Wie zu feste Anlehnung wieder leichter bekommen??

[Hottie]

Hallo zusammen,
mein Pferdchen wurde das letzte Jahr ausschließlich von einer Reitbeteiligung geritten. Inzwischen reite ich wieder selbst und mir ist aufgefallen, dass die Anlehnung viel fester geworden ist als vorher. Sprich ich habe deutlich mehr in der Hand. Ich fürchte mal, das Pferd ist einfach abgestumpft . Er wird gebisslos mit LG-Zaum geritten. Habt ihr Tipps für mich, wie ich die Anlehnung wieder so leicht bekommen kann wie vorher?

Leider ist sie auch ein paar Mal mit Gebiss geritten . Seitdem nimmt Pferdi das Gebiss nicht mehr freiwillig ins Maul und man muss es ihm quasi reinzwingen . Wie kann ich ihm das Gebiss wieder schmackhaft machen? Ich gebe jetzt schon immer Apfelstückchen mit ins Maul und sorge natürlich für eine entsprechend angenehme Zügelführung. Beim Reiten wehrt er sich richtig (geht dagegen), wenn man auch nur minimal zu fest wird in der Zügelführung. Es tut mir echt so leid, zu sehen, wie mein mühsam selbst ausgebildetes Pferd jetzt so auf das Gebiss reagiert . Habt ihr auch da vielleicht noch ein paar Tipps für mich?

[kolyma]

Also ich würde mal sagen, wenn du jetzt fein und weich bleibst, dann wird er sehr schnell wieder Vertrauen in deine Hand finden und die Anlehnung wird wieder weicher werden. Ich glaub nicht wirklich daran, dass Pferde dauerhaft abstumpfen können. Ich glaube nur, dass es ne gewisse Zeit braucht - das geht sicher nicht in einer oder zwei Wochen weg. Aber mit der Zeit lernt er, dass deine Hand nachgibt und er keine Angst haben braucht.
Der Druck den er ausübt soll ja nur vor Schmerz schützen. Das heißt wenn er sich gegen das Gebiss aktiv drückt, dann schmerzt es deutlich weniger, wie eine ziehende Hand. Kann man auch gut mal selbst ausprobieren.
Wenn du als nachgibst wird sein Druck automatisch weniger werden - und irgendwann ist es wieder so wie es sein soll.

Das nehmen des Gebisses kannst du clickern. Aber ich denke, wahrlich überzeugen wird ihn, wenn er die Erfahrung macht, dass ihm nix passieren wird.

[Hottie]

Danke für deine Antwort. Meinst du, das gilt auch für den LG-Zaum? Also dass die Anlehnung von alleine mit der Zeit wieder feiner wird? Er drückt ja mehr oder weniger aktiv dagegen (deswegen die feste Anlehnung), das heißt er hat ja weiterhin relativ viel Druck auf der Nase, wird das dann echt von alleine wieder besser??

[kolyma]

Danke für deine Antwort. Meinst du, das gilt auch für den LG-Zaum? Also dass die Anlehnung von alleine mit der Zeit wieder feiner wird? Er drückt ja mehr oder weniger aktiv dagegen (deswegen die feste Anlehnung), das heißt er hat ja weiterhin relativ viel Druck auf der Nase, wird das dann echt von alleine wieder besser??

Damit kenne ich mich nicht so gut aus. Aber vielleicht hilft es wenn du bei Druck sofort sehr stark nachgibst - das fühlt sich für ihn dann sicher nicht gerade angenehm an - als würde einem kurz der Stuhl weg gezogen - aber so macht er die Erfahrung, dass drauflehnen nicht gewünscht und gleichzeitig auch unangenehm ist. Das heißt, sobald er sich draufbüffelt - aktiv nachgeben und wieder annehmen.
Fürs Pferd ist dieses drauflümmeln - vor allem auf gebisslose Zäume - unglaublich bequem. Der Reiter hält sozusagen den schweren Kopf... Dadurch muss das Pferd sich nicht aktiv tragen und hat deutlich weniger Muskelaktivität. Der Druck auf der Nase ist dabei nicht sonderlich unangenehm.
Also beim drauflümmeln, vorwärts reiten - Hinterhand aktivieren und vorne Druck wegnehmen, so dass der Kopf-Hals wieder vom Pferd selbst getragen wird. Ist nervig und langwierig - aber ich denke, nur so wird es gehen.

Möglicherweise hilft auch innere Hand leicht zupfend nach oben zu führen - das ist aber nur zur Korrektur! Ich habs nicht so mit hoch zupfen... Aber ich könnte mir vorstellen, dass das hier recht effektiv sein könnte.

[Hottie]

Danke für die Tipps .
Bis vor einem Jahr bin ich immer mit LG-Zaum UND Gebiss geritten mit 2 Zügelpaaren, das hatte sich bei uns gut bewährt, denn auf die Trense hat er immer schon extrem sensibel reagiert und nur mit LG war mir zu gefährlich. Aber jetzt reagiert er ja auf die beiden Zäumungen völlig unterschiedlich. Auf den LG schmeißt er sich drauf und reagiert sehr zäh, aber bei der Trense ist er immernoch sehr empfindlich und geht notfalls dagegen oder verkriecht sich. Wenn ich jetzt aber versuche das drauf lümmeln am LG zu korrigieren, beeinflusst das ja automatisch auch etwas meine Zügelführung an der Trense mit. Das ist vermutlich nicht gut . Also ich fürchte, mit der Kombination kann ich jetzt erstmal nicht mehr gut reiten . Ich deke, ich versuche es mal nur mit Trense und gaaaaaanz vorsichtiger Zügelführung, vielleicht klappt das ja . Oder was meint ihr?

[WaldSuse]

Ich reite Dustin nicht mit LG Zaum,sondern mit Bosal,aber die Problematik ist ähnlich.Er lümmelt sich drauf.Meine RL sagt mir immer,ich soll ein Nachgeben von ihm anfordern,also Zügel annehmen,Schenkel impulsartig ran,sobald er auch nur ein Zentimeterchen nachgibt,muß ich SOFORT deutlich nachgeben.Sobald er wieder lümmelt,same procedure.Ist mühsam,aber auf die Art wird er nicht stumpf auf der Nase,lernt,daß beim Nachgeben und selber tragen von ihm ein Nachgeben von mir als Belohnung kommt.Manchmal klappts ganz gut,manchmal weniger.Wir werden es hin bekommen.
Ich hoffe,es wird bei euch auch wieder!

[Hottie]

So ich war heute nochmal mit meiner LG/Gebiss-Kombi auf dem Platz und es ging eigentlich ganz gut. Ich habe ihn eben immer wieder und wieder und wieder daran erinnert vorne leicht zu bleiben (kurze Parade, nachgeben, vorwärts treiben), das ist aufwendig und man muss sich echt darauf konzentrieren, aber ich denke, das klappt . Dauert halt vermutlich ein bisschen bis die Leichtigkeit wieder etabliert ist.
Und er hat heute (zufällig?) das Gebiss wieder freiwillig genommen , vielleicht merkt er ja auch, dass ich nicht die Rb bin, eigentlich können Pferde ja gut zwischen verschiedenen Menschen unterscheiden...

[Nelchen]

Vielleichht hilft es euch, wenn du in ein kleineres umzäumtes Terrain gehst mit ihm, und völlig ohne Anlehnung reitest. (Die kleinere Abmessung des Reitbereiches ist eher für dich, dass du ihn laufen lassen kannst und nicht gleich in Versuchung gerätst in die Zügel zu greifen, wenn er schneller werden sollte.) Mitunter muss ein Pferd, was mit viel Zügel geritten wurde seine Balance wieder neu finden.
Aber ich denke auch, dass er sich daran erinnern wird, wie das früher mal ging, wenn du nicht in den Trott verfällst nun ebenfalls mit mehr Anlehnung zu reiten.
Wie du deine Reitbeteiligung dazu bekommst weicher in der Hand zu werden,würde mir mehr Sorgen machen. Wenn sie zwischendurch wieder so reitet, wie immer, wäre das kontraproduktiv.

[Hottie]

Vielleichht hilft es euch, wenn du in ein kleineres umzäumtes Terrain gehst mit ihm, und völlig ohne Anlehnung reitest. (Die kleinere Abmessung des Reitbereiches ist eher für dich, dass du ihn laufen lassen kannst und nicht gleich in Versuchung gerätst in die Zügel zu greifen, wenn er schneller werden sollte.) Mitunter muss ein Pferd, was mit viel Zügel geritten wurde seine Balance wieder neu finden.
Aber ich denke auch, dass er sich daran erinnern wird, wie das früher mal ging, wenn du nicht in den Trott verfällst nun ebenfalls mit mehr Anlehnung zu reiten.
Wie du deine Reitbeteiligung dazu bekommst weicher in der Hand zu werden,würde mir mehr Sorgen machen. Wenn sie zwischendurch wieder so reitet, wie immer, wäre das kontraproduktiv.

Danke für deinen Tipp . Mh aber ich glaube, so ganz die Zügel wegschmeißen traue ich mich nicht (wir haben da ja noch ein kleines Losstürm-Trauma ). Ich hoffe einfach, es reicht, wenn ich mich wirklich darauf konzentriere, die Anlehnung leicht zu behalten und ihn auf keinen Fall vorne irgendwie festzuhalten und ab und zu mal länger überstreichen vielleicht. Ich habe aber auch nicht wirklich den Eindruck, dass er ernsthafte Balanceprobleme hat, er findet es bloß anstregend, den Kopf wieder selbst tragen zu müssen .
Die Reitbeteiligung reitet ihn nicht mehr. Ich bin umgezogen und so hat sich das von alleine gelöst . Und eine neue Rb will ich auch nicht, ich habe keine Lust, ständig mein Pferd Korrektur zu reiten , außerdem machts mir vermutlich eh keiner Recht . (Andererseits war es jetzt in dem Fall vermutlich schon gut so, dass er nicht ein Jahr lang gar nicht geritten worden ist.)