Ich hole den Thread mal wieder hoch, denn ich musste gerade wieder an unsere Anfänge denken.
Gestern war ein großer Tag für Ýmir und mich. Wir haben an einem organisiertem Herbstritt teilgenommen. 22 Reiter und 4 Kutschen in einem für uns unbekannten Gelände.
Meine Reitbeteiligung Eva hat uns auf meinem Senior Skyggnir begleitet. Von Skyggnir weiß ich ja, dass ihm solche Umstände (viele fremde Pferde und neues Terrain) nichts anhaben können.
Aber wie würde sich mein Youngster verhalten? In den vergangenden Monaten haben wir schon viele Ausritte absolviert, und er war immer aufmerksam und gelassen dabei. Kritische Situationen hatten wir nicht mehr. Aber mehr als vier Reiter bekomme ich normalerweise für einen Ausritt nicht zusammen. Wie würde Ýmir so eine große Gruppe erleben?
Ich setzte meine Hoffnungen in Ýmirs ruhiges Gemüt und in Skyggnir, der durch seine Zuverlässigkeit dem Youngster Halt geben sollte.
Und ich hatte Recht.
Aussteigen aus dem Anhänger? Ganz gesittet.
Umhergucken? Ja klar, aber ohne Getänzel und Gewieher (wie andere Kandidaten vor Ort).
Satteln und Aufsteigen? Wir stehen wie eine Eins (im Gegensatz zu anderen, deren Pferde von zwei Leuten festgehalten werden mussten).
Position in der Gruppe einnehmen? Kein Problem, Skyggnir vorweg, Ýmir hinter ihm, und dann störte es uns auch nicht, wenn andere an uns vorbeiritten (nicht jedes Pferd war mit seinem Platz in der Gruppe zurfrieden...)
Losreiten? Ja, alles bestens, nach ein paar Hundert Metern wurde entspannt abgeschnaubt und mit der Nase durch den Blätterwald zu seinen Hufen geschnobbert.
Erste Trabstrecke? Wir halten unsere Position, laufen entspannt am Zügel und können beobachten, wie andere Pferde losbocken.
Mittagspause: Angebunden am Balken stehen mit 5 andere Pferden in der Nähe? *Gähn* wir können dösen und hin uns wieder uns aufmerksam umgucken. Rumgetänzel kennen wir nicht.
Weiterritt? Yeah, jetzt wachen wir auf. Es geht nach Hause. Aber trotzdem alles noch gesittet. Und nach kurzer Zeit kam auch wieder totale Enstspannung auf.
Ankunft am Anhänger? Absatteln, auf Behelfspaddock bringen, wälzen, Gras knabbern. Die Welt ist in Ordnung.
Dann verladen, nach Hause fahren und sich freuen, dass es eine Extraportion Heu gibt.
Sie waren beide so cool
Und ich bin echt stolz auf Ýmir
Und viele viele
an beide Ponys, denn ich weiß schon, dass sich Skyggnirs Gelassenheit eben auch auf Ýmir überträgt.
Es lohnt sich also, am Ball zu bleiben, in kleinen Schritten an seiner Angst zu arbeiten und dann den Erfolg voll genießen zu können
. Ich merke sogar, wie ich jetzt wieder in einem größeren Bogen hinten um ihn rumschleiche. Dabei hat er noch nie seinen Huf zum drohen erhoben, im Gegensatz zu unserer Shettyjungfer neuerdings. Neue Masche von der kleinen Zicke. Seit dem ist bei mir gleich wieder ein ganz altes Kopfkino losgegangen - Huftritt, ein Andenken von meinem schweren Sturz vor über 30 Jahren. Hoffentlich kommt nicht noch mehr dazu.
.
Ich habe mich gerade neu in sie verliebt. Sorry fürs Schwärmen 
