Verwurmungsproblem

Moderator: Sheitana

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Mina
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Verwurmungsproblem

Beitrag von Mina »

Hallo,

meine Stute, 4 Jahre, hat im Sommer ein Wurmproblem.
Trotzdem der Paddock 4x tägl. und die Weide 1x tägl. abgeäppelt wird, hatte sie letzten und diesen Sommer einen massiven Befall mit kleinen Strongyliden. Der Rest der Herde hat das nicht.
Letztes Jahr musste sie 2 Wurmkuren bekommen, dieses Jahr brauchte sie 3! Wurmkuren (jeweils mit verschiedenem Wirkstoff) um diese Dinger los zu werden (mit Kotproben).
Außerdem juckt der Schweif/ die Hintehand und sie hat leichten Durchfall. Sie hatte sehr starken Selenmangel.
Ich schätze, das bei ihr durch die ganze Chemie so einiges durcheinander ist.

Zum Pferd: damals aus sehr schlechter Haltung übernommen und lt. Tierarzt in der Entwicklung deswegen 1 Jahr zurück.
Ansonsten sehr selbstbewusst und gut drauf. Fell und Mähne sehen sehr gut aus.

Hat jemand eine Idee, wie man dieses sommerliche Wurmproblem in den Griff bekommen kann?
Was kann man füttern, damit das Immunsystem besser in Schwung kommt?
Zur Entgiftung der Wurmkurchemie hatte ich schon mal an Mariendistelsamen gedacht.


Lg Mina
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Schnucke
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Re: Verwurmungsproblem

Beitrag von Schnucke »

Habt ihr nach den ganzen Wurmkuren bzw als sie zu Dir kam die Darmflora aufgebaut? Dazu optimale Fütterung, evtl. mal mit effektiven Mikroorganismen versuchen innerlich und bei der Stall und Weidehygiene.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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Mina
Jährling
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Re: Verwurmungsproblem

Beitrag von Mina »

Als sie zu mir kam, wurde die Darmflora aufgebaut (habe leider vergessen, was sie da bekommen hat), sie bekam da auch längere Zeit innerlich EM.
Das könnte ich auch mal wieder für sie besorgen.
Die Fütterung ist an sich gut, denke ich. Tagsüber 3x 1Std. Wiese, dazwischen viel Heu mit kurzen Fresspausen.
Außerdem Lexa Minerallfutter, Heuhäcksel und eine Handvoll Hafer für den guten Geschmack.
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Lottehüh
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Re: Verwurmungsproblem

Beitrag von Lottehüh »

Oh das hört sich ganz nach Lotti an :)

Ich muss Dir gleich sagen - vielleicht gibt es günstigere Wege - aber die gute Darmsanierung, die dann wirklich auch dir Würmer in den Griff bekommen hat, hat sowas an die 400 Euro gekostet. Wir hatten damals eine Dame von cdVet, die uns einen Plan zusammengestellt hat, ich kann das gerne mal rauskramen, wenn es Dich interessiert. Die Würmer haben wir damit gut im Griff (von ehemals 4000 Eier pro Gramm Kot auf nun ca. 50 Eier - also unter der Entwurmungsgrenze). Es war "was größeres", aber es hat sich gelohnt. Bei kleinen Srongyliden kann ich auch die Wurmkräuter von per Naturam empfehlen (die waren auch Bestandteil des Planes der cdvet Frau). Die haben bei Lotti auch immer gut die Würmer ausgetrieben, auch wenn mancher Tierarzt da nur drüber lacht.

Wegen dem Selenmangel komm ich aber auf mein momentanes Lieblingsthema zurück - die KPU. Hätte ich vor 4 Jahren von KPU gewusst, hätte ich gleich das ganze Programm gefahren. Bei KPU ist es so - vereinfacht dargestellt - dass durch die Problematik im Darm ein bestimmter Stoff fehlt, den der Organismus benötigt, um Giftstoffe auszuscheiden (die Giftstoffe werden an diesen Stoff gebunden). Da er fehlt, nimmt der Körper was anderes, was eben da ist, zum Beispiel Zink oder Selen (oder Mangan glaub auch).

Ich denke, ich habe durch die ganze Darmflora-Aufbau-Geschichte schon echt viel erreicht, aber wir haben es nie geschafft, diesen Selenmangel noch in den Griff zu bekommen, weil immer dieser eine Stoff gefehlt hat und das gleich wieder quer geschossen hat. Von daher würde ich, wenn ich jetzt mit meinem heutigen "Erfahrungsschatz" Deine Problematik höre, gleich einen KPU-Test machen (bei so vielen Wurmkuren wäre es auch kein Wunder wenn der Darm dahingehend geschädigt wäre - das ist kein Vorwurf, war bei Lotti eben auch so), und falls KPU, gleich das ganze Programm durchlaufen. Das beinhaltet ja auch eine Darmsanierung und eine Nieren-/Leberkur - was sowieso anch den ganzen Wurmkuren sinnvoll wäre. Kostet dann auch so um den Dreh. Ich habe gerade damit angefangen. Es ärgert mich ein bisschen, dass ich nicht früher darauf gekommen bin / aufmerksam gemacht wurde, dann hätte EINE große Darmsanierung vielleicht auch gereicht um das Selen auch noch in den Griff zu bekommen. Die 47 Euro für den KPU Test sind das allemal wert.

Mich würde dazu noch etwas mehr die Geschichte bzw. der Charakter Deines Pferdes interessieren. Was genau meinst Du mit "Selbstbewusst" und "gut drauf"?

Neulich hat mir eine Therapeutin erklärt, dass aus "alternativer" Sicht betrachtet Verwurmung für Depression und Todessehnsucht steht . Auf Lotti traf das zu und die Verbesserung der Wurmsituation hat auch sehr gut ihren psychischen Zustand gespiegelt.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
Mina
Jährling
Beiträge: 66
Registriert: So 14. Okt 2012, 07:24

Re: Verwurmungsproblem

Beitrag von Mina »

Vielen Dank Lottehüh für den langen Bericht.
Das hört sich sehr interessant an. Auf KPU wäre ich gar nicht gekommen.
Da werde ich mich mal schlau drüber machen.
Die Wurmkräuter von Per Naturam werde ich mir auch anschauen!

Sie ist eine große Persönlichkeit. Sie musste damals um ihr Leben kämpfen und dachte später noch, das sie gegen Vieles was der Mensch möchte,kämfen muss. Mit Bachblüten, TK und Clicker haben wir es super in den Griff bekommen.
Heute ist sie im Umgang echt toll geworden. Sie spielt mit meiner anderen Stute Hengstspiele und fetzt buckelnd durch die Gegend. Sie hat ihre Lebenfreude wieder.
Ich freue mich jeden Tag, wenn ich das sehe und wir diese schwere Hürde genommen haben :geruehrt:
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