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Hafer-Unverträglichkeit?

Verfasst: Di 2. Dez 2014, 13:06
von Scheckenfan
Ich hoffe einfach mal auf die vielen kompetenten Leute hier im Forum, weil ich gerade ziemlich ratlos und offen gestanden auch verwirrt bin.

Über eine Tierkommunikation/Energiearbeit kam raus, dass mein Pferd schon seit geraumer Zeit Bauchschmerzen hat.
Die "weltlichen" Symptome, die dazu passen wären Empfindlichkeit in der Flanke, Unruhe/Schweifschlagen/Kopfschütteln beim Decke auflegen, teilweise Reaktion beim Satteln/Gurt anziehen, generelle Empfindlichkeit im Rücken (definitiv AUCH wetterbedingt), beim Fressen von Kraftfutter hebt er außerdem oft ein Vorderbein an.
Es kam auch raus, dass Hafer der Hauptauslöser sein soll.

Ich möchte hier bitte keine Diskussionen darüber führen, ob TK und entsprechende Diagnosen Sinn machen oder nicht. Die Diskussion führe ich schon mit meinem Vater = Mitbesitzer und zu einem kleinen Teil auch mit mir selbst (Hallo Selbstzweifel & Unsicherheit).

Interessieren würde mich:
Was könnte dahinter stecken? Welche Krankheit, welches Problem? Wie kann ich weitere Beweise/Belege/Eingrenzungen des Problems finden?

Mein Pferd kam mir schon immer empfindlich bzgl. Magen vor und wird daher schon seit geraumer Zeit an sich magenschonend gefüttert. Es bekommt seit Jahren Heu/Heulage mit geringen Karenzzeiten, seit 3 oder 4 Jahren ad libitum OHNE Netze (also wirklich reichlich) und seit rund 2 Jahren keine Heulage mehr sondern nur noch Heu. Im Sommer steht er schon immer auf 24h Wiese, wenn auch ohne Heu (geht nicht anders, Ställe und so...)
Das Heu und davor auch die Heulage hatten durchweg eine recht gute Qualität (Ausnahmen natürlich vorhanden, aber der Durchschnitt war schon sehr ordentlich!)
Außer Heu/Gras bekommt er sonst nur Hafer (recht frisch gequetscht) und ggf. Öl, über Winter immer mal Karotten (diesen Winter bisher nicht), dazu wechselndes Mineralfutter und Leckerlis. Denke sowohl MiFu als auch Leckerlis sind aber nicht solche Mengen, dass sie extrem viel ausmachen sollten, zumal wenn das Problem schon länger besteht und längst nicht immer das selbe gegeben wurde.

Von der Aufzucht weiß ich nicht so unglaublich viel. Er wurde auf relativ fetten Marschwiesen gehalten, Nachts teils Box vermute ich. Wie die Fütterung war weiß ich nicht.
Die Züchter berichteten davon, dass er mit 1,5 oder 2 Jahren mal stark verwurmt war, ggf. könnte das den Magen geschädigt haben. Ist aber ungewiss.

Generell ist er nicht so der Kandidat für übermäßigen Stress, auch wenn man Stress natürlich nicht generell ausschließen kann. Auf der Koppel ist er aber z.B. immer in der oberen Hälfte der Rangordnung, aber nie ganz oben. Mit Umweltreizen ist er schon immer sehr gelassen.

Wenn noch irgendwas wichtig wäre, versuch ich gern entsprechend zu antworten.

Nu hoff ich mal, dass ihr gute Ideen/Anregungen habt :bittebitte:

Achso: Es wird ein Blutbild gemacht, wenn es Magengeschwüre o.ä. sind müsste ja die Entzündung im Blut zu sehen sein.

Re: Hafer-Unverträglichkeit?

Verfasst: Di 2. Dez 2014, 13:28
von kolyma
Lass doch den Hafer weg... Dann wirst du ja sehen ob es besser wird.

Wenn ein Magengeschwür da wäre, würde ich da nicht aufs Blutbild tippen, sondern ne Gastroskopie machen, damit du Sicherheit hast.

Natürlich gibts Pferde, die keinen Hafer vertragen. Man kann statt dessen auch Gerste füttern, wenn man als KF gerne ein Getreide füttern möchte.

Re: Hafer-Unverträglichkeit?

Verfasst: Di 2. Dez 2014, 13:30
von Schnucke
Ich hab eine Stute mit Haferspelz Allergie, sie hat allerdings ganz andere Haupt- Symptome, aber der Verdauungstrakt ist auch Nebenschauplatz.
Aufgewachsen ist sie bei uns mit Heu ad lib, Weide über die Jahre hinweg hat das Kraftfutter öfters mal gewechselt, aber das hat nie irgendwas ausgelöst, die letzten Jahre gab es nur noch Hafer und Mineral, sie war immer fit, leistungsbereit und "im Lack". Tja bis sie die Allergie bekam, erst war es nur der Haferspelz inzwischen sind mehrere andere Futtermittel dazu gekommen (Mais, Soja u.a.) .
Wir versuchen eben Hafer zu umgehen, Haferstroh geht auch nicht, Flughafer im Heu ist ein großes Problem, weil nicht sichtbar. Mineral bekommt sie nur noch einen Leckstein, weil fast überall irgeneiner der Allergieauslöser drin ist.
Kraftfutter bekommt sie nur noch Luzerne und Reiskleie.
Derzeit haben wir wieder einen Schub, da war ein Heuballen nicht "sauber" und wir versuchen grad ums Cortison drumrum zu kommen.
Heuersatz (Heulage/ Heucobs/ industrielles Heu) hat eine Zeit funktioniert, nur wird gerne Grünhafer drunter gebaut und viele Firmen bauen keine gezielten Mischungen an und man hat das gleiche Problem wie bei Heu.

Re: Hafer-Unverträglichkeit?

Verfasst: Di 2. Dez 2014, 13:40
von baobap
Eine Hafer-Unverträglichkeit ist schon möglich, obwohl Hafer das geeignetste Getreide für Pferde ist, wenn man Getreide füttern möchte.

Wenn die TK Hafer als Ursache ausgemacht hat, heißt das nicht unbedingt Hafer allgemein, sondern evtl. Hafer nicht in der Form wie gegeben. Versuche es doch einfach mal statt gequetschter Hafer (schnellere Energie) ganzen Hafer zu füttern oder aber was viele auch sehr gut vertragen und sehr gerne fressen ist Schwarzhafer.

Re: Hafer-Unverträglichkeit?

Verfasst: Di 2. Dez 2014, 14:12
von Scheckenfan
Schnucke hat geschrieben:Ich hab eine Stute mit Haferspelz Allergie, sie hat allerdings ganz andere Haupt- Symptome, aber der Verdauungstrakt ist auch Nebenschauplatz.
Was für Symptome denn? Nicht, dass ich NOCH was übersehe :tisch:

Re: Hafer-Unverträglichkeit?

Verfasst: Di 2. Dez 2014, 14:28
von Stjern
Ich muss etwas zum Eingangspost nachfragen. Gilt das Anziehen eines Vorderbeines beim Fressen von Kraftfutter als Zeichen für irgendwas? Ich habe es schon bei vielen Pferden gesehen.

Re: Hafer-Unverträglichkeit?

Verfasst: Di 2. Dez 2014, 14:41
von Scheckenfan
@ Huf heben: Das habe ich bisher auch eher für nen "Tick" gehalten. Aber ggf. ja auch ein Anzeichen von Schmerz? :nix:
Wollt's halt "zur Sicherheit" erwähnen.

Re: Hafer-Unverträglichkeit?

Verfasst: Di 2. Dez 2014, 15:05
von kolyma
Dass der Schmerz BEIM Fressen auftaucht halte ich für ausgeschlossen. Denn bei einer Gastritis setzt der Schmerz meist nach der Nahrungsaufnahme ein und nicht während dessen.
Bei einer Überproduktion von Magensäure (sog. Sodbrennen - der Gastritis ähnlich) hört der Schmerz während der Nahrungsaufnahme sogar auf.

Würde also behaupten, dass die beiden Dinge nicht miteinander in Zusammenhang stehen....

Aber du kannst ja die TK das Pferd fragen lassen, warum es das Bein anhebt ;)

Spass bei Seite - da mag man davon halten was man will... Selbst mal angenommen, das Pferd "weiß", dass es Bauchweh hat, würde ich mal behaupten, dass das Pferd selbst nicht weiß, woher das kommt - wenn man mal auf der Schiene bleiben würde - dann würde das Pferd im Umkehrschluss ja eigentlich den Hafer ablehnen müssen, oder etwa nicht?!

Ich kenne mich in dieser Sphäre nicht aus - aber wenn ein Tier so ne klare Antwort gibt, macht alles Weitere für mich wenig Sinn...


Und selbst wenn - dann würde ich die Aussage gerne belegt haben. Und das dürfte sich trotz aller TK nur mit einer ausführlichen Diagnostik bewerkstelligen lassen. Wäre mir daran gelegen, und ich denke, das ist es dir ja auch, wäre der unweigerliche, nächste Schritt auf alle Fälle erst mal den Verdacht (Hafer) ausschließen und danach eine Gastroskopie...

Re: Hafer-Unverträglichkeit?

Verfasst: Di 2. Dez 2014, 19:52
von Schnucke
Scheckenfan hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:Ich hab eine Stute mit Haferspelz Allergie, sie hat allerdings ganz andere Haupt- Symptome, aber der Verdauungstrakt ist auch Nebenschauplatz.
Was für Symptome denn? Nicht, dass ich NOCH was übersehe :tisch:
Bei ihr schwellen leider die Schleimhäute an und bekommen kleine Pusteln. Also haben wir derzeit wieder Atemprobleme und Reizhusten.
Weitere Allergien haben sich übrigens in der Zeit entwickelt als ich ein Aurigangebiss nutzte, seitdem ich das nicht mehr nutze kommen zumindest keine neuen mehr dazu :roll: .

Re: Hafer-Unverträglichkeit?

Verfasst: Di 2. Dez 2014, 20:16
von Scheckenfan
Ich habe gerade noch was spannendes erfahren, das ich schlicht und ergreifend über mein Pferd bisher nie wusste:
Er wäre an der Kastration damals (mit so 1,5 oder 2 Jahren) fast gestorben, weil sich die Narbe total entzündete und die Entzündung bis in den Bauchraum hineinreichte :staun: :-o
Es kann also gut sein, dass im Bauchraum Vernarbungen sind und der Darm/Magen weniger beweglich ist als es sein sollte.

DAS könnte doch viel erklären oder? :-e

Ich geh dann mal nach Narbenentstörung suchen...