Longenunabhängiges Longieren

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A.Z.
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Longenunabhängiges Longieren

Beitrag von A.Z. »

Auf der Suche durchs Internet nach der Osteopathin meines Pferdes bin ich auf ein Dokument gestoßen, dass diese zusammen mit einer Trainerin verfasst hat.

KLICK

Im Groben ist das das, was sie sich von uns an Führ- bzw. Longenarbeit wünscht. Ein sehr verschiedener Ansatz zum Longenkurs.

Ich finde es bisher verwirrend, dennoch nicht uninteressant. Daher würde ich gern noch andere Gedanken hören.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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A.Z.
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Re: Longenunabhängiges Longieren

Beitrag von A.Z. »

Aus einer Unterhaltung in meinem Tagebuch hier schon einmal
plüschtiger hat geschrieben:Also ich hab das Dokument zuende gelesen.

Was dort gefordert und erläutert wird, grenzt sich ja offensichtlich ab vom Longieren à la 'Hilfszügel drauf und Pferd auf gleichbleibender Kreislinie scheuchen'.
Demgegenüber ist es sicherlich eine Verbesserung.

Mir fehlt aber die Erklärung fürs Pferd.
Mit einem rohen, unverbrauchten Tier ohne Verspannungen oder antrainierte ungesunde Bewegungsmuster (wobei es die für das Reiten gesunden Muster ja auch noch lernen muss) mag das funktionieren, aber was ist mit einem durchweg verspannten Pferd wie Fayola?
Oder Plüschi, den wir vor dem LK nach der Ausbinderphase vorn komplett in Ruhe gelassen haben, was auch nichts gebracht hat?

Ich kann einfach mit einem kleinschrittigen Erklären für das Pferd, was darauf abzielt, das Pferd im Ganzen so zu lösen, dass es Hilfen von hinten und von vorn durch den Körper durchlassen kann, wesentlich mehr anfangen.
'Ohne Stellung keine Biegung' - wie bekomme ich denn Stellung?

Ich gebe mir Mühe, das Pferd im Ganzen zu betrachten und beispielsweise bei Fayola sowohl ein Loslassen im Hals als auch in der Lende und Hinterhand (das bekomme ich übrigens langfristig meiner Meinung nach mit Arbeit im seitwärts am besten hin) zu fördern. Dabei gehe ich kleinschrittiger und vielleicht auch perfektionistischer vor, als es in dem Dokument verlangt wird, andererseits zielt der LK ja darauf ab - und das bemühe ich mich in allen Aspekten der Arbeit mit dem Pferd -, dem Pferd zu erklären, wie es sich bewegen kann/soll, sodass es dazu dann selbständig in der Lage ist.

Das ist meine persönliche Meinung im Moment - ich will nix schlecht machen und ich schließe auch nicht aus, dass ich vielleicht auf meinem Weg mit Pferden meine Meinung aus Erfahrungswerten heraus noch ändern werde. Nur mit den Erfahrungen, die ich gemacht habe und vor dem Hintergrund aller Theorie, mit der ich mich bisher befasst habe, kann ich damit gerade nichts anfangen. :nix:

Aber ich fänds gar nicht so schlecht, wenn wir hier ein bisschen diskutieren :frech:
Eigentlich würde mich Lisas Meinung noch interessieren, weil sie ja bei einem Werzingerkurs war und das wohl recht positiv fand.
Viele Grüße Angela

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Re: Longenunabhängiges Longieren

Beitrag von A.Z. »

plüschtiger hat geschrieben:Was dort gefordert und erläutert wird, grenzt sich ja offensichtlich ab vom Longieren à la 'Hilfszügel drauf und Pferd auf gleichbleibender Kreislinie scheuchen'.
Dazu muss ich sagen, in Gesprächen grenzt sich unsere Osteo durchaus stark vom Longenkurs ab und findet ihn - zumindest in den meisten Umsetzungen, die sie anscheinend bisher gesehen hat - nicht förderlich.

Der letzte Termin ist schon etwas her :-e - Hauptkritik ist wohl - wie auch im Dokument geschrieben - dass die Pferde durch die Fixierung des Kopfes mit der Hinterhand Ausweichbewegungen machen / ausscheren (evtl. auch nur in einzelnen Gelenken) und dadurch einerseits Verspannungen bilden andererseits Instabilität entsteht.

Auch meint sie, dass oft zu früh mit Seitwärtsbewegungen (Übertreten, Konter-/Schulter herein) begonnen wird und die Pferde dadurch nur lernen auszuweichen, wiederum ausscheren und dadurch nur noch instabilier einerseits und verspanntern andererseits werden.
Viele Grüße Angela

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Cate
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Re: Longenunabhängiges Longieren

Beitrag von Cate »

Ich kann das von hier aus leider nicht anschauen, muß bis heut abend warten :trommel: , aber zumindest das hier
A.Z. hat geschrieben:Auch meint sie, dass oft zu früh mit Seitwärtsbewegungen (Übertreten, Konter-/Schulter herein) begonnen wird und die Pferde dadurch nur lernen auszuweichen, wiederum ausscheren und dadurch nur noch instabilier einerseits und verspanntern andererseits werden.
liegt nicht am LK per se, sondern an der Umsetzung durch den Einzelnen ;)
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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Re: Longenunabhängiges Longieren

Beitrag von puscheltier »

Ich hab das Dokument gerade nur überflogen, mir ist aber aufgefallen, dass ich das einleiten der Biegung durch diesen spitzen Winkel bei durchhängender Longe manchmal intuitiv bei meinem auf der rechten Hand mache.

Auf der rechten Hand hängt er oft auf der inneren Schulter und ich bekomme ihn da manchmal sehr schwer weg, auch wenn er Schulter anheben und verschieben prinzipiell kennt. Leite ich eine Volte von hinten ein, kann er das manchmal besser halten und er versteht sofort was ich möchte. Ich denke aber, dass das kleinschrittige erklären im Sinne des LK uns sehr viel gebracht hat und ich es nicht missen möchte. Aber wenn eine etwas andere Herangehensweise bei einem konkreten Problem hilft, warum nicht? Man muss halt für das Pferd schauen was gerade passt und was am ehesten den Weg zum Zielbild erleichtert.
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Re: Longenunabhängiges Longieren

Beitrag von brexi »

A.Z. hat geschrieben:
plüschtiger hat geschrieben:
Auch meint sie, dass oft zu früh mit Seitwärtsbewegungen (Übertreten, Konter-/Schulter herein) begonnen wird und die Pferde dadurch nur lernen auszuweichen, wiederum ausscheren und dadurch nur noch instabilier einerseits und verspanntern andererseits werden.
Dazu ergänzend, sei wohl der Hals bei den LK Kurspferden die sie bis jetzt gesehen hat immer sehr fest und verspannt :-)

:lesen:
Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein....
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Re: Longenunabhängiges Longieren

Beitrag von Belle »

Hauptkritik ist wohl - wie auch im Dokument geschrieben - dass die Pferde durch die Fixierung des Kopfes mit der Hinterhand Ausweichbewegungen machen / ausscheren (evtl. auch nur in einzelnen Gelenken) und dadurch einerseits Verspannungen bilden andererseits Instabilität entsteht.
Die Leute verstehen diesen Punkt im LK oftmals auch nicht richtig. Es soll ja gar kein Fixieren sein, sondern ein Locken ( :seufz: ) und auch nicht Runde um Runde gehalten werden. Ist ja klar, dass Pferde dann mit festen Hälsen daher kommen, weil nicht Stück für Stück daran gearbeitet wird.

Zum Thema Untertreten schließe ich mich Cate mit an :five:
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Re: Longenunabhängiges Longieren

Beitrag von puscheltier »

Die Leute verstehen diesen Punkt im LK oftmals auch nicht richtig. Es soll ja gar kein Fixieren sein, sondern ein Locken ( :seufz: ) und auch nicht Runde um Runde gehalten werden. Ist ja klar, dass Pferde dann mit festen Hälsen daher kommen, weil nicht Stück für Stück daran gearbeitet wird.

Ich muss zugeben, dass ich das auch lange nicht richtig verstanden habe. Das Resultat war zuviel Zug auf der Longe. Ich hatte halt ein Bild vor Augen, wie es Aussehen soll.. Der Kurs bei Petra hat mir da einen Quantensprung gebracht.
Belle
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Re: Longenunabhängiges Longieren

Beitrag von Belle »

:-d :-d :-d ich kann auch nur jedem empfehlen mal an einem Kurs teilgenommen zu haben :-) und sei es "nur" als Zuschauer :-n
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Re: Longenunabhängiges Longieren

Beitrag von A.Z. »

:-n


Wobei ich schon jetzt eher eure Gedanken zu dem vorgestellten longenunabhängigen Longieren hätte. :shy:
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