Ist hier noch jemand auf dem Bent-Branderup-Weg unterwegs???

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jella
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Re: Ist hier noch jemand auf dem Bent-Branderup-Weg unterweg

Beitrag von jella »

Ich hab mit 6 Jahren das erste Mal auf einem Pony gesessen u. von da an wars um mich geschehen! Ich wollte nur noch eins------> Reiten!!!

Schlechten RU hatte ich zuhauf, so kenne ich noch die Gerte hinterm Rücken fixiert zu bekommen. Ich habe früh ein eigenes Pony bekommen u. bin früher viel auf Turnieren bis KLasse A unterwegs gewesen.

Wirklich mit dem Reiten auseinander gesetzt habe ich mich erst mit 35 ... da haben mich die Hintergründe angefangen zu interessieren.

ich wäre bereit, lieber viel Geld für guten RU zu bezahlen, dann aber weniger häufig als viel RU auf schlechten Pferden. Meine Tochter habe ich ein Jahr im Schul-RU reiten lassen. Mit 8 Jahren bekam sie eine eigene RL. Das, was ich erlebt habe, soll sie nicht "durchmachen". Und es zahlt sich aus. Meine Tochter hat viel Potential und ein gutes Gefühl fürs Pferd.
Ragnar
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Re: Ist hier noch jemand auf dem Bent-Branderup-Weg unterweg

Beitrag von Ragnar »

Hina_DK hat geschrieben:Dass SW keinen gymnastizierenden Effekt hat, weil sie am Schwerpunkt vorbeitreten,... .
DAS stimmt so nicht. SW hat sogar einen sehr großen gymnastizierenden Effekt.
Es hat halt nur keinen versammelnden Effekt ;)
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Hina_DK
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Re: Ist hier noch jemand auf dem Bent-Branderup-Weg unterweg

Beitrag von Hina_DK »

Welcher Körperteil wird denn da gyzmnastiziert, wenn das Pferd nur gestellt und nicht gebogen ist ? Sogar Heuschmann verlagert das SW ja auf den Zirkel, eben damit es einen gymnastizierenden Effekt bekommt. An der Wand gehts auch nur bei ihm lang, um es erstmal zu lernen. Auf dem Zirkel ist es aber nicht mehr das klassische SW, sondern durch die Biegung wird es schon zum Untertreten, Übertreten, zum Schwerpunkt hintreten oder wie man es auch immer nennen will und die seitliche Rumpfmuskulatur wird dabei gymanstiziert. An der Wand lang wird keine Muskulatur speziell gymnastiziert, es hat nur einen lösenden Effekt und ist nützlich für den Schenkelgehorsam.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
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brexi
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Re: Ist hier noch jemand auf dem Bent-Branderup-Weg unterweg

Beitrag von brexi »

Hina_DK hat geschrieben:Welcher Körperteil wird denn da gyzmnastiziert, wenn das Pferd nur gestellt und nicht gebogen ist ? Sogar Heuschmann verlagert das SW ja auf den Zirkel, eben damit es einen gymnastizierenden Effekt bekommt. An der Wand gehts auch nur bei ihm lang, um es erstmal zu lernen. Auf dem Zirkel ist es aber nicht mehr das klassische SW, sondern durch die Biegung wird es schon zum Untertreten, Übertreten, zum Schwerpunkt hintreten oder wie man es auch immer nennen will und die seitliche Rumpfmuskulatur wird dabei gymanstiziert. An der Wand lang wird keine Muskulatur speziell gymnastiziert, es hat nur einen lösenden Effekt und ist nützlich für den Schenkelgehorsam.
Da würde ich mal unterschreiben, hinzu kommt, dass die Pferde dabei im Normalfall am Schwerpunkt vorbei treten.
Aber vielleicht haben wir hier auch unterschiedliche Definitionen von Gymnastizierung.
Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein....
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kolyma
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Re: Ist hier noch jemand auf dem Bent-Branderup-Weg unterweg

Beitrag von kolyma »

Schenkelweichen soll vor allem eine Dehnung der Lendenpartie hervorrufen und lösen. Insofern hat es einen gymnastizierenden Effekt. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass Schenkelweichen einen therapheutischen Effekt hat. Pferde die in der Lende fest sind kann man damit in der Partie wirklich schön lockern.
Mein Pferd hat eine sehr empfindliche Lende durch den kurzen Rücken. Zu jeder Reiteinheit gehört Schenkelweichen - man merkt richtig wie er sich dabei löst.

Diesen Glaubenskrieg ums Schenkelweichen finde ich ziemlich albern. Man muss bei jeder Übung darüber nachdenken zu was man sie verwendet und wann sie etwas Gutes bewirkt und wo. Das ist ja die Quintessenz der Dressur und der Gymnastizierung. Versammlung ist sicher nicht das Maß aller Dinge sondern in meinen Augen Beweglichkeit und Kraft.
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Re: Ist hier noch jemand auf dem Bent-Branderup-Weg unterweg

Beitrag von A.Z. »

Genau - unterm Strich ist es doch wie überall - gut (und gymnastizierend) ist, was für das jeweilige Pferd gut (und gymnastizierend) ist.

Für ein kurzes, festes Pferd hat Schenkelweichen positive Effekte. Ein ohnehin zu lockeres Pferd bringt es mit Sicherheit keinen Meter weiter.

Daraus einen Glaubenskrieg zu machen hilft niemanden.


Der Punkt ist eher, zu lernen das ein vom andern zu unterscheiden - sprich zu wissen, wann es hilft und wann nicht. :seufz:
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Re: Ist hier noch jemand auf dem Bent-Branderup-Weg unterweg

Beitrag von kolyma »

Genau - man muss immer aufs jeweilige Pferd schauen. Drum reite ich mit meinem Pferd nach klassisch/FN und nicht mehr barock - weil es dem Pferd nix genützt hat, egal wie toll ich die Reitweise finde.
Später schwenken wir vielleicht wieder um - wenn er sich besser versammeln kann.

Uns gehts auch so mit dem Lösen - Nero löst sich eher schwer im Trab, dafür umso besser im Galopp. Der braucht Galopp relativ früh in der Reitstunde. Wenn der seine paar Runden flott galoppiert ist, kann man anfangen mit ihm zu arbeiten.

Es ist wirklich schwer da eine Schablone anzuwenden. Ich finde es gut, dass es viele Wege gibt - man muss schauen was braucht mein Pferd um Ziel zu kommen.
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Ragnar
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Re: Ist hier noch jemand auf dem Bent-Branderup-Weg unterweg

Beitrag von Ragnar »

kolyma hat geschrieben:Schenkelweichen soll vor allem eine Dehnung der Lendenpartie hervorrufen und lösen. Insofern hat es einen gymnastizierenden Effekt. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass Schenkelweichen einen therapheutischen Effekt hat. Pferde die in der Lende fest sind kann man damit in der Partie wirklich schön lockern.
Mein Pferd hat eine sehr empfindliche Lende durch den kurzen Rücken. Zu jeder Reiteinheit gehört Schenkelweichen - man merkt richtig wie er sich dabei löst.

Diesen Glaubenskrieg ums Schenkelweichen finde ich ziemlich albern. Man muss bei jeder Übung darüber nachdenken zu was man sie verwendet und wann sie etwas Gutes bewirkt und wo. Das ist ja die Quintessenz der Dressur und der Gymnastizierung. Versammlung ist sicher nicht das Maß aller Dinge sondern in meinen Augen Beweglichkeit und Kraft.
Genau das meine ich.

Definition der Gymnastizierung für mich mal ganz pauschal: einen Körper erst mal dazu bringen, sich gleichmäßig und losgelassen zu bewegen. Ausserdem seine Beweglichkeit insgesamt zu erhöhen und zwar möglichst gleichmäßig links und rechts. Je nach "Problemzone" fallen da unterschiedliche Gymnastikübungen an.

Und wie Kolyma schon sagt: wenn ich z.B. ein PFerd habe, das fest in der Lende ist, ist Schenkelweichen eine ganz hervorragende Gymnastikübung. Da interessiert mich erst mal nämlich gar nicht, ob das Pferd genau unter den Schwerpunkt tritt oder nicht, weil seine Problematik ganz woanders liegt.
Warum soll ich es mit fester Lende dazu "zwingen" unter den Schwerpunkt zu treten - das wäre in meinen Augen auch falsch verstandene Gymnastizierung ;)
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Re: Ist hier noch jemand auf dem Bent-Branderup-Weg unterweg

Beitrag von A.Z. »

Ragnar hat geschrieben:seine Beweglichkeit insgesamt zu erhöhen
Und selbst das kann ich so pauschal nicht sagen. Es gibt eine ganze Reihe Pferde die in fast allen Körperpartien geradezu hyperbeweglich sind.
Da will ich keine Beweglichkeit erhöhen, sondern muss ganz dringend sogar stabilisieren.

Aber ja - die Summe des Ganzen würde ich auch als Gymnastizierung bezeichnen. :-n
Viele Grüße Angela

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Re: Ist hier noch jemand auf dem Bent-Branderup-Weg unterweg

Beitrag von Ragnar »

A.Z. hat geschrieben:
Ragnar hat geschrieben:seine Beweglichkeit insgesamt zu erhöhen
Und selbst das kann ich so pauschal nicht sagen. Es gibt eine ganze Reihe Pferde die in fast allen Körperpartien geradezu hyperbeweglich sind.
Da will ich keine Beweglichkeit erhöhen, sondern muss ganz dringend sogar stabilisieren.
Das stimmt ... und das ist fast noch schwieriger als "Festigkeiten" zu beseitigen :lol:
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