Schubbeln am Reiter

Moderator: Keshia

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feendrache
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Re: Schubbeln am Reiter

Beitrag von feendrache »

klingt doch schon gut.
Meine Madame ist auch so ein Juckmonster. Die Trense juckt immer gaaaanz fies. ... im Ausritt wollte sie immer stehen bleiben und sich jucken. Was ich dann irgendwann SEHR vehement unterbunden habe, als sie das dann mal aus dem galopp versucht hat...

Aber darum gehts hier ja nicht :D
Madame hat ähnliche Anstalten gemacht wie "deine" Stute. Aber nach einer Weile hat sie verstanden:
Wenn ich absteige ziehe ich erst die Trense aus und dann schubber ich ihr den Kopf.
Das hat was gedauert, aber inzwischenklappt das meistens :) es sei denn es juckt ganz arg fies, dann müssen wir da noch mal dran arbeiten.

Ich habe es aber ähnlich gemacht wie du. Wenn sie aufdringlich wird gibbet ein "nein" und nix mit schubbern. Wenn sie wartet dann wird geschubbert.
Im Ausritt fragt sie übrigens inzwischen brav an, wenn es ganz arg juckt. Dann bleiben wir stehen und ich schubber ihr den Kopf von oben ;)
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Heidemi
Einhorn
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Re: Schubbeln am Reiter

Beitrag von Heidemi »

Wenn sich ein rangniedriges Pferd unaufgefordert an einem ranghöherem reibt, schon wenn es unaufgefordert in den Individualbereich tritt, ist der Teufel los!
Auch da kann ich etwas anderes berichten.
ICH habe einen Wallach, der sich zu jederzeit an jedem schubbert, wenn es ihm einfällt. Das wird manchmal von den anderen unterbunden, manchmal auch nicht. Und zwar von ranghöher, wie von rangniedriger. Der hat sogar so ein Angewohnheit, dass er mit Kopf auf Buggelenkhöhe losläuft auf ein anderes Pferd, bis er mit dem Kopf gegen das andere Pferd stößt. Das findet er toll und macht es mit jedem. Wie gesagt, manchmal ist das Echo entsprechend, manchmal nicht, unabhängig vom Pferd.
Das hat mich zu der Überzeugung gebracht (unter anderem), dass es entscheidend ist, was ICH IM MOMENT als angemessen erachte. Eben dieser Wallach schubbert sich auch gern nach dem Reiten. Seine RB ist recht zierlich, daher möchte sie das nicht und er macht es auch nicht, bei mir darf er das. Aber wenn ich das nicht möchte, dann kann ich ihm das höflich sagen, dann lässt er das auch.
Meine Idee ist, das mit so wenig Einsatz wie möglich zu machen und eben NICHT "mal vehement" bescheid zu sagen.
Ich überlege mir, wie ich mit ganz wenigen Mitteln einwirken kann.
In diesem Fall ist es so, dass wenn er mit dem Kopf ankommt, strecke ich lediglich meinen Zeigefinger aus und halte den so hin, dass er sich den selbst (!!!) in die Nase piekst. Das ist nicht das, was er möchte. Nach wenigen Versuchen lässt er das, weil kein Erfolg und das was, er bekommt, findet er ist nicht toll.
Dabei ist mir wichtig, dass ich eben nicht aktiv ihm den Finger irgendwo rein bohre, sondern so, dass er sich selbst an der Nase an dem Finger, der eben da ist, stößt.
Inzwischen reicht eine freundliche Information, wenn ich das nicht möchte und dann lässt er es.
Hintergrund dieser Überlegung ist der, dass ich die Mittel dosieren möchte. Für mich ist das Schubbern keine brenzlige Situation. Wenn ich da schon dazu greifen muss, zu schubsen, zu klapsen, also körperlich zu werden, oder auch lauter, dann nehme ich mir die Möglichkeiten nach oben, wenn wir in eine wirklich schwierige Lage kommen.
Weiterhin lernen meine Pferde so einen sehr leisen, höflichen Umgangston.
Nachteil ist allerdings, dass jeder Mensch, der neu dazu kommt, mit jedem Pferd neu aushandeln muss, was er mag und was nicht. Ich finde das gut, es gibt für mich keine Grund, warum meine Pferde auf jeden Menschen hören müssten nur weil es ein Mensch ist. Wobei es überhaupt kein Problem ist, wenn jm neues dazu kommt, der wird instruiert und dann gibt es kein Probleme. Allerdings halte ich meine Pferde in Eigenregie und so kann ich das gut so halten.
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fledermausy
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Re: Schubbeln am Reiter

Beitrag von fledermausy »

So, jetzt will ich mal schnell berichten.
Es läuft recht gut .. ich kann schon nach dem Reiten den Zügel recht enspannt über den Kopf ziehen. Dann bleib ich neben dem Sattel stehen und warte bis sie den Kopf weg dreht. (geht jetzt auch schon recht schnell) Sofort setz ich ein zu kratzen .. bisschen hinter den Ohren und am Maul. Dann kann ich zum anbinden gehen und das Halfter über den Hals machen. Evtl mal leicht wegschieben nötig. Die Trense kann ich dann ordentlich abziehen und dann kratz ich nochmal überall. Aufhalftern ist dann kein Problem mehr.
Ich hätte nicht gedacht das es wirklich so schnell geht, aber bei der Stute ist es echt so, daß unglaublich viel geht wenn man sie loben kann. Bei motzen stellt sie voll auf Stur.
lg marion
Wallinka
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Re: Schubbeln am Reiter

Beitrag von Wallinka »

:500: :gut: :500:
Toll, das ihr so schnell eine Lösung gefunden habt, mit der ihr beide klarkommt!
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
Abendsonne

Re: Schubbeln am Reiter

Beitrag von Abendsonne »

Echt ja, kratzt du sie bevor sie dich schubbert?! Das mach ich auch so. Denn dann bin ICH derjenige der die Intensität bestimmt u. eine Belohnung in Form von kratzen ist doch auch gut!
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fledermausy
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Re: Schubbeln am Reiter

Beitrag von fledermausy »

Ja ich kratze zuerst, jedenfalls ist das der Plan. :-D Wie gesagt das mit dem Zügel drüber hilft mir sehr, weil ich dann auf Abstand gehen kann.
Gestern hab ich vergessen nach dem abtrensen nochmal zu kratzen da hat sie mich beim aufhalftern wieder belästigt. Tja selber schuld :wall: aber da sieht man mal das es wirklich hilft wenn ich meinen Plan umsetze und es nicht einfach nur Zufall ist.
lg marion
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