Das Reitwaisen Forum

Hallo,
ich überdenke gerade von neuem den Umgang mit meinem Pferd und entsprechend auch die "Übungsstunden".
Jetzt habe ich überlegt Rituale, Lernpausen und Schwierigkeitsstufen innerhalb einer "Übungsstunde" sinnvoll aufzubauen.
Meist habe ich das Problem, dass meine Stute zu beginn relativ träge und Überredungsbedarf zeigt, nach dem Putzen und geht es meist los mit Bodenarbeit/ Longe/ Reiten/ usw. Nach 15 Minuten "Arbeit" daran, wacht sie meist erst richtig auf und ist motiviert, zeigt Freude und ist mit mehr Körperarbeit dabei.
z.B. das Kompliment, was jetzt nicht ihre Lieblingsübung ist, würde direkt nach Putzen oder Dehnübungen viel zu viel Aufwand für sie sein und würde es eher mit einem genervten "Muss-das-sein"-Ausdruck machen, doch nach 15 Minuten Rumtüddeln kann ich es einfach mal so nebenbei abfragen und sie macht es sofort und mit einen freudigen Ausdruck. Andere Übungen sind ähnlich...
Problem ist meist auch, dass nach diesen 15 Minuten mein Futter leer ist und entsprechend müssen wir dann aufhören...

Wie baut ihr denn eure Einheiten auf? Damit die Einheiten effektiv sind und Freude/ Motivation entsteht.

Ich hatte mir jetzt überlegt zwischendurch vielleicht mit ihr zu spielen. Doch ist mir aufgefallen, dass wir eh schon mehr Aktive-Imponier-Sachen üben, weil sie wirkt dabei so fröhlich und ich immer noch meine sie aufwecken zu müssen. Jetzt habe ich aber das Problem, dass wir die Entspannungsphasen zu sehr vernachlässigen und sie sich gar nicht in meiner Umgebung mehr richtig entspannt. Gibt es soetwas?

Ich hatte mir jetzt etwa so etwas vorgestellt:
1. Pony kommt zu mir auf der Koppel!
2. Übungen machen die sie leicht findet und Spaß machen z.B. Spanischer Schritt. /oder auch hier gleich Spielen???
3. Neue Übung einführen.
4. Laufspielpause
5. Neue Übung erweitern/festigen
6. Entspannung.

Bisher haben wir ganz zum Schluß Laufspiele gemacht und Spanischer Schritt und das Steigen hat sie für sich entdeckt..

Wobei sie natürlich beim Punkt 6 vermutlich ihre meiste Dosis an Eigendynamik zeigen wird, was ich natürlich gerne nutze...
Aber ich möchte halt gerne irgendetwas entspannendes einbringen, aber zu welchem Zeitpunkt? Ganz zum Anfang hatte ich auch noch überlegt, doch ob ich dann die Energie habe sie wieder da raus zu holen???

Hat jemand eine Idee?

Naja, weiterhin ist mir aufgefallen, dass ich meinen eigenen Gemütszustand verändern möchte und mit einer höheren Frequenz clickern sollte, vielleicht würde sich dann auch alles noch etwas drehen.

Ich denke, das kann man so pauschal nicht sagen, denn es kommt auf's Pferd an (und auf den Menschen ). Lotti ist bei Platzarbeit generell motivierter, wenn wir vorher schon ne Runde gassi waren. Dann ist sie warmgelaufen, aus der Müdigkeit raus und bewegt sich viel leichter. Ich weiß nicht, ob das Deinem Pony auch helfen würde? Pablo dagegen braucht eher VOR dem Spaziergang eine Runde Kopfarbeit, sonst wird ihm das Gassi zu langweilig.

Was genau ist für Dich spielen und was eine Übung? Also ist MIR schon klar, aber empfindet Dein Pferd das "Spielen" auch als Spiel? Für Pablo ist z.B. gerade Ballspielen noch nicht so recht "spielen" - er weiß, dass er für Stups einen C+L bekommt, also stupst er den Ball. Aber spielen ist für ihn, dass wir uns gegenseitig über den Platz jagen und er rumbuckeln darf.

Ich mache gerne noch ne Kuscheleinheit, wenn die "Arbeit" rum ist. Also ja, Enstapnnung wäre für mich auch eher am Ende. Zwischendurch gibt es vielleicht mal ne Krauleinheit an tollen Stellen, aber bei Lotti nicht so, dass man völlig runterkommt und keine Lust mehr auf jegliche Form der Bewegung hat. Bei Pablo schon eher, aber er steht halt generell in einem sehr hohen Muskeltonus und ist sofort wieder bei der Sache, wenn es weitergeht. Da finde ich es schön, wenn ich es zwischendurch mal schaffe, ihn zu entspannen, dass er alles hängenlässt

warum muss CT denn immer bedeuten dass es um Spielen und "dolle" Dinge geht?

Wenn das Pferd erst nach 15 Minuten komplimentieren mag, wird sie vorher schlicht nicht genügend locker sein dafür. Man macht ja auch keinen Spagat zum Spaß, wenn man aus dem Bett geklettert ist.

ich fange meine Einheiten mit ganz schlichtem gemeinsamen Laufen an (für das es auch immer mal einen gibt. Eigentlich genauso wie beim Reiten auch. Langsames Aufwärmen, dazwischen Pausen, evtl en wenig rumgehupfe, wenn Pony in der Stimmung ist, aber "dolle" Sachen machen wir erst ganz zum Schluss.

Und wenn mein Futter nicht reicht, stecke ich mehr ein. Oder zb eine Dose mit Futter an den Reitplatzrand stellen zum nachfüllen.

Vielleicht braucht sie einfach länger um warm zu werden...Aber ich sehe da immer einen Konflickt zwischen der länge der Konzentration und tatsächlichen "Arbeit" die am besten halt erst nach 15 min. toll möglich ist.
Deswegen stecke ich mir auch nicht mehr futter ein...
ich glaube, dass meine Stute das spielen schon als spielen ansieht. Wir machen auch eher Laufspiele, Gegenstände bringen wir im Moment nicht ein.

deshalb mache ich auch immer "langweiliges Laufen" zwischendrin, da kann sich das HIrn erholen vom Denken. :nick:
Ich clicker ja fast alles was wir tun, im Verlauf einer kompletten Arbeitseinheit (30-60 Minuten).
Deshalb aber "denkintensive Sachen" nur in kurzen Reprisen.

Letztens haben wir ein neues Podest bekommen und ich hab mit dem Fjordi da ca 10 Minuten dran gearbeitet. Danach ging nix mehr, das hat ihn kopfmässig sehr angestrengt. Dann ist eben auch Schluss für den Tag.