Aufhören

Moderator: Keshia

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Diana
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Aufhören

Beitrag von Diana »

Vielleicht kann mir jemand helfen, mein Pferd will nicht mehr mit dem Klickern aufhören. In den anderen Themen hab ich schon gelesen und eigentlich haben wir ein Feierabend Signal. Da bin ich Konsequent, hinterher gibt’s keine Lecker mehr. Aber seit ca. 3 Monten wird sie immer aktiver bei dem Versuch mich nicht mehr vom Paddock zu lassen. Erst war es nur Kopfschlenkern und Ohren anlegen, dann hat sie sich vor den Eingang gestellt, und seit neuestem versucht sie mich an der Kleidung festzuhalten. Sprich sie beißt in meine Thermohose und lässt nicht los.

Ablenken hab ich auch schon versucht. An dem Zaun an der gegenüberliegenden Seite sind ein paar Löcher, da hab ich Karotten reingequetscht, bin an der Heuraufe neben ihr stehen geblieben bis sie gefressen hat. Aber sobald ich Richtung Ausgang gehe rennt sie an mir vorbei und blockiert ihn.

Im Moment schicke ich sie aktiv weg, ohne Belohnung. Hat noch jemand eine Idee?
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Scheckenfan
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Re: Aufhören

Beitrag von Scheckenfan »

Das Problem hatte ich noch nciht, aber ich würde Rituale einführen, und dich an die Rituale ganz genau halten. Rituale helfen m.E. in sehr vielen Situationen - Pferd UND Menschen sind Gewohnheitstiere!

Bei uns z.B. gibt's Leckerli bevor ich das Tor öffne, dann schicke ich ihn durch, es gibt zwei-drei Leckerlis, dann drehe ich mich um und gehe.

Sobald du irgendwie länger bleibst aufgrund der Aktionen von deinem Pferd, bestärkst du das Verhalten nur. Lieber freundlich und höflich nein sagen und wegschieben, dann gehen,

Und ggf. den Paddock als "Clickerfreie Zone" einrichten: Clickern ist vorbei, sobald das Pferd in seiner "Homezone" ist, denn da sollen seine Kumpels wichtiger sein als du.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst in dieser Welt.
- Mahatma Ghandi
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november
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Re: Aufhören

Beitrag von november »

Das ist wirklich schwierig. Domino will ja auch immer nicht aufhören, aber er wird nicht "hamdgreiflich". Irgendwie ist es ja süß von Tanschi, aber natürlich ist es lästig und wer weiß, was sie sich noch ausdenkt.

Habe gerade überlegt, ob du dich vielleicht aus dem Auslauf raus clickern kannst. Also ihr eine Aufgabe geben, bis du druaßen bist (stehen bleiben, Kopf senken oder sowas) und das finale Leclerli (bzw. einen Jackpot) gibt es dann von draußen. Bin nur nicht sicher, ob das funktionieren würde, weil sie ja dadurch die Möglichkeit hat, die Session aktiv in die Länge zu ziehen (denkt ein Pferd so weit?). Denke noch ein bißchen weiter nach. Sonst würde ich sie wohl wirklich einfach weg schicken.
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Muriel
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Re: Aufhören

Beitrag von Muriel »

Nicht aufhören :-D

Rausgehen, anhalten, ordentlich stehenbleiben. :click:

zum Stallbereich/Offenstall/Box/wasauchimmerwohnbereich des Pferdes ist gehen. :click:

Halfter ausziehen. :click: und danke schön und tschüss. Ab da konsequent ignorieren, oder solange streicheln/kraulen/sonstwas bis ihr Bedürfnis nach Aufmerksamkeit gestillt ist oder Heu anreichen.

Und auch überlegen, wie Dein Umgang ausserhalb der Clickerzeiten ist, dass sie das derart vorzieht.
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
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Diana
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Re: Aufhören

Beitrag von Diana »

Ich weiß dass ich das Verhalten selbst verschuldet habe. Bin öffters mal weg gerufen worden und hab dann nur einen kurzen Schluß gemacht. D.h. nur ein, zwei klicks und ich hab dass Schlußwort gesagt und bin raus geflitzt. Und andersmal konnte ich dann doch direkt wieder weiter machen. So scheint bei ihr die Hoffnung zu sein wenn sie mich lang genug aufhält gehe ich nicht weg. Sitzt leider sehr schnell, sehr tief.

Wie heißt es so schön: Die Geister die ich rief.....

Denke wenn ich konsequent bleibe und nach "Feierabend" wirklich weg gehe wird es irgendwann leichter. :shifty:

Wohnbereich und Klickerbereich lässt sich nicht wirklich gut trennen bei uns. Der RP gehört zum Wohnbereich wenn er nicht genutzt wird. Und Klickern tun wir überall. Das heißt wenn die anderen auf dem Rp gearbeitet werden wird auch am Unterstand geklickert. Und bei Regen unter dem Vordach vor der Sattelkammer.
Bei uns z.B. gibt's Leckerli bevor ich das Tor öffne, dann schicke ich ihn durch, es gibt zwei-drei Leckerlis
Dass hab ich z. Glück hoch bestärkt, so dass wir beim rein und rausgehen aus dem Paddock keine Probleme haben.
Und auch überlegen, wie Dein Umgang außerhalb der Klickerzeiten ist, dass sie das derart vorzieht.
Ich fürchte der Maus ist stinke langweilig wenn ich nicht da bin. Die anderen zwei Pferde sind 15 und 22 Jahre und spielen nicht so viel wie sie möchte. Und zu den anderen Pferden hat sie nur Sichtkontakt. Sie hängt eigentlich immer an mir, sobald ich in Sichtweite komm steht sie am Zaun in der Hoffnung ich mach gleich was mit ihr. Heu haben sie rund um die Uhr, heißt kein Hunger wenn ich Zeit für sie hab.
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Lottehüh
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Re: Aufhören

Beitrag von Lottehüh »

Dann würde ich das Rausgehen erclickern.

Wie genau das aussehen soll, da muss ich nochmal drüber nachdenken. Ganz rausgehen wird ja wohl zu viel sein für den Anfang. Und ob Dein Pferd in der Zwischenzeit Stehenbleiben soll – hm – das müsstest Du ja auflösen, sonst steht sie am nächsten Tag noch da ;-) *grübel*
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
ehem User

Re: Aufhören

Beitrag von ehem User »

Ich hatte eine Zeit lang das gleiche Problem. Rausgehen wurde schwirig weil er sich davor stellte. Ich habe es dann so gemacht das ich ein Ritual eingeführt hatte. Nachdem ich ihn auf sein Paddock gebracht hatte und alles fertig war bin ich zum Ausgang. Am Anfang hatte er da noch sein Halfter an aber nicht zu so das ich es leicht abstreifen konnte.

Wenn es losgehen sollte sagte ich : Sagst du mir noch Schüss? Ich bin mit ihm also wieder zum Ausgang (er währe so und so mitgegangen) . Dabei bin ich selbst ganz ruhig geblieben (oder zumindestens versucht es so aussehen zu lassen)
Tor aufgemacht. Während ich rausging Halfter ausgezogen. Tor zu. Ruhig davor gestellt, ihm noch eine Möhre gereicht und " schlaf schön bis morgen" gesagt. Danach habe ich mich umgedreht und bin gegangen ohne zurück zu schauen (ist am Anfang nicht leicht. Nach einer Woche lief er schon manierlich neben mir her ohne zu schubsen oder so. Später konnte ich das Halfter schon auf dem Paddock ausziehen und er hat mich freiwillig rausgehen lassen denn er wußte danach gib es noch eine ganze (kleine) Möhre.

Es wurde zu einem Ritual. Egal was er grade macht sobald ich sage: Sagst du mir noch tschüss kommt er mit zum Tor und wartet auf seine Abschiedsmöhre. Wenn ich dann sage: schlaf schön bis morgen, weiß er ich komme nicht wieder, dreht sich um und geht.
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Keshia
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Re: Aufhören

Beitrag von Keshia »

Du kannst auch am Schluß das Ground-Tying clickern, also das Stehenbleiben, während du auf Distanz gehst.
Beispiel: Tanschi steht, C+B, du gehst einen kleinen Schritt zurück, Tanschi steht, C+B, Tanschi kann zu dir kommen und sich B abholen. Tanschi steht, du gehst zwei Schritte zurück, Tanschi steht, C+B, Tanschi kann zu dir kommen (evtl. sogar rufen). Ich weiß nicht, ob ihr das Stehenbleiben auf Distanz schon könnt, wenn nicht, mußt du kleinschrittig anfangen, bis sie eben auf ein paar Meter stehen bleibt. So kannst du quasi zum Tor gehen, raus gehen, und wenn du draußen bist, kann sie wieder zu dir kommen, bekommt den Jackpot und hat Feierabend. :-)
So hat sie erstmal keine Chance, dich festzuhalten und dir kann die Konsequenz leichter fallen.
Der späte Wurm entgeht dem Vogel.

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(Paolo Coelho)

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Muriel
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Re: Aufhören

Beitrag von Muriel »

Irgendwann kommt auch einfach der Punkt wo man sich über Signalkontrolle Gedanken machen muss, damit sich das CT nicht gegen einen verkehrt. Trotz positiver Bestärkung gibst Du immer noch die Regeln vor.
Lass Dich nicht dazu hinreissen Clicks zu verteilen wenn Du es nicht willst.

Ich würde dann generell mehr an Pausen arbeiten. Stell Dir irgendwo einen Rechen hin und harke zwischendrin den Platz.
Leg Dir irgendwo eine Matte hin und übe Mattentraining (quasi Bodentarget). Übe "weggehen von mir". Wenn der RP eh zum Auslauf gehört - Tür auf und in den Pferdeauslauf gehen. Du musst ja nicht zur "großen" Tür raus.

Wie alt ist das Pferd denn überhaupt? Als mein Pony jung und gelangweilt war, hab ich ihn ein paar Monate in eine Herde gestellt, weil ich seinem Spieldrang in keinster Weise gerecht werden konnte. Das kann kein Mensch und selbst Clickertraining ist dafür nur ein schwacher Ersatz, im Gegenteil, die Pferde vergessen dann gerne, "nur Pferd" zu sein.
Gerade Jungpferde brauchen da dringend quasi verordnete Pausen.
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M. Twain
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Lottehüh
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Re: Aufhören

Beitrag von Lottehüh »

Muriel, mich würde interessieren, welches Alter du da als „Grenze“ setzen würdest. Bis wann braucht das Pferd denn unbedingt Spielpartner?

Eigentlich ja immer, schon klar  Aber weil Du nach dem Alter fragst, würde mich interessieren, bis zu welchem Alter Du bei deinem Pferd diesen Spieldrang bemerkt hast.
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:schritt:
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