Plötzlich ranghoch, hengstig, problematisch

Moderator: Keshia

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Keshia
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Re: Plötzlich ranghoch, hengstig, problematisch

Beitrag von Keshia »

Nucades hat geschrieben: Aus diesen Aussagen schließe ich das:
Alwaha hat geschrieben:Da wo er herkommt stand er auch in einer Herde, aber in einer wesentlich größeren (+- 200 Tiere) und einer wesentlich gemischteren. Er war dort nicht sonderlich ranghoch, nach allem was ich so mitbekommen habe.
Seit etwa 1,5 Monaten steht er nun jedoch als Hahn im Korb mit den Stutenzusammen und nach einigen, wirklich friedlichen Tagen hat er dort die Leitung übernommen.
...
Wenn die Mädels ihre Pferde also holen wollen, kommt es auch vor, dass er hinterher galoppiert und versucht die Stute zurück zu treiben.
Wenn "seine" Stuten dann weg sind wiehert er viel und wenn ich mit ihm arbeiten will, ist er sehr abgelenkt und wiehert auch immer wieder.
...
Da muss er angefangen haben, alle wie wild über die Weide jagen, ...
Ich möchte nur, dass sich auch mein Pferd wohlfühlt, denn das tut er so nicht.
...
Dieses permanente "Tun" und Aufspielen und Scheuchen und markieren und so wirkt auch mich sehr angestrengt und nicht wirklich ranghoch...
Danke für die Zusammenfassung einiger Aussagen, Nucades. :-)
Als ich die gelesen habe, kam mir gleich ein Gedanke. Der Wallach scheint mir seine Rolle als Chef ernst zu nehmen, ohne darauf zu achten, daß es im Umgang mit dem Menschen Besonderheiten zu befolgen gibt. ;-) Er möchte seine Herde zusammen halten - und dieses Herausholen einzelner Pferde vom Menschen scheint er in dem Maße nicht zu kennen. Wenn er vorher mit über 200 Pferden zusammen stand, war das für ihn wohl noch nie ein Problem.

Daher kann es auch helfen, genau das mit ihm zu üben, damit er die Normalität davon begreifen kann. Da kann man ähnlich vorgehen wie bei Klebern, daß man die Zeit langsam erhöht, die ein Pferd aus der Herde verschwindet.
Ich hab mich mal um einen Quarter-Wallach gekümmert, der sehr aufgeregt war, wenn ich ihn aus seiner Herde holte. Bevor ich in sein Leben trat, verbrachte er über 3 Jahre nur auf der Koppel mit ca. 30 anderen Pferden. Wenn ich ihn nun von der Koppel holte, rief er auch zunächst ganz fürchterlich nach seinen Kumpels. Mein Vorgehen war so, daß ich ihn wenn möglich jeden Tag von der Herde trennte, irgendwas tolles mit ihm machte mit vielen Belohnungen und ihn dann oft schon nach 5 Minuten zurück brachte. Er hatte sich nach ein paar Wochen einfach dran gewöhnt.

Eventuell kannst du erstmal so anfangen, ihn aus der Herde zu nehmen, zu füttern und wieder zurück zu stellen. Weiter fällt mir ein, daß die Menschen die Koppel auch betreten können, ohne ein Pferd heraus zu holen, sondern es z.B. nur auf der Koppel herum zu führen. Gleichzeitig kann er geführt werden - von der Stute weg. Aber da fallen euch sicher selbst genügend kleine Schritte ein, die nicht so schlimm für deinen Wallach sind, die ihn aber darauf vorbereiten, daß seine Herde immer mal wieder auseinandergewürfelt wird.
Der späte Wurm entgeht dem Vogel.

"Wenn Du meinst, daß das Abenteuer gefährlich ist, probier's mal mit Routine. Die ist tödlich."
(Paolo Coelho)

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