Angriff auf Menschen (Eifersucht?)

Moderator: Keshia

ehem User

Re: Angriff auf Menschen (Eifersucht?)

Beitrag von ehem User »

Naja, so meine ich es auch ... wenn du etwas nicht empfindest, brauchst du's auch dem Pferd nicht vorzumachen, das gilt für Ruhe genauso wie für Aggression. Ich bin inzwischen einfach abgekommen vom immer ruhig und abgeklärt Sein, und zwar letztendlich durch das, was meine Stute mir beibringt, die einfach mehr sie selbst sein kann, seit ich ihre "höheren Energien" zulassen und instinktiv beantworte. Du hast es selbst so schön gesagt - jedes Pferd-Mensch-Paar ist eben verschieden.
Ich habe auch anderes mit meinen Pferden vor, als nur Herdenmitglied zu sein, aber wenn ich mir ihre Sprache zunutze mache, entsteht eine Superbasis mit viel Verbindung und Motivation und Interesse an dem, was ich an Neuem so anbringe.

Naja, wir schreiben hier ja nur, damit Sanojlea für sich Anregungen findet. Und ich schreibe überhaupt nur so viel, weil du, Sanojlea, dich auch so sehr für die Rituale von CR interessierst ... du wirst dir deinen eigenen Weg aus all den Ansätzen hier bahnen :wave:
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Keshia
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Re: Angriff auf Menschen (Eifersucht?)

Beitrag von Keshia »

Hallo Sano,
mir ist auch ein Gedanke zu deinem Thema gekommen, der mit der Prävention zu tun hat und mit diesem wunderschönen Ansatz, einfach Zeit mit dem Pferd zu verbringen.
Hier wurde ja auch bereits die Frage gestellt, warum du mit deinem Fohlen clickerst/arbeitest.
Wenn du dir klar darüber bist, warum Ayla so gehandelt hat, dann hast du einen Ansatzpunkt. Wenn sie eifersüchtig ist, bzw. dich als Ressource sieht und verteidigt, dann kann es erstrebenswert sein, ihre Sichtweise zu verändern.
Aufgrund ihres Alters ist es doch eine Option, gar nicht großartig das Weichen zu üben, sondern sich an ihre Situation anzupassen. Wenn du nunmal nur in ihren Lebensraum kannst und das auch nur alle 2 Wochen, kannst du ja auch einfach nur Zeit mit ihr verbringen, ohne irgendwas von ihr zu verlangen und ohne sie zu füttern. So wirst du eher zu einem Wegbegleiter statt zu einem Futterspender.
Klar, man mag gern was mit seinem Pferd machen, aber mir stellt sich immer die Frage, wie sinnvoll das dann fürs Pferd und für die Beziehung ist - und was das Pferd daraus lernt.
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-Tanja-
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Re: Angriff auf Menschen (Eifersucht?)

Beitrag von -Tanja- »

Keshia: Sehr gut ausgedrückt, Danke.
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Heupferdchen
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Re: Angriff auf Menschen (Eifersucht?)

Beitrag von Heupferdchen »

Romy hat geschrieben:Sollte das Pferd mich oder andere auf aggressive Weise angreifen, dann zeige ich ihm freundlich, dass das in meinem Bereich so nicht funktioniert. Ich nehme mir einfach ein Stöckchen oder einen Schneeball oder sonstiges und scheuche das Pferd damit aus meinem unmittelbaren Bereich.
Ob ein Stöckchen oder Schneeball ausreicht oder nicht, hängt wohl von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Größe des Pferdes, seine Geschwindigkeit und Aggressivität. Und die Technik desjenigen, der abwehrt.

Mir wurde einer Situation berichtet, in der ein ausgewachsener P*relli-Trainer sich nur noch mit einer beherzten Rolle unter den rettenden Zaun in Sicherheit bringen konnte. Und die sind i. d. R. recht fit in Sachen Abwehr. Dass ein Mensch in einer solchen Situation emotional reagiert, ist verständlich. Bringt aber (meiner Erfahrung nach) nix.

Ich denke auch, dass man in Sanos Fall wohl schon früher hätte reagieren können. Aber 'normal' finde ich ein solches Verhalten nicht, und das wäre für mich ein Grund, die Aufzuchtbedingungen und meine Interaktion mit dem Pferdekind kritisch zu prüfen. Wenn ich mich recht erinnere, gab es ja einige Startschwierigkeiten, oder?
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Romy
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Re: Angriff auf Menschen (Eifersucht?)

Beitrag von Romy »

Heupferdchen hat geschrieben:
Romy hat geschrieben:Sollte das Pferd mich oder andere auf aggressive Weise angreifen, dann zeige ich ihm freundlich, dass das in meinem Bereich so nicht funktioniert. Ich nehme mir einfach ein Stöckchen oder einen Schneeball oder sonstiges und scheuche das Pferd damit aus meinem unmittelbaren Bereich.
Ob ein Stöckchen oder Schneeball ausreicht oder nicht, hängt wohl von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Größe des Pferdes, seine Geschwindigkeit und Aggressivität. Und die Technik desjenigen, der abwehrt.
Ich meinte ganz spezifisch meine eigenen Pferde, und bei denen sind eigentlich weder Stöckchen noch Schneeball relevant, sondern machen mein Zeichen einfach nur ein kleines Stück deutlicher - was wahrscheinlich vor allem für mich selbst relevant wäre, nicht so sehr fürs Pferd.

Wenn ich mir auch nur ansatzweise Gedanken darüber machen müsste, dass solche Minimalmittel nicht ausreichen könnten, würde ich zu dem Pferd ganz sicher nicht reingehen - zumindest nicht bevor ich dafür gesorgt hätte, dass es solche Angriffe für unnötig hält. Da ist mir mein Leben dann doch zu schade. ;)
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Heidemi
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Re: Angriff auf Menschen (Eifersucht?)

Beitrag von Heidemi »

Wenn ich mir auch nur ansatzweise Gedanken darüber machen müsste, dass solche Minimalmittel nicht ausreichen könnten, würde ich zu dem Pferd ganz sicher nicht reingehen - zumindest nicht bevor ich dafür gesorgt hätte, dass es solche Angriffe für unnötig hält.
Mir wurde einer Situation berichtet, in der ein ausgewachsener P*relli-Trainer sich nur noch mit einer beherzten Rolle unter den rettenden Zaun in Sicherheit bringen konnte. Und die sind i. d. R. recht fit in Sachen Abwehr.
ist jetzt nicht 100% zum THema, passt aber schon, weil es ja um die Überlegung geht, wie man Gefahr durch so eine Attacke abwenden kann.

Und da finde ich, passen die beiden Beiträge toll zusammen. Ich denke da an meine Stute, die auch so ein Kaliber ist, die solche P**Trainer gerne aus dem Leben räumt. Sie hat aufgrund sehr schlechter Erfahrungen und eines sehr gefestigten Charakters begonnen, sich alles, was sie menschlicherseits als Bedrohung empfand, auf großem Abstand zu halten und ggf. aus dem Weg zu räumen. (so weit kam es zum Glück nie, aber der Gedanke war durchaus da bei der Stute)
Sie hätte jedes emotionale oder energische "auf Abstand halten/ bringen" oder Schicken als Angriff gewertet und den Gegenangriff gestartet. Ich bin bei ihr sehr defensiv vorgegangen und habe ihr gezeigt, dass sie sich nur geirrt hat, wenn sie bei mir einen Übergriff vermutet hat. Das hat lange gedauert, aber ich würde sagen, sie glaubt mir inzwischen, dass ich ihr freundlich gesonnen bin und kann das jetzt so auch weitergeben.
Die Ausgangslage ist hier klar eine andere, aber ich ziehe für mich wieder daraus, dass es eben in der Tat, nicht die eine Methode für alle Pferde gibt. (und auch nicht für alle Menschen)
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Sanojlea
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Re: Angriff auf Menschen (Eifersucht?)

Beitrag von Sanojlea »

Lizari hat geschrieben:Naja, so meine ich es auch ... wenn du etwas nicht empfindest, brauchst du's auch dem Pferd nicht vorzumachen, das gilt für Ruhe genauso wie für Aggression. Ich bin inzwischen einfach abgekommen vom immer ruhig und abgeklärt Sein, und zwar letztendlich durch das, was meine Stute mir beibringt, die einfach mehr sie selbst sein kann, seit ich ihre "höheren Energien" zulassen und instinktiv beantworte. Du hast es selbst so schön gesagt - jedes Pferd-Mensch-Paar ist eben verschieden.
Das ist ja grade der Witz an der Sache, ihr habt Beide Recht! Romy ist einfach nicht agressiv, nicht sauer oder irgendwas in der Richtung ihren Pferden gegenüber! SIE müsste diese Emotionen wirklich vorspielen, was quatsch wäre.
Ich bewundere und schätze sehr was Romy mit den Pferden macht und auch ihren Rat, sie "kann" ganz viel was ich noch lernen will. Vorallem bleibt sie immer positiv, sie sieht alles was geschieht als etwas wovon sie lernen kann, ohne sauer, beleidigt oder sowas zu sein, das ist wirklich erstaunlich und ich hab mich bemüht mir davon etwas mit zu nehmen und mich dahingehend im Auge zu behalten! Von Romy kann man in Sachen positive Einstellung, positiver, freundlicher Umgang und Grenzen setzen und schützen ohne den anderen anzugreifen SEHR viel lernen!!! Von Ich-Botschaften wusste ich schon lange und bin auch überzeugt davon, nur die Umsetzung... :oops: Teilweise habe ich mich wirklich geschähmt als ich bei ihr war, einfach weil sie, ohne es bewusst zu tun, einem so deutlich den Spiegel vorhält wie man Dinge auch klären kann, sowohl mit Mensch als auch mit Pferd. Ich habe einfach immer wieder gemerkt das mir mein eigenes Verhalten nicht gefällt und ich daran arbeiten möchte.
Und Pferde haben im Grunde auch keine Probleme mit aufwallenden Gefühlen, sie werten nicht zwischen "guten" und "schlechten" Gefühlen. Ich glaube, wenn ein Mensch auf einen aggressiven Angriff (auch im Spielen beim Fohlen) mit einer gewissen Aggression reagiert, ist das nicht schlimm, solange es keine Aggression gegen das Tier selbst ist, sondern eine instinktive Körperreaktion zur Abwehr des Angriffs und zum Selbstschutz. Ich will damit sagen, dass wir nicht immer die Ruhe selbst bleiben müssen ... das wäre für mich kein authentisches und kongruentes Verhalten. Pferde finden nicht unsere gelebten Gefühle bedrohlich, sondern die unterdrückten.
Das ist sehr gut erklärt! So denke ich mir das auch und darum finde ich es auch völlig okay sauer zu sein wenn ich sauer bin z.B. über einen Biss oder Tritt.
Zu eben dieser Meinung/Erkenntnis bin ich (bisher) auch gekommen. Das ist auch einer der Punkte mit dem ich mich bei dir, Romy, schwergetan habe. Natürlich hast du das Recht und die Pflicht dafür zu sorgen das es bei deinen Pferden so zugeht wie du es für richtig hälst, dagegen wollte ich auch nie verstossen. Wie oben schon geschrieben finde ich deine Art immer positiv zu bleiben auch gut! Nur bin ich durchaus auch genervt und sauer wenn ein Pferd mich oder andere körperlich (unprovoziert) angeht. Vielleicht bin ich auch einfach überrascht und empört. Oder ich denke/sage "Ubs :oops: sorry du hast Recht, war nicht okay von mir!" Ich fühle unterschiedlich, weil ich auch unterschiedlich werte- ja ich werte und halte das auch für nötig! Und dementsprechend unterschiedlich reagiere ich emotional und wenn ich dann Freundlichkeit zeigen muss die ich grade nicht empfinde, weil ich mich in einem Rahmen bewege in dem die anderen Emotionen unerwünscht sind, dann bin ich in dem Moment nicht kongruent! (was ja auch kein Beinbruch ist) .
Nun ist es so das ich gerne bei euch bin und das ich eben auch erkannt habe dass ich gelassener und freundlicher bleiben kann- echt und nicht künstlich beherrscht, ich kann manches fröhlicher und liebevoller ansehen! Darum ist es für mich okay da bei deinen Pferden auf mich zu achten, auch wenn es mir noch nicht immer völlig gelungen ist. Allerdings ist mir im Umgang mit meinem Pferd gesteigert wichtig das ich kongruent und authentisch bin und z.B. meinen Freund angreiffen GEHT GARNICHT da wäre ich ehrlich aufgebraust, ohne schlechtes Geswissen. Aber auch da wieder möchte ich deinen Weg gehen: Ich möchte nicht das es soweit kommt, möchte aufmerksam genug sein, sehe es als wichtig an sowas mit kleinen Zeichen im Ansatz abzuwenden... Wir unterscheiden uns nur im "wenn dann...", da sage ich ganz klar: Ehrliche Wut ist nichts schlimmes! Ich finde es eh komisch das Menschen einige Emotionen so negativ bewerten... Nur der gewünschte Weg, ist sauer werden auch für mich nicht ;)


Ich habe auch anderes mit meinen Pferden vor, als nur Herdenmitglied zu sein, aber wenn ich mir ihre Sprache zunutze mache, entsteht eine Superbasis mit viel Verbindung und Motivation und Interesse an dem, was ich an Neuem so anbringe.Wir wollen doch alle irgendetwas mit unseren Pferden erreichen oder machen.[/quote]


Naja, wir schreiben hier ja nur, damit Sanojlea für sich Anregungen findet. Und ich schreibe überhaupt nur so viel, weil du, Sanojlea, dich auch so sehr für die Rituale von CR interessierst ... du wirst dir deinen eigenen Weg aus all den Ansätzen hier bahnen :wave:
Ja :seufz: manchmal fühlt sich das an als würde man nicht zwischen zwei Stühlen, sondern zwischen 20 sitzen... Und irgendwo ist unser ganz persönlicher Weg, nur immer wieder suchen und finden und manchmal überprüfen muss man ihn. Und eben dieses überprüfen ist dran!

Klar sehe ich jetzt das ich aufmerksamer und schneller sein muss! Ich muss Aylas Zeichen mehr lesen und früh reagieren. Wo es geht einfach positiv ablenken, irgendwas erbitten was ich dann wieder (womit auch immer) belohnen kann. Wenn das zu spät kommt oder auch einfach alternativ mich freundlich ins Sichtfeld stellen oder sowas, aber im Fall des Falles werde ich aber auch sauer. Wenn ich sie vertreiben muss weil es grade ganz heftig kommt dann "passt" es da auch einfach, die Emotion die dann da ist kann ich auch zeigen.
"Ich will alles daran setzen und mein Bestes geben, damit diese Pferde in ihrem freundlichen Wesen gut über mich urteilen und damit Harmonie walte, getragen vom Einvernehmen zwischen zwei Lebewesen."
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Sanojlea
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Re: Angriff auf Menschen (Eifersucht?)

Beitrag von Sanojlea »

@ Keshia und Tanja:
Keshia hat geschrieben:Hallo Sano,
mir ist auch ein Gedanke zu deinem Thema gekommen, der mit der Prävention zu tun hat und mit diesem wunderschönen Ansatz, einfach Zeit mit dem Pferd zu verbringen.
Hier wurde ja auch bereits die Frage gestellt, warum du mit deinem Fohlen clickerst/arbeitest.
Wenn du dir klar darüber bist, warum Ayla so gehandelt hat, dann hast du einen Ansatzpunkt. Wenn sie eifersüchtig ist, bzw. dich als Ressource sieht und verteidigt, dann kann es erstrebenswert sein, ihre Sichtweise zu verändern.
Aufgrund ihres Alters ist es doch eine Option, gar nicht großartig das Weichen zu üben, sondern sich an ihre Situation anzupassen. Wenn du nunmal nur in ihren Lebensraum kannst und das auch nur alle 2 Wochen, kannst du ja auch einfach nur Zeit mit ihr verbringen, ohne irgendwas von ihr zu verlangen und ohne sie zu füttern. So wirst du eher zu einem Wegbegleiter statt zu einem Futterspender.
Klar, man mag gern was mit seinem Pferd machen, aber mir stellt sich immer die Frage, wie sinnvoll das dann fürs Pferd und für die Beziehung ist - und was das Pferd daraus lernt.
Hinter diesem "Training" das ich grade verstärkt mache steckt etwas mehr als man zuerst erkennen kann:
Ayla war anfangs sehr scheu, dann lief sie mir überall hin nach, war sanft und respektvoll, aber nicht von Halfter oder Halsring zu überzeugen. Das wollte ich mit Leckerchen üben, ging aber nicht weil sie lange keine frass und danach noch lange nur wenige und kraulen reicht bei ihr nicht, so verschmusst ist sie nicht. Romy war zu Besuch bei uns und konnte Ayla innerhalb kurzer Zeit halftern (mit Heu und Apfel und kraulen) ich hatte danach aber nochmal Anlaufschwierigkeiten.
Das Problem lag darin das ich nicht überzeugt war das hhalftern etwas nettes und positives ist und das mein Pferd es dann auch nicht gut fand. Daraufhin hab ich das Halfter/den Halsring nun wieder für ein paar Besuche völlig "vergessen" an meinem Körper hängen lassen und einfach was nettes und praktisches in Freiarbeit geübt.
Ich will eh hauptsächlich Freiarbeit mit ihr machen, Halfter, Strick und Hufe geben muss eben sein.
Das nette und praktische war das reagiern auf meine Körpersprache, Feinjustierung quasie und dafür gabs Leckerchen. Es dauerte nicht lange und Ayla machte das ganze Spaß und jetzt frisst sie eben auch Leckerchen damit konnte ich dann weiter arbeiten. Ich hab jetzt angefangen ihr den Halsring hinzuhalten bis ich ihn ihr anziehen kann und dann weiter zu machen wie vorher. Der Halsring und später das Halfter soll nicht mehr etwas sein das die Ankunft des Hufpflegers, Hängers oder TA markiert! Halfter soll völlig normal und alltäglich werden. Ausserdem müssen wir leider mit dem Hufgeben nochmal anfangen das ist aus mehreren Gründen leider nicht mehr so schön wie es mal war.
Mein "Training" ist also nicht unsinnig. Ich würde auch gerne mal an die Kletten in ihrer Mähne, findet sie aber auch voll doof, ziept ja... Son paar Sachen "traininern" muss halt sein, ansonsten ist sie Kind! Ich plane das mein Pferd bis es 4 Jahre alt ist nichts weiter können muss als Hufe geben, Halfter anziehen und sich führen lassen. Was sie kennen lernen darf, nicht muss, sind Spaziergänge und Abenteuer die Spaß machen wie z.B. Luftballons und Bälle kennen lernen oder sowas... Ich denke da bin ich weit entfernt von "zu viel" ;) Wenn sie 4 ist schaue ich mir dann mal an ob sie erwachsen genug ist für mehr und wenn was das ist, oder ob wir uns noch Zeit lassen.
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Romy
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Re: Angriff auf Menschen (Eifersucht?)

Beitrag von Romy »

Sanojlea hat geschrieben:Und dementsprechend unterschiedlich reagiere ich emotional und wenn ich dann Freundlichkeit zeigen muss die ich grade nicht empfinde, weil ich mich in einem Rahmen bewege in dem die anderen Emotionen unerwünscht sind, dann bin ich in dem Moment nicht kongruent!
Nur kurz, damit keine Missverständnisse aufkommen: Bei mir ist keine Art von Emotionen unerwünscht. ABER man kann jede Art von Emotion entweder als Ich-bezogene Empfindung äußern oder als Vorwurf an den anderen. Ein ganz extremes Beispiel war meine Stiefgroßtante, die hat immer Dinge gesagt wie "Du machst mich traurig" oder "Du machst, dass ich wütend bin". Und genau DAS ist etwas, was bei uns an der Koppel nicht funktioniert. Diese Art von Schuldzuschreibungen möchte ich von meinen Pferden und Kindern fernhalten.

Ich denke, dass Emotionen vor allem mit einem selbst zu tun haben und nur zu einem sehr geringen Anteil mit der objektiv vorliegenden Situation - angesichts der gleichen Situation können komplett verschiedene Emotionen entstehen, abhängig von meiner Bewertung. Nun unterscheiden sich Menschen natürlich darin, wie sie solche Bewertungen vornehmen und auch darin, inwiefern sie daran arbeiten wollen (ich finde es übrigens großartig, wie viel du da über dein Verhalten nachdenkst!). Aber wenn wir Besuch haben, der solche Bewertungen grundlegend anders vornimmt als wir, dann möchte ich dadurch trotzdem nicht die Grundstimmung an unser Koppel (oder in unserem Haus) bestimmen lassen.

Das heißt für mich konkret: Jeder der uns besucht soll bitte fühlen was er möchte - aber in der Frage was und wie viel davon er auf die Menschen und Tiere projiziert die hier zu Hause sind, muss ich ab und zu ein bisschen moderieren. :-)
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Keshia
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Re: Angriff auf Menschen (Eifersucht?)

Beitrag von Keshia »

Danke für deine ausführliche Antwort, Sano :-)
Ich wollte auf keinen Fall sagen, dein Training an sich sei unsinnig. Aber vielleicht fehlt noch ein Schritt vorher?
Es kann hilfreich sein, erstmal wieder an der Beziehung zu arbeiten, und wenn sich das gebessert hat, kann man wieder an den "notwendigen" Dingen arbeiten. Der Respekt ist zunächst die Basis, in dem Fall.

Zumindest wenn du mit Ayla nicht von den anderen Pferden weggehen kannst, wäre es doch sinnvoll, wenn man zunächst einen vernünftigen Arbeitsplatz und geklärte Regeln hat. Ein ordentliches Klassenzimmer und Ruhe, bevor das ABC gelernt wird. ;-)
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