Sauberkeit und Stalldienste im Offenstall

Moderator: Sheitana

ehem User

Sauberkeit und Stalldienste im Offenstall

Beitrag von ehem User »

An alle Selbstversorger mit Offenställen, Paddockboxen, Auslaufhaltung und ähnlichem

Wie hoch ist euer Anspruch an perfekte Sauberkeit 24 h/7Tage die Woche? Wie regelt ihr das untereinander im Stall, geht das problemlos und was sind eure Prioritäten.

Klingt ein bisschen nach Luxusproblem, lacht mich bitte nicht aus….
.
Also, wir haben einen tollen Offenstall mit netter Haltergemeinschaft. 6 Pferde, 2 Gruppen – eine mit 24h Heu, eine mit Heu aus engmaschigen Netzen in Zuteilung – weil Fressmonster.

2 Stalldienste pro Tag, reihum abwechselnd mit 6 Leuten. 1000 qm Paddock, Offenstall ( ist eine ehemaliger stabiler Boxen stall ohne Zwischenwände) mit dicken Gummimatten auf Beton ohne Einstreu, mit Abfluss, dazu ein Carport als Fressstand. Rund um Stall und Carport sind Steine und Paddockplatten verlegt, teile des Paddocks haben auch Paddockplatten, teile sind Naturboden und daher matschig. Einige Bereiche liegen aber auch höher und trocken – kein Pferd muss im Matsch stehen.

Es wird 2x täglich alles abgeäppelt. Das macht Sinn, weil es für einen alleine echt viel wäre und sich so besser aufteilt.
Jetzt hat es sich aber eingebürgert, dass auch 2x pro Tag die Gummimatten im STallbereich abgeschrubbt werden, bis sie picobello sauber sind. Wenn man das morgens macht, ist bis abends dank matschiger Pferdehufe nix mehr davon zu sehen – also wird abends nochmal geschrubbt. (Ich rede NICHT von Pferdeäppeln und Urin, nur von matschigen Pferdehufen).
Teilweise werden die Paddockplatten draussen auch noch gefegt und gewienert – bis sie schön sauber glänzen – und rutschig sind, mir gefallen sie mit Tretschicht eigentlich besser. Vor den Fressplätzen wird geschrubbt und geharkt, bis kein Heuhalm mehr auf dem Boden liegt – 2xtäglich.

Das sieht toll und gepflegt aus, bloss haben wir alle Jobs und Familie und ich frage mich manchmal, ob wir uns nicht etwas zu viel Arbeit machen.Im Winter geht das bis an die Erschöpfungsgrenze – ohne dass die Pferde so wirklich was davon haben. Dabei schaut jeder auf den anderen, ob der es genauso perfekt macht…. Zum Reiten oder Longieren hat im Winter nach dem Stalldienst keiner mehr die Energie.

Ich kenne einige grössere Ställe in der Gegend, bei denen die ganze Anlage noch viel perfekter und hübscher als bei uns aussieht – dafür aber die Boxen und Paddocks sehr viel schmutziger sind. Das ist auch keine Lösung, uns geht es um die Pferde.

Wo ist da euer Weg? Interessiert mich echt riesig!!
Lg, Trixi
ehem User

Re: Sauberkeit und Stalldienste im Offenstall

Beitrag von ehem User »

Versuche es mal mit einer kurzen Zusammenfassung, wie es bei uns gerade ist. 6 Pferde, 2 Gruppen, genau wie bei euch - eine 24h Heu, eine Heunetze, portioniert.

Morgens wird nur gefüttert, abends wird gefüttert und alles abgeäppelt. Das dauert dann, aber ist eben auch nur einmal die Woche.

Finde ich ganz praktikabel so, ordentlich ist es schon, aber nicht pingelig.

War auch schon in Ställen, wo 2 x täglich abgeäppelt wurde und fand das deutlich anstrengender, als die Lösung jetzt. Wie du schon sagst, sobald man mehr wie nur füttert, fühlt man sich fast verpflichtet, das alles tip-top aussehen muss.
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Goya
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Re: Sauberkeit und Stalldienste im Offenstall

Beitrag von Goya »

Bei uns ist es ähnlich wie bei Swedenfox - allerdings "nur" 4 Pferde bzw. Ponys in einer Gruppe mit 24 h. Der Stall wird einmal am Tag (abends) komplett gemacht (füttern, misten). Es ist alles sauber, sprich es wird ordentlich alles abgeäppelt und Heureste entsorgt, sofern sie "vollgesaut" auf dem Boden liegen. Aber es wird nun nicht jeden Tag alle gehakt und gefegt... Wir sind aber auch nur zu zweit und haben da glaub ich die gleichen Ansichten, von daher gibt es keinen Druck es besser oder genauso pingelig zu machen als andere.
Viele Grüße

Goya
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Riff
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Re: Sauberkeit und Stalldienste im Offenstall

Beitrag von Riff »

Wir haben auch 6 Pferde in zwei OS. Seit wir Komposteinstreu statt Liegematten mit Stroh und Späne haben, geht es viiiel schneller.

Es ist jeder einen Tag mit Misten dran (früher im Winter 5-8 Karren, jetzt max. 1 Kompost und eben Äppel pro Stall. Abgeäppelt wird täglich- jeder Besitzer muß pro Pferd 3 Karren in der Woche abäppeln, das klappt super. Einmal am Tag ist auf jeden Fall alles auber, je nachdem, wann wer kommt auch öfter.
That's the way the cookie crumbles :keks:
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wiassi
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Re: Sauberkeit und Stalldienste im Offenstall

Beitrag von wiassi »

Wir haben zu zweit drei Pferde im Offenstall. 2 Unterstände, 2 Paddocks, ca 250+ca. 800qm mit 30m Weg dazwischen und natürlich Weiden dazu. Morgens wird nur gefüttert und bis zu 5 Heunetze aufgehängt, abends alles abgeäppelt, die Unterstände und Futterplätze gereinigt und der Bereich außerhalb der Liegeflächen gefegt. Und natürlich frische Netze verteilt. Es soll alles ordendlich sein, aber umfangreicheres Saubermachen verlagern wir auf das Wochenende und ein rumliegender Heuhalm stört uns nicht. Früher hatten wir den Anspruch, auch morgens abzusammeln, dass lies sich aber nicht durchhalten, denn 1/2h später losfahren heißt fast 1/2h längere Fahrtzeit durch mehr Stau. Ich bin von einigen Ansprüchen abgerückt, immer sauberes Futter, Wasser und kein Ammoniakgestank im Stall gehören aber nicht dazu. Ich baue im Winter eine sorgsame Matratze auf aus Heizpelleteinstreu und Kalk und diese wird dann auch morgens schnell von Äppeln befreit und glatt gemacht, sonst klappt es eben nicht ohne riechen. Aber alles noch absammeln geht einfach nicht. Ich bereite abends vor was geht, mache die Heunetze für den nächsten Tag alle am vorabend fertig so dass auch mal jemand einspringen kann und schnell ein paar Netze hinhängen kann, wenn wir uns verspäten. Kam in drei Jahren erst einmal vor, aber dann hat man neben dem Stress bei Vollsperrung Der Autobahn nicht noch die Sorge um hungrige Pferde. Früher in einem Offenstall mit 4-5 Pferden war auch immer so viel zu tun, das ich zum Reiten den Tag zu platt war, aber ein bisschen Bodenarbeit war immer drin und ich hatte die anderen Tage eben alle Zeit für mein Pferd und keine Arbeit. so fand ich das auch ok.
Jetzt machen wir alles zu zweit und teilen nach Vorlieben auf, mein Mann kümmert sich mehr um die Zäune, Weiterstecken, frisches Wasser etc. ich mache Stall und alles mit Heu. Gefüttert und Abgesammelt wird zusammen, letzteres ist aber auch alleine gut zu wuppen da kurze wege.
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

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Biggi
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Re: Sauberkeit und Stalldienste im Offenstall

Beitrag von Biggi »

Wir haben 4 Pferd im Offenstall mit Heunetzfütterung und Zuteilung. Heureste gibt es darum bei uns quasie nicht. Der Stall wird bei uns 3 mal täglich gemistet, also jeweils zur Fütterungszeit. Das sind dann immer nur ein paar Minuten.
Aber Paddock abäppeln und sauber fegen machen wir nur 1 mal am Tag. Wie du schon sagst, Trixi, stunden später ist alles wieder dreckig.
Viele Grüße

Birgit

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Sanojlea
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Re: Sauberkeit und Stalldienste im Offenstall

Beitrag von Sanojlea »

Ich bin allein, noch in einer Ausbildung und habe ein Kind, ich mache ganz klar Abstriche!
Da ich nur zwei Pferde habe wird es aber auch nicht so schnell dreckig, die Fläche ist auch einfach groß genug! Ich hab nur sehr kurz versucht immer alles ab zu äppeln, das wurde sehr schnell purer Zeitstreß! Jetzt mache ich das was ich kann, dann wenn ich es kann! Das bedeutet das ich täglich abäppel aber in der Woche in Etappen, also lege ich den Mistboy z.B. Abends an den Eingang und vor der Arbeit sammle ich schnell ein was auf dem kurzen Stück Trail liegt, steck den Zaun vor und verschwinde wieder. Abends sammle ich dann z.B. den Paddock ab und stopfe Netze und füttere. Am nächsten Tag ist der lange Trailteil dann dran und je nach Zeit nochmal der kurze. So ungefähr mach ich das und das haut auch gut hin so! Es liegen zwar Äppel, aber nicht zu viele und die sind sehr selten zertretten was mir zeigt das die Pferde nicht gezwungen sind durch zu laufen. Und an Tagen wie heute z.B. hab ich alles gemacht.
Zu fegen gibts bei mir nichts, aus dem Stall hab ich bisher zwei Haufen geholt und null Nasses, der wird nur gerecht wenn ich denke "Huch ist das ne Buckelpiste geworden." was bisher 3x passiert ist.
Ich finde die Pferde müssen es gut haben für unnütze Eitelkeiten war in meinem Leben noch nie Platz.
Was man bei mir auch deutlich an anderen Stellen sieht *hust*
"Ich will alles daran setzen und mein Bestes geben, damit diese Pferde in ihrem freundlichen Wesen gut über mich urteilen und damit Harmonie walte, getragen vom Einvernehmen zwischen zwei Lebewesen."
Reitmeister Nuno Oliveira
bine_mn
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Re: Sauberkeit und Stalldienste im Offenstall

Beitrag von bine_mn »

Hi.
Wir sind bei uns 3 Leute mit 4 Pferden.
Morgens + abends wird gefüttert und abgeäppelt.
Eine Frau fegt auch liebend gerne die Steine ab (täglich), das halte ich für unnötig und mache es daher auch nicht. Äppel weg, klar, aber mit Forke, nix nachfegen. Diese Frau nimmt es allerdings mit den Äppeln nicht so ernst, liegen die im Sandbereich, wird so ca. 3/4 des Haufen in den Äppelboy verfrachtet, kleine Stücke bleiben einfach liegen. Kann auch sein, dass sie es nicht so gut sieht, morgens im Dunkeln. Ich bin bei dieser Sache allerdings total pingelig und sammel täglich ihre liegengelassenen Reste mit ein. Man sieht die Kratzspuren der Harke sehr gut im Sand und dann liegt da halt überall noch Kacki rum. Das mag ich z. B. nicht. Weil aufsummiert ist nachher im ganzen Sand noch Kot drin.

So hat jeder scheinbar seine Favouriten, was Sauberkeit angeht und vielleicht ergänzt es sich ganz gut.

Gruß Sabine
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forty
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Re: Sauberkeit und Stalldienste im Offenstall

Beitrag von forty »

wir sind 5 einsteller und pferde und jeder hat einen abend die woche dienst, plus alle fünf wochen den kompletten sonntag und donnerstag abend.
die abend-dienste bringen jetzt im winter die pferde rein, füttern (wobei eigentlich immer alles vorbereitet ist vpm jeweiligen besi) und äppeln ab, fegen auch den stall.
sonntags dann halt auch morgens füttern + raus bringen.

bei uns wird also 1x täglich abgeäppelt und gefegt und meiner meinung nach reicht das auch. jeder fegt nach dem misten selber seinen dreck weg, so dass es eben nicht ganz dreckig aussieht aber unser stall ist alt und nicht sonderlich "schick", da muss man nun nicht mehr draus machen, als es ist. finde ich. :nix:
und abäppeln reicht auch 1x am tag, vor allem im winter ist das nicht mal eine volle karre bei 5 pferden.
im sommer ist man dann vlt schon mal 30-45min unterwegs, weil man halt auch die ganze wiese runter muss aber ander ließe sich das hier auch nicht regeln - alle einsteller arbeiten und niemand hat zeit, morgens hier sauber zu machen. die SB übernimmt zwar die morgens-dienste und füttert, fegt aber nicht und äppelt auch nicht ab.
cheetah
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Re: Sauberkeit und Stalldienste im Offenstall

Beitrag von cheetah »

Ich kümmere mich um 4 Ponys auf einer Koppel mit Unterstand, abäppeln mache ich jeden Tag mindestens einmal, sonst komm ich nicht mehr hinterher, da dann aber auch weitestgehend jeder Krümel, halbe Haufen oder Reste liegen lassen, kann ich auch nicht leiden.
Dann momentan täglich noch 3 große Heunetze befüllen und je nachdem noch Wasser aus dem Bach holen (mit dem H2Go Bag und Schubkarre, ist extrem mühselig und nimmt viel Zeit, aber Eimer schleppen wäre schlimmer). Fegestellen gibt's zum Glück nicht. Wenn ich die Koppel nur absammle, Heunetze befülle und Pferde füttere schaff ichs in einer dreiviertel bis einer Stunde.
LG Maja
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