Es ausnahmsweise nicht um die Spanier Sondern um Araber-Berber aus Belgien. Belgien ist ja ein EU-Land, gibt es da etwas, was ich beachten muss?
Ich hab etwas von einem amtstierärztlichen Gesundheitsgutachten gelesen, muss das wirklich sein? Oder irgendwie so etwas wie Hänger desinfizieren? Zoll? Sorry, ich bin wirklich ahnungslos...
Du brauchst eine veterenärbehördliche Gesundheitsbescheinigung aus dem Herkunftsland des Pferdes (da geht es vor allem darum, das Einschleppen von ansteckenden Krankheiten zu verhindern), die ein halbes Jahr aufgehoben werden soll. Die wird nur gesichtet, wenn es in der Richtung etwas geben sollte innerhalb der Frist. Sie muss innerhalb 72 Stunden vor dem Transport ausgestellt werden, also aktuell sein. Kann man gleich zusammen mit der AKU machen. Zudem brauchst Du einen gültigen Equidenpass für den Transport, mit dem das Pferd identifiziert werden kann. Beides muss auf dem Transport mitgeführt werden. Mehr ist innerhalb der EU nicht zu beachten, wenn Du das Pferd selbst importierst/abholst. Gewerbliche Transporteure haben einige Auflagen mehr. Zollrechtlich ist nichts zu beachten und auch nicht anzummelden. Da Impfungen der Pferde in Deutschland nicht vorgeschrieben sind, brauchst Du auch nicht bei einem importierten Pferd einen Impfschutz nachweisen.
Auch das Verbraucherrecht gilt EU-weit. Allerdings ist es noch umständlicher sein Recht im Ausland einzuklagen, wenn sich nachträglich herausstellt, dass das Pferd Mängel hat, die dazu berechtigen, das Pferd zurückzugeben und der Verkäufer sich quer stellt. Besonders, wenn die AKU von einem TA gemacht wurde, der einem nicht bekannt ist, ist das immer so eine Sache. Gibt ja ziemlich wilde Geschichten mit Pferden z.B. von holländischen Pferdehändlern. Zudem ist es ganz wichtig auf dem Kaufvertrag zu vermerken, dass es sich um ein Reitpferd handelt, damit die Gebrauchseigenschaften auch klar sind. Wird es als Beistellpferd gekauft, hat man noch schlechtere Karten. Sinnvoll ist es auch ein Rückgaberecht im Kaufvertrag zu fixieren, auch wenn es nach den EU-Bestimmungen nicht zwingend notwendig ist, da es auch gesetzliche Regelungen dafür gibt. Wenn man aber eine direkte Vereinbarung trifft, unter welchen Umständen es zurück gegeben werden kann, die z.B. das Gesetz nicht umfasst (z.B. bocken, steigen, gefährlich, unverträglich in der Herde, Mängel, die man nicht haben will, die aber die Gebrauchseigenschaft nicht mindern usw.), erspart man sich meist eine Menge Ärger.
LG Hina
Zuletzt geändert von Hina_DK am Fr 1. Jun 2012, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.
Das kann einem auch in Deutschland passieren, sogar wenn man vor Gericht Recht bekommt. Aber natürlich ist es im Ausland dann noch schwieriger. Da würde ich nur von einem bekannten Züchter kaufen, eher nicht von privat und schon gar nicht von einem Händler.
Danke schon einmal für eure Antworten!
Es ist ein sehr bekannter und etablierter Züchter. Araber-Berber sind ja in Deutschland auch eher selten.. Mir geht es hier wirklich erstmal eher um formelle Dinge.
Ein amtstierärztliches Gesundheitsgutachten muss also her. Das wird nicht über 100€ kosten, oder?
Also kein Zoll, sicher? (Nicht dass mir nachher noch das Schmuggeln vorgeworfen wird, das könnte dann nämlich teuer werden.)
Innerhalb der EU gibt es keine Zölle, soweit ich das verstanden habe. Also ferier Verkehr von Waren, geld und Dienstleistungen... Nunja, Sozi Leistungskurs, aber nachm Abi vergisst man so schnell soooo viel
Was ich auf jeden Fall noch erfragen würde, ob Belgien einen Transportbefähigungsnachweis verlangt. In Deutschland braucht man diesen als privater Pferdehalter nicht, aber andere EU Staaten haben die Richtlinie aus Brüssel evtl. anders ausgelegt und da andere Bestimmungen. Wir haben zwar EU und bekommen alle die gleichen Richtlinien die Auslegung liegt aber bei den einzelnen Mitgliedsstaaten. Wenn du nachfragst/ nachforschst würde ich auch noch fragen wie der Transporter im jeweiligen Land ausgestattet sein muß, das ist nämlich auch sehr unterschiedlich.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren(Sir Winston Churchill)
Danke, Schattenstern, dann hat doch das Abi mal was gebracht
Und Schnucke, das ist eine gute Info! Klar sind diese Bestimmungen für "Vieh"transporte total wichtig, aber wenn man doch nur sein Pferdchen holen will, kann das schon ein bisschen nerven. v.a. wenn es nur so 8km durchs Ausland geht...
Einen Transportbefähigungsnachweis braucht man in der EU als reiner Hobby-Pferdebesitzer nicht. In Belgien braucht man den Kurs und den Befähigungsnachweis auch nur machen, wenn man kommerziell Tiere transportiert. Sowie man aber in irgendeiner Art und Weise beruflich mit Pferden zu tun hat, ob als Spediteur, TA, Reitlehrer, kleiner Züchter, Pensionsstallbesitzer oder sonst was, gilt diese Hobby-Ausnahme nicht mehr, auch wenn es das eigene private Pferd sein soll. Es wird also nicht von jedem Pferdebesitzer, der mal eben sein Pferd zum TA fahren oder zum Turnier will, verlangt, dass er den Befähigungsnachweis macht. Man muss aber auf jeden Fall nachweisen können, dass es das eigene Pferd ist, das man da selbst transportiert. Das heißt ohne Equidenpass gehts nicht. Das Pferd muss selbstverständlich auch gechipt sein aber in Belgien bekommt man denn Pass auch gar nicht ohne den Chip. Das aber alles nur, wenn man selbst fährt. Sowie man jemanden damit beauftragt, muss der Befähigungsnachweis erbracht werden, wenn der Transport über 65 km oder über die Grenze geht.
Sondern um Araber-Berber aus Belgien. Belgien ist ja ein EU-Land, gibt es da etwas, was ich beachten muss?
