Angst beim Hund, hat jemand Erfahrung?

Moderator: Wallinka

ehem User

Angst beim Hund, hat jemand Erfahrung?

Beitrag von ehem User »

Hallo,

wir haben unseren Hund jetzt seit etwa 8 Monaten.
Er war von Anfang an recht ängstlich. Zwischendurch besserte sich das ganze aber sehr. Und nun wird es fast täglich wieder schlimmer.
Eigentlich mögen wir hier zuhause kaum noch Gassi gehen, da er hier immer extrem viel Angst hat. (liegt vielleicht an der Baustelle gegenüber) Am Stall ist das deutlich besser.

Es ist so schlimm, das er schon 2 mal vom Spaziergang abgehauen ist nach hause. Das erste mal im Winter und das letzte Mal heute, ohne besonderen Grund. Zumindest habe ich keinen Grund gesehen. Er hatte sicher einen...

Natürlich werde ich ihn jetzt erst Mal nicht mehr von der Leine machen, das ist einfach zu gefährlich.
Aber das problem müssen wir in den Griff bekommen.

Natürlich habe ich auch eine Hundetrainerin , aber ich möchte gerne noch weitere Ideen bzw. Gedanken zu diesem Thema, vielleicht hat jemand da etwas?
Wallinka
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Re: Angst beim Hund, hat jemand Erfahrung?

Beitrag von Wallinka »

Was ist das denn für ein Hund, wie alt war er, als ihr ihn bekommen habt, wovor hat er Angst, was macht er dann, wie reagiert ihr, wenn er Angst hat? Hat er "nur" draußen Angst oder auch im Haus? Gab es einen Auslöser, dass es wieder schlimmer wurde?
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
ehem User

Re: Angst beim Hund, hat jemand Erfahrung?

Beitrag von ehem User »

Mini Aussi, 2,5 als er kam,
hat Angst vor Geräuschen(da reicht ein Tür schließen, ein klappern irgendwo), lautes Stimmengwirr (z.B Teenies die sich beim radfahren unterhalten)
Er macht sich klein, Hintern auf die Erde und will am liebsten mit aller macht nach hause ziehen.
was wir machen? wir haben verschiedenes versucht: beruhigen, engaschig clickern, sogar irnorieren, aber bisher hatte nichts irgendeinen Erfolg.
Bei meinem Mann ist es deutlich schlimmer als bei mir, wobei es bei mir auch schlimmer wird.
Im haus hat er weniger Angst, aber wenn da was runter fällt oder ähnliches, dann flüchteter auch. Staubsauer sind natürlich doof, da muß man sich verstecken usw.

Ich bin mir nicht sicher was genau der Auslöser war das es schlimmer geworden ist.
Vielleicht als mein mann im Wald spazieren war und unverhofft auf Ritterspiele gestoßen ist, der Hund war früher öfter bei Mittelalterfesten zu Gast und soll da angeblich immer total locker gewesen sein.

Dann hatte er letztes jahr im september nen Hormonchip bekommen, der dann ja alut hersteller gegen März seine Wirkung nachlassen sollte, zu dieser zeit wurde es glaube ich auch schlimmer. Richtig schlimm ist es aber erst die letzten Wochen geworden.
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Berry
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Re: Angst beim Hund, hat jemand Erfahrung?

Beitrag von Berry »

Unsere Hündin (Collie-Mix, 5 Jahre) ist auch sehr ängstlich. Wir haben einen Truppenübungsplatz in der Nähe und wenn da Manöver sind, war sie völlig fertig. Oder auch bei Gewitter. Das wurde immer schlimmer, zum Schluss ist sie nur noch sabbernd unter dem Tisch gelegen und hat gezittert. Raus lassen ging nur mit Leine, weil sie sonst sofort weg gelaufen ist. Ich habe es mit einen Pheromon-Halsband und Pheromon-Spray probiert, hat nichts geholfen. Ignorieren, schimpfen, trösten, ablenken, alles kein Erfolg.
Dann habe ich eine THP geholt, die hat sie homöopathisch behandelt. Sie hat Globuli bekommen, die die THP genau für sie rausgesucht hat. Seitdem ist es viel besser. Sie hat zwar noch Angst und läuft nervös hin und her, aber sie sabbert nicht mehr und läuft auch nicht mehr weg. Vorgestern bin ich beim Ausreiten in ein Gewitter gekommen, es hat gedonnert wie blöd und ich hab mich tief im Wald untergestellt. Meine größte Angst war, dass der Hund wegläuft und ich ihn nicht wieder finde, aber sie ist ganz brav neben dem Pferd sitzen geblieben.
An manchen Tagen ist es schlimmer, da hat sie Angst, hört nicht, läuft geduckt rum. Woran das liegt, haben wir noch nicht raus, evtl. hört sie Schießlärm, den wir gar nicht mehr wahrnehmen oder sowas, aber das ist nur noch ganz selten.
Wenn es wieder schlimmer werden sollte, möchte ich ein Thundershirt probieren, das soll sehr gut helfen.
Ursprünglich eigenen Sinn lass dir nicht rauben! Woran die Menge glaubt, ist leicht zu glauben.
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Wallinka
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Re: Angst beim Hund, hat jemand Erfahrung?

Beitrag von Wallinka »

Geräuschangst ist ein schwieriges Thema, soweit ich weiß, ist das bei den Hütehunden irgendwo auch genetisch mit drin. Ich würd auf alle Fälle versuchen, mit Bachblüten/ev Homöopathie zu unterstützen, dann versuchen rauszufinden, welche Geräusche am furchterregendsten sind und dann mit gaaaaanz viel Geduld versuchen zu desensibilisieren.
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Calicion
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Re: Angst beim Hund, hat jemand Erfahrung?

Beitrag von Calicion »

Hallo Pigeldi,

so richtig helfen kann ich dir mit dem Problem nicht - es ist die Frage, ob du die passende Trainerin hast?

Ich stelle die Frage jetzt mal so in den Raum, da ich momentan auch mit meinem Hund ein wenig "rummache".

Er ist ein wahrer Schatz, wirklich superlieb - hat aber, ein paar geringe Probleme.
Da ich ihn gerne mit zum Ausreiten nehmen möchte brauche ich da Hilfe.....für ottonormal würden meine "Erziehungsfähigkeiten" ausreichen.

Bei Trainer Nr. 1 - wäre alles wie gehabt (ist mein 2. Hund) gelaufen.
Schleppleinentrainig.....Impulskontrolle........usw.

Ich fand die gut.....aber es haben mir ein paar Kleinigkeiten nicht gefallen...

Trainer Nr. 2 ist jetzt total anders.....und mir sind ein paar Schuppen von den Augen gefallen....

Der Hund, das unbekannte Wesen!!!

Oh mein Gott! Ich hab echt keine Ahnung von Hunden :-?

Während ich ganz OK "im lesen" meiner Pferde bin- war der Hund für mich irgendwie mein Begleiter, der, der sich um mich herum organisiert hat (mehr oder weniger :pfeif: ), der, in den ich alles mögliche hineininterpretiert habe, ohne mir eigentlich die Mühe zu machen wirklich zu gucken und ohne mir die Frage zu stellen: Warum macht er gerade jetzt das, was er da gerade macht????

Trainer Nr. 2 erklärt alles.
Von:
warum sich der Hund gerade JETZT kratzt und was sich daraus für eine Konsequenz ergibt - bis dahin, dass dieses und jenes Verhalten superniedlich aussieht, aber nicht ist!

Mein Hund spricht sehr gut auf ihre Art des Trainings an - weswegen ich diese doch sehr strikte Art weiterverfolgen möchte, da ich den Eindruck habe, dass sich der Hund verstanden und dadurch sicher fühlt - wobei er da nicht unbedingt zufrieden ist, denn Frauchen lernt zu verstehen und setzt gezielt Grenzen, wo vorher bestenfalls Gummi war und das findet er gelegentlich doof :teehee:

Was ich dir raten möchte wäre, dass du dir evtl noch ein paar andere Trainer ansiehst - manche können zwar supergut erziehen, dass Hund funktioniert, aber nicht alle sehen, was der Hund eigentlich wirklich braucht.
Mein Schimmelchen-TB
Vom Hoffen auf bessere Zeiten
Die Keinfriesen

Wir ändern die Anforderung von "reiten" in "bewegen" und erteilen einen neuen Entwicklungsauftrag :breitgrins:
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Berry
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Re: Angst beim Hund, hat jemand Erfahrung?

Beitrag von Berry »

Ach ja, bei einer Trainerin waren wir auch. Bei einer, die von Gudrun Feltmann ausgebildet ist. Da ging es mir auch so ähnlich, dass ich völlig überrascht war, warum der Hund grade macht, was er macht :-D Und was man so im Umgang alles "falsch" macht, ohne drüber nachzudenken. Ich habe vorher mit Frau Feltmann telefoniert (ist hier in der Nähe) und ihr das Problem geschildert, die hat gemeint, da kann man sehr viel tun mit dem richtigen Training. Sie hat mir dann eine Trainerin, die von ihr ausgebildet ist, rausgesucht. Leider war der Hund beim Training überhaupt nicht ängstlich. Sie war voll bei der Sache, hat prima mitgemacht und man hat von Ängstlichkeit nichts bemerkt. Das Training war 25 km weg, da war nichts vom Schießlärm zu hören. Die Trainerin wäre auch zu uns gekommen, aber man weiß vorher nicht, wann geschossen wird, wir konnten also keinen Termin machen, wo sich der Hund dann auch wirklich fürchtet. Ich bin froh, dass es mit der Homöopathie so gut geklappt hat!
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ehem User

Re: Angst beim Hund, hat jemand Erfahrung?

Beitrag von ehem User »

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!
Ich bin halt noch Hunde-Neuling, das vereinfacht das Ganze natürlich nicht.
An die THP hatte ich auch schon gedacht, ich denke das werde ich in jedem Fall machen.

Uns nen anderen Trainer drauf gucken lassen ist sicher auch nicht verkehrt.
Im Training ist er bis jetzt auch immer total klasse gewesen, auch beim kind-Hund Workshop, da ist er immer der Ober-Streber und macht alles richtig, im Alltag ist das halt was ganz anderes.
Wallinka
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Re: Angst beim Hund, hat jemand Erfahrung?

Beitrag von Wallinka »

Dann wäre es vielleicht sinnvoll, sich nach einem Trainer umzuschauen, der im häuslichen Umfeld trainiert.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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Nelchen
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Re: Angst beim Hund, hat jemand Erfahrung?

Beitrag von Nelchen »

Ich habe nicht alles gelesen und vielleicht wurde es schon erwähnt, dann sorry fürs nochmal erwähnen.
Lass unbedingt mal die Schilddrüsenhormone bestimmen. Muss man extra erwähnen, dass man die haben will, weil das Hormon, was in einer normalen Blutuntersuchung bestimmt wird, weniger aussagefähig ist.
Ich hatte mehrere sehr ängstliche Hunde in meiner Kundschaft, bei denen sich im Nachhinein eine Schilddrüsenüberfunktion oder Nierenstörung herausgestellt hatte. Nachdem die richtig eingestellt waren, waren sie wie verwandelt. (und nicht mehr meine Kunden ;-) )
LG Katrin

Ein Tänzer scheint nur denen verrückt, die die Musik nicht hören.
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