Angst auf dem Reitplatz

[ehem User]

Cocoona, lieben Dank für Deine Worte! Ich befürchte, ich bin zu sehr von Herr Pferd verwöhnt worden und vergesse leider manchmal, die Dinge mit seinen Augen zu sehen! Und noch dazu bin ich ein SEHR ungeduldiger Mensch

Ich habe mir aber fest vorgenommen, mit weniger Druck für Loucky und mich an die Sache ranzugehen - ich denke, das wird ein Schlüssel sein. Gestern habe ich eine kleine Runde mit ihm geclickert und ihn dann auf eigene Faust den Platz erkunden lassen und hatte fast das Gefühl, dass er überrascht war, dass ich nichts fordere.

Leider verfalle ich noch zu oft in alte Verhaltensmuster - aber ich arbeite dran, mir immer wieder bewusst zu machen, dass Vertrauen nicht selbstverständlich ist.. Habe mal wieder mein Lieblings-Mark-Rashid-Buch rausgekramt

[ehem User]

Naja, aber manchmal sind es halt wirklich auch Dinge, die man nie vermuten würde ....

Mein Pony wollte im letzten Sommer auch vom einen Tag auf den anderen nicht mehr auf den kleinen Reitplatz. Es war kein Spazieren möglich, kein Reiten, .... nichts. Seltsamerweise hatte eine andere Besi mit einem Pferd aus der selben Herde ähnliche Probleme. Wir konnten es uns nicht erklären, vermuteten aber, dass die Pferde da irgendwas Furchteinflößendes gesehen haben müssen. Ihr Paddock grenzte direkt an den Platz.

Ein paar Tage später erzählte mir die RL ganz beiläufig, wie lustig das doch sei, wenn morgens immer der Sprenger auf dem Platz laufen würde (kein Popelsrasensprenger, sondern einer mit ordentlich Power) und die Stuten alle ganz aufgeregt am Zaun aufgereiht glotzen würden. Da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Auch, warum keine meiner Ideen gefruchtet hat (Ballspielen, Clickerquatsch auf dem Platz ...). Denn jeden Morgen kam der Schreck ja erneut

Das Positive: Nach einer Schlechtwetterphase war das ganze nur noch halb so schlimm und eigentlich kein Problem mehr. Aber von alleine wäre ich nicht auf den Sprenger gekommen.

LG von Samtnase

[ehem User]

Ich hätte auch nie gedacht, dass wir mal dieses Problem bekommen. Aber leider ist es nun für mich genau so im neuen Stall. Der Reitplatz der direkt an unsere Paddocks angrenzt, ist sehr schmal und lang. Er ist von einer etwa 1,70 m hohen Mauer umgeben, nur an einer Stelle ist er nach vorne hin offen (wohl als Fluchtweg) und mit drei Brettern zugemacht. An dieser Stelle sieht man auf einen kleinen Landwirtschaftsweg und gegenüber wohnt ein Bauer, der den ganzen Tag am Arbeiten ist. Das ist natürlich alles fürchterlich gruselig. Ich habe es anfangs auch mit Führen mit Belohnung, alleine erkunden usw versucht und mache dieses auch immer noch. Aber je nach Tagesform oder Wetterlage oder Arbeiten der Bevölkerung drumherum ist halt gar nichts möglich. Wir werden sehen, ob wir dort glücklich werden miteinander. Ich habe leider keine Ausweichmöglichkeit außer Gelände. Und wir wollen und müssen doch so viel Aufbauarbeit leisten (LK).

[ehem User]

Ich hatte das anfangs gar nicht als Problem wahrgenommen, da wir Ende März umgezogen sind und zu der Zeit noch keine Blätter an Bäumen und Hecken waren.

Bei mir ist es etwas besser geworden, seit ich Loucky mit den Besuchen auf dem Platz überrasche - z.b. einen Umweg dorthin gehen, nur drüber laufen und dann ausreiten, kurze Lektion reiten und dann etwas Clickern. Das mache ich jetzt erstmal konsequent so weiter und werde zunächst nur an dem perfekten Tag reiten - wenn ich stressfrei bin, er willig wirkt und es im besten Fall windstill ist. Solange galoppieren wir eben im Gelände

Aber ich ertappe mich immer mal wieder, zu euphorisch oder voreilig zu sein und muss meine Ungeduld zügeln

[ehem User]

Willkommen im Club, mir geht es genau so! Allerdings fürchte ich, dass ich das böse Eck am Reitplatz schon zu viel gemieden habe, sobald ich nur über die Mitte der Bahn komme mit ihm, verspannen wir uns beide. Und wir haben das Problem jetzt schon über ein Jahr.

[ehem User]

Habt ihr das Problem in den Griff bekommen?
Ich bin heute das 1. Mal nach 1 Monat Beritt in einem anderen Stall auf unserem Reitplatz geritten und hatte total Theater mit einem spannigen, guckigen und unkonzentrierten Pferd. Das macht natürlich überhaupt keinen Spaß und arbeiten kann man auch gar nicht. Er hat sich den Hilfen komplett entzogen auch gutes Zureden war nicht so richtig erfolgreich. Nach ca. 20 Minuten hat er dann die letzte Runde um die Gruselecke ohne großes Gezicke gemeistert, daraufhin habe ich Schluss gemacht und hoffe, dass wir das in den Griff kriegen und nicht wie bei Ibn Kasim nach 1 Jahr noch Probleme haben.

[ehem User]

gleich zu beginn der arbeit mit sicheren lektionen (bei uns an der hand - also ganz einfachen sachen wie anhalten, kopf tief, antreten, anhalten...) auf konfrontation mit der gruselecke/-seite.

mosh hatte eigenltich in jedem stall bisher irgendeine gruselecke auf platz, halle oder roundpen.
das einzige was geholfen hat, war wirklich die konfrontationsgeschichte, bewust dorthin, ggf auch 10 oder 15 min in der gruselecke und danach schluss.

das pferd muss ja ausreichend gelegenheit haben zu begreifen, dass dort nichts passiert.
das geht meiner erfahrung nach besser, wenn sie eben dort bleiben (wenn es irgendwie geht), und eben merken: oh, immer noch nicht gefressen worden - und dann vielleicht nochmal genauer hinschauen usw.
wenn du nur durchreitest/führst und belohnst, wenn ihr vorbei seid, dann hat das pferd nie IN der seiner meinung nach gruseligen gegend seinen stress reduziert. das ist aber wichtig, dass es eben genau da, wo es sich unbegründet fürchtet, ein bisschen runterkommt, eben zumindest genug, um nochmal genauer hinzuschauen und auch die erfahrung abspeichern zu können, dass da nichts passiert ist.

klar, wenn das pferd sich dort so fürchtet, dass gar nichts mehr geht, muss man es erstmal zum annähern überreden, und dann die zeit in der gruselecke langsam ausdehnen.

[ehem User]

Hab ihn heute extra in der Gruselecke longiert und es war eigentlich ganz ok. Vielleicht war es auch nur nach dem Ankommen erstmal wieder alles ganz furchtbar und jetzt nach ein paar Tagen hat sich das relativiert... Mal sehen wie es in den nächsten Tagen läuft. Der Platz ist eh nicht so richtig dolle (ist jetzt schon ne Matschpampe).

[Katja1]

Na schau, es wird doch

[Wallinka]

was auch immer ganz ganz wichtig ist: selber das Atmen nicht vergessen. Pferde sind darauf geeicht, kleine Signale der Körpersprache wahrzunehmen- und Menschen vergessen bei Anspannung/Konzentration gern mal das Atmen. manchmal wird alles schon viel einfacher/besser, wenn man sich selber dazu zwingt, wirklich ruhig und gleichmäßig weiterzuatmen. zur Not durch singen, reden, Gedichte aufsagen oder ähnliches.