KPU

Moderator: Sheitana

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Biggi
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KPU

Beitrag von Biggi »

Bei der Recherche habe ich gesehen, dass ganz viele hier im Forum einen KPU-Test haben machen lassen oder es zumindest wollten. Ich kann aber jetzt nicht alle Threats durchlesen, deshalb stell ich das hier mal gesondert zur Diskussion.

Bei unserm Shetty Merlin kam heute das Ergebnis des Tests zurück. Der Pyroll-Wer liegt bei 34,6 der Indikan bei 3
Das bedeutet, der Darm ist mit vergiftenden Abbauprodukten überschwemmt, Fäulnisprozesse sind meßbar.

Einige der genannten Krankheitssymptome treffen auf Merlin zu:

- Durchfall
- Kotwasser
- wiederkehrende Hufrehen
- Muskelabbau
- verhärtetes Gewebe
- schlechtes Hufhornwachstum
- Streßanfällig

Auch verschiedene Auslösefaktoren waren vorhanden:

- Heulagefütterung
- zu lange Futterkarrenzen
- sozialer Streß
- Luzernehäcksel
- zu viele Möhren
- Rübenschnitzel

Was mich verunsichert sind manche sich widersprechende Aussagen in Artikeln im Netz. da wird gesagt, man muss nur den Darm sanieren, dann geht auch die KPU weg. Andere sprechen davon, dass fast in jedem Fall der B6 und Zinkgehalt in der Nahrung nicht aussreicht und ergänzt werden muss. Wieder andere sagen, das Mangan und Magnesium auch ergänzt werden müssen. Das Untersuchungsinstitut bietet schon vor Verhandensein eines positiven Ergebnisses einen Futtermittelhersteller an. Das alles macht stutzig und nachdenklich. Hatte schon mal jemand ein negatives Ergebnis?

Da wird von Futterumstellung gesprochen und von Suplementierung. Wo habt ihr euch denn Beraten lassen? Wer hat euch was empfohlen. Wer ist serieus und wen könnt ihr empfehlen?

Ich glaube, meine Tierärztin kennt dieses Krankheitsbild gar nicht. Ich hatte es vor kurzem mal erwähnt, dass ich den Urin testen lassen wollte, da hat sie etwas unverständlich und schwammig drauf geantwortet.

Manche Hersteller warnen vor anderen, die direkt ein passendes Futtermittel parat hätten... Wenn ich so an Hufrehe denke, da werden ja auch massenhaft Futtermittel für Rehepferde angeboten, die wirklich keiner braucht. Ist das hier jetzt auch so?
Viele Grüße

Birgit

Reiten ist ganz einfach: Du sitzt drauf und brauchst fast nichts zu machen! :-D Das Probelm: Du darfst auch fast nichts machen! :mrgreen:

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ehem User

Re: KPU

Beitrag von ehem User »

Ich hab das auch erst mal googeln müssen und fand diesen Artikel hier sehr aufschlussreich:

http://www.artgerecht-tier.de/kategorie ... lurie.html

Ich glaube so ein Test könnte uns auch nicht schaden... :-?
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-Tanja-
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Re: KPU

Beitrag von -Tanja- »

Mein vierjähriger Noriker laboriert seit über einem Jahr an sehr schlechten Leberwerten herum, ist ansonsten aber klinisch komplett unauffällig. Ich finde leider auch keine Ursache. Nun habe ich auch auf KPU, den Indikan und Gewebeuebersaeuerung testen lassen, bei dem Labor in Augsburg. Der KPU liegt bei fast 70, der Indikan ist okay, das Gewebe aber auch übersaeuert. Derzeit lasse ich nun nochmals auf Leberegel und Listerien testen. Wir werden zwischenzeitlich durch eine Pferdeklinik betreut, weil unser Haustierarzt auch recht wenig in dieser Hinsicht wusste. Eine Futterempfehlung habe ich nicht bekommen. Wüsste auch nicht, was ich anders machen sollte, denn das Pferd bekommt ohnehin nur Heu ad lib und keinerlei Kraftfutter. Verschiedene Medikamentation und kurweise Fütterung brachte keine Verbesserung.

Parallel zur Klinik stehe ich in Kontakt zu Frau Dr. Christina Fritz. Von dort erhielt ich aber auch - noch - keine Futterempfehlung, weil ich erst wirklich alles austesten lassen soll - jetzt eben noch die Leberegel und Listerien.
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
ehem User

Re: KPU

Beitrag von ehem User »

Hat denn hierzu noch keiner Erfahrungen oder eine Fütterungsempfehlung? Würde mich nämlich auch interessieren... :whistle:
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Sky4ever
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Re: KPU

Beitrag von Sky4ever »

Hui, habe ich erst jetzt entdeckt, dass es hier einen Thread gibt :freu2:

Ich lasse gerade meinen Junior auf KPU checken. Bluttest übern Tierarzt bezüglich Selen/Mangan/Zink/Kuper (inkl. Muskel-,Leber- und Nierenwerte) läuft schon. Die Teströhrchen für den Urintest habe ich direkt bei einem Labor bestellt. Sie müssten in den nächsten Tagen bei mir eintreffen. Dann muss ich den Herrn nur überreden, dass er auch mal pinkelt, wenn ich dabei bin...

Ýmir hat folgende Symptome:
- sehr fühlige Hufe mit verbreiterter weißer Linie trotz jahrelanger kompetenter Barhufbearbeitung
- zwei Beinahe-Rehe-Schübe, die immer noch im Vorstadium herumgebogen werden konnten
- sehr verspannten Rücken (Osteo und Sattler konnten keine Ursache dafür finden)
- ständige Hautgeschichten (in diesem Jahr schon Pilz+Haarlinge+Mauke)
- wenig Vorwärtsdrang, sehr triebig
- beim Ausritt leichtes Headshaking
- an den Flanken leichte EMS-typische Fettpolster (EMS-Test war negativ)

Alles Faktoren, die ich bei den verschiedenen Internetsseiten, die sich schon mit diesem recht neuen Thema befassen, als Symptome gefunden habe. Nicht immer werden alle Faktoren auf einer Seite aufgelistet, aber insgesamt habe ich diese Übereinstimmungen gefunden.

Ich versuche gerade, mit der Frau Dr. F. aus Berlin in Kontakt zu kommen, aber ihre ursprüngliche Homepage inkl. Emailadressen ist abgeschaltet. Wenn also jemand aktuell Kontakt zu ihr hat, würde ich mich über eine PN mit den Kontaktdaten freuen. :danke2:

LG Rabea
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Biggi
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Re: KPU

Beitrag von Biggi »

Sky4ever hat geschrieben:Hui, habe ich erst jetzt entdeckt, dass es hier einen Thread gibt :freu2:

Ich lasse gerade meinen Junior auf KPU checken. Bluttest übern Tierarzt bezüglich Selen/Mangan/Zink/Kuper (inkl. Muskel-,Leber- und Nierenwerte) läuft schon. Die Teströhrchen für den Urintest habe ich direkt bei einem Labor bestellt. Sie müssten in den nächsten Tagen bei mir eintreffen. Dann muss ich den Herrn nur überreden, dass er auch mal pinkelt, wenn ich dabei bin...

Ýmir hat folgende Symptome:
- sehr fühlige Hufe mit verbreiterter weißer Linie trotz jahrelanger kompetenter Barhufbearbeitung
- zwei Beinahe-Rehe-Schübe, die immer noch im Vorstadium herumgebogen werden konnten
- sehr verspannten Rücken (Osteo und Sattler konnten keine Ursache dafür finden)
- ständige Hautgeschichten (in diesem Jahr schon Pilz+Haarlinge+Mauke)
- wenig Vorwärtsdrang, sehr triebig
- beim Ausritt leichtes Headshaking
- an den Flanken leichte EMS-typische Fettpolster (EMS-Test war negativ)

Alles Faktoren, die ich bei den verschiedenen Internetsseiten, die sich schon mit diesem recht neuen Thema befassen, als Symptome gefunden habe. Nicht immer werden alle Faktoren auf einer Seite aufgelistet, aber insgesamt habe ich diese Übereinstimmungen gefunden.

Ich versuche gerade, mit der Frau Dr. F. aus Berlin in Kontakt zu kommen, aber ihre ursprüngliche Homepage inkl. Emailadressen ist abgeschaltet. Wenn also jemand aktuell Kontakt zu ihr hat, würde ich mich über eine PN mit den Kontaktdaten freuen. :danke2:

LG Rabea
Ich schicke dir gleich eine PN wegen dem Kontakt. Die sind allerdings momentan sehr gefragt und Antwort kann 10 - 14 Tage dauern.

@ Tanja: Wenn die Entgiftungsphasen in der Leber nicht mehr stimmen -habe ich gerade gelernt - -kann man mit Zusatzfutter sogar ziemlich vile falsch machen - wusste ich bis eben auch nicht.

Zum Beispiel stößt die hochgepriesene Mariendistel die Phase 1 der Entgiftung in der Leber an. Wenn Phase 2 auf grund von fehlenden Komponenten aber nicht funktioniert, kann der Schuss nach hinten los gehen. Frei gewordene Giftstoffe werden nicht ausgeschieden, sondern überschwemmen den Darm und können im sclimmsten Fall hufrehe auslösen.

Wenn im Darm schon Fäulnisprozesse wirken, dürfen zum Beispiel keine Möhren, Äpfel, Leckerlies jedweder Art, auch keine Wiesenbussis etc. verfüttert werden. Auch Heucobs oder irgendwelche Häcksel sind dann wohl nicht zuträglich, da sie oft nicht genügend eingespeichelt und nicht richtig verdaut werden und Fäulnisprozesse fördern können.

So, dass war mein neuestes Wissen dazu. Vielleicht hilft´s ja dem ein oder anderen.
Viele Grüße

Birgit

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Stjern
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Re: KPU

Beitrag von Stjern »

Biggi, wo hast Du dieses Wissen her? Bzw. gibt es noch mehr davon? Gerne auch per PN.
Das Thema Futter und Verstoffwechelung finde ich nämlich superspannend. Nicht zuletzt, weil wie immer im Leben. Da denkt man, dass man jetzt alles soweit im Griff hat, kommt ein PFerd und belehrt einen neu :roll:
Bzw. auch die Diagnostik ob z.B. schon "Fäulnis" vorherrscht oder Phase 2 der Entgiftung nicht läuft würde mich brennend interessieren.
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Biggi
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Re: KPU

Beitrag von Biggi »

Stjern hat geschrieben:Biggi, wo hast Du dieses Wissen her? Bzw. gibt es noch mehr davon? Gerne auch per PN.
Das Thema Futter und Verstoffwechelung finde ich nämlich superspannend. Nicht zuletzt, weil wie immer im Leben. Da denkt man, dass man jetzt alles soweit im Griff hat, kommt ein PFerd und belehrt einen neu :roll:
Bzw. auch die Diagnostik ob z.B. schon "Fäulnis" vorherrscht oder Phase 2 der Entgiftung nicht läuft würde mich brennend interessieren.
Ich hab mein "Wissen", was aber auch nur angelesen ist, aus den Texten von Dr. Fritz und aus den Empfehlungen für unser Sorgenkind Merlin. Die Texte sind inhaltlich deckungsgleich mit den Beschreibungen bei Weyrauch und mit den Ausführungen von Natusat.

Wir haben Merlin jetzt seit 2 Wochen umgestellt und führen die fehlenden Stoffe zu. Ich bin natürlich gespannt und voller Hoffnung. Es gibt für ihn keine andere Möglichkeit mehr. Aber wenn das funktioniert, wäre es ein phänomenaler Durchbruch.
Viele Grüße

Birgit

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Nelchen
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Re: KPU

Beitrag von Nelchen »

Die Fachwelt streitet sich ja, ob KPU tatsächlich eine "Krankheit" ist. Erstens ähneln die Symptome sehr einer Borrelliose Erkrankung, was genau wie Borna( was auch vielfach huckepak in unsere Pferde schleicht) als Folge diesen gestörten Stoffwechsel zurücklässt. Und zweitens ist KPU durchaus heilbar.
Die Einen sagen KPU ist angefüttert, die anderen, es ist Folge von Herpes/Borrelliose/Borna und wieder Andere sehen es als eigenständige Krankheit.
Wenn man mal rein die Tatsache beachtet, dass 60 % der Pferde Träger eines der drei Viren/Bakterien der oben genannten Krankheiten sind, würde es mich nicht wundern, wenn es kaum negative Tests gibt.
Fazit: Man wird total irre im Kopp, wenn man sich mit sowas auseinander setzen muss. :roll:
Es schafft tolles Milleu für Futtermittelhersteller und Co. Die Leiden der Pferde, die Angst der Besitzer und die Verkaufsaussichten für die Hersteller bildet somit eine lebhafte Symbiose. :mrgreen: Ist doch praktisch!

Jetzt zu meinen Erfahrungen, die ich damit habe. Mir gings genau wie Biggi. Ich wusste nicht wo anfangen, wollte auch nichts verkehrt machen. Ich habe mich als erstes für eine Bioresonanzanalyse entschieden, damit ich überhaupt eine Richtung habe. Ich konnte daraufhin gezielt Akkupunktur machen lassen, homöopathische Mittel verabreichen u.ä. alles genau abgestimmt auf den jeweiligen Körper des Pferdes. Irgendwie brachte das nicht so richtig den Durchbruch, weil immernoch zu ungenau(wie ich hinterher erst feststellen musste) Erst eine TÄ, die auch radionisch arbeitet und mich ermutigte das selbst zu tun, weil ich gleiche Ergebnisse hatte, brachte wirklich Besserung.
D.h. ich habe jede Woche, manchmal auch aller paar Tage Futter, Zusatzmittel und Medis für das jeweilige Pferd ausgetestet mit einem Tensor und das hat funktioniert.
Ich habe auch gesehen, dass ich das nie so gefüttert hätte, niemals! Und ich stelle mir das sehr schwierig vor, dass da irgend ein Futtermittelhersteller sagen kann, dieses oder jenes ist richtig, dass musst du füttern. Es war wirklich sooo verschieden, was der Körper grad brauchte. Einmal Hafer, dann wieder nicht, dann Elektrolyt, dann Propolis, ein anderes Mal Mariendistel, usw. usw. Für den (meinen) menschlichen normalo Pferdeverstand nicht nachvollziehbar.
Aber: Es war im Nachhinein gesehen genau richtig!
Deshalb würde ich sagen, wer des Pendels mächtig ist, Futtermittel auspendeln,(oder auspendeln lassen), wer nicht, Bauchgefühl entscheiden lassen, und wer beides nicht kann, der muss wohl oder übel Lotterie spielen, denn nichts anderes ist es dann. ;)
LG Katrin

Ein Tänzer scheint nur denen verrückt, die die Musik nicht hören.
calista
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Registriert: Di 15. Mai 2012, 12:27

Re: KPU

Beitrag von calista »

Fazit: Man wird total irre im Kopp, wenn man sich mit sowas auseinander setzen muss.
Da hast Du wahr!!!
Ich habe jede Woche, manchmal auch aller paar Tage Futter, Zusatzmittel und Medis für das jeweilige Pferd ausgetestet mit einem Tensor und das hat funktioniert
So ähnlich habe ich das auch gemacht. Zuerst einmal habe ich darüber die Sachen rausgeschmissen, die Kotwasser verursacht haben. Und probiert, was ich sonst füttern kann. Mein Pferd hat zuletzt verschiedene Futtermittelallergien entwickelt, die ich gar nicht alle austesten lassen kann, dafür taugen die Allergietests nicht. Also selbst mit Tensor. Daneben habe ich eine Behandlung mit Autovaccinen zur Darmsanierung auf den Weg gebracht. Weil ich mit Futter (insbesondere Kräutern) sehr vorsichtig sein muss und mein PFerd ausserdem auch noch ausgesprochen wählerisch ist. Die Dose Equika...r für 78 € steht zur 3/4 voll rum, im Moment bekomme ich nur Zinkchelat von Ok.pi ins Pferd. An Mariendiestelöl, Bierhefe und Co brauche ich gar nicht zu denken.
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