Das Reitwaisen Forum

Hallo zusammen! Ich brauche einen Rat, vielleicht hat jemand ähnliches erlebt. Ich übe seit ein paar Einheiten das Führen in Stellung mit meinen beiden. Der Große macht es auf der linken Hand ganz prima, bzw macht er es fast schon von allein (weiß nicht, ob as noch gut ist o.ö) auf der rechten Hand aber geht gar nix. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sobald ich seine linke Seite verlasse und nach rechts wechsle, möchte er am liebsten keinen Schritt mehr vorwärts gehen. Er wendet auch manchmal den Kopf ganz ab oder versucht abzuwenden...was kann ich machen. Er kann den Kopf aber unproblematisch nach rechts wenden, wenn er zb in die Richtung schauen möchte, etc.
Kann mir jemand bitte einen Tipp geben?
LG

Ich habe das gleiche Problem mit meinem Wallach auf der rechten Seite.
Mit vielen Handwechseln, Volten und hartnäckigem Anfragen bekomme ich an guten Tagen für ein, zwei Schritte Stellung. Das wars dann aber auch schon. Übertreten geht überhaupt nicht.
Auf der linken Seite läufts prima, er hält die Stellung alleine und macht auch beim Übertreten toll mit!

Ich schließe mich der Frage also an und warte gespannt auf Tipps.

Weiterüben, Stresspunktmassage, Vorsichtiges Mobilisieren der Kopfgelenke oder andere physiotherapeutischen Übungen (z.B. so: http://www.amazon.de/Biomechanik-Physio ... apie+pferd) und wenns nicht besser wird: Physiotherapeut/Osteopath draufschauen lassen.

Der oben genannte Buchtipp ist super
Erwähnen möchte ich noch, wenn das Pferd sich rechts so extrem schwer tut wird es linke hand unter Garantie über die äußere Schulter weglaufen, daher finde ich das Übertreten und Führen in Stellung linke Hand bei Rechtshändern generell völlig kontraindiziert. Denn das fördert seine Händigkeit dann eher noch, als sie zu regulieren.
Ich drehe in solchen Fällen gerne den Spieß um und führe linke Hand in AUßENstellung, um die fixierte Schulter zu mobilisieren und den Trapezmuskel zu aktivieren.
Da ist die innere Bereitschaft der Pferde auch deutlich größer, weil sie gegen die rechte hand oft schon eine psychische Ablehnung haben, weil es muskulär einfach zieht und unangenehm ist --> "Doof, will ich nicht...!"
Wenn sie linke Hand laufen dürfen sind sie daher vom Kopf oft sehr viel bereiter, die schwierige Bewegung durchzuführen.
Also: Linke Hand, du gehst rechts vom Pferd zwischen Pferd und Bande, Pferd entsprechend auf dem zweiten/dritten Hufschlag und du führst in Außenstellung. Ich würde mit Außenstellung in den abgeflachten Ecken beginnen, da ist es für dich leichter, die rechte Schulter weichen zu lassen um die Stellung beizubehalten, weil du die Bande als Begrenzung nach vorne hast.
Wichtig ist hier anfangs ein deutliches Gegenhalten frontal am Kopf um den Unterhals ehrlich zu lösen und den Trapezmuskel und Brustmuskel so zu aktivieren dass das Pferd das rechte Vorderbein trotz durch die Stellung aus der Spannung genommenem Unterhals heranführen und in der Spur halten kann. Deine rechte Hand befindet sich entsprechend frontal am Kappzaum auf der Pferdenase und deine linke liegt im oberen Drittel auf dem Trizeps und gibt in dem Moment, in dem das Pferd mit dem rechten Vorderbein abfußt einen leichten Druckimpuls, soviel wie nötig, um das Pferd zum Weichen in der Schulter zu animieren, aber so wenig, dass es nicht das gleichgewicht verliert und Stress bekommt oder es auf dem verspannten Muskel weh tut.
Ich hatte schon Pferde in der Arbeit, welche mich rechte Hand beim leisesten Stellungsversuch angestiegen haben vor Entrüstung. Mit dieser Übung ließen sie sich bisher noch alle so weit mobilisieren, dass die Stellung sich dann schleichend ohne Stress auch auf die rechte Hand übertragen ließ.
Ich würde mich rechte Hand nicht zu sehr auf Diskussionen einlassen, manche Pferde sind einfach so fest, die KÖNNEN einfach noch nicht, selbst wenn sie wollten

Vielen Dank, das klingt vielversprechend... Ich werde es so versuchen und berichte dann

Gerne, viel Erfolg

Ich würde da, glaub ich, schon ein Stückchen früher anfangen und erst mal rechte Hand einfach nur führen.
Wenn du schreibst, er möchte dann keinen Schritt mehr vorwärts gehen, dann klingt das für mich als wär ihm das Führen von rechts einfach total unbekannt und seltsam!? Deshalb würde ich erst mal nur von rechts führen und wenn das klappt, dann gaaanz vorsichtig in Stellung zupfen.

Franzire, wie läuft es denn?

Fionnlagh:
Genau das wollte ich auch schreiben, da es sich für mich auch so angehört hat, als wäre das Führen von rechts an sich schon schwierig.

Schritt 1: Schritt führen von rechts üben, dabei darauf achten, dass du schon auf Kopfhöhe bleibst
Schritt 2: Schritt führen von rechts, dabei die linken Hand immer mal wieder kurz an den Hals/Genick legen (ohne Druck)
Schritt 3: Schritt führen von rechts, dabei die Hand auf den Kappzaum legen (ohne Druck)
Schritt 4: kombinieren Schritt 2 und 3
Schritt 5: leichte stellende Impulse an Kappzaum/Hals geben

Dabei jeden kleinen Erfolg loben, immer nur kurz die rechte Seite üben und dann wieder auf die bessere Hand wechseln.
Wenn das FiS einigermaßen klappt, dann kommt:

Schritt 6: Übertreten lassen

Paminas Tipp mit der Kontrolle durch einen Physio/Osteo kann auf jeden Fall auch nicht schaden

Viel Erfolg!
Berichte doch mal, wie es sich weiterentwickelt bei euch!

Mal ne doofe Frage:

Ist es denn (auch) empfehlenswert, auf der linken Hand von beiden Seiten zu führen, ebenso auf der rechten Hand?

Also, dass man "normal" auf der linken Hand von links führt UND dann mal von rechts? Und auf der anderen Hand genau so......??

Oder ist das nicht so gut?