Das Reitwaisen Forum

Hallo Ihr Lieben,
ich hab da so eine Idee bezüglich eines neuen Themas. Wir erleben doch täglich mit unseren Fellnasen kleine Geschichten die mal lustig, mal verblüffend sind. Und da es in den meisten Threads ja um mehr oder weniger ernste Themen geht dachte ich, es wäre mal was anderes hier einfach über diese kleinen Begebenheiten, die uns zum Schmunzeln oder auch zum staunen gebracht haben, zu berichten. Habt Ihr Lust ?

Ich fang mal mit was Lustigem an, erzählt von unserem SB vor ca. 2 Wochen:
In unserem Offenstall stehen 5 Pferde, alle eingedeckt. Der OS hat einen breiten Gang hoch zur Koppel. Der SB war grade dabei andere Pferde auf ihre Koppeln zu bringen und befand sich irgendwo auf Höhe des Ganges. Da kam unser junger Buckskin-Wallach den Gang hoch galoppiert - zwischen den Zähnen eine Decke Der SB war grade noch dabei das Gesehene einzuordnen, da kam die große WB-Stute hinterher galoppiert - ohne Decke Das Ganze sah so was von Komisch aus und wäre es ein Comic gewesen hätte in der Sprechblase gestanden: "Haltet den Dieb - das ist meine Decke"

Haha, klasse Idee!
Ich hatte mal eine Hafi-Stute als Reitbeteiligung. Die band ich immer am Holz-Koppelzaun zum Putzen an. Manchmal stellte sie dann ihren Vorderhuf auf den untersten Querbalken des Zauns. Hampelei.
Diesmal war ich gerade dabei, ihren rechten Vorderhuf auszukratzen, als die Stute auf die Idee kam, ihren linken Vorderhuf auf den Balken stellen zu wollen. Setzte dies um, merkte noch, daß sie ja nun nur noch auf den Hinterbeinen steht und knallte auf ihre VFW-Gelenke.
Erstmal hab ich mich erschreckt und guckte, ob sie sich was getan hat, und dann mußte ich so herzlich lachen, denn sie war total verlegen und guckte sich schüchtern mit gesenktem Kopf um, obs auch keiner gesehen hat.

Nette Idee. Ich kannt mal einen Wallach, der immer die Große Nr 2 abgegeben hat. Wenn das einzige Fohlen mit draussen war, hat er es völlig ignoriert
Aber wenn NUR er und Fohlen draussen waren, dann wurde gespielt wie verrückt. Kam ein weiters Pferd raus, dann sofort

Unsere Dreierherde ist eigentlich sehr glücklich besetzt,von den Charakteren her.Besonders harmonieren aber "Neffe" Mayo und "Onkel" Dustin.Mayo ist der Jungspund,hat Temperament und hängt gern den Boß raus.Dustin ist der Erfahrene,abgeklärte und läßt den Buben machen.Beim Ausritt geht das so:
Mayo,Big Boß,vorne weg.OH! Unüberschaubare Lage,eventuell Gefahr! Er dreht um,geht hinter Dustin,aber nicht,um ihn zu treiben,nein,er versteckt sich regelrecht hinter ihm!Und in menschisch würde sich das dann in etwa so anhören: "Geh du mal vor und guck,ich geb dir derweil Feuerschutz!"

Wir kamen vom sommerlichen Ausritt wieder, die Pferde durften auf die Weide. Der Herdenboss ( kräftiger Brandenburger), sonst Shamans bester Kumpel ging gleich zur beliebten Sandkuhle um sich zu wälzen. Herr Shaman als rangniederer wartete brav. Und als der Boss wieder aufstand wollte Shaman sich wälzen. Nichts da! Trotz Freundschaft beharrte der Boss plötzlich auf "meins" und schickte den kleinen Arabie weg. Der umrundete ihn und versuchte es von der anderen Seite, sie waren ja Freunde. Wieder nichts, der Boss schickte ihn wieder weg. So'n Mist...man sah es regelrecht hinter der weißen Stirn arbeiten....da riss Herr Arab plötzlich der Kopf hoch und rum, Ohren gespitzt Richtung Waldrand. Ging ein paar Schritte, erstarrte ging noch ein paar, erstarrte...komplett angespannt, die Kuhle war völlig vergessen. Jetzt trabte er an...der Boss, der das verfolgt hatte suchte angestrengt nach der Ursache, ging Shaman erst etwas hinterher und als dieser antrabte setzte sich der Große auch in Bewegung, galoppierte an und überholte Shaman. Daraufhin warf sich dieser in der Bewegung herum, sprintete in vollem Galopp zurück zur Kuhle und schmiss sich noch aus dem Galopp hin.


Auf die Tour des "gezielten Weglockens" hat es Shaman beim gemeinsamen Füttern später im Offenstall auch immer mal geschafft, andere von ihren Eimern zu locken und dann dort selbst zu futtern.

das ist ja cool, Wiassi!

Meiner hat mal sowas ähnliches gemacht

Er hat getrunken, kam eine ranghöhere Stute und schickte ihn weg. Er ging zwar nicht weg, hob aber den Kopf aus der Tränke und ließ sie trinken. Während sie trank, spielte er so bisschen mit dem Wasser im Mund und ließ es dann einfach raus rinnen, der Stute direkt auf den Kopf. Stütchen hob angeekelt den Kopf, schüttelte sich und rieb das Wasser an der Mauer daneben ab. Währenddessen begann meiner wieder zu trinken. Stütchen kam wieder, vertrieb ihn wieder und das Spielchen wiederholte sich. Nach dem dritten mal zog die Stute dann ab und Herr Pferd konnte in Ruhe trinken

Grad gestern noch herzlich gelacht:
Ich hatte mir Frida gearbeitet, an der Longe (Frida ist mein Jungspund, wird im April süße 4). Frida war ganz motiviert, aber man merkte dennoch, dass sie wohl auch gerne ordentlich in der Reithalle getobt hätte (trotz ganz viel Auslauf bis dahin). Wir hatten aber just am Wochenende intensive Hallenbodenpflege betrieben: Gründlichst geharkt, Boden gewässert etc. so dass ich ihrem Wunsch nur ganz ungerne gefolgt wäre, weil danach die ganze Arbeit "für die Katz" gewesen wäre....
Wir waren also fertig mit unserer Einheit, ich habe ihr danach den Kappzaum ausgezogen, damit sie sich frei noch ein wenig wälzen konnte. Das tat sie ausgiebig, galoppierte dann flott auf mich zu und stand mit ca. 1 m Abstand vor mir. Dazu muss ich sagen, dass sie ziemlich auf mich fixiert ist und wir auch ganz viel Freiarbeit machen, sie reagiert inzwischen ganz eifrig und ganz fein auf mich.
Ich wollte sie aufhalftern damit ich sie zurück bringen konnte, gehe auf sie zu und Frida? geht in demselben Abstand und Tempo rückwärts von mir weg, ging ich wieder an meinen Platz zurück, kam sie wieder auf mich zu, ging ich auf sie zu...ging sie rückwärts von mir weg....dabei spritzte ihr der Schalk förmlich aus den Augen....alleine bei ihrem Gesichtsausdruck musste ich schon laut lachen, ich bin dann einfach in ihren Stall vorgegangen und sie kam dann im flotten Trab hinterher....Sie ist wirklich ein Clown!

LG cabrito

Das ist ja klasse hier ... macht mal weiter ...

Mein Mann und ich nehmen im Sommer öfter mal unsere Bücher und eine Decke mit auf die Koppel, und meine neugierige Maus kommt dann immer mal gucken, was wir so treiben. Sie grast um unsere Decke herum, schnubbelt an unseren Schuhen und will am liebsten mit auf die Decke. Diese ist aber mit zwei Personen schon reichlich belegt.

Letzten Sommer -ich war gerade mit der Mistschubkarre auf der Koppel unterwegs, und mein Mann las- kam sie dann auf den Gedanken, man (pferd) könne ja den Göttergatten mal "beseitigen": erst untersuchte sie das Gras unter dem Rand der Decke, dann unter der Stelle, wo er lag (was er noch sehr lustig fand; sie macht das ganz sanft und vorsichtig). Und schließlich begann sie, ihn mit der Nase von der Decke zu rollen. Da er sehen wollte, wie weit Madam es treibt, "wehrte" er sich nicht. Ergebnis: sie rollte ihn komplett von der Decke aufs Gras, und sie stand stolz wie Oskar auf der Decke und guckte mich lobheischend an.

Oh schön - tolle Geschichten
Ich finde es sehr beeindruckend wieviel Intelligenz hinter so manchem Streich steckt und ich bin auch fest davon überzeugt, dass Pferde so was wie Humor haben

Hab noch eine ältere Geschichte:
Ich kam in den Stall, warf nur rasch einen Blick in die Box zu meiner Kleinen und hatte dann noch einiges in Sattelkammer und Stallgasse zu räumen und zu richten. Madame stand während der ganzen Zeit Richtung Außenwand, wo die Tränke angebracht war, wandte aber den Kopf stets in meine Richtung und fixierte mich. Das ging fast eine halbe Stunde so und ich konnte mir darauf keinen Reim machen. Dann schnappte ich mir das Halfter, schob die Boxentür auf, Sparky kam wie immer zu mir und hielt mir das Köpfchen zum Aufhalftern hin. Ich wollte das Halfter aufziehen, aber auf halbem Wege zog sie plötzlich den Kopf wieder raus und drehte sich um Richtung Tränke. Das in einer Bewegung, die deutlich sagte: "komm mal mit, ich muss dir was zeigen" Also ging ich mit und dann sah ich die Bescherung: Madame hatte aus Versehen in das Tränkebecken geäppelt und konnte nicht mehr trinken. Das wollte sie mir sagen und zum Glück habe ich es auch verstanden