'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Moderator: Stjern

Benutzeravatar
Muriel
Schulpferd
Beiträge: 942
Registriert: Di 15. Mai 2012, 09:30

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von Muriel »

was mich vor allem bei dem Pferd stört ist die vor der Kruppe stark abfallende Linie. Meine vorstellung von einem aktiven Rücken ist dass der Impuls von hinten nach vorne oben geht. Ein Rücken der nur hoch und runter schwingt ist vielleicht locker, aber nicht dem Bewegungsfluss förderlich wie ich ihn haben möchte. Das stört mich auch bei den Pferden die akademisch gearbeitet werden. Das ist vielleicht locker, aber meiner Meinung nach nicht über den Rücken gearbeitet.

Dieses Jahr steht dies bei meinen beiden Ponies im Vordergrund und es ist enorm spannend was sich da tut. Noch gehen beide nicht so über den Rücken wie ich das haben möchte, aber Mirko zeigt aktuell gute Ansätze und bei Jack tut sich auch ganz langsam etwas.
Anbei noch zwei Bilder.

Beide noch nicht gut über den Rücken, aber immerhin nicht mehr festgehalten (Mirko war ein Jahr lang quasi ausser Gefecht wegen Rücken und Sehne. Jack hat ein langandauerndes Problem im Lendenbereich. )

Bild

Bild
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
M. Twain
ehem User

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von ehem User »

Hm, Muriel, was fehlt denn den beiden noch, damit es wirklich über den Rücken wäre? Bzw. ab wann geht ein Pferd über den Rücken und was ist es denn vorher? Ich hätte das jetzt über den Rücken genannt :-e - und eher gesagt, dass sich die Pferde (mit der Zeit) noch mehr aufnehmen dürften. Bzw wie nennt man es denn, wenn die Pferde schon mal "hergeben"? :nix:

Ich finde übrigens, dass man schon sieht, ob ein Rücken quasi "von neutral nach oben" oder "von neutral nach unten" schwingt. AEgirs Video ist da mMn ein gutes Positivbeispiel. Im LK bzw. in der Videothek gibts auch ganz viele Vergleiche von Pferden, die eher nach unten oder eher nach oben schwingen.
ehem User

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von ehem User »

Mosh, das war nicht auf dich bezogen, aber die Diskussion hat sich ein bisschen in die Richtung entwickelt.
Bzw. kann man die einzelnen Dinge so schlecht voneinander trennen - wenn man über Vorhandlastigkeit ja/nein spricht, spricht man in meinen Augen definitiv auch darüber, ob das Pferd über den Rücken geht oder nicht.
:-)

Hier ist übrigens mal die komplette Anzeige.
Die Reiterin ist für mich deswegen 'handlastig' (vielleicht auch zu starker Begriff :nix: ), weil sie eine starre Hand (auch SChulter) und das Pferd nicht am Sitz hat.
Das Pferd finde ich wie gesagt sehr ansprechend, für mich; und Fayola bspw. kann so ohne gute reiter-sitz-liche Unterstützung schon gar nicht laufen...

Tina, das mit der Energie oder dem Energiefluss ist super, genau danach gehe ich auch. Aber: WIE bitte beschreibt man dann Details? :lol:
Was das Längen oder Tragen des Halses aus dem Genick heraus angeht, beispielsweise:
Setz oder Stell dich mal aufrecht hin und zieh dein Kinn nach hinten-unten (dann entsteht ein Doppelkinn; Bewegung ganz grob vergleichbar mit der Nachgiebigkeit im Genick des Pferdes).
Dann wieder Normalposition und anschließend stellst du dir vor, deine Wirbelsäule wäre über deinen Kopf hinaus verlängert und würde sanft nach oben gezogen.
Wenn du dabei locker/losgelassen bist, sinkt dein Kinn auch nach hinten-unten.
...von außen sieht das vermutlich sehr ähnlich oder gleich aus.
Aber es fühlt sich anders an und das ist der entscheidende- und schwer zu beschreibende - Unterschied.
Also längt sich das Pferd oben oder kürzt es den Hals unten ein?
Gibt es aktiv im Genick nach oder 'hängt' das Genick locker am getragenen Hals?

Oder der Unterschied zwischen der reiterlichen 'Stabilität' -wird die über die Hand/Schulter und evtl noch Beine hergestellt oder über einen kräftigen Rumpf?
Oder, aus Cellistensicht: Ein Cellist kann am Cello sehr aktiv aus dem Schultergürtel und den Armen heraus agieren, wird damit sicherlich auch gut spielen können (beweglich und kräftig sein).
Aber es ist eine andere Beweglichkeit und Kraft, als wenn er aus einer starken Körpermitte heraus spielt und die Schulter sozusagen passiv freier wird als sich permanent aus eigener, aktiver Muskelkraft heraus bewegen zu müssen.

...die Vergleiche hinken wie sonstwas, aber es ist schwer zu verdeutlichen, weil man solche Unterschiede wirklich mehr fühlt als sieht.
Und ja, auch, wenn man nur ein Bild anguckt.
Muriel hat geschrieben:was mich vor allem bei dem Pferd stört ist die vor der Kruppe stark abfallende Linie. Meine vorstellung von einem aktiven Rücken ist dass der Impuls von hinten nach vorne oben geht. Ein Rücken der nur hoch und runter schwingt ist vielleicht locker, aber nicht dem Bewegungsfluss förderlich wie ich ihn haben möchte. Das stört mich auch bei den Pferden die akademisch gearbeitet werden. Das ist vielleicht locker, aber meiner Meinung nach nicht über den Rücken gearbeitet.
Dem stimme ich voll und ganz zu! :-d

Bei Fayola ist das gezwungenermaßen auch großes Thema (bringt mich auch reiterlich deswegen grad sehr voran, so schwer es immer wieder ist...), weil sie 'ohne Rücken' gleich völlig aus der - körperlichen und mentalen - Balance kommt.

Zu dem Thema übrigens: Das Stammerbuch!!

Snöfli, ich finde auch, dass die Bewegungsamplitude bei zunehmend positiver Spannung (also aktiv getragen und 'über den Rücken' - im Gegensatz zu 'lässt erstmal überhaupt los') wieder etwas kleiner wird.
Klar ist das individuell, weil das stark von Rückenlänge und -schwung abhängt, aber wenn der Rücken sehr deutlich schwingt, hängt er oft einfach nur los rum sozusagen.
Also als Vorstufe sinnvoll und manchmal auch unumgänglich, aber dabei sollte es nicht langfristig bleiben.
ehem User

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von ehem User »

ja aber das ist doch ein fliessender übergang? :-e und siehst du das sofort und eindeutig auf muriels bildern? :-e
Lisa-Marie

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von Lisa-Marie »

Zu dem "Kinn-anziehen" von plüschtiger (cooler Vergleich!) würde mir noch einfallen, dass bei dem "passiven Fallenlassen" die Kehle/ der Kehlbereich weich und locker bleibt, beim "aktiven Kopf runter nehmen" nicht.
Das kann man ja auch bei den Pferden sehen, ob es "schwabbelt" beim Laufen in Selbsthaltung...
ehem User

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von ehem User »

Nene, ich meine, ob das Pferd jetzt "nur" loslässt, oder ob es schon "über den Rücken geht". Wo genau ist die Grenze? Wie sieht man das am Standbild?
Lisa-Marie

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von Lisa-Marie »

Ich weiß schon, snöflingan, das war überhaupt ganz ohne Antwort auf Deine Frage...dazu kann ich nix sagen, wollte nur die weiche Kehle noch mit einschmeißen...
ehem User

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von ehem User »

Nein, das war nicht auf Muriels Bilder bezogen.
Sondern eher im Hinblick auf Pferde, die viel Bewegung im Rücken, also tendenziell auch längere Rücken, haben.

Lisa: Genau, daran hab ich noch gedacht, aber vergessen, es zu schreiben. Danke!
ehem User

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von ehem User »

Ich weiß nicht, ob ich sagen kann, wo genau die Grenze ist.
Ansonsten ist das ja die Frage, die Tina schon stellte - und dann bin ich wieder beim Gefühl...
Hilft dir nicht, ich weiß, aber ich kanns nicht an X und Y eineindeutig festmachen :shy:
ehem User

Re: 'Selbsthilfegruppe' Weiterbildung Biomechanik/Muskulatur

Beitrag von ehem User »

(Vielleicht an A, B, C, D, E - WENN F, dann G; bei H eher I, ... :zunge: )
Antworten