Macht Offenstallhaltung faule Pferde ?

[Reitmaus]

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@ Sheitana: ich hab mich auch schon gefragt, ob das einfach nur die totale Entspannung ist. Aber wenn sich ein eigentlich sehr fein gerittenes Pferd plötzlich treiben lässt wie ein altes Kutschpferd ist das schon komisch



.... Beim letzten Ausrittversuch war sie munter und es schien ihr viel Spaß zu machen,

Also da war sie kein "Kutschpferd" das du treiben musstest?

Ich hätt noch an Stoffwechselprobleme gedacht wegen dem Frühjahrsgras, das auch manchen Pferden auf die Bewegungslust schlagen kann wenn die falschen Grassorten zu fruktanhaltig sind, was zu empfindlichen Hufen führt, und mit wehen Füssen mag man sich halt nicht so gern bewegen. - Aber dazu passt wieder nicht die Bewegungslust auf der Weide sowie beim Ausritt. Ich würd also echt das übrige Trainingsprogramm mal unter die Lupe nehmen, ob es da an stressiger Über- oder langweiliger Unterforderung oder sonstigen Motivationsmanier hapert.

[umamulher]

Da bin ich wieder, bin kurzfristig über das lange Wochenende als "Turniertrottel" eingesprungen

Sorry für meine wirren Größenangaben, sollte lieber gar nix sagen bevor ich solche Metermaße in die Runde werfe Nachdem ich den Offenstallbereich zu Fuß abgegangen bin denke ich, dass die 2000 qm doch stimmen. Aber da es quasi keine Ecken und Hindernisse gibt können sich die Pferde gut aus dem Weg gehen. Wenn ich es irgendwie hinkriege stell ich noch Bilder ein. Ich hab auch nochmal nachgefragt und Sparky liegt nach wei regelmässig, meistens Mittags, und ruht/schläft. Sie hat wirklich keinen Stress.

Das mit dem "Kutschpferd" nehme ich wieder zurück, das klingt so diskriminierend mit fiel nur nichts anders ein. Ja, die 20 Minuten, die wir im Gelände waren bis der Hufschuh wegflog, war sie munter unterwegs.

Ich bin in der Zwischenzeit 2 mal geritten und da lief es wieder etwas besser. War zwar schon anstrengend, also für mich aber wir konnten traben und 3-4 Runden galoppieren.

Nach Euren ganzen netten Rückmeldungen und nochmaligem Inmichgehen denke ich mal, dass es im Grunde auf meine Ursprungsfrage hinausläuft. Sparky kann sich tagsüber soviel Bewegung verschaffen, wie sie möchte und braucht und ist somit nicht mehr auf die "Reitstunde" angewiesen, und da sie im Grunde ihres Herzens doch ein gemütlicher Quarter ist (von den nötigen Spielstunden abgesehen) ist sie jetzt so triebig geworden. Dazu kommt mit Sicherheit eine gewisse Hallenmüdigkeit, die ich mit "Spielen" versuche aufzulockern, wie z.B. mal ohne Sattel und nur mit Knotenhalfter reiten oder gestern bin ich mal mit einer Fahne geritten. Ansonsten sehe ich zu, dass ich bald passende Hufschuhe finde, damit wir auch ab und an ins Gelände können.

[ehem User]

Aber wenn können nicht alle gleichzeitig Heu fressen bei 3 Heuraufen und es wird auch schon ab und an mal gequieckt und gedroht, aber es gibt keine ernsthafte Keilerei und es wird keiner gejagt. Die Gruppe ist insgesamt sehr ruhig und harmonisch.

Wie sind denn die Heuraufen beschaffen? Kann da ein Pferd stehen und eine Raufe so belagern, dass keiner weiter rankommt (oder nur ein, zwei andere)?
Wir haben hier auch Gruppen, die ruhig und harmonisch wirken, da wird auch keiner gejagt oder getreten. - Müssen sie aber auch nicht, die rangniedrigen hauen ab, sobald die Ranghöheren nur die Ohren zurücklegen. Zwei Pferde sind damit auf Dauer nicht an ausreichend Rauhfutter gekommen und haben innerhalb weniger Monate massiv abgebaut.
Sowas sieht man nicht unbedingt immer auf den ersten Blick.

[umamulher]

@plüschtiger
Bei den Raufen handelt es sich um große Raufen, in die jeweils ein großer Rundballen reinpasst, und da sie frei mittig stehen passen da so ca. 6-8 Pferde drumherum. Aber ich gebe Dir recht, es gibt ein paar sehr rangniedrige Pferde in der Herde, die sich schon vom Drohen einschüchtern lassen. Wäre das bei meiner Kleinen der Fall würde ich mir ernsthaft Gedanken machen, aber ihre große Freundin ist sehr dominant und hat immer rechts und links von sich eine große Lücke frei, wenn sie an der Raufe steht und in diese Lücke dürfen nur meine Madam oder der Herdenchef stehen

@All
Die Situation hat sich insgesamt gebessert, zum Glück. Sparky hat ein kleines Bäuchlein angesetzt was zeigt, dass sie genug Heu abbekommt. Das derzeitige Heu ist in Ordnung und langstielig, so dass die Pferde es auch gut aus dem Netz bekommen. Außerdem gibt es jetzt immer in 1, manchmal auch 2 Raufen loses Heu. Gesundheitlich muß ich mir wohl auch keine Sorgen machen, habe ich doch grade kürzlich mein Quarterchen beobachten können, wie sie über die Koppel tobt, als wäre sie im Cutting-Training Beim Reiten ist sie zwar immer noch faul, aber es ist nicht mehr so extrem, dass ich sie kaum vorwärts bekomme. Ich muß mich wohl damit abfinden, dass die Haltung sie verändert hat. Positiv, indem sie so ausgeglichen ist wie noch nie, negativ, dass sie beim Reiten triebig geworden ist.

[ehem User]

Drei Heuraufen für 24 Pferde finde ich sehr knapp bemessen. Wir haben auch so eine Rundballenraufe mit theoretisch 12 Fressplätzen, drei pro Seite. Aber selbst bei jetzt nur noch vier Pferden hänge ich noch ein Heunetz separat auf, damit auch das rangniedrigste Pferd ungestört fressen kann. Bei sechs Pferden hatte ich i.d.R. noch zwei Heunetze zusätzlich. Und meine Pferde haben zusätzlich noch eine Strohraufe, so dass eigentlich immer genug Futter für alle da ist.

Oft fressen zwar alle Pferde gleichzeitig, aber wenn mein Hafi-Wallach schlechte Laune hat, jagt er die rangnierigeren Pferde gerne mal von einem Fressplatz zum nächsten, so dass sie zwar immer wieder eine Happen Heu ergattern, aber nicht in Ruhe fressen können. Ohne zusätzliche Heunetze könnte der rangniedrigste nur dann ungestört fressen, wenn die beiden Haflinger schlafen.

Es kann also durchaus passieren, dass zwei oder drei Pferde eine Heuraufe für sich beanspruchen. Und selbst wenn es recht friedlich zugeht, ist es manchen Pferden zu eng, wenn sechs oder mehr Pferde an einer Raufe stehen. Die möchten mehr Individualdistanz und stehen lieber allein an einer Seite. Die würden zwar bei eurer Konstellation sicher nicht verhungern, wären aber sicher gestresst und selten wirklich satt.

[ehem User]

Nein, ein O-Stall macht keine faulen Pferde. Vorausgesetzt das Platz- und Futterstellenangebot stimmen.
Ich habe für 6 Pferde/Ponys 4 Futterstellen mit Heu bzw. jetzt mit Gras. Stroh ist an zwei anderen Stellen vorhanden.
Der Dauerauslauf in Form eines L mit 800 qm ist groß genug damit sich eine Teilgruppe zurückziehen kann. Durch die Form und den Bewuchs kann einer auch mal aus der Sichtweite der anderen gehen. Ich habe fast 60 qm überdachte Fläche für 4 Shettys, einen Isi und eine Stute mit 1,55 m.
Dazu kommt, dass die Herde von einer sehr souveränen Stute geführt wird, die ihren Job ausgesprochen gut macht.
Von meinen ist keiner faul oder müde. Im Gegenteil, sie sind ausgeglichen aber durchaus arbeitswütig. Wer viel arbeitet bekommt zusätzlich etwas Hafer, wer nicht oder nur wenig arbeitet bekommt kein Kraftfutter.
Wer bei seinem Pferd beobachtet, dass es von der O-Stallhaltung faul wird, muss ich fragen was da nicht stimmt. Platz, Futter, Zusammensetzung der Herde? Meist sind auf zu wenig Platz viel zu viele Pferde in wechselnder Besetzung mit zu wenig Futter.