Diskussion erwünscht: Plädoyer für sportliche Reiter

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Fionnlagh
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Re: Diskussion erwünscht: Plädoyer für sportliche Reiter

Beitrag von Fionnlagh »

Never Mind hat geschrieben: Beckenbodentraining ist für mich seit der Uro in de ganz andere Sphäre gerutscht - damit kann man sehr wohl Inkontinenz so ziemlich heilen :staun: wenn es die Leute auch machen würden. Davon abgesehen ists wieder spannend, Inkontinenz vA bei Frauen ist ein irrerirrer Leidensdruck und dann sagt man ihnen das hochsignifikant BBT noch am Ehesten zu was führt, also wirklich zu Verbesserungen im Alltag und Wohlbefinden. Machen tun es die meisten trotzdem nicht - lieber Pillen schlucken :nix: .. so wieder zum Thema: Weg des geringsten Widerstandes :( nur so bisschen OT ..
Das hat mir mein Physiotherapeut schon vor 10 Jahren gesagt :mrgreen:
Ganz ehrlich? Ich versteh voll, dass man lieber Pillen schluckt!
Wenn es Pillen gäbe, die Muskulatur und Kondition aufbauen, ohne dass man sonst was dafür tun muss: ich wär die 1., die sie nehmen würde!!!
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Never Mind
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Re: Diskussion erwünscht: Plädoyer für sportliche Reiter

Beitrag von Never Mind »

Ich hatte keinen solchen Physio bis jetzt :frech: ich hab das mühsam nachgelesen :kicher: .. obwohl ich wirklich nicht damit gerechnet hab, dass es die Inkontinenz ganz wegbringen kann :-ü

Klar - ich würde natürlich auch die Pille nehmen :-n wenn es klappen würde - jeder würde das glaub ich .. aber trotz dem Bewusstsein, dass BBT "heilt" uuund dem krassen Leidensdruck, machens ein Großteil trotzdem nicht - eben, nur als weiteres Beispiels zum "Weg des geringsten Widerstandes" :frech:
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november
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Re: Diskussion erwünscht: Plädoyer für sportliche Reiter

Beitrag von november »

Wenn es Pillen gäbe, die Muskulatur und Kondition aufbauen, ohne dass man sonst was dafür tun muss: ich wär die 1., die sie nehmen würde!!!
:kicher:
Ich auch.

Übrigens finde ich, dass zeit och eine Rolle spielt. Einen Tagesplan wie traki würde ich nicht durchhalten, zumal ich noch Katzen und den Haushalt alleine an der Backe habe. Außerdem finde ich, es muss auch mal Zeit sein, um zu entspannen, runter zu kommen und ein Buch zu lesen oder vor der Glotze zu hängen.

Ist aber sicher auch Typsache. Wenn ich nicht zwischendurch auch mal schluren könnte, wäre ich im Stall gar nicht entspannt genug, um mich zu konzentrieren und wirklich aufs Pferd einzulassen. Es geht ja nicht nur um körperliche Fitness sondern auch um mentale und die findet sicher jeder woanders. Klar, das klingt jetzt wieder nach Ausrede, aber egal.
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Fionnlagh
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Re: Diskussion erwünscht: Plädoyer für sportliche Reiter

Beitrag von Fionnlagh »

november hat geschrieben:Einen Tagesplan wie traki würde ich nicht durchhalten,
:five: ich auch nicht!

Ich denke, Stress- und Belastungsgrenzen sind was sehr individuelles. Ich war/bin immer neidisch auf diese ewig tatkräftigen Menschen, die irgendwie alles mit einer Leichtigkeit wuppen, wo ich schon 100mal umgeflogen wär :daumen:
Aber ich bin halt wie ich bin. Das muss man selber auch irgendwann akzeptieren.
Und ganz ehrlich, mit deinem Lazarett zu Hause, das muss man erst mal durchstehen ohne durchzudrehen. Da hat jeder seine eigene Methode. Dem einen hilft Sport, der nächste will sich einfach nur berieseln lassen um die Gedanken mal abzustellen. Ich zB lese - stundenlang, und tauche dabei völlig weg in eine andere Welt und es gibt einfach Nichts, wo ich so gut abschalten kann wie dabei :nix:

Wobei natürlcih unbestritten ist, dass es den Pferden gut tut, wenn man selber körperlich trainiert ist :-n . Balance und Gelenkigkeit und ein bewegliches Becken und Stabilität im Rumpf ist sicher alles von Vorteil :-n
Und zu schwer sollte man sicher auch nicht sein (wobei ich mir da natürlich leicht rede - bei unserem Größenverhältnis könnte ich fett sein und wär immer noch nicht zu schwer für mein Pferd ;) )

Übrigens bin ich recht regelmäßig bei der Physiotherapie und hab noch nie bemerkt, dass ich dann besser reite :nix: . Aber bei mir sind´s halt auch wirkliche gesundheitliche Gründe, warum ich geh. Das ist vielleicht ein Unterschied :nix:
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november
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Re: Diskussion erwünscht: Plädoyer für sportliche Reiter

Beitrag von november »

Eben habe ich nochmal nachgedacht über die Sache und bin zu dem Schluss gekommen - ich bin egoistisch. Ja, ich suche ausreden. ja, es wäre besser, sportlicher zu sein. Auch wenn ich nicht wirklich unsportlich bin und mich auch für recht beweglich halte.

Aber Reiten ist mein Hobby, das ich als Freizeitbeschäftigung zu meiner Erbauung und Entspannung ausübe.
Dafür will ich mich einfach nicht knechten und unter Druck setzen.

ich finde, ich stelle vom Gewicht und von meiner Konstitution keine akute Gesundheistgefährdung für mein Pferd dar (ihr Gesundheitszustand bestätigt das). Das muss erstmal reichen.

Ich wäre schon gerne etwas schlanker und muskulöser, aber so wie mein Leben momentan ist, bekomme ich das nicht geregelt, ohne mich dabei zu stressen. Mal abgesehen davon, dass mir viele in der Hinsicht nützliche Sportarten (joggen, Krafttraining, Mattentraining) einfach keinen Spaß machen. Radfahren kann ich nicht ohne mich und andere massiv zu gefährden und Schwimmen ist zeitaufwändig.

Da müssen es einfach die Sachen tun, die ich "nebenbei" machen kann, auch wenn das nicht den Knaller Muckibudeneffekt bringt. Also Stallarbeit, Gartenarbeit, Hausarbeit, wandern mit dem Pferd, Ausstellungen aufbauen im Job und solche Dinge. Das reicht, um mich einigermaßen beweglich zu halten und am Zunehmen zu hindern.

So isses und dabei hab ich auch gar kein schlechtes Gewissen. Wenn sich was ergibt, dass ich meine Sportlichkeit weiter verbessern kann, so dass es ins Zeitkonzept passt und mir Spaß macht, bin ich offen dafür und nehme ich es gerne mit.

Momentan ist eh wieder die zeit, wo das Pony dank Weide zunimmt ohne Ende, jetzt muss erstmal dem entgegen gewirkt werden, damit es nicht auf die Gesundheit geht. Dazu muss ich reiten. Viel reiten. ;)
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Never Mind
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Re: Diskussion erwünscht: Plädoyer für sportliche Reiter

Beitrag von Never Mind »

Im Prinzip ist ja jede Ausführung völlig oke :-n oder was man nach außen trägt :-n
.. aber zu sich selber versuchen ehrlich zu sein - also selbst seine Ausreden entlarven, glaub ich ist n wichtiger Punkt :nix:
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Re: Diskussion erwünscht: Plädoyer für sportliche Reiter

Beitrag von ehem User »

Fionnlagh hat geschrieben:
november hat geschrieben:Einen Tagesplan wie traki würde ich nicht durchhalten,
:five: ich auch nicht!
da sieht man es mal, und ich finde immer das ich einfach nichts gewuppt bekomme, gehe nicht schwimmen, lese zuwenig, Pferd könnte wegen Lunge auch gut 2x bewegt werden... ich würde gerne noch klettern gehen und viiiiel mehr kochen. So unterschiedlich ist die eigene Wahrnehmung...
november hat geschrieben:Eben habe ich nochmal nachgedacht über die Sache und bin zu dem Schluss gekommen - ich bin egoistisch. Ja, ich suche ausreden. ja, es wäre besser, sportlicher zu sein. Auch wenn ich nicht wirklich unsportlich bin und mich auch für recht beweglich halte.

Aber Reiten ist mein Hobby, das ich als Freizeitbeschäftigung zu meiner Erbauung und Entspannung ausübe.
Dafür will ich mich einfach nicht knechten und unter Druck setzen.

Und da ist js schon die Diskussion :mrgreen: :mrgreen: draf ich egoistisch sein wenn ich ein anderes Lebewesen dadurch belaste? ich finde das moralisch schon eine interessante Frage, jetzt vollkommen ohne Wertung!
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november
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Re: Diskussion erwünscht: Plädoyer für sportliche Reiter

Beitrag von november »

Und da ist js schon die Diskussion :mrgreen: :mrgreen: draf ich egoistisch sein wenn ich ein anderes Lebewesen dadurch belaste? ich finde das moralisch schon eine interessante Frage, jetzt vollkommen ohne Wertung!
Kein Problem.

Aus welchen Gründen halten wir denn Pferde? Die Gründe sind ja an sich schon egoistisch. Reiten ist egoistisch. Wobei da ja die Meinungen auch auseinander gehen, wir hatten das Thema hier schon mal (Müssen Pferde geritten werden zu ihrem Wohl).
Dann ist es natürlich nur angemessen, das Lebewesen durch meinen Egoismus nicht zu sehr zu belasten.
Wer aber sagt mir, ob ich derzeit mein Pferd tatsächlich über die Gebühr belaste? Wer will das beurteilen? Gesundheitlich geht es dem Pferd gut, bei den regelmäßigen Osteoterminen ist sie unauffällig.
Wie ich schon geschrieben habe, glaube ich nicht, dass ich ein akutes Gesundheitsrisiko für mein Pferd darstelle, daher darf ich ruhig egoistisch sein, finde ich.
Wäre ich tatsächlich zu schwer für sie oder total steif oder schief, dann wäre das was anderes aber so... Klar könnte immer was besser sein. Das trifft sicher auf Haltung, Fütterung etc. in den meisten Fällen auch zu.

Ich nehme auch nur selten Unterricht, gymnastiziere nicht wahnsinnig häufig, gehe viel ins Gelände (auch - wenn auch nicht nur - am langen Zügel).
Ich will nichts erreichen mit dem Pferd, keine Turniere usw. ich will nur, dass wir zusammen Spaß haben können und natürlich, dass wir uns beide wohl fühlen.

In dem Moment, in dem ich mir einrede, dass ich zusätzlich Sport machen MUSS, um mein Hobby weiter ruhigen Gewissens ausüben zu können, wäre der Sinn des Hobbys für mich dahin.
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Muriel
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Re: Diskussion erwünscht: Plädoyer für sportliche Reiter

Beitrag von Muriel »

Danke für das Thema, es hat mir geholfen, meinen inneren Schweinehund mal wieder an die Wand zu klatschen und wieder mit Sporteln anzufangen :dance1:
In dem Moment, in dem ich mir einrede, dass ich zusätzlich Sport machen MUSS, um mein Hobby weiter ruhigen Gewissens ausüben zu können, wäre der Sinn des Hobbys für mich dahin.
Wenn ein Hobby nur eine Technik oder den Gebrauch eines Gerätes einschließt, dann kann ich das vielleicht noch verstehen. Aber Reiten als Hobby beinhaltet das (Be)nutzen eines Lebewesens, und da darf man sich doch wohl auch Gedanken machen? Ansonsten finde ich das zutiefst egoistisch, ein "Hobby" ausüben zu wollen ohne dass man sich auch Gedanken um den Freizeitpartner Pferd macht.
(und da ich Dich kenne, unterstelle ich Dir das nicht, aber trotzdem stört mich der Begriff "Hobby" hier wirklich. )

Ich habe jedenfalls gemerkt wie es dem Pony mit meinem steigenden Gewicht (und natürlich auch gemeinsamen Altern) zunehmend schwerer fiel, einfache Lektionen auszuführen. Ich habe sehr viel Arbeit da hineingesteckt, ihn zu gymnastizieren, aber es wurde nicht einfacher.
Konsequenterweise reite ich ihn jetzt aktuell nicht mehr, bis ich nicht mein Gewicht reduziert habe (um wieviel, das sehen wir dann mal :roll: )
Möglicherweise auch gar nicht mehr... :nix:
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Never Mind
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Re: Diskussion erwünscht: Plädoyer für sportliche Reiter

Beitrag von Never Mind »

Es kann ja auch so sein - dass das Pferd erst durch unsere Betätigung bzw. durchs Reiten auch zu Sachen kommt, die ihm Spaß machen? Die ihm sonst verwehrt sind - so perfekt die Haltung nebenbei auch machbar ist.
Konsequenterweise reite ich ihn jetzt aktuell nicht mehr, bis ich nicht mein Gewicht reduziert habe
Find ich gute ehrliche Einstellung :-n und auch Motivationsgrundlage :-n
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