Katze wird alt...

Moderator: Wallinka

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kolyma
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Katze wird alt...

Beitrag von kolyma »

Mein Kater Loki erreicht dieses Jahr das zwölfte Lebensjahr. Ich habe ihn seit er ein Halbstarker war und er war nie sehr einfach. Er neigt dazu viel zu schreien und ist manchmal unergründlich ängstlich.
Aufgrund einer recht schweren Krankheit letztes Jahr und einer angeborenen Autoimmun-schwäche wirkt er mittlerweile sehr gebrechlich.
Änderungen in seinem Umfeld verkraftet er nur noch schlecht.

Vor drei Tagen war unsere dreijährige Kätzin Zuri verschwunden. Darauf hat er mit einen Nervenzusammenbruch reagiert. Er hat nur noch wie am Spieß geschrien, nicht gefressen, nicht geschlafen, was den körperlichen Zustand noch mehr geschadet hat. Er ist grade eh total dünn.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass er langsam leicht dement - besser gesagt: tatterich wird.

Die Katze ist wieder da und Kater war sofort wieder ruhig und relaxt - frisst auch wieder.

Aber sein Appetitt ist wirklich erschreckend gering. Ich würde ihn gerne etwas päppeln. Mit dem TA habe ich schon gesprochen. Er hat uns ein hochkalorisches, sehr gut schmeckendes Katzenfutter gegeben (riecht nach Leberwurst) - aber er will es nicht. Er scheint auch keinen wirklichen Hunger zu haben.

Sein Zustand ist jetzt zwar nicht lebensbedrohlich - aber man fühlt alle Knochen und sein Fell ist auch nicht mehr das was es mal war.

Aber er spielt und geht noch immer mehrmals täglich an die frische Luft. Er bringt hin und wieder auch Mäuse.

Warum ich diesen Thread eröffne ist mein Wunsch nach Austausch. Wer hat noch eine alte Katze und kann mir vielleicht Tips geben, wie ich meinem Katertier noch ein paar schöne Jahre machen kann und vor allem seine Gesundheit unterstützen - insbesondere das Körpergewicht.

Zähne, Organe und Knochen sind laut TA in bestem Zustand. Nur ist er halt zu dünn.
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Wallinka
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Re: Katze wird alt...

Beitrag von Wallinka »

Futter ein bißchen anwärmen ,damit es besser riecht (aber nicht in der Mikrowelle, da wird es gern ungleichmäßig heiß) Futter in der Pfanne anbraten, damit es eine andere Konsistenz bekommt.
Futter immer wieder in kleinen Portionen frisch anbieten- manche tatterige Katzen vergessen, dass sie mal wieder was fressen könnten.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.
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kolyma
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Re: Katze wird alt...

Beitrag von kolyma »

Ich wärme es immer im Wasserbad etwas an. Er geht, schnüffelt, maunzt und geht dann wieder weg.
Was er total gerne hat ist Hähnbrustfleisch vom Grillhähnchen. Mir ist das aber immer ein bisschen zu stark gewürzt. Wenn ich Hähnchenbrustfleisch für ihn zubereite (ungewürzt) mag er es nicht...
Er ist furchtbar schleckig.
Am liebsten ist ihm sein Trockenfutter - aber davon frisst er halt auch nicht so viel wie er eigentlich sollte.
Eigentlich bräuchte ich was, wovon er echt Speck ansetzt.
Denn sobald er kränklich wird baut er unglaublich schnell ab. Und momentan hat er eigentlich nix wovon er in der Not zehren könnte.

Aber das mit dem öfter anbieten, werde ich mal versuchen. Vielleicht vergisst er tatsächlich zu fressen.
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blex
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Re: Katze wird alt...

Beitrag von blex »

oje, das erinnert mich arg an meinen Timmy.

Kotzt er auch öfter?

Es gibt ein Rinderfettpulver, das hat viel Fett - ansonsten gibt es ja einiges an Aufbaufutter für Katzen... googel mal, da kommen einige Seiten. Von Kattovit gibts auch eine Aufbaukur.

Alles Gute deinem Süßen!
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LG
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kolyma
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Re: Katze wird alt...

Beitrag von kolyma »

Nein, erbrechen tut er kaum. Zumindest nicht in der Wohnung. Ob er das draußen tut weiß ich nicht. Er geht ja viel mit unserer Kätzin spazieren. Er schläft auch draußen auf der Terasse meiner Vermieterin.
Aber ich werd mal googlen. Schön wären evt. Leckerli die so unwiederstehlich sind, dass er sie nimmt. Er hat leider auch null Futterneid. Gut als junge Katze hatte er das auch und war dann auch ein richtig gestandener Kater ^^
Aber das Alter ist halt unerbittlich.
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ehem User

Re: Katze wird alt...

Beitrag von ehem User »

Hallo,

hast du es schon mal mit rohem Fleisch probiert? Rohes Fleisch kannst du alle Sorten geben, außer Schwein (das überträgt einen für Katzen tödlichen Virus) Du schriebst du brätst das Hähnchen an, versuch es mal mit kochen (dann immer ohne Knochen!) Oder du kaufst Babygläschen (über einen kurzen Zeitraum auch kein Problem) Fleisch pur. Gekochtes Eiweiß kannst du noch anbieten. Welches Päppelfutter hast du vom TA bekommen? Ich kenne Nutri-Cal, Calopet und Reconvales Tonikum, habe aber keine eigenen Erfahrungen damit. Mein Kater hat mit den Tricks immer noch genug Nahrung genommen (er ist nach 3 Jahren mit Diabetes und Epilepsie mit 18 Jahren an akutem Nierenversagen gestorben - so schnell, dass ich ihn nicht mal von seinen Qualen erlösen konnte - bzw. wir haben gemeinsam entschieden, dass er nun geht und er ist gegangen ...)

Mal die Zähne nachschauen lassen? Die Nierenwerte kontrollieren lassen? Wie ist sein Output? Am Futter riechen und dann weggehen ist häufig ein Zeichen von Übelkeit. Übelkeit und Appetitverlust gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Katzen mit CNI (chronische Niereninsuffizienz). Ich kann dir raten, mal folgenden Link duchzulesen: http://www.felinecrf.info/erbrechen_app ... saeure.htm hier ist alles mögliche Informative aufgelistet

Ansonsten fiele mir noch ein, Trockenfutter über Nassfutter bröseln, Nassfutter auch mal kalt vorsetzen, denn wenn er Zahnschmerzen hat, hilft dies.

Die Hauptsache ist, dass die Katze überhaupt was frisst, schon 2 Tage ohne Futter und die Kerlchen bekommen Probleme mit der Leber was dann lebensbedrohlich ist!
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WaldSuse
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Re: Katze wird alt...

Beitrag von WaldSuse »

Meine schwarze Mia-Katze ist 15 und macht sich auch so langsam auf den Weg..... :( Laut TA ist Herz und Lunge in Ordnung,sie frißt auch,ein wenig,aber regelmäßig.Und sie frißt auch rohes Fleisch.Versuche es mal zu Anfang mit Rinderhack,vielleicht nimmt er das an.Außerdem soll Katzenmilch eine richtige Kalorienbombe sei sein.Da meine alte Dame auch sehr abgemagert ist und ihr Fell strubbelig aussieht,will ich das mal probieren.Im Zweifelsfall schlecken dann die dicken Kater die Milch....Sie hat eine Wucherung oder Tumor am Kinn,es ist aber nicht der Knochen.Und unser TA meinte,so lange sie frißt und keine Schmerzen hat,machen wir nichts.Ich bin da aber nicht so überzeugt von.Mein MAnn will sie aber nicht operieren lassen,er will ihr das ersparen.Ich bin mir unsicher......
Nicht müde werden,
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kolyma
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Re: Katze wird alt...

Beitrag von kolyma »

Gesundheitlich ist er gecheckt. Er hat Nierenprobleme - diesen Harngries, den Kater gerne mal bekommen. Daher haben wir ein spezielles Futter, welches dafür sorgt, dass sich kein Harngries bildet. Seit 10 Jahren mit Erfolg!
Wir hatten als Päppelfutter vom TA Calopet.
Das Hähnchen brate ich nicht an, ich dünste es. Ich schrieb ich "bereite es zu" - das ist natürlich ziemlich ungenau ^^

Das Problem der ganzen Päppelfutter ist, dass man ein gewisse Menge füttern muss oder sollte. Das Problem ist, wenn ein Tier eh nur sehr spärlich frisst, dass man dann Probleme hat, dieses Futter in der genannten Menge ins Tier zu kriegen.

Ich habe jetzt mal ein Rekonvaleszenz Liquid bestellt, welches sehr gute Rezessionen hatte. Es soll den Appetitt anregen.
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ehem User

Re: Katze wird alt...

Beitrag von ehem User »

Also normalerweise bin ich immer eher bei dir, Piebald, wenn ich was von dir lese. Aber ausnahmsweise muss ich dir widersprechen!

Selbst kranke Katzen können gerne 22 Jahre alt werden. Mit entsprechender Behandlung und viel Freude am Leben.

Mein eigener Kater ist das beste Beispiel (der wurde zwar nur 18, aber dennoch). Andere Menschen hätten sein Verhalten aufs Alter geschoben, ich nicht. Er wurde untersucht, Diagnose gestellt, dann hab ich mich informiert - bevor ich ihn auf Anweisung des TA beinahe totgespritzt habe (ein für den schnellen Katzenstoffwechsel nicht ausgelegtes, für den langsameren Hundestoffwechsel entwickeltes Insulin) - ich sollte ohne Messen eine sehr hohe Dosis 1x am Tag spritzen ohne Futterumstellung. Ich habe sein Futter umgestellt, selbst 2x am Tag Blutzucker gemessen und ihm 3 Monate entsprechend angepasste Dosen diesen Insulins gegeben. Da die Werte nicht besser wurden, habe ich mir einen anderen TA gesucht und ein anderes Insulin genommen. Nach einem Monat benötigte mein Kater kein Fremdinsulin mehr! Im gleichen Atemzug bekam mein Kater epileptische Anfälle. Nach Ausschlussdiagnose (ein CT hätte mir ja nur Gewissheit, aber keine Hilfe gegeben), wurde dem Kater kein Medikament gegeben. Die Anfälle waren so selten, dass die Gabe des entsprechenden Medikamentes, das Nierentoxisch ist, nicht sinnvoll war. Für einen Grand Mal hatte ich ein Notfallmedikament da. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass epileptische Anfälle keine Qual sind - meine Cousine hat Epi. Er bekam mit dieser Ausschlussdiagnose ein Herzproblem aufgedeckt und ab da Herzmedikamente. In diesen 3 Jahren hat meine Katze das Barfen entdeckt und eine Vorliebe für Eintagsküken entwickelt. Er war trotz oder gerade wegen Epi Freigänger, war oft draußen und hat die Sonne genossen, auch im Winter, hat sogar wieder angefangen, mit seinem Kumpel zu spielen. Wenn ich ihn eingesperrt hätte, wäre er elendig verreckt!

Hätte ich ihn nicht medikamentös versorgt, wäre er vor dem vollen Fressnapf verhungert, weil er das Futter ohne das Fremdinsulin nicht verarbeiten konnte. Er hat 400g Nassfutter am Tag verschlungen und wurde immer dünner. Zum Schluss hat er 160g Rohfleisch pro Tag mit Genuss verputzt. Ich hätte es mir sehr einfach machen und alles das aufs Alter schieben können, er hätte kein halbes Jahr durchgehalten, und das auch noch mit Quälerei ... Er hatte noch 3 wunderbare Jahre, hätte ich ihm die nehmen sollen, nur weil er "alt" und krank war?

NEIN! Denn er hatte Lebensqualität.

Eine 12 jährige Katze ist nicht alt!

Wir wälzen Futterpläne für Pferde, bauen ihnen Racetracks und lassen Heu analysieren, machen Bodenproben, lassen Homöopathen, Orthopäden und Hufspezialisten ans Pferd. Wenn das Pferd falsch mit der Wimper zuckt, wird der TA gerufen, usw usf.

Eine 12 jährige Katze, die nicht fressen möchte, hat ein Problem, wir müssen nur herausfinden, welches!

PS: strubbeliges Fell ist oft ein Marker für Mineralstoffmangel, mein Kater hatte auch immer eher strohiges, später auch sehr schuppiges Fell. Mit dem barfen und dem entsprechenden supplementieren von Mineralien und Co ging das fast komplett weg. Wenn man mehr als 20% der Nahrung barft, sollte man supplementieren.

Sorry, hatte auch irgendwie im Kopf, du würdest das braten. Vermutlich wegen dem Brathähnchen ^^
Ich bin ehrlich, von Spezialfutter vom TA (bzgl. Harngries, Diabetes) halte ich nicht viel. Total überteuert, und völlig falsche Zusammensetzung (z.b. Diabetes Futter - mit vielen Kohlehydraten, die dann im Körper zu Zucker verwertet werden. Wenn man den BZ selbst misst, kann man richtig sehen, wie das den BZ in die Höhe treibt, statt ihn zu senken. Das ganze dann noch als Trofu und das Junkfood ist perfekt ;) )
ehem User

Re: Katze wird alt...

Beitrag von ehem User »

Du schriebst auch noch, dass dein Kater lieber sein Trofu futtert. Als Nierenkrankes Tier muss muss er besonders viel Feuchtigkeit aufnehmen, um die Nieren nicht zu überlasten. Eine grsunde Katze muss schon die 3fache Menge an Wasser trinken, wie sie Trofu isst, nur um auf den natürlichen Feuchtegehalt von 70-75% in Nafu oder barf zu kommen. In mehreren Srudien wurde aber festgestellt, dass Katzen zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, wenn sie Trofu fressen ... Der Teufelskreis beginnt ...

Sehr interessante Seite zum barfen bzw. Vor- und Nachteile Trofu gg. Nafu: www.savannahcats.de/katzenernaehrung.html
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