

Beitrag von A.Z. »

Dann hast du u.U. Glück gehabt.

Für den Verkauf von Ackerland an Nichtlandwirte braucht's - soweit ich bei Google fündig werden - eine Genehmigung nach dem Grundstücksverkehrsgesetz.

Ich weiß nicht, ob ich das Risiko eingehen würde, dass doch einer der Versagensgründe eintritt und dann ein Landwirt aus der Region kauft, womit ich die Fläche ggfs. ganz los wäre.

Und selbst wenn Reitmaus kaufen würde - so wie sie die Sache darlegt, kann sie sich auch nicht wirklich leisten, das Ganze Dauergrünland werden zu lassen. Auch sie kann nicht wissen, ob sie auf Ewig Pferde hält. Und was wenn nicht mehr. Dann hat sie Flächen an der Backe, die sie pflegen muss ...
Viele Grüße Angela

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