Else78 hat geschrieben:
Trotzdem habe ich wieder das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen warum ich bis jetzt noch nicht geritten bin... bzw. generell nicht so oft reite wie es andere tun. Ich hasse das! Ich war mit ihm nun schon 3 oder 4x spazieren in dem neuen Gelände und das hat er super gemacht. Da bin ich schon echt stolz auf ihn. Ich will mich einfach erst wieder richtig sicher fühlen bevor ich aufsteige. Ich finde es echt traurig, dass andere Pferdebesitzer das nicht verstehen können (oder wollen?).
Ich kann das gut verstehen.
Ich habe Amigo jetzt seit gut 2 Jahren und bin GESTERN das 2. (!!!) Mal alleine reiten gewesen, genau genommen, war gestern unser erster richtiger Ausritt, weil die erste Aktion nur eine 10 min Runde im Ort war. Ich hab im Stall auch immer so Dinge gehört, der Dicke sei doch brav, blabla... (Ist er!), warum nehme ich mir denn keine Reitbeteiligung, blabla... Und ich hab mich davon nur unter Druck gefühlt.
In den letzten Monaten nicht mehr. Ich finde, es soll jeder mit seinem Pferd machen, was er für richtig hält, solange das Pferd dabei keinen Schaden nimmt. Amigo wird bei uns longiert und gefahren, steht recht gut da und hat einiges dabei gelernt. Schaden tut es ihm also nicht, nicht geritten zu werden. Erst als ich mir das klar gemacht habe, konnte ich mich bzgl Druck von außen locker machen.
Der Durchbruch war für mich, als mir meine Stallbetreiberin sagte, dass ich von meinem Pferd Vertrauen erwarte, ihm selber aber kein Stück über den Weg traue. Das stimmte wirklich. Mir ist dann mal wirklich aufgefallen, wie vertrauensvoll er sich mit mir gruseligen Dingen stellt. Er kommt immer mit und schaut es sich an, wenn ich ihn darum bitte.
Nun hab ich beschlossen, auch ihm zu vertrauen und das fühlt sich gerade ziemlich gut an. Der Ausritt gestern war richtig schön!
Also, lass dich nicht verunsichern, mach deinen Stiefel so weiter und geh in deinem Tempo voran. Und wenn es länger dauert, als die anderen das richtig finden, ist es immernoch DEINE SACHE, DEIN PFERD.