Das Reitwaisen Forum

Hallo,
ich konnte mich gar nicht entscheiden, wo ich das posten soll.
Wir bringt ihr steigen bei?
Ich arbeite mit einem shetty, der kleine ist ein Seele von Pferd und ziemlich rangniedrig, da er nicht geritten wird und auch keine Kinder mit ihm arbeiten finde ich ih eigentlich ganz perfekt zum steigen lernen.

Wie baut ihr das auf?

Er kann schon eine Menge: Kompliment, span. Schritt, liegen, apportieren und lauter solche spielerein.

Hi,

eine Möglichkeit ist es, das Steigen aus Spielereien rauszuformen. Viele Pferde bieten Steigansätze, speziell wenn sie z. B. Menschen cutten (scheinen viel mehr Pferde als nur Quarterhorses in sich zu haben, daß sie Menschen, die vor ihnen rumhüpfen, cutten). Bevor sonst noch wer was sagt: genau überlegen, ob es OK ist, wenn ein Pferd Menschen cuttet, Sicherheit beachten, nicht mit jedem Pferd, nur mit Erfahrung usw....
Also immer bestärken, wenn ein Steigansatz dabei ist, dann die bsten Steigansätze usw. So hab´ich mit Kala gearbeitet.

Eine ruhigere Methode: Steigen mittels Target erarbeiten. So habe ich mit Lele gearbeitet. Sie hat (wie die meisten geclickerten Pferde) gelernt, einen Gegenstand mit der Nase zu berühren. Für´s Steigen bietet sich ein Gegenstand mit Stiel an, also ein Targetstick (die professionelle Methode;)) oder z. B. ein Besen (praktische Version, hat man üblicherweise im Stall. Nachteil: oft schwer, dadurch anstrengeder zu halten.) Gegenstand oberhalb des Pferdekopfes halten, sodaß Pferd sich nach oben strecken muß. (Bei Berührung C/B, eh´klar.) Dann Besen so hoch halten, daß Pferd die Vorderhufe zumindest ein bißchen vom Boden wegbringen muß. Auch da langsam die Höhe steigern.
Ist m. E. die sicherere Methode, einfach weil aus der Ruhe und nicht aus der Erregung gearbeitet wird. Je nach Bemuskelung kann es dauern, bis Pferd einigermaßen gut steigt.
http://www.youtube.com/watch?v=BRJD54KSeJg

Dann gibt´s z. B. noch eine Methode mit Longe um ein Pferdebein. Hab´ich, glaube ich, in einem Zirkusbuch gelesen. Wäre mir persönlich zu gefährlich, mal davon abgesehen, daß du dazu mindestens eine Hilfsperson brauchst.


Viele Grüße

Carola

Einem Pferd oder Pony das steigen beizubringen, sollte immer die letzte, weil auch gefährlichste Übung in der Zirzensik sein. Besser nur machen, wenn man es auch wirklich verantworten kann, dass das Pferd das lernt. Es sollte sich auch nicht um ein jüngeres Pferd handelt und man muss sich schon 100 % drauf verlassen können, dass es nicht zu Eigenmächtigkeiten kommt. Manch ein Pferd präsentiert auch mal seine gelernten Übungen seinen Weidekumpels, einem selbst oder anderen Leuten. Da muss man sich des Risikos bewusst sein. Besonders, wenn das Pony so rangniedrig ist, kann es evtl. Gefallen daran finden, sich auf diese Weise bei den anderen durchsetzen zu wollen. Sollte das Pony Kontakt mit Kindern jetzt oder möglicherweise in Zukunft haben, würde ich ganz drauf verzichten. Die finden das recht schnell raus, wie man das Pony zum steigen bringt und dann kann es gefährlich werden. Besonders Shetties lernen steigen ganz schnell und da sie so klein sind, braucht man sich selbst auch nicht groß zu verrenken. Das geht mit clickern und Target ganz leicht. Wichtig ist aber vor allem, dass das Pony niemals belohnt wird, wenn es beim Steigen mit den VH rumfuchtelt. Die müssen dabei immer ganz ruhig bleiben. Man selbst muss dabei auch hochkonzentriert sein, niemals das Pferd aus den Augen verlieren. Bei den Übungen kann es schnell mal das Gleichgewicht verlieren und dann wirds gefährlich. Bei Carolas Film ist mir etwas Angst und Bange geworden . Sie ist da irgendwie mehr mit der Kamera als mit dem Pferd beschäftigt. Zum Glück ist es ja dort noch am Anfang seiner Steigeübungen und kam noch nicht so weit hoch.

LG Hina

Wenn ich jemals meinem Pferd das Steigen beibringe, dann nur aus der Piaffe heraus, also aus einer starken Versammlung. Dann wird dann Steigen als Levade ausgeführt, also gesetzt, mit voller Körperbeherrschung und wenig Aggressionspotential. Aber die Piaffe ist noch in weiter Ferne...

Ich finde, auf dem Weg zur Piaffe gibt es noch so viele lohnenswertere Lektionen, was man noch so alles mit dem Pferd machen kann... ich wär da mehr an sowas interessiert (Seitengänge in allen Variationen, Tempowechsel in allen Gangarten usw usw....... Jede Menge Übungsziele, die - wenn Perfektion erreicht ist - auch super eindrucksvoll wirken. Steigen als nicht-versammelte Lektion halte ich für gymnastisch wertlos.

Ich habe auch lange überlegt, ob ich mit meinem Pferd das steigen erarbeite. Er hat es in der Arbeit angeboten und ich habe es langsam ausgebaut. Aber auch nur, weil er 1. absolut nicht dominant ist und es nicht gegen den Menschen einsetzt, sonst hätte ich es sofort gelassen und 2. er sich dabei extrem setzt, was eine gute Übung für die Hinterhand ist.








Mit meinem Falabella habe ich auch das steigen angefangen, es dann aber nicht weiter ausgebaut, da er mir zu dominat ist.

Vielen geht es leider nur darum, dass das Pferd möglichst hoch steigt. Das hat dann allerdings keinen postiven Effekt, die Hankenbeugung fehlt komplett. Die Höhe kommt später von alleine.

Danke für die Illustration

Hier sieht man es auch nochmal schön:

mein Araber schiebt richtig die HH unter, geht erst in die Bergziege und drückt sich dann über die HH hoch, macht dabei den Rücken rund.




Mein Falabella dagegen stellt die HH hinten heraus, zieht sich mit der Vorhand hoch und drück dabei Rücken und Unterhals raus.





Natürlich wird es mit Übung und mehr Kraft immer besser und Ausdruckstarker.

Ich habe bei meinem Engl VB Wallach das Steigen nach genauer Überlegung auch dazu genommen, weil er es angeboten hat. Er "erfindet" sehr viele Übungen, wenn wir arbeiten, das finde ich schön dun möchte ich auch so weiter bestätigen.
Entwickelt hat es sich so, wie ich das auch von einem klassischen Ansatz her kenne.
Er kennt bereits den spanischen Gruß und kann einseitig auch damit laufen. Nun wollte ich, dass er auch an sein zweites Bein denkt, dies also an der Stelle für den Spanischen Gruß angetippt. Ich habe also beide Beine nacheinander angetippt. Daraus hat er geschlussfolgert, dass er beide Beine hebne soll (was stimmt, nur dachte ich nacheinander) und schon hatte er beide Vorderbeine in der Luft.

Inzwischen konnten wir das gut etablieren und er steigt auch nie hoch, macht eher so eien "Männchen" Variante, mit schöner Winkelung der Hinterhand. Ich möchte auhc den gymnastizierenden Effekt davon haben, keine Showeinlage daraus machen.
Ein sehr positiver Nebeneffekt ist, dass es ihn ruhiger macht, wenn er ab und zu "hoch gehen" darf.
Er ist zuweilen recht hengstig und hat mich früher auch gern bedrängt oder versucht, mit seinem Körper wegzuschieben. Außerdem gerät er bei manchen Übungen richtig in Erregung (keine Entspannung!).
Mit dem Steigen kann ich das bei ihm super gut auflösen. Einmal Männchen machen und schon ist er wieder ruhig und richtig gehend entspannt.
Dabei achte ich aber darauf, dass ich im Anscchluss immer noch eine Übung mit tiefem Kopf machen lasse. Einfach als Sicherheit, um ihm zu signalisieren, jetzt sidn wir wieder fest auf dem BOden. Das war mir gerade in der Phase wichtig, in der wir die Übung eingeführt haben.
Dass Steigen so entspannend wirkt, ist sicher nciht bei jedem so udn man sollte nciht damit rechnen, aber ich habe so seine vorhandenen Ansätze unter Signalkontrolle bekommen und kann eben Erregung auflösen.
Dachte, die Seite kann ja auch mal interessant sein

Die Bilder sind klasse!!! Wie hast du angefangen es einzuüben? Mit der Bergziege?