Fragen rund um den Hund - Spannend werden beim Spazierengehen

[Lalilu]

Huhu!
Wie einige von euch wissen, ist letzten Freitag mein Hund bei mir eingezogen.
Er ist ein Terriermix, 3 Jahre alt, war ca. 1 Jahr im Tierheim, zwischendurch mal 3 Wochen vermittelt. Er ist sehr agil, dreht allerdings total ab, wenn er andere Hunde an der Leine sieht.
Das Ganze war die ersten Tage recht schnell besser, weil ich ihn abgelenkt bekam. Nun klappt das leider nicht immer, weil er mich am Ende der Leine teilweise einfach ignoriert. Da hilft dann kein Rufen, kein Locken, nix. Wenn er mich anguckt, lobe ich ihn (das will ich ja) - Leckerchen bekommt er dann aber nicht immer, weil der Kerl nicht doof ist - das geht dann nach dem Motto "Ich guck dich nur an, wenn ich was zu essen haben will." Teilweise ist selbst Sitz ausverkauft, weil er schlicht keinen Bock hat.
Selbst nach ner guten Stunde Spaziergang heute war ich ihm "egal" und er hat teilweise sehr an der Leine gezogen. Ich bin dann einfach mal umgedreht und in die andere Richtung gegangen, wenns zu doll wurde. Aber das Wahre ist das nicht und hilft auch nicht nachhaltig.
Ich fürchte, des Bell-Problemens bei anderen Hunden wegen, sollte er ein Abbruchkommando lernen, aber wie?

Heute Abend hat er quasi gar nicht an der Leine gezogen, ließ sich auch von anderen Hunden gut ablenken, ....

Habt ihr Tipps? Wie kann ich das Problem angehen? Wie mache ich mich für ihn spannend?

[brexi]

Ganz schwer zu sagen.
Dad hängt total davon ab wo genau das Problem liegt.

Am besten wäre wohl ein privater Trainer der nach hause kommt und sich das anschaut und gezielt Tips gibt.

Ich würde auf jedenfall zu hause im ruhigen Umfeld Rückorientierung üben.
Zb schau, touch, warte etc pp

[Berry]

Meine Trainerin hat ein Buch über "Leinenrambos" geschrieben, ich kenne es aber nicht und weiß nicht, ob es was für euer Problem ist? Vielleicht kannst du es dir irgendwo zur Ansicht bestellen? http://www.vitacanis.net/vitacanis/publ ... inenrambo/

[b.e.a.s.t]

Hast du keinen netten Hundeverein in der Nähe? Ich find das immer am sinnvollsten, man trifft auch nette Hundeleute mit denen man auch privat mal Gassi gehen kann.

[baobap]

Also dazu muss ich sagen, dass alle meine Hunde bisher "Sekondhand-Hunde" waren, also zurückgegeben, vom Tierheim, nicht mit klar gekommen und zu mir abgegeben u. ä.. Bei allen hat es eine gewisse Zeit gebraucht, biss sie nicht nur körperlich sondern vor allem geistig bei mir angekommen sind. Sowohl ich als auch der jeweilige Hund braucht ja jeder so seine Zeit, bis er sich auf ein anderes Lebewesen einlässt oder einlassen will. Bei dem einen geht das in einem Tag, beim anderen in 5 Wochen.

Meist hielt ich es so, dass ich die ersten Tage sehr wenig mit dem Hund kommuniziere oder Kommandos für den Hund gebe (fast nicht), sondern dass ich den Hund am Anfang fast überall (so wie später eben auch und bei mir ist der Hund auch auf der Arbeit dabei) nur an einer nicht sehr langen Leine dabei habe und die Dinge nur Kommentiere die mit dem Hund und mir zusammenhängen und der Hund an der Leine machen muss, da er dann nicht anders kann. Als Beispiel: langsamer vor einer Straßenüberquerung werden und bei meinem Stehen bleiben ein deutliches "Stopp" und beim losgehen wieder ein deutliches Wort. Wenn er sich dabei zufällig setzt kommt zeitgleich von mir das Wort fürs hinsetzten. Nach ein paar Tagen, wenn dabei schon Routine eintritt und ich zu hause das zurückkommen schon in kleinem Rahmen geübt habe, kommt draußen die Schleppleine oder ne Flexi-leine zum Einsatz.

Meine Hunde werden und wurden nur ohne Leckerlie erzogen und wurden eher mit einem Lieblingsspielzeug, Stimme oder streicheln gelobt, denn Hunger hat nicht jeder Hund lange genug, aber es gibt auch sicher welche wo es doch sein müsste. Mein jetziger ist voll gierig auf Spiel mit Bällen, Frisbee und co, reagiert aber als Belohnung auch auf Stimme toll. Bei ihr habe ich das mit dem mal nach hinten orientieren gut hinbekommen durch das Spielen von Suchen, auch mich suchen und somit den Ball den ich dabei habe. Selbst wenn sie mit einem anderen Hund heute spielt kommt immer wieder der Blick zurück zu mir oder ein kurzes vorbeikommen bevor sie wieder losrennt mit nem anderen.

[ehem User]

Ein Terriermix ist sicherlich eine Herausforderung.
Und Hundeerziehung ist ein Prozeß. Laß ihn doch erstmal ankommen und gewöhnt euch aneinander. Mit drei könnte er auch einen späten Pupertätsschub haben. Da wird ihm so manches egal sein. Ich finde nach ein paar Tagen kann man wenig sagen.
Mein Tipp wäre auch, such dir eine gute Hundeschule. Sie bietet so viele Trainingsmöglichkeiten z.B. in Hundegruppen oder mit Einzeltraining. Da kann man Probleme geziehlt angehen.

Mein Hund fand mich spannend, wenn ich was Tolles aus der Tasche gezogen habe. Konnte ein Taschentuch sein, ein Feuerzeug. Hauptsache ich fands super super toll und war MEINS Da wurde er neugierig und war wieder bei mir. Anfeuern (beim "Komm") fand meiner auch klasse. Leckerchen gingen natürlich auch immer, besonders kleine Käsestücke.

[Lalilu]

Danke euch

Um diesen Burschen geht's übrigens:

[baobap]

ha ha - der sieht schon nach nem gewitzten Frechdachs aus . Süß!

[ehem User]

Das finde ich auch . Der hat sicher den Schalk im Nacken

[Lalilu]

Schalk im Nacken trifft es ziemlich gut

Er hat Phasen, da klappt das Auf-mich-achten ganz gut, manchmal nimmt er aber nichtmal Futter. Heute hat er sich um nen Pfahl vom Straßenverkehrsschild gewickelt, weil er sich wieder so in Rage gebellt hat....