Sinne...

[ehem User]

Weil es zu diesem Video gerade so gut passt, ein paar sonntägliche Gedanken dazu von mir:
Wie hier eindrücklich zu erkennen, wurde dieses Pferd genau nach seinen Bedürfnissen ausgebildet. Es entsteht eine wunderbare Partnerschaft, Vertrauen wächst. Diese junge Frau versteht ihr Pferd und richtet ihre Sinne auf ihr Pferd.
Das ist ein Punkt, der mich schon sehr lange beschäftigt. Ich sehe sehr viele Pferde und ihre Besitzer dazu, die ich im Unterricht habe bzw. deren Besitzer mich gerufen haben, weil irgendetwas mit ihrem Pferd nicht stimmt. Ich selbst habe auch eine Entwicklung durchgemacht bei meinen eigenen Pferden und viel von ihnen lernen dürfen.
Es gibt so viele Anbieter verschiedensten Theorien der Pferdeausbildung, des Umgangs und der verschiedensten Reitweisen. Es scheint eine Marktlücke zu sein, denn jeder erfindet das Fahrrad neu. Nur leider ist es so, dass wenn man hinter die Kulissen schaut, sie leider das nicht vorleben, was sie meinen vermitteln zu wollen.
Ich habe im Laufe der Jahre die Erfahrung gemacht, dass keine noch so ausgeklügelte Theorie niemals durchweg für alle Pferde, egal welcher Rasse, welcher Ausbildung… anwendbar sind. Es gibt Pferde sehr ängstlicher Natur, Pferde mit schlechten Erfahrungen, mit trauriger Vorgeschichte, Pferde deren Haltung einfach nicht ihrer Natur entsprechen, Pferde, die kaum ein Sozialverhalten Kennen (sie sind so nicht geboren, sondern auch durch den Menschen in diese Muster gedrängt worden), sehr neugierige Pferde, Pferde mit Charakter……. Jede dieser Theorien haben irgendwie ihre Berechtigung für ihr Dasein, aber sind niemals das Nonplusultra.
Back to the Roots….
Wir Menschen sind ausgestattet mit vielen Sinnen auf die Welt gekommen. Warum benutzen wir sie kaum, blenden sie einfach aus und handeln nur nach unserem Verstand? Teilweise wurden sie uns im Laufe der Zeit auch „aberzogen“. Versucht es mal die Sinne einzusetzen, schaut und hört genau hin, fühlt euch rein, hört auf euer Bauchgefühl, fühlt mit dem Herzen.
Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass kein Guru dieser Welt mir einen Weg mit meinem Pferd/euren Pferden aufzeigen kann, sondern einzig allein der Gebrauch meiner Sinne mir einen Weg aufzeigen, der für mich stimmig ist und der sich gut anfühlt.
In diesem Sinne:
Euch allen einen wundervollen Sonntag.

https://www.facebook.com/video.php?v=10153662197905212

Ich weiß allerdings nicht, ob nur Facebook-Nutzer dieses Video sehen können.

[ehem User]

Danke liebe Sunday.

Ja uns geht es gut. Vielen lieben Dank. Wir haben viele Täler durchschritten, aber erklimmen jetzt wieder die Anhöhen.

[ehem User]

[quote="kosima"
Wir Menschen sind ausgestattet mit vielen Sinnen auf die Welt gekommen. Warum benutzen wir sie kaum, blenden sie einfach aus und handeln nur nach unserem Verstand? Teilweise wurden sie uns im Laufe der Zeit auch „aberzogen“. Versucht es mal die Sinne einzusetzen, schaut und hört genau hin, fühlt euch rein, hört auf euer Bauchgefühl, fühlt mit dem Herzen.
[/quote]

Den Film hab ich noch nicht gesehen, aber diesen Gedanken wollte ich doch mal unterstreichen .

[ehem User]

ich verstehe nicht, warum der verstand verhindern sollte, dass man die sinne einsetzt.

klar gibt es fälle, in denen jemand mit einer vorgefassten hypothese hingeht und sie nicht anpasst, obwohl die beobachtungen der hypothese widersprechen (oder die immer wieder denselben knopf drücken und sich wundern, dass immer das gleiche passiert...).
das hat aber doch nichts mit verstand zu tun, sondern mit verbohrtheit.

vielleicht setzt du mein "hypothese" mit "verstand" gleich und mein "beobachtung" mit "sinnen und bauchgefühl"?


ich denke, grade in schwierigen fällen braucht es immer beides:

beobachtung
-> hypothese
-> testen der hypothese
-> beobachtung
-> anpassen der hypothese
-> testen der neuen hypothese
usw.

bauchgefühl ist mMn nichts magisches, angeborenes, sondern eine abkürzung, die wir nehmen können, nachdem wir viel erfahrung auf einem gebiet gesammelt haben. wir muessen dann nicht mehr bewusst nachdenken.

vielleicht auch unsere fähigkeit zur prognose basierend auf vielen bisher (unbewusst oder bewusst) ausgewerteten fällen.
aus den ergebnissen vieler fälle kann man auf einen neuen fall generalisieren. je mehr erfahrung man hat, desto größer die wahrscheinlchkeit, dass die prognose was taugt. fehler passieren dennoch und feinjustieren muss man eh immer.

aber verstand beiseite lassen? :-ü

[Lottehüh]

Ich hätte gesagt, dass Erfahrung und Bauchgefühl unterschiedlich sind. Bauchgefühl ist für mich TROTZ wenig Ahnung dem Gegenüber, in dem Fall dem Pferd, zuzuhören - zum Beispiel obwohl man keine große Erfahrung hat und bewusst keine Ahnung von pferdischen Ausdrucksverhalten hat zu spüren, wann der richtige Moment ist, etwas zu tun, und obwohl die "Experten", die Erfahrenen sagen "Tu das", es eben NICHT (so oder jetzt) zu tun, weil das Gefühl einem sagt, dass es falsch ist.

[Nelchen]

Hat sich schon mal Einer gefragt, wer oder was der "Sinn" oder das Bauchgefühl ist, welches uns dann weiterbringt?