Benötige bitte euren Rat...
Verfasst: Di 22. Jul 2014, 22:19
Bin seit einiger Zeit ein wenig rat- und hilflos und hoffe ein Austausch mit euch lässt mich die Dinge wieder etwas klarer sehen. Mittlerweile bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher ob mein Weg für mein Pony und mich überhaupt der richtige ist. Ich würde mich freuen wenn ihr absolut ohne Bedenken eure Meinung schreibt, momentan drehe ich mich nur noch im Kreis. Falls der Text nicht viel zu lang wird und ihn überhaupt jemand von euch liest...
Ich fange einfach mal an:
Ich habe mir meinen ganz großen Traum erfüllt und ein eigenes Pony gekauft. Einen Haflingerwallach, spät angeritten, dann immer wieder für mehrere Monate pausiert, da überbaut. Sechsjährig habe ich ihn gekauft, gebisslos angeritten, sicher longiert, insgesamt wenig gearbeitet aufgrund gesundheitlicher Probleme der Vorbesitzerin.
Mein ursprünglicher Wunsch war ein Pony zum Spaß haben, zum Ausreiten, lieb haben, Quatschkram, eventuell den ein- oder anderen Wanderritt und möglichst ohne die ganzen unschönen Szenen aus dem Schulunterricht. Unsere Beziehung ist von meiner Seite recht unsicher gestartet, Keshia hat mir in den ersten Wochen geholfen und wir wurden, würde ich behaupten, ein ganz gutes Team. Nach zwei Monaten habe ich eine Reitlehrerin zur weiteren Ausbildung dazu geholt.
Desto mehr ich gelesen habe, desto sicherer wurde ich, dass er wirklich gut und schonend ausgebildet werden soll. Gut gymnastiziert, damit er mich gesund tragen kann. Meine Reitlehrerin nahm ihn also im Februar in Beritt, zweimal pro Woche, einmal hatte ich Reitunterricht. Mein Pony war nicht begeistert, diskutierte gerne, Spaß haben wir seither eigentlich nie auf dem Platz sondern nur draußen im Gelände.
Er hat sich in diesen Monaten wirklich gut gemacht, läuft seit- und rückwärts, ist respektvoller im Umgang geworden, gleichzeitig habe ich aber das Gefühl, dass das Ganze immer mehr kippt. Beim Beritt schaue ich mittlerweile immer zu und da wird schon ordentlich gearbeitet. Pony wirkt genervt, geht gegen den Schenkel, gegen die Hand, im Endeffekt sehe ich jetzt genau die Szenen die ich ursprünglich vermeiden wollte. Schonende Ausbildung stelle ich mir anders vor. Auf der anderen Seite ist es mir auch klar, dass er sich natürlich nach Möglichkeit so einfach wie möglich macht und er bei meiner Reitlehrerin auf Granit stößt.
Mittlerweile habe ich den Beritt auf einmal pro Woche reduziert, einmal habe ich Reitunterricht, die Motivation bei der Platzarbeit fehlt ihm völlig. Eigentlich habe ich den Eindruck, dass er auf feinere Hilfen mehr und mehr abstumpft. Irgendwie hat sich auch unsere Beziehung verändert, er kommt zwar noch schmusen, dieses unbeschwerte in unserer Beziehung ist aber irgendwie zunichte.
Ausritte wurden nach und nach seltener, zwei Tage fallen sowieso weg, dann möchte ich noch mit ihm üben, wenn ich dann mit ihm draußen bin kann ich nicht mehr wirklich abschalten. Mir kommen ständig Gedanken wie "benutzt er die Hinterhand?", "ist die Kopfhaltung so in Ordnung?", "geht er einigermaßen über den Rücken?". Ich hoffe ihr versteht was ich meine, irgendwie ist dieses zwanglose weg. Im Moment komme ich mir mehr wie der Fitnesstrainer meines Ponys vor als der Besitzer. Wenn ich jeden Tag reite denke ich mir ich muss dringend BA machen. Auch wenn er daran nicht wirklich Spaß hat, ich nicht wirklich Ahnung habe und mir beim longieren völlig dämlich vorkomme. Klar macht er was ich will, aber er hat keinen Spaß daran.
Habe mir schon überlegt einen anderen Reitlehrer zu suchen, wirklich etwas vernünftiges gefunden habe ich aber noch nicht. Entweder es wird auf Tuniererfolge abgezielt, die Reitlehrer kommen nicht wegen einer Person, haben nur alle zwei Wochen Zeit, etc. Ob ein Reitlehrerwechsel mein eigentliches Problem ändert weiß ich nicht. Meine Reitlehrerin ist eine ganz liebe, vom alten Schlag, etwas unkonventionell.
Die Tochter meiner SB meint der Weg sollte das Ziel sein. Sehe ich ganz genauso. Nur wenn mein Pony keinen Spaß an Platzarbeit hat, wie soll er denn dann eine vernünftige Grundausbildung erhalten und gleichzeitig noch schön dabei aussehen? Ich bin ganz ehrlich, so wie mein Pony draußen läuft, so ist er für mich perfekt. Er hat ordentlich go, ist sicher, hört in 95% der Fälle gut zu und ist immer händelbar. Auf dem Platz ist er dagegen eine richtige Schlaftablette, ich muss ihn mit der Gerte aufwecken, bin ständig am treiben, er zieht gegen den Zügel, ich gebe nicht nach, es ist ein einziger Krampf. Nach etwa 20 Minuten gibt er dann nach, macht sich rund, wird aber nochmal zäher und Leichtigkeit stelle ich mir auch anders vor. Ich weiß es wirklich nicht. Mir ist klar, dass ein Pferd in der Ausbildung noch unrund ist, die Hilfen deutlicher sein müssen. Aber ob das so richtig ist?
Ganz ehrlich, am liebsten würde ich den Unterricht und den Beritt erstmal pausieren, viel mit ihm raus gehen und dann schauen ob wir mit regelmäßigen Unterricht, vielleicht einmal pro Woche besser hinkommen. Gleichzeitig habe ich aber furchtbare Angst ihm dadurch gesundheitlich zu schaden. Ich möchte ja trotzdem mit ihm ins Gelände und ihn nicht durch mein Geradeausgehoppel kaputt machen.
Seit ich mein eigenes Pony habe stecke ich in einem Teufelskreis. Auf der einen Seite möchte ich einfach nur ein Geländepony, auf der anderen Seite weiß ich, dass ich ihm dadurch schade. So wie er sich beim Beritt aber sträubt bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher ob es wirklich so schlimm ist... Vielleicht möchte ich es uns auch einfach unbewusst nur einfacher machen, ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass ich Unmengen an Geld in ihn stecke und er dadurch definitv nicht glücklicher geworden ist. Vielleicht ist das Leben als Reitpferd aber auch so. Dreimal die Woche Arbeit und viermal Spaß. Wenn ich denn mal abschalten könnte...
Wie bekommen es andere Leute hin, dass ihre Pferde willig alle möglichen anstrengenden Lektionen abspulen. Mein Pony kann ich normalerweise wunderbar über Stimmlob ködern. Bei der dressurmäßigen Arbeit bekommen wir es aber irgendwie nicht übertragen. Gut er geht jetzt bei mir rückwärts, bei meiner Reitlehrerin weigert er sich immer mal wieder vehement, eine schöne Rückenlinie konnte ich ihm so aber noch nicht beibringen. Das muss man erreiten und das Pony muss auch verstehen was der Reiter möchte.
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich mal so etwas schreiben würde. Ursprünglich war ich so glücklich mit ihm, egal was er mir gegeben hat. Und jetzt denke ich nur noch über seine Kopfhaltung nach. Das kann es doch nicht sein? Wie gesagt es läuft eigentlich nichts wirklich schief, er begrüßt mich, ist im Gelände absolut verlässlich, geht mit mir überall hin und kommt auch zum schmusen. Ich habe einfach ein furchtbar ungutes Gefühl, ich habe die Verantwortung für ihn und möchte das er gesund bleibt und ganz alt wird. Dafür möchte ich alles tun, er hat einen Lebensplatz bei mir und er wird mich nur noch mit den Hufen nach oben verlassen.
Falls irgendwer diesen wirren Text verstanden hat, würde ich mich sehr über Meinungen freuen.
Ich fange einfach mal an:
Ich habe mir meinen ganz großen Traum erfüllt und ein eigenes Pony gekauft. Einen Haflingerwallach, spät angeritten, dann immer wieder für mehrere Monate pausiert, da überbaut. Sechsjährig habe ich ihn gekauft, gebisslos angeritten, sicher longiert, insgesamt wenig gearbeitet aufgrund gesundheitlicher Probleme der Vorbesitzerin.
Mein ursprünglicher Wunsch war ein Pony zum Spaß haben, zum Ausreiten, lieb haben, Quatschkram, eventuell den ein- oder anderen Wanderritt und möglichst ohne die ganzen unschönen Szenen aus dem Schulunterricht. Unsere Beziehung ist von meiner Seite recht unsicher gestartet, Keshia hat mir in den ersten Wochen geholfen und wir wurden, würde ich behaupten, ein ganz gutes Team. Nach zwei Monaten habe ich eine Reitlehrerin zur weiteren Ausbildung dazu geholt.
Desto mehr ich gelesen habe, desto sicherer wurde ich, dass er wirklich gut und schonend ausgebildet werden soll. Gut gymnastiziert, damit er mich gesund tragen kann. Meine Reitlehrerin nahm ihn also im Februar in Beritt, zweimal pro Woche, einmal hatte ich Reitunterricht. Mein Pony war nicht begeistert, diskutierte gerne, Spaß haben wir seither eigentlich nie auf dem Platz sondern nur draußen im Gelände.
Er hat sich in diesen Monaten wirklich gut gemacht, läuft seit- und rückwärts, ist respektvoller im Umgang geworden, gleichzeitig habe ich aber das Gefühl, dass das Ganze immer mehr kippt. Beim Beritt schaue ich mittlerweile immer zu und da wird schon ordentlich gearbeitet. Pony wirkt genervt, geht gegen den Schenkel, gegen die Hand, im Endeffekt sehe ich jetzt genau die Szenen die ich ursprünglich vermeiden wollte. Schonende Ausbildung stelle ich mir anders vor. Auf der anderen Seite ist es mir auch klar, dass er sich natürlich nach Möglichkeit so einfach wie möglich macht und er bei meiner Reitlehrerin auf Granit stößt.
Mittlerweile habe ich den Beritt auf einmal pro Woche reduziert, einmal habe ich Reitunterricht, die Motivation bei der Platzarbeit fehlt ihm völlig. Eigentlich habe ich den Eindruck, dass er auf feinere Hilfen mehr und mehr abstumpft. Irgendwie hat sich auch unsere Beziehung verändert, er kommt zwar noch schmusen, dieses unbeschwerte in unserer Beziehung ist aber irgendwie zunichte.
Ausritte wurden nach und nach seltener, zwei Tage fallen sowieso weg, dann möchte ich noch mit ihm üben, wenn ich dann mit ihm draußen bin kann ich nicht mehr wirklich abschalten. Mir kommen ständig Gedanken wie "benutzt er die Hinterhand?", "ist die Kopfhaltung so in Ordnung?", "geht er einigermaßen über den Rücken?". Ich hoffe ihr versteht was ich meine, irgendwie ist dieses zwanglose weg. Im Moment komme ich mir mehr wie der Fitnesstrainer meines Ponys vor als der Besitzer. Wenn ich jeden Tag reite denke ich mir ich muss dringend BA machen. Auch wenn er daran nicht wirklich Spaß hat, ich nicht wirklich Ahnung habe und mir beim longieren völlig dämlich vorkomme. Klar macht er was ich will, aber er hat keinen Spaß daran.
Habe mir schon überlegt einen anderen Reitlehrer zu suchen, wirklich etwas vernünftiges gefunden habe ich aber noch nicht. Entweder es wird auf Tuniererfolge abgezielt, die Reitlehrer kommen nicht wegen einer Person, haben nur alle zwei Wochen Zeit, etc. Ob ein Reitlehrerwechsel mein eigentliches Problem ändert weiß ich nicht. Meine Reitlehrerin ist eine ganz liebe, vom alten Schlag, etwas unkonventionell.
Die Tochter meiner SB meint der Weg sollte das Ziel sein. Sehe ich ganz genauso. Nur wenn mein Pony keinen Spaß an Platzarbeit hat, wie soll er denn dann eine vernünftige Grundausbildung erhalten und gleichzeitig noch schön dabei aussehen? Ich bin ganz ehrlich, so wie mein Pony draußen läuft, so ist er für mich perfekt. Er hat ordentlich go, ist sicher, hört in 95% der Fälle gut zu und ist immer händelbar. Auf dem Platz ist er dagegen eine richtige Schlaftablette, ich muss ihn mit der Gerte aufwecken, bin ständig am treiben, er zieht gegen den Zügel, ich gebe nicht nach, es ist ein einziger Krampf. Nach etwa 20 Minuten gibt er dann nach, macht sich rund, wird aber nochmal zäher und Leichtigkeit stelle ich mir auch anders vor. Ich weiß es wirklich nicht. Mir ist klar, dass ein Pferd in der Ausbildung noch unrund ist, die Hilfen deutlicher sein müssen. Aber ob das so richtig ist?
Ganz ehrlich, am liebsten würde ich den Unterricht und den Beritt erstmal pausieren, viel mit ihm raus gehen und dann schauen ob wir mit regelmäßigen Unterricht, vielleicht einmal pro Woche besser hinkommen. Gleichzeitig habe ich aber furchtbare Angst ihm dadurch gesundheitlich zu schaden. Ich möchte ja trotzdem mit ihm ins Gelände und ihn nicht durch mein Geradeausgehoppel kaputt machen.
Seit ich mein eigenes Pony habe stecke ich in einem Teufelskreis. Auf der einen Seite möchte ich einfach nur ein Geländepony, auf der anderen Seite weiß ich, dass ich ihm dadurch schade. So wie er sich beim Beritt aber sträubt bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher ob es wirklich so schlimm ist... Vielleicht möchte ich es uns auch einfach unbewusst nur einfacher machen, ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass ich Unmengen an Geld in ihn stecke und er dadurch definitv nicht glücklicher geworden ist. Vielleicht ist das Leben als Reitpferd aber auch so. Dreimal die Woche Arbeit und viermal Spaß. Wenn ich denn mal abschalten könnte...
Wie bekommen es andere Leute hin, dass ihre Pferde willig alle möglichen anstrengenden Lektionen abspulen. Mein Pony kann ich normalerweise wunderbar über Stimmlob ködern. Bei der dressurmäßigen Arbeit bekommen wir es aber irgendwie nicht übertragen. Gut er geht jetzt bei mir rückwärts, bei meiner Reitlehrerin weigert er sich immer mal wieder vehement, eine schöne Rückenlinie konnte ich ihm so aber noch nicht beibringen. Das muss man erreiten und das Pony muss auch verstehen was der Reiter möchte.
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich mal so etwas schreiben würde. Ursprünglich war ich so glücklich mit ihm, egal was er mir gegeben hat. Und jetzt denke ich nur noch über seine Kopfhaltung nach. Das kann es doch nicht sein? Wie gesagt es läuft eigentlich nichts wirklich schief, er begrüßt mich, ist im Gelände absolut verlässlich, geht mit mir überall hin und kommt auch zum schmusen. Ich habe einfach ein furchtbar ungutes Gefühl, ich habe die Verantwortung für ihn und möchte das er gesund bleibt und ganz alt wird. Dafür möchte ich alles tun, er hat einen Lebensplatz bei mir und er wird mich nur noch mit den Hufen nach oben verlassen.
Falls irgendwer diesen wirren Text verstanden hat, würde ich mich sehr über Meinungen freuen.