Klemmige junge Stute - wie das vorwärts installieren

[bubi9191]

Kolyma- glaube wir haben uns falsch verstanden. Das was ich als flott beschreibe ist nicht das was ich anstrebe sondern die Beschreibung wie sie draußen auf der Bahn ist. Also wenn ich in einer l-Dressur auf dem Turnier einmal so einen Mitteltrab zu sehen bekäme wie von meiner Stute auf der Bahn wäre ich wohl glpcklicj. Aber - du hast recht, ein korrekter Mitteltrab ist das sicher nicht, aber sie ist sicher im Takt, rausgriff vergrößert sich, etc. Daher habe ich es vereinfacht als Mitteltrab beschrieben.
Zum einen ja - ich habe sonst immer Pferde geritten die eher flott als faul waren. Ich fand es sehr angenehm dass ich nicht treiben musste sondern nur wenn irgendeine Veränderung angefacht war - sei es ein Übergang, Seitengänge, Versammlung oder was auch immer. Das Tempo hielten mein Bishergen Pferde (alle bisher jung zu mir gekommen, teilweise auch roh) von alleine bis ich was anderes vorgab.
Regulieren auch nicht, aber eben auch nicht dermaßen jeden Schritt herauskitzeln.
Bei dieser Stute ist das anders.
Ich muss sagen, dass sie Schenkelweichen und übertreten im Schritt mittlerweile gelernt hat. Ihr helfen übrigens Übergänge habe ich festgestellt. Besonders trab-Galopp-Trab bringen sie dazu von alleine ein angemessenes grundtempo Dh Arbeitstrab anzubieten ohne dass man die immer wieder dazu bitten muss.

[kolyma]

Bin ja auch gegen Dauertreiben - es hilft nix. Das Problem ist halt, wenn erst mal gar nix geht, muss man da auch mal deutlich werden. Danach kann man mehr und mehr auch mit Lektionen die aufwecken motivieren. Irgendwann merkt sie, wie schön es ist - und wie weniger anstrengend - wenn man etwas Esprit entwickelt.
So wars bei meinem faulen Tinker - der heute beim Spaziergang gezeigt hat, dass es fast drei Hufspuren übertreten kann ^^

Anfangs war es gar keine....

[bubi9191]

Ihr lieben,

es hat sich was getan.

Ich will es jetzt mal nicht "Schlüssel zum Erfolg" sondern "Wende" nennen.

Leider veränderten sich unsere Stallbedingungen dramatisch. Es wurde sehr wenig Heu nur noch gefüttert, Fütterung aus Netzen, Raufen oder Sonstiges war ab sofort verboten, das Heu hatte oft miese Qualität und das mehr als sichtbar (stank, schimmelig, gelb, o.Ä., dann wieder ein Ballen top,...)

Das hat dann dazu geführt, dass ich eigenes Heu gekauft habe und meinen Pferden riesen Netze gemacht habe, mit denen sie 24h und länger auskamen, sodass sie weder vom Stallbesi gefüttert wurden noch deren Heu bekamen.

Stallmiete bezahlte ich die gleiche wie sonst.

Dann kam dazu, dass meine Stute nicht mehr rausgestellt wurde. Gut, 2 Tage war das Wetter wirklich bescheiden, kann ich ja noch fast (aber nur fast) verstehen. Denn ihre Partnerin hat Eisen gehabt und alleine springt die Madame ja übers Tor.

Nun gut, dann wurde ihre Partnerin verkauft und sie hatte keine Partnerin. Es gibt sonst nur mehrere (3!) Wallach-Kleingruppen (a 4 Pferde), bei denen jeweils ein Wallach dabei ist, der Stuten besteigt...

Das ging also auch nicht. Außerdem kamen auch die unregelmäßig raus, sodass die Besitzer viel selbst rausstellten.

Dann einigte ich mich mit der Besitzerin der einzig weiteren Stute am Stall (22jährige Friesenstute, auf einem Auge blind, ganz schlimm Magenkrank etc.), dass unsere zusammen raus sollen. Wir probierten das auf eigene Faust aus mehrmals und teilten das dann den Stallbesitzern mit.

Antwort war "Ok".

Passiert ist NICHTS. Wir bettelten immer wieder, mindestens jeder von uns 1x die Woche. Es wurde gesagt "Heute waren wir nicht da, ab morgen" oder "Heute hat es so geschüttet" "Heute war es glatt" oder einfach "So ein altes Pferd gehört bei dem Matsch nicht auf die Weide".

All diese Umstände führten dazu, dass ich mich dann entschloss den Stall zu wechseln. Mir tat es für mein Pony Leid (für einen Ekzemer, Allergiker und Co. ist es nicht einfach den passenden Stall zu finden. Für ihn war es dort perfekt und er hatte ganz tolle Freunde, kam jeden Tag raus, hatte Heulage auf dem Paddock, 24h nasses Heu, eine riesige offene Box für die Nacht,...), aber ich habe zwei Pferde nunmal...

Übrigens wechselten mit mir die Besitzerin der Friesenstute, ein weiteres Besitzer-Ehepaar mit 4 Pferden, eine Freundin von mir und zwei weitere Einstaller. Natürlich alle an unterschiedliche Ställe.


Lange Rede kurzer Sinn: Während dieser Zeit wurde Lotta natürlich unausgelastet und übermutig. Von Triebigkeit keine Spur. So machte Reiten zwar Spaß, aber sie tat mir trotzdem einfach nur Leid, sie bockte teilweise (nie böse), wusste nicht wohin mit ihrer Energie.

Jetzt steht sie wieder den ganzen Tag in einer Stutenherde draußen, trotzdem 24h, alles gut.

Wir sind jetzt erst 1,5 Wochen dort, aber bisher kam ihre Klemmigkeit noch nicht wieder. Wenn sie doch mal klemmig ist am Schenkel sieht man das nur am Pinselnden Schweif. Langsam in dem Sinne ist sie nicht mehr, oftmals muss man sie eher bremsen.

Ich bin gespannt, ob sich das wieder ändert, jetzt, wo sie wieder jeden Tag rauskommt...

Hafer bekommt sie wie immer 2x täglich ca. 250g.

Sie ist 1,66m groß und ca. 500kg schwer/leicht.

[Ayira]

Meiner hatte das auch - Problem war, er war früher nur mit Sporen geritten worden, ich war eher der Gertenmensch, aber Gerte mochte er nicht.
Was also tat er, wenn auf Schenkel keine Reaktion kam und ich mit Gerte nachhalf? Granteln, Schweifschlagen, giftig zurückschauen, aber NICHT schneller werden.

Das ist aber die falsche Reaktion.

Mir hat in dieser Hinsicht die klassische Reitwaise nach Baucher/Racinet geholfen, die besagt:
Wenn Bein, KEIN Zügel - wenn Zügel kein Bein. Soll heißen, zum Schnellerwerden/Antraben etc. Zügel auf den Mähnenkamm legen, Hände weg, vorwärts treiben. Sanft anfragen, wenn keine Reaktion, deutlicher. Wenn Granteln als Reaktion, NICHT AUFHÖREN, sondern nochmal deutliche Hilfe. Richtige Reaktion --> ausgiebig loben. Durchparieren und nochmal probieren. Wieder sanft anfragen. Immer dem Pferd die Chance geben, auf die leichte Hilfe zu reagieren.

Und dann noch: Nicht dauernd treiben. Wenn Pferd schneller wird, aufhören und erst dann wieder treiben, wenn sie langsamer wird.

Meiner ist wie ausgewechselt und total motiviert bei der Sache. Es reicht ein Stupsen und wir laufen. Wenn er ganz besonderes geleistet hat, gibt's sogar noch einen Keks. Aber das ist eher bei Piaffe/Passage der Fall.

[bubi9191]

Leider ist das Problem noch nicht gelöst.

Im Stall wird ein Billigmüsli aus dem Raiffeisen gefüttert. Das hat die Stute die erste Zeit bekommen - am Anfang nach dem Stallwechsel keinerlei Klemmigkeit, sie blühte regelrecht auf.

Dann hab ich auf Hafer gewechselt. Irgendwann war die Klemmigkeit und Triebigkeit wieder da.

Leberwerte ok. Also auf den Hafer geschoben und reduziert. Keine Veränderung. Über den Sommer aber allgemein weniger schlecht.

Dann Hafer ganz weggelassen --> kurz wieder keine Klemmigkeit. Aktuell haben wir Winter, sie klemmt teilweise wieder sehr enorm. Egal ob wir mit Sporen, ohne Sporen, mit Gerte, ohne Gerte reiten.
Mittlerweile macht sie das gelegentlich sogar an der Longe, wenn auch noch selten.

Also nochmal Tierarzt. Eierstöcke untersuchen lassen. Alles ok. Physio. Auch alles ok.

Kur mit Regumate gemacht. Unter Regumate war das Klemmen weg (10 Tage Kur), es blieb jedoch auch danach noch weg und kam jetzt erst wieder.
Sie ist noch dicker eingedeckt. Normaltemperatur liegt bei ihr bei 37,8-38,1.

Nach dem Impfen im Oktober Fieber bis 40,5 Grad. Erstmalig eine Impfreaktion. Kein Herpes geimpft, nur Tetanus und Influenza. War ohne tierärztliche Hilfe am nächsten Tag verschwunden.

Seit der Regumate Kur im November keine Rossigkeitsanzeichen mehr. Vorher ist sie andere Stuten besprungen sogar. "Klemmigkeit" nicht in Zusammenhang mit dem Rosse-Zyklus.

Aktuell wollen wir jetzt nochmal eine Regumate-Kur machen.

Montag wurde erneut Blut gezapft, diesmal soll neben dem großen Blutbild auch die Hormonwerte geprüft werden.

Außerdem hatte sie ein paar Mal Untertemperatur. War relativ ruhig an den Tagen. Fraß aber normal (wenn auch langsam), spitzte auch die Ohren, etc.
Temperatur (wir vermuteten Fieber) lag bei 36,5 Grad. Es war nicht kühler als die Tage zuvor. Geschoren ist sie nicht, trägt trotzdem eine Decke.
Wollten dann Schritt reiten, da spackte sie völlig ab (macht sie schonmal im Winter, ist halt n junges Pferd).
Danach den Tag alles wieder in bester Ordnung: 37,8.
Wenige Tage später 37,5. Danach wieder 37,8.
Jetzt letztens wieder 36,8.

Wir sind ratlos.

Aktuell hat sie die Woche wegen gefrorenem Reitplatz frei und wird nur Schritt geführt (und steht natürlich von morgens bis abends mit ihrer Herde draußen).
Sobald wir wieder reiten können, werde ich die Regumate-Kur wieder ausprobieren.

Ich weiß wirklich nicht mehr wie ich diesem Pferd helfen kann udn hoffe jetzt, dass das Blutbild was ergibt. Sie ist ein sehr lebensfrohes Pferd. Wenn sie klemmt und bockt und sich verweigert die ersten Minuten, dann hab ich nie das Gefühl, dass sie "nicht will", sondern viel mehr, dass sie "nicht kann".

Aber warum?
Wie gesagt: Mehrere Physios, mehrere Sattler dagehabt. Teilweise macht sie das auch an der Longe, das ist neu und auch nur selten. Manchmal gar nichts unterm Sattel, aktuell aber doch fast immer. Mal kaum zu spüren, mal doch wirklich extrem....

Ich schreibe mittlerweile jeden Tag auf, was ich gemacht habe, wie es war und messe die Temperatur, schreibe mir auf, was sie zu fressen bekommt, wann sie rossig ist,....

Ich habe bisher keinen Zusammenhang entdecken können.

Bin gespannt wie die Leberwerte sind, da hatte sie ja vor ca. 1 Jahr etwas Probleme.
Ansonsten war das Blutbild immer gut.

Große AKU inkl. Röntgen wurde auch im Juli/August 2015 gemacht. Alles ok.
Der Tierarzt bezeichnete sie da als "Samba-Tänzerin", so beweglich wäre sie.

[Gentiana]

da habt ihr ja fast alles durch....
Was mir beim Durchlesen jetzt so "in´s Auge sprang" waren die Änderung nach Futterumstellungen und die Impfreaktionen
Habt ihr mal in Richtung Darm/Verdauung geschaut.
Ich hatte bei einem meiner Pferde sehr heftige Reaktionen auf Impfungen, weil sein Immunsystem überfordert war (ungeeignete Futtermittel und Fütterung und deshalb Probleme bei der Nährstoffaufnahme). Das zog dann auch noch einen ganzen "Rattenschwanz" an Symptomen hinter sich her...
Muss bei euch nicht so sein , wär vielleicht aber noch ein Ansatzpunkt...
, dass ihr bald was rausfindet und der Maus helfen könnt.

[ehem User]

schilddrüse? fällt mir grad noch ein wegen der untertemperatur, problemen im winter. du hast ja echt irre viel abgeklärt

macht alle möglichen symptome, zB untertemperatur, verdauungsprobleme, antriebslosigkeit, muskelverspannungen, etc
und kann eben auch schwanken, also wenn die funktion gestört ist, dann kann sie immer mal wieder besser funktionieren, mal schlechter

[Riff]

Ich wette, das kommt von innen, denke auch der Darm. Ich würde mir eine gute THP suchen.

Mit TA wirst du da nicht weiter kommen. Auch nicht mit zig Tests. Ist nur teuer.

Da wird sich kein normaler TA Blutest was zeigen.

[jella]

Hm ... ich komme mal von der anderen Seite. Hast du mal einen Profi reiten lassen? Ich kenne Dich nicht und kann das natürlich von hier nicht einschätzen. Hast Du Hilfe vom Reitlehrer?
Vieles, was normalerweise bei jedem Pferd funktioniert, muss nicht unbedingt auf deine Stute zutreffen. Wenn draußen alles okay ist u. sie Go zeigt, denke ich nicht, dass was organisches vorliegt.
Es gibt auch Pferde, die einfach keine Lust haben, in der Halle zu arbeiten.
Du schreibst, die Probleme seien auch im Sommer aufgetreten, ansonsten hätte ich vermutet, dass sie einen kalten Rücken hat. Aber das kann man ja ausschließen.

[ehem User]

ABER: Sobald wir draußen sind auf der Rennbahn reagiert sie auf den kleinsten Druck und wird flotter. D.h. Verständnis ist doch da.
Auf dem Außenplatz ist sie flotter als in der Halle aber deutlich ruhiger als auf der Rennbahn oder im Gelände.

sorry, das hab ich nicht mehr im gedächtnis gehabt, erst nachgeschaut wegen jellas beitrag.

ehrlich gesagt - da bin ich b ei jella. das klingt nicht nach körperlicher ursache. ich kenne mehrere pferde, die sich zB auf dem platz komplett verweigern was vorwärtstreibende hilfen angeht, im gelände aber motiviert und fein sind.
ich glaube, manche pferde sind einfach nicht bereit, sich zu beeilen, wenn sich doch nirgends hinkommen...