Die Macht des Clickerns
Verfasst: Fr 4. Jul 2014, 12:35
Ich wollt einfach mal einen kleinen Bericht hier lassen, weil ich die Entwicklung so toll fand:
Mein Freund (M.) hat seit einem knappen Jahr eine Reitbeteiligung an einem Hackney, Hugo.
Hugo war schon belgischer Meister im Showfahren (mit Strampeln und allen Finessen was Ausrüstung dafür angeht) und stand, bevor er zu seiner jetzigen Besitzerin kam, bei einem Händler, wo er schlecht ernährt und schlecht behandelt wurde.
Kurz nachdem Hugo auf dem Hof war, wurde M. seine RB.
Zu dem Zeitpunkt war Hugo totenbrav - von außen gesehen. Ich denke, es war erlernte Hilflosigkeit. Wenn er nicht wusste, was man wollte, blieb er stocksteif stehen und machte NICHTS mehr, nur die Augen rollten noch.
Da der Sattel nicht passte und die Neubeschaffung seitens Besi wohl schwierig war (und immer noch ist) gab's das erste halbe Jahr nur Bodenarbeit, zumal Pferd muskulär auch ziemlich runter war (bedingt durch den Futterzustand).
Nach und nach wurde Hugo wieder runder und nahm zu, und dadurch bedingt und durch die Clickerei "erwachte" er plötzlich - und wurde prompt viel schwieriger, als er vorher war.
Denn er hatte vor allem Angst. Ein vorbeilaufender Hund, eine sich leicht bewegende Dualgasse, ein Mensch, der in die Hände klatscht, ein sich abrupt bewegender Mensch, ein Regenschirm - alles löste regelrechte Panik aus. Bei einem Spaziergang riss er sich - trotz sehr ruhiger Begleitung in Form von zwei Pferden - los und galoppierte Minutenlang über ein Feld, in riesigen Kreisen.
Überhaupt war seine Reaktion auf alles Unbekannte, Gruselige erstmal Flucht.
Er war enorm Kopfscheu, schon Halfter aufziehen musste bedächtig ausgeführt werden, jede Bewegung zu ihm hin mit Bedacht getan.
Er hatte extremen Sattelzwang, gurtete man normal an "grunzte" er und ging in die Knie (Rücken war ok, es war wirklich nur die Angst vorm Schmerz!).
Nach inzwischen fast einem Jahr hat sich dieses Pferd komplett "gedreht".
Wir üben derzeit am berittenen Kampf, mit lautem Schwertgeklirr etc., M. reitet in Rüstung, die echt komisch aussehen muss für ein Pferd, er kann allein mit Hugo ausreiten, Spazierengehen ist total entspannt, berittenes Bogenschießen hat er von vornherein problemlos mitgemacht.
Letztens ist eine Plane direkt auf ihn zugeflogen, und er hat nur mal kurz eine Augenbraue gelüpft und nichts gemacht obwohl die die Plane dann um seine Beine wickelte.
Und gestern war irgendwo ein Schlüsselerlebnis, seitdem ich sage: Dieses Pferd hat sich wirklich verändert.
Zum einen ist M. beim Abbau mit allen Dualgassen zu Hugo gegangen, der frei stand, und hat ihn damit berührt, beworfen, an ihm lang gedrängelt (da stand noch ein gewisser Schecke im Weg ) - kein Problem.
Wir hatten ein neues Spielzeug in Form einer großen,roten Fahne die bei schneller Bewegung recht laut knattert - er konnte sie problemlos aus dem Sattel aufnehmen, und innerhalb von 5 Minuten die Fahne im Schritt und Trab rund um Hugo schwenken und ihm im Stand die Fahne übers Gesicht legen - und hatte ein ganz entspanntes Pferd dabei.
Und nach dem Rausbringen auf die Koppel standen wir außerhalb der Koppel und warteten, dass ein anderes Pferd aufgefressen hat und M. war langweilig und fing an, das Halfter um sich zu schwingen und damit Brennesseln zu töten. Hugo hätte meilenweit Platz gehabt - aber stattdessen ist er aktiv in Richtung von M. gegangen und hat direkt am Zaun gewartet - gibt doch bestimmt nen Keks.
Ich find's echt irre - und freu mich ungemein, denn ganz offensichtlich hat er auch eine Menge gelernt für sein Leben außerhalb der Bespaßungszeit - er ist so viel selbstbewusster, in sich ruhender geworden, und hat somit viel wengier Stress.
Mein Freund (M.) hat seit einem knappen Jahr eine Reitbeteiligung an einem Hackney, Hugo.
Hugo war schon belgischer Meister im Showfahren (mit Strampeln und allen Finessen was Ausrüstung dafür angeht) und stand, bevor er zu seiner jetzigen Besitzerin kam, bei einem Händler, wo er schlecht ernährt und schlecht behandelt wurde.
Kurz nachdem Hugo auf dem Hof war, wurde M. seine RB.
Zu dem Zeitpunkt war Hugo totenbrav - von außen gesehen. Ich denke, es war erlernte Hilflosigkeit. Wenn er nicht wusste, was man wollte, blieb er stocksteif stehen und machte NICHTS mehr, nur die Augen rollten noch.
Da der Sattel nicht passte und die Neubeschaffung seitens Besi wohl schwierig war (und immer noch ist) gab's das erste halbe Jahr nur Bodenarbeit, zumal Pferd muskulär auch ziemlich runter war (bedingt durch den Futterzustand).
Nach und nach wurde Hugo wieder runder und nahm zu, und dadurch bedingt und durch die Clickerei "erwachte" er plötzlich - und wurde prompt viel schwieriger, als er vorher war.
Denn er hatte vor allem Angst. Ein vorbeilaufender Hund, eine sich leicht bewegende Dualgasse, ein Mensch, der in die Hände klatscht, ein sich abrupt bewegender Mensch, ein Regenschirm - alles löste regelrechte Panik aus. Bei einem Spaziergang riss er sich - trotz sehr ruhiger Begleitung in Form von zwei Pferden - los und galoppierte Minutenlang über ein Feld, in riesigen Kreisen.
Überhaupt war seine Reaktion auf alles Unbekannte, Gruselige erstmal Flucht.
Er war enorm Kopfscheu, schon Halfter aufziehen musste bedächtig ausgeführt werden, jede Bewegung zu ihm hin mit Bedacht getan.
Er hatte extremen Sattelzwang, gurtete man normal an "grunzte" er und ging in die Knie (Rücken war ok, es war wirklich nur die Angst vorm Schmerz!).
Nach inzwischen fast einem Jahr hat sich dieses Pferd komplett "gedreht".
Wir üben derzeit am berittenen Kampf, mit lautem Schwertgeklirr etc., M. reitet in Rüstung, die echt komisch aussehen muss für ein Pferd, er kann allein mit Hugo ausreiten, Spazierengehen ist total entspannt, berittenes Bogenschießen hat er von vornherein problemlos mitgemacht.
Letztens ist eine Plane direkt auf ihn zugeflogen, und er hat nur mal kurz eine Augenbraue gelüpft und nichts gemacht obwohl die die Plane dann um seine Beine wickelte.
Und gestern war irgendwo ein Schlüsselerlebnis, seitdem ich sage: Dieses Pferd hat sich wirklich verändert.
Zum einen ist M. beim Abbau mit allen Dualgassen zu Hugo gegangen, der frei stand, und hat ihn damit berührt, beworfen, an ihm lang gedrängelt (da stand noch ein gewisser Schecke im Weg ) - kein Problem.
Wir hatten ein neues Spielzeug in Form einer großen,roten Fahne die bei schneller Bewegung recht laut knattert - er konnte sie problemlos aus dem Sattel aufnehmen, und innerhalb von 5 Minuten die Fahne im Schritt und Trab rund um Hugo schwenken und ihm im Stand die Fahne übers Gesicht legen - und hatte ein ganz entspanntes Pferd dabei.
Und nach dem Rausbringen auf die Koppel standen wir außerhalb der Koppel und warteten, dass ein anderes Pferd aufgefressen hat und M. war langweilig und fing an, das Halfter um sich zu schwingen und damit Brennesseln zu töten. Hugo hätte meilenweit Platz gehabt - aber stattdessen ist er aktiv in Richtung von M. gegangen und hat direkt am Zaun gewartet - gibt doch bestimmt nen Keks.
Ich find's echt irre - und freu mich ungemein, denn ganz offensichtlich hat er auch eine Menge gelernt für sein Leben außerhalb der Bespaßungszeit - er ist so viel selbstbewusster, in sich ruhender geworden, und hat somit viel wengier Stress.