gebisslos Reiten

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feendrache
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Re: gebisslos Reiten

Beitrag von feendrache »

ich bin uuuuuuuuuuuuuuunentschlossen welches ich nehmen soll... also werd ich einfach erst mal weiter meinen Testzaum hier behalten und noch was drüber nachgrübeln...
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kleiner Geist
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Re: gebisslos Reiten

Beitrag von kleiner Geist »

feendrache hat geschrieben:beim Flower das man in D bekommt stören mich halt die Anzüge und das Flower ohne darf man in D nicht bestellen... doof so was...
Die Anzüge kann man doch abtrennen. :) Jeder halbwegs begabte Hobbyhandwerker sollte die abkriegen.
Liebe Grüße :-)

:bauer2: :foof:
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feendrache
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Re: gebisslos Reiten

Beitrag von feendrache »

stimmt auch wieder ...

Kurzes Erfahrungsresumee der letztenTage:
Herr Pferd ist entspannter mit dem LG, allerdings pullt er immer noch gegen.
Auffällig ist allerdings, das er mir ansonsten besser "zuhört".
Sitz und Bein sind mit Gebiss teilweise ignoriert worden. Jetzt reagiert er prompter und besser, als würde das Gebiss irgendwie sein inneres Gefühl für diese Einwirkungen stören.

Einzige Ausnahme: wenn er dagegen pullt.
Mein Problem: ich würde ihn ja gerne mit längerem Zügel reiten an den Stellen an denen er pullt, doch wenn ich dann nachgeben nimmt er die Beine in die Hufe und rennt los.
Aber daran arbeiten wir.
Es gibt auch Passagen da klappt das mit den längeren Zügeln ohne Probleme, dann wieder schmeisst er sich mit aller Kraft nach vorne und will los rennen... aber wir arbeiten dran :)
ehem User

Re: gebisslos Reiten

Beitrag von ehem User »

Ich habe auch ganz unterschiedliche Erfahrungen mit gebisslosen Zäumungen gemacht. Von Knotenhalfter über Sidepull bis hin zur Hackamore (Bosal) und bin schließlich bei Letzterem geblieben. Ab und zu reite ich auch mit dem Knotenhalfter (mit Ringen), aber ich hab gemerkt, dass sie das Bosal am Besten annimmt.

Mit dem Sidepull hatte ich irgendwie Probleme, wahrscheinlich weil ich ausschließlich übers Neck Rein lenke und dafür das Bosal doch am Besten geignet ist. Demnach habe ich auch mit den anderen Varianten wie LG und Blümchen/Sternchen noch keine Erfahrungen. Aber ich finds super, dass es diese Alternativen auch im klasschischen/englischen Bereich gibt.
ehem User

Re: gebisslos Reiten

Beitrag von ehem User »

Ich konnte mir das Blümchen ohne den +1 Ring ohne Probleme nach Österreich bestellen. Ich muss sagen dass ich es optisch hübscher find als den LG, und die Zügel auch in den Ringen besser liegen als zwischen den Speichen. Ich würds dem LG darum vorziehen.
Wenn ich nur das +1 hätte bestellen können, hätt ich mir das von einem Handwerklich geschicken Menschen (Hufschmied oder so) entfernen lassen, oder mal geschaut ob ich es so verschnallen kann dass der Ring nicht stört.
ehem User

Re: gebisslos Reiten

Beitrag von ehem User »

Ich reite immer mal wieder gebisslos, was in seiner Reinform bis zu vorn nackig und nur eine Gerte in der Hand fürs Neckreining reichen kann. Früher hab ich mir mal eingebildet, ich müsse gebisslos reiten. Allerdings war das bei meinem Büffelpony keine Lösung. Erst durch das feine Reiten mit Gebiss sind wir gut weitergekommen.

Mein Fazit: Sidepull und Co. sind ok fürs Gelände. Vernünftig Dressur kann ich damit nicht reiten. Auch nicht mit dem LG-Zaum. Kinnkette ging gar nicht, dagegen hat sie sich richtig körperlich gewehrt, ich musste ein Lederband reinmachen. Der Zaum sitzt um die Nase viel zu fest, so dass sie nicht lösen kann (auch bei korrekter oder sehr weiter Verschnallung, wobei er bei zu weiter Verschnallung hin und her scheuert). Ich habe da den Reithalfter-Effekt. D.h. die Maus braucht zum Kauen und Lockerwerden viel Platz um die Schnute und fühlt sich durch alles, was dort befestigt ist, eingeschränkt. Außerdem mag ich den Mini-Hebel-Effekt nicht. Sie soll so in Form kommen und nicht, weil im Genick was drückt. Beim Reiten hat sie sich tüchtig draufgelegt. Sie hatte sehr schnell raus, dass sie da die Stärkere ist und sich von meinen Hilfen nicht mehr beeindrucken lassen, wenn sie z.B. zum Gras wollte. Von der seitlichen Hilfengebung fand ich ihn etwas genauer als das Sidepull. Die Kommunikation insgesamt ist mir beim gebisslosen Reiten nicht so fein wie auf Trense. Im Gelände funktioniert allerdings im Erstfall die Bremse besser, weil das Draufbeißen aufs Gebiss und das Entziehen der Hilfe damit wegfällt.

Gebissloses Reiten bleibt dennoch in unserem Repertoire. Zur Kontrolle meines Sitzes und zum Spaßhaben.
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feendrache
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Re: gebisslos Reiten

Beitrag von feendrache »

Kurzer Sachstand bei uns bezüglich LG.
Es läuft gut und wird besser... und ich seh derzeit nicht einen Grund warum ich wieder auf Gebiss umsteigen sollte...
Das wird wahrscheinlich erst wieder ein Thema wenn wir uns reiterlich so verbessert haben, dass ich quasi ohne Zügel reiten kann
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wiassi
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Re: gebisslos Reiten

Beitrag von wiassi »

etwas offtopic, aber es passt irgendwie doch dazu und hat mich sehr nachdenklich gemacht: Unser lütter Araber (7) wird ja nur gebißlos gearbeitet und macht da sehr fein und gut mit. Aber er macht sich auch gerne unglaublich fest im Rücken, an der longe, auch im Freilauf und beim Reiten. An der Longe kann ich langsam etwas Schwingen aus dem Rücken rauskitzeln, aber es dauert. Wenn man ihn fordert, egal wie, presst er das Maul fest zusammen, die Maulspalte wird dann ganz kurz und er verspannt derart, das er nicht mal ein Leckerlie kaut, auch wenn er es nimmt. Dann hilft nur warten, bis er etwas entspannt und es kaut. Am besten setzt man sich neben ihn, animiert ihn zum Kopfsenken und wartet bis er wieder "auf Sendung" ist.
Jetzt habe ich "aus dem Bauchgefühl heraus" ihm zum Kappzaum zum erstem mal seid sehr langer Zeit mal das Gebiß ins Maul gegeben, allerdings nur als Blindtrense. Er nimmt es inzwischen entspannt und positiv, das haben wir lange geübt.
Es ist ein Sprenger Dynamic RS.

Und siehe da: Er ließ viel schneller los als ohne Trense bei gleicher Übung ( v/a an der Longe, Nase vor). Und es kam fast zum ersten Mal der gesamte Rücken ins lockere Schwingen. Immer wenn er sonst die Zähne zusammenbiss, hatte er jetzt mit dem Gebiß den Kaureiz und das Maul entspannte gleich wieder kauend.
Das Ganze in dem Ausmaß hat mich sehr erstaunt und ich hatte es so nicht erwartet. Ob Zufall oder tatsächlich bei ihm der Schlüssel zum Loslassen werden die Wiederholungen zeigen. Dazwischen bekommt er aber 1-2 Tage Pause, da Loslassen in sehr festen Bereichen ja auch Muskelkater machen kann.
Wie gesagt ,ich bin jetzt grad sehr nachdenklich....
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

http://www.reitschwein.de
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larla
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Re: gebisslos Reiten

Beitrag von larla »

wiassi: Machst Du Abkauübungen an der Hand vor der eigentlichen Arbeit? Bei meiner Arabärin, die als sie zu mir kam auch wunderbar das Maul zugekniffen hat und damit den Rest des Körpers auch komplett verspannt hat - war das der Schlüssel zum Erfolg. Da ich sie nur gebisslos reite nehme ich für die Abkauübungen meine Finger :), die ich nur ganz leicht aussen an den Maulwinkeln ansetzen muss, das klappte nach 2, 3 mal üben sehr gut.
So fangen wir immer an (ausser bei Ausritten, da ist sie inzwischen von sich aus locker) und sobald sich die Dame im Kiefer ordentlich gelockert hat, verspannt sie auch beim Reiten nicht mehr.
Kunterbunte Ponywelt

Artgerecht ist nur die Freiheit!
Rennfisch
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Re: gebisslos Reiten

Beitrag von Rennfisch »

Ich bin mal so frei und klink mich hier ein. Mir stellt sich nämlich auch grad die Frage, ob ich mein Pferdi auf gebisslos umstellen soll/kann. Ein bisheriger Versuch in die Richtung (mit Seilhalfter) war eine mittlere Katastrophe, Funky meinte scheinbar, er hat frei...

Aber erstmal zur Situation. Betreffendes Pferd ist ein junger Wallach (5), angeritten, soweit ich das mitgekriegt habe, mit der "Sattel drauf, ab ins Gelände, Vollgas"- Methode. Und er rennt gern, lässt sich aber weit weniger gern durchparieren... seine Mundwinkel haben, als ich ihn gekauft habe, ausgesehen wie vernarbt, das ist inzwischen besser. Maulig ist er nach wie vor wie ein Weltmeister, zu kurze Zügel bestraft er mit Kopf hochreißen oder, wenn das nicht geht, aufs Gebiss schmeißen und den Rücken unterm Reiterhintern wegziehen. Er lässt sich wirklich sehr fein über Gewichtshilfen lenken und die zugehörigen Schenkelhilfen lernen wir so schön langsam, aber wenn er partout in die andere Richtung will wie sein Reiterlein läuft er über die Schulter weg und derlei Späße (und wenns sein muss, in die Bande rein). Stehenbleiben funktioniert schlecht bzw. nur mit mehr Kraft in der Hand als mir lieb wäre. Kurz gesagt: Ist er bei mir, klappt alles wunderbar, will er was nicht, kehrt er den Esel raus. Und das nicht zu knapp.

Und nun mag dieses Pferd Gebisse nicht. Verständlich, eigentlich. Und ich würde sie ihm gern ersparen, aber unter dem Eindruck des Seilhalfter-Desasters zweifle ich ernsthaft daran, ob gebisslos für uns eine Alternative wäre. Würdet ihr das bei so einem Pferd versuchen? Angesichts dessen was so ein Zaumzeug mit einer Pferdenase anrichten kann...

Dazu kommt noch, dass in meinem Stall ein wenig das Klima herrscht, dass unkonventionelle Methoden ja ganz nett aussehen, aber eigentlich Schnickschnack sind, den man nicht unbedingt braucht. Unterstützung von der Seite brauch ich mir keine erhoffen, eher versucht jeder, mir die Schnapsidee wieder auszureden. Tiefste österreichische Provinz halt :roll:
:aquarium2:
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